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Siegburg 304 Inschriften (1696-1976)

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epidat - epigraphische Datenbank

ID sgb-216
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Siegburg, sgb-216: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sgb-216

Name

[17.12.1852] Menachem Mendel S. Jehuda Halevi / Mendel Levison                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏הגל הזה עד לאי[ש] ועדה‏‎ Dieser Steinhaufen sei Zeuge dem Manne, und Zeugin
‎‏המצבה [ל]מעצ[בה] על מות‏‎ sei diese Stele der Betrübnis über den Tod
‎‏איש א[הוב] לש[מי]ם ואהוב‏‎ eines Mannes, der vom Himmel geliebt war und beliebt
‎‏לבריות [מת]הלך [ב]תומו עד תומו‏‎ bei den Menschen, er wandelte makellos bis an sein Ende.
‎‏כהר״ר[מנח]ם מענדל‏‎ 5 Der geehrte Meister, Herr Menachem Mendel,
‎‏בן כהר״[ר] יהודה הלוי‏‎ Sohn des geehrten Meisters, Herrn Jehuda Halevi,
‎‏נפטר ב[יום] ו׳ עש״ק ו׳ טבת‏‎ er verschied am Tag 6, Rüsttag des heiligen Schabbat, 6. Tewet,
‎‏ונקבר ביו[ם] א׳ ח׳ בו תרי״ג לפ״ק‏‎ und wurde begraben am Tag 1, 8. desselben (Monats), 613 der kleinen Zählung.
‎‏על אלה אשתך בוכיה ׃‏‎ Darob weint deine Gattin,
‎‏כי רחק ממנה מנהב ׃ !‏‎ 10 denn fern von ihr ist der Tröster,
‎‏עין בניך יורדה מים ׃‏‎ (aus dem) Auge deiner Kinder strömt Wasser herab,
‎‏יתומים ואין אב לרהב ׃!‏‎ Waisen sind sie, kein Vater, der sich erbarmt,
‎‏באורח צדקה אל־מות ׃‏‎ auf dem Weg der Gerechtigkeit (erlangt man) Unsterblichkeit,
‎‏אל הבטחתנו וזה ינחמנו!‏‎ Gott gilt unser Vertrauen, er wird uns trösten,
‎‏מדרך נתיב חיים לא נסור‏‎ 15 vom gebahnten Lebenspfade weichen wir nicht ab,
‎‏ו[כ]ימות עניתנו תש[מח]נו‏‎ und gleich den Tagen, die du uns gebeugt, mögest du uns erfreuen.
‎‏תנצב״ה‏‎ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens
 RS
Hier ruht
Mendel Levison
geb. 9. Juni 1786 20
gest. 17. Dez. 1852.
Neu errichtet 1902.

Kommentar

Datierung Gestorben Freitag, 17.12.1852 ; begraben am übernächsten Tag
Zl 2: Das hebräische Wort, daß hier mit Betrübnis übersetzt wurde, kommt nur ein einziges Mal in der Bibel vor (Jesaja 50,11). Binnenreim auf -zewah .
Zln 3b/4a: Gemeint ist einer, der sowohl die Gebote erfüllt und deshalb "von Gott geliebt wird", als auch zuvorkommend und gütig im Umgang mit den Menschen ist.
Zl 4b: Wortspiel im Hebräischen mit dem Wort tom , das sowohl Lauterkeit, makellos sein, als auch Ende bedeutet.
Zln 9-11: Klagelieder 1,16; dieser Vers wurde hier für die persönliche Bezugnahme leicht verändert, sowohl in seiner Reihenfolge als auch durch die Einbeziehung der Gattin und der Kinder. Hinzu kommt eine Anspielung auf den Vornamen Menachem, der Tröster bedeutet. Diese Anspielung zeigt den zweifachen Grund der Trauer über den Verlust des Gatten und des Trösters.
Zl 12: Nach Ps 103,13; dort erbarmt sich der Ewige derer, die ihn ehrfürchten.
Zln 13 und 15: Spr 13,15, wobei die zweiten Teile der Halbverse miteinander vertauscht wurden.
Zl 14: Zusammensgesetztes Zitat aus 2 Könige 18,22 (verändert) und Gen 5,29.
Zl 16: Nach Ps 90,15.
Auf der Rückseite wurde vermerkt, daß das Grabmal im Jahr 1902 neu errichtet wurde. Die unterschiedliche Ausführung der Buchstaben und die Steinmetzfehler (in Zln 10, 12 und 14) mögen dies noch unterstreichen.

Beschreibung

Symbol Levitenkanne

Zur Person

Menachem Mendel, Sohn des Jehuda Halevi, auch Mendel Levi, wurde am 9.6.1786 in Siegburg geboren. Der Tuchhändler nahm dort 1846 den festen Familiennamen Levison an. In den Erzählungen seiner Nachkommen wurde er als "bescheidener, geachteter Mann" beschrieben, "der sein Leben mehr dem Studium der Thora und der hebräischen Literatur widmete als der Erlangung von Reichtum".

Zur Familie

Vater:Levi Hirsch (Nr. sgb-0244)
Mutter:Sibilla (Bella) Josef, Bröden 1749/1753 - Siegburg, 5.11.1828
Gattin:Fanny Levison geb. May (Nr. sgb-0204)
Kinder:Levi Levison (Nr. sgb-0360); Isaak Levison (Nr. sgb-0480); CarolinaBürger geb. Levison (Nr. sgb-0472); Sibilla Feith geb. Levison (Nr. sgb-0319)

Quellen / Sekundärliteratur

Amtsblatt 1846, Nr. 200
Levison, Wilhelm, Die Siegburger Familie Levison und verwandte Familien, Bonn 1952, S. 5, S. 7, S. 10, S. 21, S. 27, S. 29, S. 33ff., S. 42ff., S. 46, S. 48, S. 61, S. 68, S. 83, S. 85, S. 121, S. 128, Tafeln I, II, XIV

Fotografien

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Siegburg, sgb-216
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(letzte Änderungen - 2013-07-25 15:40)

 

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