(1715-1936)
ID | lag-1003 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage, lag-1003: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?lag-1003 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
[...]ן הר״ר הירץ היא[ן ...] | [...] der Meister, Herr Hirz Heine [...] | ||||
[־־־] | [---] |
Bei dem Grabsteinfragment handelt es sich aufgrund der Gestaltung möglicherweise um das Giebelstück des Grabsteins von Löb Heiden (lag-1002). Dann müsste die Inschrift der rundbogigen Zeile entsprechend ergänzt werden, etwa: [כ״ה ליב ב]ן הר״ר הירץ היא[ן ז״ל] / [der geehrte Herr Löb, Soh]n des Meisters, Herrn Hirz Hei[den, sein Andenken zum Segen].
Namenskunde
Im Jakobsegen vergleicht Jakob seinen Sohn Naftali mit einem springenden Hirschen (Genesis 49,21). Daher kommt die Parallelität der Namen Naftali, Zwi (hebräisch für Hirsch) und dem deutschen Hirsch/Hirz, das wiederum zu Herz abgewandelt werden konnte. Der Synagogalname von Hirz heiden lautete demnach vermutlich Naftali.
Zum Namen Heiden siehe bei Grabstein Nr. lag-0110.
Lage
Gedenkmauer, Nr. 1003. Das Grabmal stammt vom alten Friedhofsteil, dessen Steine nach 1937 abgeräumt und zur Befestigung einer Böschung am Rande des alten Friedhofs verwendet wurden. Im Mai 2012 wurden die vergrabenen Grabsteine geborgen, gesäubert, restauriert und neu zusammengesetzt. Vollständige Grabmale wurden auf dem alten Friedhofsteil wieder aufgestellt, Fragmente wie dieses in eine Gedenkmauer auf dem Gelände eingesetzt.
Beschreibung
Rundbogiges Giebelfragment mit leicht eingetieftem Schriftfeld und sorgfältig gearbeiteten erhabenen Buchstaben in zwei Zeilen, die dem Bogenverlauf folgen und eine reliefierte Levitenkanne umkränzen. Die Linien, die die Zeilen begrenzen, sind noch gut zu erkennen. Die Levitenkanne scheint hier, soweit die nur teilweise erhaltene Darstellung eine Interpretation zuläßt, nicht auf, sondern neben ihrem typisch ovalen Untersatz dargestellt worden zu sein, möglicherweise aufgrund der für einen ungeübten Steinmetzen nur schwer darzustellenden Perspektive. Die einzige weitere Darstellung einer Levitenkanne hier auf dem Grabmal des 1794 gestorbenen Schmuel ben Simcha SeGal aus Heiden gibt nur die Umrisse der in ihrer Form ähnlich der Kanne hier gestalteten Levitenkanne wieder und verzichtet sowohl auf den Untersatz als auch auf jede Perspektive.
Symbol
Levitenkanne mit ovalem Teller
Zustand
2014 Non in situ; stark beschädigtes Giebelfragment, in die Gedenkmauer eingefügt.
Der Levite Hirz ist vermutlich identisch mit Hertz Heine, der 1722 einen Geleitbrief für Lage bekam. Seine ebenfalls auf diesem Friedhof begrabenen Nachkommen siedelten sich vermutlich in Heiden an, denn in Lage sind sie nicht weiter belegt.
Martin Hankemeier: Zur Geschichte der Juden in Lage, Detmold 2003, S. 30.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage,
lag-1003
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=lag-1003
(letzte Änderungen - 2015-03-12 15:29)
Steinheim-Institut
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