Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
Zur Übersicht "Synagogen im
Kreis Trier-Saarburg"
Freudenburg (VG
Saarburg, Kreis
Trier-Saarburg)
mit Weiten (Gemeinde Mettlach, Kreis Merzig-Wadern)
Jüdische Geschichte / Synagoge
(erstellt unter Mitarbeit von Günter Heidt)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Freudenburg bestand eine jüdische Gemeinde bis
1938/39. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Erstmals
wird 1589 ein jüdischer Einwohner genannt, seitdem gibt es bis um 1630 mehrfach
Nennungen jüdischer Personen am Ort. Durch die Folgen des Dreißigjährigen
Krieges wurde die Geschichte der jüdischen Ansiedlung unterbrochen. Erst seit
Ende des 17. Jahrhunderts werden jüdische Einwohner wieder genannt. Um 1700
wurden fünf, 1769 sieben jüdische Familien gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1808 fünf Familien mit 33 Personen, 1843 46 jüdische Einwohner,
1860 57, 1895 62. Um 1900 waren es 15 jüdische Familien mit zusammen 67
Personen (6,26 % der gesamten Einwohnerschaft). Die jüdischen Familien lebten
überwiegend vom Kleinhandel (Viehhandel, Haushaltswaren, sonstige
Kleinwaren).
Zur jüdischen Gemeinde in Freudenburg gehörten auch die wenigen im
benachbarten Weiten lebenden jüdischen
Personen.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad (s.u.) sowie einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein
Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (siehe Ausschreibungen der Stelle unten). Seit Ende der 1920er-Jahre
- nach dem Weggang von Lehrer Ferdinand Samuel - konnte sich
die Gemeinde keinen eigenen Angestellten für diese Aufgaben mehr leisten.
Seither war für den Unterricht mit Lehrer Emil Heimann zwar noch ein Lehrer am Ort,
doch war dieser als "Wanderlehrer" für den ganzen, vom preußischen
Landesverband eingerichteten Schulbezirk Freudenburg - Kirf -
Wawern
zuständig.
Um 1924, als 72
jüdische Einwohner gezählt wurden (5,5 % von
insgesamt etwa 1.300 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde S.
Samuel-Weil und S. Samuel Ehrmann. An jüdischen Vereinen bestanden der Wohltätigkeits- und Bestattungsverein Chewra für Männer (1924 unter
Leitung von Josef Kahn mit 14 Mitgliedern, 1932 unter Leitung von Adolf Samuel) und ein Israelitischer
Frauenverein (Chewra für Frauen, 1924 unter Leitung von Frau D. Kahn
I mit 16 Mitgliedern, 1932 unter Leitung von Frau H. Kahn). 1932 waren die
Gemeindevorsteher S. Samuel II (1. Vors.) und Adolf Kahn-Lewy (2. Vorsitzender).
Die Gemeinde wurde von Rabbiner Dr. Altmann (Trier) betreut. Weiterhin war Emil
Heimann als Lehrer des Bezirks in Freudenburg. In Freudenburg selbst
unterrichtete er 12 Kinder.
Nach 1933/35 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder (1933: 44 Personen, 1935 39) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Nach Ausschreitungen im
August 1935 beschleunigte sich die Abwanderung, sodass im Herbst 1938 nur noch
10 bis 14 jüdische Personen am Ort waren. Über die Ereignisse beim
Novemberpogrom 1938 s.u. Die letzten vier jüdischen Einwohner wurden im September
1939, als Freudenburg wegen des Kriegsausbruchs evakuiert wurde, nach Trier
verbracht.
Von den in Freudenburg und Weiten geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", ergänzt durch die Angaben
aus dem Buch von Heidt/Lennartz s. Lit. S. 444-445; ergänzt durch die
Recherchen von Günter Heidt anlässlich der "Stolpersteine"-Verlegung
2011): Adelheit (Anita) Bermann (1924), Berta Bermann geb. Kahn (1890),
Myrtil Bermann (1885), Siegbert Bermann (1925), Marianne
Dillenburger geb. Kahn (1876), Sally Dillenburger (1870), Fanny Frank geb. Kahn (1870),
Meyer Frank (1862), Amalia Herrmann (1926), Joseph Herrmann (1894), Irma Herz
geb. Kahn (1897), Roger Herz (1925), Sylvain Herz (1895), Berthold Heymann
(1924), Carola Heymann (1924), Eva Heymann geb. Wolff (1883), Frieda Heymann
(1925), Hermann Heymann (1922), Isaak Heymann (1885), Frieda Höbel geb. Samuel (1899),
Hirsch Höbel (), Julius Höbel (1933), Leo Löbel (1931), Jeannette (Jeanne /
Hanne) Israel geb. Samuel (1865), Adolf Kahn (1878), Auguste Kahn geb. Samuel
(1900), Betty Kahn (1892), Caroline Kahn geb. Kahn (1865), Edgar (Nathan) Kahn (1932),
Fanny Kahn geb. Kahn (1864), Fanny Kahn
(1884), Felix Kahn (1879), Frieda Kahn (1898), Gaston Kahn (1933), Gerda (Gerta) Kahn geb. Kahn (1905), Gustav Kahn (1867), Gustav Kahn
(1869), Henriette Kahn geb. Wolf (1877), Isidor Kahn (1872), Josef Kahn
(1886), Julie Kahn geb. Levy (1868), Maurice (Moritz) Kahn (1881), Max Kahn (1892), Meier Kahn (1858), Meyer Kahn (1862), Rudolf Kahn (1895),
Rudolf Kahn (1900), Sally Kahn (1914), Samuel Kahn
(1871), Sigismund Kahn (1874), Silvan (Salomon) Kahn (1930), Therese
Kahn geb. Bermann (1889), Johanetta (Hannetta) Levy geb. Samuel (1857), Benjamin
Makowski (1900), Daniel Makowski (1940), Denise Makowski (1931), Elie Makowski
(1930), Selma Makowski geb. Samuel (1899), Fanny
Mayer geb. Kahn (1870), Berta
Samuel (1914), Ida Samuel geb. Weil (1868), Isaak Julius Samuel (1902), Julius
Samuel (1901), Karoline (Caroline) Samuel geb. Israel (1868), Samuel Samuel
(1861), Selma Samuel
(1899), Adolf Schwarzenberger (1900), Rebekka (Resi) Schwarzenberger geb. Kahn (1882), Adele Simon geb. Kahn (1863), Alice Wolf geb. Kahn
(1907), Leo Wolf (1903).
Weitere Informationen zu den genannten Personen auf einer von Günter Heidt
erarbeiteten Liste:
"Die 73 Opfer der Shoah aus Freudenburg und Weiten"
(pdf-Datei; Stand 2011).
Im April 2011 wurden insgesamt
24 "Stolpersteine" vor zwei Häusern am Marktplatz
verlegt (siehe Berichte und weitere Fotos unten): |
"Stolpersteine"
zur Erinnerung an
die Schicksale jüdischer Freudenburger
(Fotos: Alan Kahn)
|
|
|
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1884 /
1886 / 1887 / 1890 / 1902 / 1905 / 1920
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14.
Februar 1884: "Die kleine israelitische Gemeinde zu
Freudenburg Regierungsbezirk Trier sucht einen Lehrer und Kantor. Der
Vorstand Raphael Kahn." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
13. Mai 1886: "Die israelitische Gemeinde Freudenburg,
Regierungsbezirk Trier, sucht für sofort einen Vorbeter, Lehrer und
Schochet. Gehalt 300 Mark nebst freier Station.
Raphael Kahn II., Vorsteher." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
12. Mai 1887: "Die kleine israelitische Gemeinde zu Freudenburg
bei Trier sucht für sofort einen Lehrer, Vorbeter und Schochet.
Gehalt 300 Mark nebst Kost und Logis.
Der Vorsteher Raphael Kahn II." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1890:
"Die israelitische Gemeinde Freudenburg, Regierungsbezirk
Trier, sucht per sofort einen gebildeten Vorbeter und Lehrer,
wenn möglich auch Schochet. Gehalt bei freier Station 300 Mark.
Die Schechita bringt einen Nebenverdienst von 50-60 Mark. Der Vorstand der
israelitischen Gemeinde: Kahn Meyer." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1902: "Die
jüdische Gemeinde Freudenburg, Regierungsbezirk Trier, sucht per sofort
oder später einen Religionslehrer, welcher gleichzeitig Vorbeter und
Schächter ist. Bewerber deutscher Nationalität wollen sich mit Angaben
der Ansprüche nebst Zeugnissen an den Unterzeichneten wenden.
Samuel Samuel-Weil, Synagogenvorsteher." |
|
Ausschreibung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. Dezember 1905:
"Vakanzen. - Freudenburg (statt Freudenberg; Bezirk Trier).
Unverheirateten Religionslehrer, Vorbeter und
Schächter". |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
22. April 1920: "Jüdische Gemeinde Freudenburg - Saar sucht
per sofort religiösen Lehrer, Kantor und Schochet. Bewerber wollen
sich mit Zeugnissen und Gehaltsansprüchen an den Unterzeichneten
werden.
Der Vorstand. S. Samuel-Weil." |
Hinweis auf Lehrer Ferdinand Samuel (1901-1987, Lehrer in Freudenburg von 1925
bis Ende der 1920er-Jahre)
Lehrer Ferdinand Samuel ist am 2. November
1901 in Freudenburg als Sohn von Samuel Samuel I geboren. Er studierte an
der Talmud-Hochschule (Jeschiwa) Breuer in Frankfurt, sowie an der Präparandenanstalt
in Burgpreppach und am Lehrerseminar in Köln. 1925 wurde Ferdinand
Samuel als Religionslehrer in Freudenburg und anderen jüdischen Gemeinden
des Regierungsbezirks Trier eingestellt. Ende der 1920er-Jahre wechselte
er als Religionslehre rund Kantor nach Oberlauringen.
Hier heiratete er Martha geb. Grünewald (1901-1993). Die beiden hatten
zwei Kinder: Hannelore (1931) und Gunther (1924). Im Zusammenhang mit dem
Novemberpogrom 1938 wurde Ferdinand Samuel in das KZ Dachau verschleppt.
Nach der Entlassung konnte die Familie im März 1939 nach Norwegen emigrieren
(1949 in die USA). |
Lehrer Heimann verwaltet die Wanderlehrerstelle für den Schulbezirk
Freudenburg-Kirf-Wawern (1930)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. November 1930: "Freudenburg
(Bezirk Trier), 9. November (1930). Herr Lehrer Heimann, der die
Wanderlehrerstelle des vom preußischen Landesverband eingerichteten
Schulbezirks Freudenburg - Kirf - Wawern verwaltet, hat in Freudenburg
seinen Wohnsitz, außerdem allsabbatlichen Schiur über Sidra Rambam,
Religionsphilosophie), sowie Geschichte der Juden im Exil eingerichtet,
welcher großes Interesse (speziell) findet... (Satzfehler im Text
konnten nicht ganz geklärt werden). |
Kleine
Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Oberrabbiner Dr. Altmann aus Trier hält einen Vortrag
(1921)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. November 1921:
"Freudenburg, 14. November (1921). Am Schabbat Paraschat Lech
Lecha hielt unser hoch verehrter Herr Oberrabbiner Dr. Altmann aus
Trier hier einen Vortrag, mit dem er alle Herzen begeistert. Möge der
verehrte Herr Oberrabbiner für das große Opfer, welches er uns gebracht
darin Belohnung finden, dass seine Worte Beherzigung und Betätigung bei
uns finden und möge es uns vergönnt sein, noch oft seinen Worten zu
lauschen." |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Salomon Kahn-Michel (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Januar 1925: "Freudenburg
(nicht: Freudenberg), 21. Dezember (1924). Immer seltener werden leider in
den Landgemeinden die aufrechten Vorkämpfer und würdigen Vertreter des
altüberlieferten Judentums. So hat auch unsere Gemeinde durch das
Hinscheiden von Salomon Kahn-Michel, dessen sterbliche Hülle am 14.
dieses Monats zu Grabe getragen wurde, einen herben Verlust erlitten. In
seinem 70. Lebensjahre wurde dem entsagungsreichen und opferfreudigen
Leben dieses Mannes, das nur durch die Erfüllung unserer heiligen Gebote
seine Lichtblicke erhielt, nach schwerem Leiden ein Ziel gesetzt. Der
Verewigte entstammte einer wackeren Familie und erhielt eine sorgsame
Ausbildung, die ihm jüdisches Wissen weit über das Durchschnittsmaß
erschloss. Er war ein Schüler von Chaim Gerschon Schnerb - das
Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, und von ihm, diesem
begnadeten Vorbeter, dessen Ruhm noch frisch die ganze Gegend
erfüllt, erlernte er auch die wunderbaren Weisen des Chasonus /Vorbeters),
mit denen er jahrzehntelang unseren Gottesdienst verschönte. Dabei war er
auch ein Vorbeter, wie man ihn wohl selten findet, und jedem, der es
einmal vernahm, wird es immer unvergesslich bleiben, wie er alle auf die
Heiligung des Schabbat bezüglichen Stellen bei der Toravorlesung
stärker und eindringlicher intonierte, um so seiner Gemeinde die
Heiligung des Schabbat ans Herz zu legen, und das Gesetz, wie vom Sinai
aus, der Jugend neu zu verkünden. Als dritte heilige Aufgabe hatte er
auch das Amt eines ernsten, zur Buße mahnenden Baal Tokea (Schofarbläser).
Hier haben in Wahrheit 'die Lippen des Priesters die Erkenntnis gehütet'.
Am Grabe gab Seine Ehrwürden Rabbiner Dr. Altmann - sein Licht leuchte
- dem Schmerze der Hinterbliebenen und der Gemeinde Ausdruck in einer
Trauerrede, wie diese an Schönheit und Innigkeit noch selten vernommen
wurde. Er knüpfte an das Hinscheiden von unserem Vater Isaak an, das auf
dreifache Weise ausgedrückt wird. Die Lücke, die ein Gerechter
hinterlässt, sei zu groß, um sie mit einer einfachen Erwähnung abzutun.
Auch der Verewigte habe mit dem Engel, gekämpft und beim Anbruch des
Tages in der kommenden Welt sei ihm der Sieg gewiss. Der
Verstorbene hinterlässt drei wackere Söhne, die er im Geiste strengster
Pflichterfüllung aufzog, und die gewiss wie die ganze Gemeinde sein
Andenken dadurch segnen werden, dass sie versuchen, ihm nachzuleben in
ihrem Judesein. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
Zum 90. Geburtstag von Judith Kahn geb. Wolf (1931)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" von 24. Dezember 1930: "Freudenburg,
19. Dezember (1930). Am 1. Januar 1931 begeht, so Gott will, Frau Judith
Kahn geb. Wolf (weit und breit bekannt unter dem Namen 'Tante Jüdelchen'),
Witwe des verstorbenen David Kahn I seligen Andenkens, in Freudenburg,
Bezirk Trier, ihren neunzigsten Geburtstag.
Am 1. Januar 1841 in Wawern, Kreis Saarburg geboren, wohnt sie seit einem
Menschenalter in Freudenburg, wo sie sich durch ihr leutseliges und
munteres Wesen der größten Beliebtheit bei Juden und Nichtjuden erfreut.
Vielen hat sie durch Rat und Tat in allen Zeiten zur Seite gestanden. Als
älteste Bewohnerin des ganzen Kreises ist sie eine lebende Chronik, und
gerne erzählt sie aus ihrem abwechslungsreichen Leben von früheren
Zeiten. Viele hat sie kommen und gehen sehen und auch an der Bahre von
Kindern, Enkeln und Urenkeln gestanden. Ein Beispiel echt jüdischer
Frömmigkeit, ist sie allen ein leuchtendes Vorbild mit ihrem
Gottvertrauen. Sie ist ein wahres wackeres Weib, wie sie heute leider
immer weniger werden.
Sie hatte im Jahre 1911 das Glück, noch ihre goldene Hochzeit zu feiern.
Leider wurde einige Jahre darauf ihr Gatte, der ebenfalls weit über die
Grenzen der Heimat bekannte Pferdehändler David Kahn I seligen Andenkens,
dem sie eine treue Lebensgefährtin war, in ein besseres Jenseits
abgerufen.'" |
Hinweis auf den aus Freudenburg stammenden Rabbiner
Isaak Julius Samuel (1902 Freudenburg - 1942 Auschwitz)
Isaak
Julius Samuel ist am 19. Dezember 1902 in Freudenburg als Sohn von
Samuel Samuel und der Ida geb. Weil geboren. Nach dem Abitur in Trier
(1922) ließ er sich am Rabbinerseminar in Berlin ausbilden. Er war 1930
bis zu seiner Deportation 1942 nach Auschwitz norwegischer Landesrabbiner in Oslo.
Das Foto links zeigt Rabbiner Isaak Julius Samuel (Foto von Günter
Heidt zur Verfügung gestellt)
Beitrag zu Rabbiner Isaak Julius Samuel: eine von seinen beiden
überlebenden Kindern erstellte Biographie:
Ester Samuel-Cahn / Amos Samuel: Rabbi Isaak Samuel -
ד"יה - Rabbi of Norwegian Jewry. Als
pdf-Datei zugänglich.
Im April 2011 wurde für
Rabbiner Samuel vor seiner ehemaligen Schule (Max-Planck-Gymnasium)
Sichelstraße 3 in Trier ein "Stolperstein" verlegt. Video
zur Verlegung des "Stolpersteines"; ein weiterer
"Stolperstein" - zusammen mit denen für seine Eltern und
Geschwister - wurde vor seinem Geburtshaus in Freudenburg verlegt.
|
Anzeigen aus der Gemeinde und von
Privatpersonen
Spendenaufruf für eine arme Braut (1907)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
"Hachnassat Kalla (Spendensammlung für eine Braut). Für eine
aus hoch achtbarer Familie - Tochter eines Gelehrten - fehlen noch
einige hundert Mark. Da die Existenz des greisen Ehrwürdigen Vaters damit
verbunden ist, so werden alle edle und mildtätige Glaubensgenossen
höflich gebeten, ihr Scherflein zu dieser großen Mizwa (Weisung)
betragen zu wollen (hebräisch und deutsch:) und Gott wird sicher jedem
sein gutes Werk vergelten. Spenden wolle man gefälligst an den Vorstand
der Israelitischen Gemeinde Herrn S. Samuel-Ehrmann in Freudenburg,
Regierungsbezirk Trier senden." |
Verlobungsanzeige von Hedwig Kahn und Aron Rauner
(1922)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. August 1922:
"Statt Karten:
Hedwig Kahn - Aron Rauner - Verlobte.
Freudenburg (Rheinland) - Trier, Saarstraße 58 / Merzig
(Saar)." |
Zur Geschichte der Synagoge
Ein Betraum war seit Ende des 17. Jahrhunderts
vermutlich im Haus des Samuel Schmoll in der Hintergasse (heute Balduinstraße)
eingerichtet. Hier wohnte von 1685 bis mindestens 1694 der erste in den Quellen
genannte "Judenschulmeister". Der Raum der "Judenschul"
wurde in dieser Zeit - wie auch andernorts - sowohl für den Unterricht der
Kinder wie auch für Gebet und Gottesdienst verwendet.
1784/85 wurde eine Synagoge in der Hintergasse erbaut. Das Gebäude
entstand - von der Hintergasse zurückgesetzt - auf der rückwärtigen Seite des
Grundstückes, auf dem das Gebäude der "Judenschul" stand. Ein
schmaler Weg führte von der Balduinstraße zur Synagoge. Der Vorhof war von
einer 2,50 m hohen Mauer abgeschirmt. Bis um 1840/50 kamen auch die in Meurich
und Kirf lebenden jüdischen Personen zu den Gottesdiensten nach
Freudenburg.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude vermutlich
mehrfach instandgesetzt, was jedes Mal für die kleine und finanzschwache
Gemeinde nur mit Mühe zu bewerkstelligen war. Ein 1860 an die politische
Gemeinde gestellter Antrag auf Übernahme der Kosten der Instandsetzung in Höhe
von 210 Mark wurde von dieser abgelehnt. Erfolgreicher war der Antrag, der über
den Landrat von Saarburg bei der Königlichen Regierung eingereicht wurde.
Spätestens 1879 erfolgte eine Renovierung. Damals - oder auch schon bei
Umbauten in Jahren zuvor - wurden eine Frauenempore sowie Bänke für die
Männer eingebaut. Danach gab es im Betsaal 25 Männersitze, auf der Empore 20
Frauensitze.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg traten immer wieder bauliche Schäden am
Synagogengebäude auf. 1925 war das Dach der angebauten Toranische
undicht, wodurch Schäden am Toraschrein und den Torarollen entstanden. Der
Toraschrein wurde damals durch einen neuen ersetzt, die alten Türen des
Schreins mit ihrer Inschrift wurden weiter aufgewahrt. 1926 ist eine
Gedenktafel aus weißem Marmor für die Gefallenen und Vermissten des Ersten
Weltkrieges in Auftrag gegeben worden.
1935 wurde die jüdische Öffentlichkeit mit einem Presseartikel auf das 150jähriges Bestehen der Synagoge
in Freudenburg aufmerksam gemacht. An eine größere Feier war auf Grund der
Zeitumstände nicht mehr zu denken. Die Gemeinde hoffte damals jedoch noch
auf Unterstützung durch die Öffentlichkeit im Blick auf eine inzwischen
dringend nötig gewordene Reparatur des Gebäudes.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1935: "Freudenburg
(Bezirk Trier), 12. Februar. In diesem Jahr kann die hiesige Jüdische
Gemeinde auf das 150jährige Bestehen ihrer Synagoge zurückblicken. Wenn
auch im Laufe der Jahre die wichtigsten Dokumente, die den Werdegang der
Gemeinde verzeichneten, abhanden gekommen sind, so hat man doch
Anhaltspunkte dafür, dass ihre Geschichte bis weit in die Jahrhunderte
zurückreicht. In diesem Zusammenhang sei besonders auf das Geschichtswerk
von Herrn Oberrabbiner Dr. Altmann, Trier hingewiesen, in welchem er das
frühe Vorkommen von Juden im Trier Lande feststellt. Größe
beziehungsweise Seelenzahl der Gemeinde ist seit Jahrzehnten fast
unverändert geblieben. Da ein Kultusbeamter leider nicht mehr besoldet
werden kann, wird von privater Seite aus versucht, für die religiösen
Belange zu sorgen. Da die Synagoge dringend reparaturbedürftig ist,
jedoch eine Renovierung von der leistungsschwachen Gemeinde allein nicht
ausgeführt werden kann, seien diese Zeilen ein Appell an die jüdische
Öffentlichkeit, zur Erhaltung jüdischer Tradition mithelfen zu
wollen." |
Zu einer solchen Reparatur der Synagoge ist es nicht
mehr gekommen. Drei Jahre später, beim Novemberpogrom 1938, wurde die
Synagoge durch Westwall-Arbeiter und einheimische Nationalsozialsten
geschändet, verwüstet und im Inneren angezündet. Das durch den Brand
unbenutzbar gewordene Gebäude blieb stehen, wurde jedoch 1944/45 durch
Bombenangriffe weiter beschädigt. Nach Klärung des Restitutionsverfahrens
kaufte die politische Gemeinde 1956 das Synagogengrundstück mit der
Synagogenruine. Auf Grund der Einsturzgefahr wurde diese - nach dem Abbruch
eines noch erhalten gebliebenen Giebels 1956 - 1962 abgebrochen.
Am Synagogenstandort befindet sich seit 2. Juli 1995 ein Gedenkstein mit einer Gedenktafel.
Der Text der Tafel lautet: "Zur Erinnerung an unsere Mitbürger jüdischen
Glaubens, an ihre Synagoge auf diesem Platz. Im Gedenken an ihr durch Unrecht
und Gewalt in den Jahren 1933 bis 1945 erlittenes Schicksal. 'Das Geheimnis der
Versöhnung heißt Erinnerung.' Die Bürger der Ortsgemeinde Freudenburg
1995".
Ein ehemaliges rituelles Bad ist bis heute im Haus
König-Johann-Straße 30 erhalten. Dabei handelt es sich um ein früheres privates
rituelles Bad der Familie Schimmel Kahn. Der Keller der Mikwe kann über zwei
Treppen vom Haus beziehungsweise von außen betreten werden. Der Grund des
Beckens liegt knapp zwei Meter unterhalb des Fußbodenniveaus. Ein weiteres
ehemaliges rituelles Bad befand sich im Haus der Familie Isaak Kahn und
Nachkommen in der Burgstraße 8 (siehe unten bei den Fotos).
Adresse/Standort der Synagoge: Balduinstraße 7
(ehemalige Hintergasse)
Fotos
Die beiden bekannten
historischen Ansichten |
|
|
|
Blick auf Freudenburg um
1935/41,
rechts das Synagogengebäude
(mit 'x' markiert) |
Zeichnung der Synagoge -
Ausschnitt
aus einer Lithografie des Frankfurter
Künstlers Peter Becker
(um 1860) |
|
|
|
Gruppenfoto der Mitglieder
der
jüdischen Gemeinde Freudenburg
(Foto aus der Sammlung von Günter Heidt) |
|
|
Das Foto
wurde Mitte der 1920er-Jahre aufgenommen und zeigt die damals
recht große "junge" jüdische Gemeinde Freudenburgs |
|
|
|
Die Synagogenruine
in den 1950er-Jahren
(Foto aus der Sammlung von Günter Heidt) |
|
|
|
Blick auf die
Altstadt von Freudenburg - rechts Ausschnittvergrößerung:
die
Synagogenruine |
|
|
|
|
|
|
Das
Synagogengrundstück
im Juni 2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 16.6.2009) |
|
|
|
Auf dem
Synagogengrundstück (Blickrichtung links wie auf dem historischen Foto
oben und der Zeichnung) befindet sich ein kleiner Park / Spielplatz |
|
|
|
|
|
|
|
Blick auf das
Synagogengrundstück von der Balduinstraße mit dem Gedenkstein (rechts
des abgestellten Autos) und der Inschrift: "Zur Erinnerung an
unsere Mitbürger jüdischen Glaubens, an ihre Synagoge auf diesem Platz.
Im Gedenken an ihr durch Unrecht und Gewalt in den Jahren 1933 bis 1945
erlittenes Schicksal. 'Das Geheimnis der Versöhnung heißt
Erinnerung'. Die Bürger der Ortsgemeinde Freudenburg
1995". |
|
|
|
|
|
|
|
Informationstafel
zu Freudenburg mit einem Abschnitt zur jüdischen Geschichte: "In
Freudenburg war einst eine vergleichsweise große jüdische Gemeinde
ansässig. So war Freudenburg Synagogenort selbst für Saarburger Juden.
Einzig der jüdische Friedhof lässt die Größe und Bedeutung der
jüdischen Gemeinde im Ort erkennen. Zur Erinnerung an die Mitbürger
jüdischen Glaubens haben die Freudenburger 1995 am ehemaligen Standort
der Synagoge einen Gedenkstein errichtet." |
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
März 2011:
Im April werden in Freudenburg
"Stolpersteine" verlegt |
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 22. März 2011 (Artikel): "Stolpersteine in Freudenburg
Freudenburg. Der Künstler Gunter Demnig wird in Freudenburg insgesamt 24 Stolpersteine verlegen. Am Mittwoch, 6. April, werden die Steine um 15 Uhr auf dem Marktplatz eingefügt.
Sie erinnern an 24 Opfer des Nationalsozialismus, die in zwei Häusern am Marktplatz geboren wurden, lebten und später daraus vertrieben wurden. Zwölf von ihnen wurden ermordet.
Seit 1992 verlegt Demig die Stolpersteine. Es sind kleine Betonklötze mit einer Messingplatte, in die Hinweise auf die Opfer von Deportation und Verfolgung eingraviert sind. Stolpersteine gibt es deutschlandweit. red." |
|
April 2011:
Bericht über die Verlegung der
"Stolpersteine" in Freudenburg |
Artikel von Julia Kalck im "Trierischen Volksfreund" vom 7.
April 2011 (Artikel):
"24 Namen, 24 Schicksale: Erinnerung an Nazi-Opfer
Die Geschichte der Freudenburger Juden lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Gemeinde hat 24 jüdischen Mitbewohnern, die Opfer der Nazis wurden, ein Denkmal gesetzt: Gunter Demnig hat Stolpersteine auf dem Marktplatz verlegt.
Freudenburg. Ruth Conolly steht, den Kopf gesenkt, vor den in der Sonne glänzenden Steinen mit Messingplatte. Sie sind kurz zuvor in den Boden gelassen worden, mitten in Freudenburg, auf dem Marktplatz vor der Apotheke..."
|
|
Fotos
von der Verlegung der "Stolpersteine" und dem Begleitprogramm im
April 2011
(Fotos von Günter Heidt) |
|
|
|
|
Auf dem jüdischen
Friedhof am renovierten
Grabstein von Samuel Samuel-Weil mit
seinen drei Enkeln |
Links: Gunter
Demnig spricht zur
Verlegung der "Stolpersteine" |
Die
"Stolpersteine"
auf dem Marktplatz |
|
|
|
|
|
|
|
|
Bei der Verlegung
der "Stolpersteine"
durch Gunter Demnig |
Unter den Gästen:
rechts die 1935 in
Freudenburg geborene Ruth Connolly |
Gedenken bei
den "Stolpersteinen" |
|
|
|
|
|
|
Beim
Rundgang auf den Spuren der
jüdischen Geschichte in Freudenburg |
Zwei Fotos von einer Mikwe in der heutigen Burgstraße 8, ehemaliges Haus
Isaak Kahn (1793-1866), zuletzt Rudolf (1895-1943) und Leo Kahn (1899-1966). Der jetzige
Besitzer überdeckte die viereckige Mikwe (ca. 1,80 m tief) mit gewendelter Sandsteintreppe und heute
noch klarem Wasser mit einer Betonplatte, darauf Erde und Gras, ließ jedoch einen runden Schacht
frei, der auf eine der Stufen führt. Bei der Mikwe handelte es sich - wie
bei einer anderen Mikwe im Haus König-Johann-Str. 30 - wohl um ein
privates rituelles Bad im Haus der Familie Isaak Kahn und Nachfahren;
diese Familie Kahn ist seit etwa 1720 in Freudenburg nachweisbar. |
|
|
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 155-156 (mit weiteren Literaturangaben).
|
| Robert Reichard / Thomas Heidenblut:
Synagogen im Landkreis Trier-Saarburg. 2000. |
| Dirk S. Lennartz / Günter Heidt: Vergessene
Zeugen. Denkmale der jüdischen Geschichte Freudenburg. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 6. Jahrgang, Ausgabe 1/1996 Heft Nr. 11 S. 5-18. Online
zugänglich (pdf-Datei). |
| Günter Heidt / Dirk S. Lennartz: Fast
vergessene Zeugen. Juden in Freudenburg und im Saar-Mosel-Raum 1321-1943.
Erschienen im Selbstverlag 2000. |
| Willi Körtels: Die jüdische Schule in der Region
Trier. Hrsg. Förderverein Synagoge Könen e.V. 2011. Online
zugänglich (pdf-Datei). |
Hinweis auf einige weitere Beiträge von Günter Heidt:
| Günter Heidt: 'Hospital Sti. Nicolai zu Sarburg',
Armenhaus oder Bank? Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der
Stadt Saarburg im 17. und 18. Jahrhundert. In: Kreisjahrbuch Trier-Saarburg
1999, 2002 und 2003. Trier 1998, 2001 und 2002. |
| ders.: Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Stadt und
Region Saarburg. Hrsg. vom Pädagogischen Zentrum Rheinland-Pfalz 1/2004.
Bad Kreuznach 2004. |
| ders.: "Es war eine fürchterliche Überfahrt..."
Gerd Vorembergs Emigration und Rückkehr nach Trier. In: Kreisjahrbuch Trier
Saarburg. Trier 2007. Dieser Aufsatz ist als
pdf-Datei eingestellt. |
| ders. in Zusammenarbeit mit Reiner Nolden: Juden im
Altkreis Saarburg. In: Kreisjahrbuch 2010. Trier 2009. |
| ders.: Trier vergisst nicht. Gedenkbuch für die Juden aus
Trier und dem Trierer Land. Hrsg. vom Stadtarchiv Trier. Trier 2010. |
| ders.: 'Obwohl ich ein Amerikaner bin, bin ich immer noch
ein Greimerather'. Die Heimat der jüdischen Familien Herrmann zwischen
Mosel und Hochwald seit 300 Jahren. In: Kreisjahrbuch 2011. Trier
2010. Dieser Aufsatz ist als
pdf-Datei eingestellt. |
| ders.: Religiosität und Gelehrsamkeit: Rabbiner, Lehrer
und Kantoren aus dem Saar-Mosel-Raum seit Beginn des 17. Jahrhunderts. In:
Kreisjahrbuch Trier-Saarburg 2012. Trier 2011. Dieser Aufsatz ist als
pdf-Datei eingestellt. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Freudenburg Rhineland.
Jewish institutions began developing in the late 18th century, with a synagogue
erected in 1785. A Jewish school was in operation in 1830. In 1905, the Jewish
population reached a peak of 69 (total 1.154); 44 remained in 1933. Under the
Nazis, the Jews were subjected to particularly severe persecutions, with
anti-Jewish riots staged in 1935. Subsequently, many Jews fled to the Saar
region, Luxembourg, and France. On Kristallnacht (9-10 November 1938),
the synagogue war partially destroyed. Six local Jews perished in the Holocaust.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|