Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
Zur Übersicht "Synagogen im
Kreis Bad Kreuznach"
Hargesheim (VG
Rüdesheim, Kreis Bad Kreuznach)
Jüdische Geschichte
(erstellt unter Mitarbeit von Rudolf Schwan)
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte
in Hargesheim
In Hargesheim bestand zu keiner Zeit eine
selbständige jüdische Gemeinde. Im 18. Jahrhundert gab es noch keine jüdischen
Familien am Ort; erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind wenige
Familien aus umliegenden Orten zugezogen (Rheinböllen,
Sohren,
Schweppenhausen).
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1858 noch keine jüdischen Einwohner, 1895 und 1900 jeweils neun jüdische
Einwohner (von 1895 insgesamt 762 Einwohnern, davon 477 evangelische und 354 römisch-katholische).
- Vor 1883 dürfte die Familie von Moses Marx (1844-1926) und seiner
Frau Elisabetha geb. Schwarz (1847-1923) zugezogen sein: Adolf ist 1883 -
nach den Angaben des Gedenkbuches des Bundesarchives und der
Amtsverwaltung Rüdesheim (1962 an den Internationalen Suchdienst Arolsen) - in Hargesheim geboren*.
- Um 1885 ist nach den Geburtsorten ihrer Kinder die
Familie des Handelsmannes Michael Rauner (1833
Rheinböllen - 1894) und
seiner Frau Theresia geb. Kahn vermutlich aus
Rheinböllen zugezogen. Sohn Arthur
Rauner ist 1882 noch in Rheinböllen
geboren, die Tochter Emma (später verheiratet mit Wilhelm Kohlberg) ist 1887 in
Hargesheim geboren, die Tochter Olga (später verheiratet mit Sigmund Poppert)
1888 ebd., die Tochter Rosi 1889 ebd. und drei Jahre später die Tochter Minna
(später verheiratete Urnstein) 1892 ebd. in Hargesheim.
Vgl. allerdings die genealogischen Informationen zu Adolf Marx und der
Familie
https://www.geni.com/people/Adolf-Marx/291817408130007564: demnach wäre
Adolf Marx 1883 in Wallhausen
geboren; falls diese Angabe richtig ist, müsste die obige Angabe zum Zuzug der
Familie von Moses Marx korrigiert werden; Elisabetha und Moses Marx sind demnach
in Wallhausen auch gestorben (Foto des Grabes siehe Seite
zum jüdischen Friedhof in Wallhausen).
Die genealogischen Informationen zu Arthur Rauner und seiner Familie finden sich
https://www.geni.com/people/Arthur-Rauner/6000000015875854248.
1925 wurden 13 jüdische Einwohner gezählt (von insgesamt 835 Einwohnern). Es
handelte sich um
- die Familie Adolf Marx (geb. 14.2.1883 in Hargesheim) mit seiner Frau Emma
geb. Löb (geb. 20.8.1878 in
Schweppenhausen) und den in Hargesheim geborenen Kindern Hilde
(Hilda, Gilda, geb. 12.5.1912, später verheiratete Rothschild in Frankfurt am
Main), Thea (geb. 12.10.1913) und Hedi (Helen, geb. 24.5.1922,
später verheiratete Greenbaum, gest. 1987 in Washington, USA). Familie Marx
wohnte in der Hunsrückstraße 20/Ecke Raiffeisenstraße. Adolf Marx betrieb eine
Metzgerei, die sein Bruder Emil Marx 1913 erworben hatte. Dieser war
Soldat im Ersten Weltkrieg und starb kurz vor Kriegsende 1918 an seinen
Verletzungen (Inschrift am Kriegerdenkmal/Friedhof). Emma geb. Löb war mit Emil
Marx verheiratet, die beiden Kinder Hilda und Thea entstammten dieser Ehe. Adolf
heiratete 1919 seine verwitwete Schwägerin und bekam mit ihr noch das Kind Hedi.
- die Familie Arthur Rauner (geb. 15.7.1882 in
Rheinböllen als Sohn des nach Hargesheim
zugezogenen Handelsmannes Michael Rauner und der Theresia geb. Kahn) mit seiner
Frau Auguste geb. Posner (geb. 2.7.1885 in
Kippenheim - nach dem Ortssippenbuch
Kippenheim - als Tochter des aus "Szorken in Russisch-Polen" stammenden
Kaufmannes Wolf Posner und seiner Frau Veige geb. Fuchs) und den in Hargesheim
geborenen Kindern Walter Michael (geb. 28.4.1912), Hugo (geb.
10.2.1915), Erika (geb. 3.4.1921; lebte 2018 noch in Israel, siehe
Bericht unten) und Wolfgang (geb. 19.8.1927) sowie der im Haus lebenden
Mutter von Arthur: Theresia geb. Kahn (geb. 31.1.1855 in
Sohren). Familie Rauner hatte in der
Lindenstraße ein Lebensmittelgeschäft.
- das Ehepaar Hermann Kahn (geb. 22.5.1870 in
Sohren) mit seiner Frau Pauline geb. Löb
(geb. 16.1.1873 in Schweppenhausen.
Das Ehepaar wohnte in der Neugasse (heute: Zum Hinkelstein). Hermann Kahn
betrieb eine Viehhandlung. Er war Mitglied im Hargesheimer Kriegerverein (vgl.
Inschrift am Kriegerdenkmal Ortseingang).
Weitere und zusätzliche Informationen zu den Familien und zu einzelnen wie
auch weiteren Personen siehe der Beitrag von Rudolf Schwan (s. Lit.).
1933 lebten die oben genannten beiden jüdischen Familien Marx und Rauner in Hargesheim
und das Ehepaar Kahn weiterhin am Ort. Sie
betrieben einen Viehhandel (Hermann Kahn), eine Metzgerei (Familie Adolf Marx), ein Lebensmittelgeschäft (Familie Rauner) und waren
bis dahin - wie Arthur Rauner als Vorsitzender des TSV Hargesheim - in die Dorfgemeinschaft voll integriert.
Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Wohnungen der jüdischen Familien
überfallen und demoliert. Von einer der Familien wurde das Inventar in den
Gräfenbach geworfen. Nach diesen Ereignissen haben alle jüdischen Einwohner den
Ort offenbar fluchtartig verlassen (nach der Liste des ITS Arolsen sind alle
nach Bad Kreuznach gezogen) und haben ihre
Hargesheimer Häuser weit unter Wert verkauft. Das Gedenkbuch nennt als letzten
Aufenthaltort für Pauline Kahn geb. Löb Köln, bei August Rauner geb. Posner Bad
Kreuznach, bei Adolf Marx Bad Kreuznach und danach noch Zeltingen-Rachtig (von
dort nach Dänemark emigriert, aber trotzdem deportiert). Die Kinder der Familie
Rauner - Walter, Hugo, Erika und Wolfgang - konnten über Frankreich
nach Palästina/Israel emigrieren (vgl.
Bericht unten zum Geburtstag von Erika Rauner 2018 in Israel).
Von den in Hargesheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Pauline Kahn geb. Löb
(geb. 1873 s.o.), Emma Kohlberg geb. Rauner (geb. 1887 in Hargesheim, lebte später in
Brilon, 1939 in die Niederlande emigriert, 1943 in das Vernichtungslager Sobibor
deportiert), Adolf Marx (geb. 1883 in Hargesheim, lebte später in Bad Kreuznach
und Zeltingen-Rachtig, emigrierte nach Dänemark, 1941 deportiert), Emma Marx
geb. Löb (1878, s.o.),
Olga Poppert (geb. 1888 in Hargesheim, lebte später in Hargesheim und Dortmund,
emigrierte 1938 in die Niederlande, deportiert 1942 nach Auschwitz), Arthur
Rauner (geb. 1882 in Rheinböllen s.o.), Auguste Rauner geb. Posner (1885, s.o.), Hilde (Hilda Gilda)
Rothschild geb. Marx (geb. 1912 in Hargesheim, lebte später in Frankfurt am
Main, 1942 deportiert in in der Tötungsstätte Raasiku bei Reval ermordet), Minna
Urnstein geb. Rauner (geb. 1892 in Hargesheim, lebte später in Mainz, 1942
deportiert in das Ghetto Piaski).
Anmerkung: Hinweis auf das
Verzeichnis der jüdischen Einwohner, die in den Gemeinden des Amtes Rüdesheim
Kreis Kreuznach (Hargesheim, Hüffelsheim, Mandel, Norheim, Weinsheim)
gewohnt haben und verschleppt (sc. deportiert) wurden (pdf-Datei der an den
Internationalen Suchdienst Arolsen von der Amtsverwaltung Rüdesheim 1962
mitgeteilten Liste von 37 Personen aus diesen Orten, darunter 13 aus Hargesheim;
von dieser Liste die Personendaten siehe oben).
Berichte aus der
jüdischen Geschichte in Hargesheim
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Hargesheim gefunden. |
Fotos
(Quellen: Foto Marx: Sammlung von Rudolf Schwan; Foto Rauner:
https://www.geni.com/people/Arthur-Rauner/6000000015875854248)
Unter den letzten in
Hargesheim lebenden
jüdischen Personen: Ehepaare Marx und Rauner |
|
|
|
Emma und Adolf Marx um 1936 |
Auguste und Arthur Rauner
|
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
Dezember 2014:
Straßenbenennung zur Erinnerung an Arthur Rauner
|
Hinweis: Die seit 2014 Arthur-Rauner-Straße im
Einkaufszentrum erinnert an den jüdischen Vorsitzenden des Hargesheimer
Turn- und Sportvereins. Arthur Rauner (geb. 1882 in
Rheinböllen s.o., seit ca. 1885 mit
Familie in Hargesheim wohnhaft) war 1910 Mitbegründer des Turn- und
Sportvereins (TSV) Hargesheim. Er war
1. Vorsitzender des TSV von 1910 bis 1913, 1921 und 1928-1933. 1942 wurde er
nach Auschwitz deportiert und ermordet. Bei der Benennung der Straße "Arthur-Rauner-Straße"
waren 14 seiner Nachkommen aus Israel in Hargesheim. |
|
April 2018:
97. Geburtstag der in Hargesheim
geborenen Erika Rauner |
Artikel von Wolfgang Bartels in der
"Allgemeinen Zeitung" vom 7. April 2018: "Gebürtige Hargesheimerin Erika
Rauner feiert 97. Geburtstag.
HARGESHEIM - Ortsbürgermeister Werner Schwan hat einer der ältesten
Hargesheimerinnen zum Geburtstag gratuliert: Erika Rauner wurde 97 Jahre
alt. Sie lebt in Israel und ist die einzige Tochter von Arthur Rauner. Ihre
drei Brüder sind bereits verstorben. Nach dem Vater Arthur Rauner ist die
Straße am Hargesheimer Einkaufszentrum benannt – zur Erinnerung an den
Terror der NS-Zeit. Arthur Rauner betrieb vor dem Zweiten Weltkrieg ein
Lebensmittelgeschäft in der Lindenstraße. Er war ein begeisterter Sportler,
Mitbegründer des Turn- und Sportvereins Hackenheim und wurde schon im
Gründungsjahr 1910 zum Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das er mit mehreren
Unterbrechungen bis 1933 ausübte. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt
wiedergewählt wurde, durfte er auf Anordnung der Nazis sein Amt nicht mehr
ausüben, weil er Jude war. Es gelang ihm noch, seine vier Kinder
Walter-Wilhelm, Hugo, Erika und Wolfgang über Frankreich nach Israel in
Sicherheit zu bringen. 14 Nachkommen besuchten Hargesheim im Jahr 2014.
Über die Pogromnacht im November 1938 berichtet die Chronik der
Verbandsgemeinde Rüdesheim: 'In Hargesheim waren ebenfalls Wohnungen
demoliert worden. Aus einem Haus eines jüdischen Einwohners wurden die
zertrümmerten Einrichtungsgegenstände in den Gräfenbach geworfen.' Arthur
Rauner und seine Frau Augusta mussten ihr Haus weit unter Wert verkaufen und
wurden 1942 über das KZ Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz
transportiert. Dort wurden die beiden ermordet. In einer Urkunde des
Berliner Standesamtes vom 24. November 1952 wurden sie für tot erklärt. 14
Nachkommen der Geschwister in Israel waren im Dezember 2014 bei der
Namensgebung der 'Arthur-Rauner-Straße' dabei. Enkel Tamir Rauner, Sohn von
Hugo, erklärte damals im Namen seiner Familie, es gäbe kein Grab, an dem die
Angehörigen um Augusta und Arthur trauern könnten. Wenigstens erinnere jetzt
die neue Straße in Hargesheim an die Großeltern. 'Hargesheim ist und bleibt
Eure Heimat', sagte damals Werner Schwan. Die Anwesenheit der Familie Rauner
sei eine Versöhnungsgeste, für die alle Hargesheimer dankbar seien. All
diese Vorgänge in der alten Heimat verfolgt Erika Rauner in Israel auch noch
mit 97 Jahren ganz genau. Sie wohnt bei ihrer Tochter Dorit und wird dort
liebevoll gepflegt. Tamir Rauner hatte berichtet, dass Familiengespräche oft
mit dem Satz angefangen hätten: 'Bei uns in Hargesheim ...' Vor zwei Jahren
hatten Ortsbürgermeister Werner Schwan und sein Bruder, der Familienforscher
Rolf Schwan, die Familie Rauner in Israel besucht und auch Erika
kennengelernt. Rolf Schwan erinnert sich: 'Wir haben ein paar Tage bei dem
geschlafen und dann bei einem anderen Familienmitglied. Es war ein
einmaliges Erlebnis.' Über Erika Rauner berichtet er: 'Sie ist eine ganz
einfache Frau. Sie konnte nicht mehr viele deutsche Worte sprechen. Aber ,Heisem‘,
das Dialektwort für Hargesheim, hatte sie nicht vergessen. Sie ist eine
feine, ältere Dame, ohne jede Bitternis, freundlich und nett, eigentlich
ganz normal.' Jetzt hat Bürgermeister Schwan mit seiner Gratulation an Erika
Rauner den Wunsch verbunden, dass die innige Freundschaft der Familie Rauner
zu Hargesheim weiter wachsen werde."
Link zum Artikel |
|
Februar 2020:
Keine Einigkeit im Gemeinderat zur
Verlegung von "Stolpersteinen" in Hargesheim
|
Artikel
von Wolfgang Bartels in der "Allgemeinen Zeitung" vom 28. Juli
2020:
"Keine Einigkeit über Stolpersteine im Hargesheimer Rat.
Stolpersteine zum Gedenken an sieben von den Nazis ermordete jüdische
Mitbürger haben die Freien Wähler im Rat vorgeschlagen. Wegen Gegenstimmen
berät jetzt der Kulturausschuss.
HARGESHEIM - Sieben 'Stolpersteine' für sieben von den Nazis verschleppte
und ermordete Mitbürger – dies beantragten die Freien Wähler in der jüngsten
Gemeinderatssitzung. Doch dieser Antrag stieß nicht nur auf Zustimmung.
In Hargesheim wohnten 1933 drei jüdische Familien mit Namen Rauner, Marx und
Kahn. Den meisten Kindern gelang rechtzeitig die Flucht nach Palästina oder
in die USA, sieben Ältere dagegen wurden in die Konzentrationslager im Osten
abtransportiert. Zuvor wurden in der Reichspogromnacht ihre Wohnungen
demoliert. Die Chronik der Verbandsgemeinde Rüdesheim berichtet: 'Aus dem
Haus eines jüdischen Einwohners wurden die zertrümmerten
Einrichtungsgegenstände in den Gräfenbach geworfen.' Einer der Deportierten
war Arthur Rauner, bis 1933 Vorsitzender des Turn- und Sportvereins
Hargesheim. 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Frau Augusta im KZ
Theresienstadt ermordet. An ihn erinnert die Arthur-Rauner-Straße im
Einkaufszentrum.
Doch auch der anderen NS-Opfer soll gedacht werden, begründete
FWG-Vorsitzender Matthias Nies den Antrag zur Verlegung von Stolpersteinen.
Der Hargesheimer Ahnenforscher Rudolf Schwan hat schon vor Jahren eine
Broschüre über die Hargesheimer Juden erstellt, die damals kaum beachtet
wurde. Er steht auch in Kontakt mit den Nachfahren in Israel und den USA und
ist bereit, seine Kenntnisse in das Projekt einzubringen: 'Ich bin froh,
dass diese Verfolgungsschicksale endlich aufgegriffen werden.'
Die Stolpersteine sind ein Gedenkprojekt des Künstlers Gunter Demnig. Dabei
handelt es sich um eine kleine quadratische Messingtafel mit dem Namen und
den Lebensdaten einer von den Nazis ermordeten Person. Diese wird in den
Boden vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz dieser Person eingelassen.
Inzwischen hat Demnig 75 000 Stolpersteine in 26 europäischen Ländern
verlegt – das 'größte dezentrale Mahnmal der Welt'. Zur Finanzierung der
Hargesheimer Stolpersteine will die FWG Spenden einwerben.
Doch ganz so glatt verlief die Diskussion im Gemeinderat nicht. Michael
Fluhr (CDU) meldete sich zu Wort und meinte, er könne sich mit der Idee der
Stolpersteine nicht anfreunden. Man solle über andere Formen des Gedenkens
nachdenken. Fluhr berief sich auf die frühere Vorsitzende des Zentralrats
der Juden, Charlotte Knobloch, die kritisierte, dass auf den Gedenktafeln
'mit Füßen herumgetreten' werde. Ihre Nachfolger Dieter Graumann und Josef
Schuster sprachen sich dagegen ausdrücklich für das Projekt aus.
Hausbesitzer klagen über unbequeme Platten. In einigen Orten beschwerten sich Hausbesitzer, dass diese offenbar
unbequemen Messingplatten vor ihrem Haus verlegt wurden. Ihnen antwortete
Minister Heiko Maas: 'Umso lauter ihr Ende gefordert wird, desto mehr
Stolpersteine brauchen wir.' Überraschenderweise plädierte allerdings sein
Hargesheimer SPD-Genosse Christoph Eß ebenfalls gegen die Stolpersteine.
Beschlossen wurde das Projekt Stolpersteine vom Gemeinderat noch nicht. Es
wurde erst einmal an den Kulturausschuss zur weiteren Beratung verwiesen."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Edgar Mais: Die Verfolgung der Juden in den
Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld 1933-1945. Eine Dokumentation.
Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach . Bad
Kreuznach 1988. S. 308. 320. |
| Rudolf Schwan:
Broschüre zur Geschichte der Hargesheimer
Juden. Online eingestellt (pdf-Datei). |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
diese Links sind noch nicht aktiviert
|