Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Liedolsheim (Gemeinde Dettenheim, Landkreis
Karlsruhe)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Liedolsheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1903.
Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Während der
Regierungszeit des badischen Markgrafen Karl Wilhelm (1709-1738) lebten drei
jüdische Familien am Ort.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1825 17 jüdische Einwohner, 1832 25, 1836 30, 1839 27, 1864 34, 1871
45, 1875 47, 1880 höchste Zahl mit 50 Personen, 1885 38, 1890 32, 1895 21, 1900
15, 1905 nur noch ein jüdischer Einwohner.
Die jüdischen Familienvorsteher besorgten den Lebensunterhalt ihrer Familien
als Krämer, Metzger und Viehhändler.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben
der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und
Schochet tätig war (siehe Ausschreibungen der Stelle unten). Von 1874 bis 1877
wird als Lehrer J. Thalmann genannt (s.u.); bis 1895 J. Guggenheim (wechselte
1895 nach Odenheim). Die Toten der
Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof bei Obergrombach beigesetzt. Seit 1827
gehörte die Gemeinde zum Rabbinatsbezirk Karlsruhe.
Nach Auflösung
der Gemeinde am 11. April 1903 gehörten die hier noch lebenden jüdischen Einwohner
(1905 nur noch eine Person) zur
Synagogengemeinde in Philippsburg. Bei
den Volkszählungen 1910, 1925 und 1933 wurden keine jüdischen Einwohner in
Liedolsheim festgestellt.
Von den in Liedolsheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Paula Heß geb. Kahn
(1870), Karl Hochstetter (1872), Alfred Kahn (1867), Aron Kahn (1861), Ferdinand
Kahn (1891), Fritz Kahn (1889), Jakob Kahn (1873), Johanna Kahn (1900), Klara
Kahn geb. Kahn (1886), Erna Krieger geb. Hochstetter (1900), Simon Rosenthal
(1864), Betty Traub geb. Kahn(1892).
Zu Erna Krieger geb. Hochstetter siehe eine Seite
im "Gedenkbuch für die Karlsruhe Juden".
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1847 /
1850 / 1852 / 1855 / 1877 /
1881 / 1884 / 1891
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 20. November 1847 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Vakante Schulstellen.
[Bekanntmachung.]. Bei der israelitischen Gemeinde Liedolsheim ist die
Lehrstelle für den Religionsunterricht der Jugend, mit welcher ein
Gehalt von 50 fl., nebst freier Kost und Wohnung, sowie der
Vorsängerdienst samt den davon abhängigen Gefällen verbunden ist,
erledigt, und durch Übereinkunft mit der Gemeinde unter höherer
Genehmigung zu besetzen. Die rezipierten israelitischen Schulkandidaten werden daher aufgefordert,
unter Vorlage ihrer Rezeptionsurkunde und der Zeugnisse über ihren
sittlichen und religiösen Lebenswandel, binnen 6 Wochen sich bei der
Bezirkssynagoge Karlsruhe zu melden. Auch wird bemerkt, dass im Falle sich weder Schul- noch
Rabbinatskandidaten melden, andere inländische Subjekte, nach
erstandener Prüfung bei dem Rabbiner, zur Bewerbung zugelassen
werden." |
|
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 16. Januar 1850 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Die mit einem festen Gehalte von
50 fl. und einem
jährlichen Schulgelde von 48 kr. für jedes die Religionsschule
besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon abhängigen
Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der israelitischen Gemeinde Liedolsheim,
Synagogenbezirks Karlsruhe ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen mittelst des
betreffenden Bezirksrabbinats sich bei der Bezirkssynagoge Karlsruhe zu melden.
Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- und Rabbinatskandidaten können
auch andere inländische befähigte Subjekte, nach erstandener Prüfung
bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen werden."
|
|
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 21. Januar 1852 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Die mit einem festen Gehalte von 135
fl. und einem jährlichen Schulgelde von 48 kr. für jedes die
Religionsschule besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon abhängigen
Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der israelitischen Gemeinde Liedolsheim,
Synagogenbezirks Karlsruhe, ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen mittelst des
betreffenden Bezirksrabbinats sich bei der Bezirkssynagoge Karlsruhe zu melden. Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- und Rabbinatskandidaten können
auch andere inländische befähigte Subjekte, nach erstandener Prüfung
bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen werden." |
|
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 12. Dezember 1855 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Die mit einem festen Gehalte von 60 fl. nebst freier Kost und
Wohnung und einem jährlichen Schulgelde von 1 fl.. für jedes die
Religionsschule besuchende Kind und dem Vorsängerdienste samt den davon abhängigen
Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der israelitischen Gemeinde Liedolsheim,
Synagogenbezirks Karlsruhe ist zu besetzen. Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen mittelst des
betreffenden Bezirksrabbinats bei der Bezirkssynagoge Karlsruhe sich zu melden. Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- und Rabbinatskandidaten können
auch andere inländische befähigte Subjekte, nach erstandener Prüfung
bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen werden." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1877:
"Die hiesige Religions- und Elementarlehrer-, Vorsänger- und
Schächterstelle ist sofort oder bis zum 1. Mai zu besetzen. Fixer Gehalt
beträgt 700 Mark und 2 Mark Schulgeld für jedes Kind, nebst freier,
möblierter Wohnung und Heizung. Nebenverdienste belaufen sich auf 200
Mark.
Ledige, seminaristisch gebildete Lehrer, welche hierzu Lust haben, werden
ersucht, ihre Zeugnisse innerhalb 14 Tagen an den Unterzeichneten
einzusenden.
Liedolsheim bei Karlsruhe, 10. März 1877. Der Synagogenrat Wolf
Rosenthal.
Die Zeit meiner dreijährigen Amtstätigkeit hat mich von dem guten,
erkenntlichen und nicht genug zu würdigenden Sinn der Gemeinde zu tief
überzeugt, als dass ich nicht obige Stelle aufs Wärmste jedem Bewerber
empfehlen sollte.
Der derzeitige Lehrer J. Thalmann." |
|
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Mai 1877:
"Die hiesige Religionslehrer-, Vorsänger-, und Schächterstelle,
auch ist Elementarunterricht sehr erwünscht, ist sofort oder bis
zum 1. Juni dieses Jahres zu besetzen.
Fixer Gehalt 700 Mark nebst freier möblierter Wohnung. Nebenverdienst
circa 200 Mark. Auch ist Gelegenheit zu Privatstunden geboten.
Ledige, geprüfte Lehrer, welche Lust hierzu haben, werden ersucht ihre
Zeugnisse in Bälde an den Unterzeichneten einzusenden.
Liedolsheim bei Karlsruhe (Baden). Der Synagogenrat: Wolf
Rosenthal." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Juli 1881:
"Die hiesige Religionslehrerstelle, verbunden mit Kantor- und
Schächterdienst mit einem fixen Gehalt von jährlich Mark 700 nebst 2
Mark Schulgeld per Kind und ca. 200 Mark Nebenverdienste, freie Wohnung
und Heizung, ist sofort oder längstens bis 15. August dieses Jahres zu
besetzen und wird hiermit zur Bewerbung ausgeschrieben.
Vorschriftsmäßig gebildete ledige Bewerber wollen ihre Gesuche mit
Zeugnissen innerhalb 14 Tagen an den Unterzeichneten
einreichen.
Der Synagogenrat: Wolf Rosenthal in Liedolsheim bei
Karlsruhe (Baden)." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember 1884:
"Die hiesige Religionslehrerstelle, verbunden mit Kantor- und
Schächterdienst, mit einem fixen Gehalt von jährlich Mark 700 nebst 2
Mark Schulgeld pro Kind und 300 Mark Nebenverdienste, freie Wohnung und
Heizung, ist bis zum 1. März 1885 zu besetzen; es kann nach Umständen
auch schon früher geschehen, und wird hiermit zur Bewerbung
ausgeschrieben.
Vorschriftsmäßig gebildete Bewerber wollen ihre Gesuche mit Zeugnissen
längstens bis 1. Januar 1885 an den Unterzeichneten
einreichen.
Liedolsheim bei Karlsruhe (Baden). Der Synagogenrat: Wolf Rosenthal,
Vorstand." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. November 1891:
"Die mit freier Wohnung und Heizung, einem festen Gehalte von 700
Mark und Nebeneinnahme im Betrage von ca. 300 Mark verbundene Stelle eines
Religionslehrers, Kantors und Schächters in Liedolsheim soll bis
zum 15. Januar wieder besetzt werden. Ledige Bewerber, von welchen
seminaristisch gebildete bevorzugt werden, wollen ihre Meldungen und
Zeugnisse (diese nur in beglaubigter Abschrift) senden an die Bezirkssynagoge.
Bruchsal, 10. November 1891." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Über Fritz Kahn, Jakob Kahn und Klara
Kahn geb. Kahn (alle aus Liedolsheim, später in Nürnberg und umgekommen in der
NS-Zeit)
Fritz Kahn ist am 31. Januar 1889 in Liedolsheim geboren. Er war von
Beruf Techniker und in Nürnberg (Wohnung Heideloffplatz 5). In der NS-Zeit
emigrierte er nach Belgien, wurde jedoch in der Kriegszeit verhaftet und im
SS-Sammellager Caserne Dossin (Malines-Mechelen) festgehalten, bis er mit dem
Transport XVIII von Mechelen (Malines) am 15. Januar 1943 in das KZ Auschwitz
deportiert und ermordet wurde.
Jakob Kahn ist am 20. September 1873 in Liedolsheim geboren. Er lebte in
Nürnberg in der Sandstraße 25. Am 10. September 1942 wurde er von Nürnberg in
das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 28. März 1943 umgekommen ist.
Klara Kahn geb. Kahn ist am 26. Mai 1886 in Liedolsheim geboren. Sie
lebte in Nürnberg in der Sandstraße 25. Am 10. September 1942 wurde sie von
Nürnberg in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo hier aus am 18. Mai 1944 in
das Vernichtungslager Auschwitz, wo sie ermordet wurde (f.t.e.).
Vgl. Gedenkbuch für die Opfer der Schoah:
https://www.jewishgen.org/yizkor/nuremberg/nur007.html
Über den Historiker Berthold Rosenthal (geb. 1875 in
Liedolsheim, gest. 1957 in Omaha,
Berthold Rosenthal was born on January 17, 1875
in Liedolsheim bei Karlsruhe, the son of Emanuel Rosenthal, a cattle dealer and
Babette nee Weil. In 1914 he married Johanna née Benzian. In the following
years they had three children: Ernst, Ruth, and Lotte. From 1889-1891 Rosenthal
attended preparatory school in Tauberbischofsheim.
For the following three years he studied towards his teaching degree in Karlsruhe
(Baden-Württemberg). After receiving his degree, he first obtained a position
teaching Jewish religion classes, which he did from 1894 until 1897 in Kirchen-Efringen,
Adelsheim bei Buchen, and Friesenheim
bei Lahr. In 1901 he began teaching at a grammar school (Gymnasium) in Mannheim*.
From 1914 to 1916 Rosenthal served in World War I and was released from service
because of an eye injury. He resumed teaching in Mannheim, where he continued
until he was forced to leave in 1933. In addition to teaching, he wrote for the
Jewish magazine Die neue Volkschulworte. He was also involved in Jewish
charity organizations and secretary of the Jewish August-Lamey-Loge. During the
Weimar Republic he collected information on Jews in Baden, and in 1927 his work Heimatgeschichte
der badischen Juden was published. This work would become very important in
the future, since it contained much information on Jews in Baden that was lost
under the National Socialist regime. After he lost his position in 1933 as a
grammar school teacher, he conducted research and contributed articles to the Germania
Judaica, a work focusing on the history of Jews in Germany. The Germania
Judaica was forbidden to be published by the German government, and was
eventually published by the Leo Baeck Institute in 1968. In September 1940
Berthold Rosenthal and his wife escaped to the United States via Portugal. They
arrived in New York and were greeted by Berthold Rosenthal’s two daughters and
younger siblings, who had left Germany earlier. His eldest son Ernst went to
live in Palestine on a kibbutz. Berthold Rosenthal lived for eight years in New
York, staying with his daughters, and worked for a time in an export business
there owned by his nephew. Eventually Berthold Rosenthal moved to Omaha,
Nebraska, where he died on December 16, 1957 at 82 years old. |
Anmerkung: von 1901 bis 1903 war Berthold
Rosenthal als Unterlehrer in Walldorf
tätig. |
|
|
|
|
Fotos
(2012 erhalten von
Babette Ballinger, Großnichte
von Berthold Rosenthal) |
|
|
|
|
Die Mutter von
Berthold Rosenthal:
Babette Rosenthal geb. Weil
(3. von links, Foto um 1880) |
Johanna und Berthold Rosenthal
um 1953 |
|
|
Artikel in der "Bruchsaler
Rundschau" (Badische Neueste Nachrichten) vom 18. August 2012 zum
Besuch von Babette Ballinger im August 2012: "Ein Stein aus New
York für den Stammvater. Babette Ballinger aus den USA kehrte zu den
Wurzeln ihrer Familie nach Bruchsal zurück..."
Link zum
Artikel (eingestellt als
pdf-Datei) |
Weitere Informationen, Fotos und Film
auf der Seite http://www.bruchsal.org/story/auf-spuren-vorfahren |
Aus Liedolsheim stammt auch Jeanette Hochstetter, die Großmutter des
Komponisten Kurt Weill (zu ihm siehe Wikipedia-Artikel
Kurt Weill). .
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Seit der Mitte
des 18. Jahrhunderts bestand eine Synagoge. Aus der Geschichte dieses
Bethauses wird von dem aus Liedolsheim stammenden Historiker der
badisch-jüdischen Geschichte Berthold Rosenthal (1875-1957) berichtet, dass am
6. Juni 1863 die feierliche Überbringung einer neugeschriebenen Torarolle in
die Liedolsheimer Synagoge stattfand. Ein Festzug habe sich vom Hause Rosenthal,
als dem von der Synagoge am weitest entfernten Haus, in folgender Ordnung zur
Synagoge bewegt: 1. Fahnenträger, 2. Musiker, 3. Schuljugend, 4. Baldachin,
unter dem die Torarolle getragen wurde, 5. der Rabbiner (Benjamin Willstätter
aus Karlsruhe), 6. die Mitglieder der Ortsbehörden, 7. die übrigen
Festteilnehmer (Heimatgeschichte S. 159f Anm.).
Nach Auflösung der jüdischen
Gemeinde 1903 wurde das Gebäude (als "zweistöckige Synagoge"
beschrieben) abgebrochen. Das Synagogengrundstück (Bächlestraße 33) wurde von der Gemeinde
Liedolsheim gekauft einschließlich dem davor stehenden Haus des jüdischen
Einwohners Rudolf Kahn, der inzwischen nach Karlsruhe verzogen war. Auf dem Grundstück
wurde 1906-08 das neue Schulhaus erbaut. Das Haus von Rudolf Kahn
diente seitdem als Lehrerwohnhaus. Um 1970 wurde das auf dem
Synagogengrundstück erbaute Schulhaus abgebrochen. Das Lehrerwohnhaus diente
bis ca. 1990 als Rathaus und musste einem Rathausneubau von 1991 weichen.
Anmerkung: die in verschiedenen
Darstellungen zu lesende Angabe, dass die ehemalige Synagoge in der
Bächlestraße 7 stand, ist unzutreffend. Die oben gemachten Angaben beruhen auf
der Darstellung in der Dettenheimer Ortschronik von 1998 und ergänzenden
Angaben von Dr. Rainer Oberacker, Dettenheim.
Fotos
Historische Fotos:
Historische Fotos sind nicht bekannt, für Hinweise sind
wir sehr dankbar
(E-Mail-Adresse auf Eingangsseite)
|
Fotos nach 1945/Gegenwart:
|
Auf dem Grundstück der
ehemaligen Synagoge und des jüdischen Hauses Kahn in
der Bächlestraße
33 steht heute das Rathaus
der Gemeinde Dettenheim
(Quelle: www.dettenheim.de) |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Berthold Rosenthal: Heimatgeschichte der badischen Juden seit ihrem
geschichtlichen Auftreten bis zur Gegenwart. Bühl 1927. Nachdruck Magstadt
1981. |
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 180-181. 239. |
| Jürgen Stude: Geschichte der Juden im Landkreis Karlsruhe. 1990. |
| Monika Rummel, Uwe Rummel: Dettenheim. Wendepunkte in der Geschichte von Liedolsheim und Rußheim.
Hg. Gemeinde Dettenheim. 1998. |
| Rainer Oberacker, Manfred Werner, Günter Zwecker (Red.): 25 Jahre Dettenheim. Die Rheinniederungsdörfer Liedolsheim und Rußheim auf dem gemeinsamen
Weg. Hg. Gemeinde Dettenheim. Dettenheim 2000. |
| Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. . |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007. |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|