Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Hessen"
Zu den jüdischen Friedhöfen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Rotenburg an der Fulda
(Kreis
Hersfeld-Rotenburg)
Jüdischer Friedhof
Hinweis: ein virtueller Rundgang über den Friedhof mit einer
Dokumentation der Grabsteine findet sich über
http://www.hassia-judaica.de/Orte/Rotenburg/Jued_Friedhof/index.htm.
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Rotenburg
an der Fulda (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Rotenburg wurde
vermutlich im 17. Jahrhundert angelegt (erster Beleg für Pachtzahlungen der
jüdischen Gemeinde ist von 1682); die ältesten vorgefundenen Grabsteine sind von
1734. Der
Friedhof diente ursprünglich auch den jüdischen Gemeinden Bebra,
Baumbach, Lispenhausen,
Ronshausen,
Iba und Braach sowie Breitenbach als Begräbnisstätte, bis
einige dieser Orte eigene Friedhöfe anlegten. Der ältere Teil des Friedhofes
hatte nach einer Dokumentation von 1937 190 Grabsteine, der neue 155 Grabsteine.
Die letzten Beisetzungen fanden 1937/38 statt.
Am Eingang zum Friedhof befindet sich ein großer Gedenkstein mit dem
Text: "Jüdischer Friedhof. Seit dem 13. Jahrhundert lebten Juden in
Rotenburg, zeitweilig mehr als zehn Prozent der Einwohnerschaft der Stadt. Der
älteste erhaltene Grabstein datiert aus dem Jahre 1748. Während der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden alle Juden aus Rotenburg
vertrieben, viele in Konzentrationslagern umgebracht.... Jiskor - Gedenke - Sachor.
Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung."
Aus einer Hinweistafel am Eingang findet sich als Text zur Geschichte des
Friedhofes: "Jüdischer Friedhof in Rotenburg an der Fulda. Die
Friedhofsanlage entstand um 1740. Sie diente bis ca. 1870 als Sammelfriedhof
für die Gemeinden in Baumbach, Bebra, Baach, Breitenbach, Heinebach, Iba,
Ronshausen und Rotenburg an der Fulda. Nach 1870 diente die Anlage nur noch als
Friedhof für Rotenburg an der Fulda. Daher auch die Größe und die
Unterteilung in einen neuen und einen alten Friedhofsteil. Waldvegetation prägt
den Friedhof, wie auch seine Umgebung. Die ursprüngliche Grundstruktur ist im
Wesentlichen erhalten geblieben. Mehrere Pfade durchziehen den Friedhof, viele
Grabsteine sind umgelegt oder umgestürzt. Die letzte Beisetzung fand 1938
statt. Der letzte Grabstein entspricht in seiner Ausgestaltung eher christlichen
Vorbildern, jüdische Symbole und Schriftzeichen fehlen völlig. Der
Magistrat der Stadt Rothenburg a.d. Fulda." Seit Oktober 2020
informiert eine große Vitrine zur Geschichte des Friedhofes (siehe Fotos
und Artikel unten).
Dokumentation des Friedhofes
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in
Rotenburg die Zahl von 348 vorhandenen
Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit
von 1734 bis 1937. Siehe landesgeschichtliches
Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden
in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in
Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
vgl. Dokumentation von 1937 unter Quellen
unten. |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt im Norden der Stadt (am sogenannten
Katzenkopf, am Fuße des Berges "Alheimer") unmittelbar bei den
Kliniken/Meirotels-Halle an der Heinz-Meise-Straße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 7.4.2009)
Am Eingang zum Friedhof |
|
|
|
Die Gedenktafel (Text siehe
oben) |
Hinweistafel (Text siehe oben) |
|
|
|
Alter Friedhofsteil |
|
|
|
|
|
Teilansichten des
alten Friedhofsteiles |
|
|
|
|
|
|
|
Teilansichten des
alten Friedhofsteiles |
|
|
|
|
|
|
Grabstein rechts
für Leib Grünbaum (Dok.
Nr. 57: "Löw, Sohn des Jecheskiel ha-Levi
Grünbaum aus Bebra, gest. 1852) |
Teilansichten des
alten Friedhofsteiles |
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Carl Dellevie
(1811-1847), war
als Arzt und Geburtshelfer in Hersfeld tätig.
Sein
Großvater (Hofjude Meyer Heinemann)
hatte 1808 den Familiennamen Dellevie
angenommen. |
|
|
|
|
|
Neuer Friedhofsteil |
|
|
|
|
|
Blick über den neuen
Friedhofsteil,
der zu einem großen Teil unbelegt
geblieben ist |
Grabstein für den
Kriegsveteran (1870/71)
Hirsch Brandes (1841-1918) und Hannchen
Brandes
geb. Hermann (1842-1932) |
Grabstein für Henriette Linz
geb.
Birnbaum (1862-1929) und
Meier Linz (1861-1934) |
|
|
|
|
|
|
Grabstein für den
Schlossermeister
Koppel Ganz (1852-1938)
|
Links erneuerter Grabstein
für Isak Werthan
(1870-1938), rechts davon für
Meier Rothschild
(1856-1938) |
Erneuerter
Grabstein für Nanny Katzenstein
geb. Lange (1865-1919) mit
Gedenkinschrift
für die in Konzentrationslagern umgekommenen
Julius
Flörsheim (1883-1941) und Paula
Florsheim geb. Katzenstein (1889-1944);
rechts
Grabstein für Jakob Katzenstein (1860-1936) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein für
Bertha Linz geb. Katz
(1832-1912) und Feist Linz (1829-1915),
darunter
Gedenkinschrift für den in Auschwitz
ermordeten Berthold Linz
(1867-1943); kleiner Grabstein
links für Susette Linz (1864-1936) |
ältere Grabsteinreihen
(Ende
19. Jahrhundert)
im neuen Friedhofsteil |
Grabstein links
für Nanny Heß geb.
Plautberg (1820-1883), rechts für
Herz Heß
(1819-1892, war zeitweise
Kreisvorsteher der Judenschaft
im Kreis
Rotenburg) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Isaak
Wallach
aus Baumbach (1852-1903) |
|
|
|
|
Oktober 2020:
Vitrine am jüdischen Friedhof aufgestellt
(Anmerkung: Artikel und
Foto erhalten von Heinrich Nuhn)
Die für den 1 November 2020 um 14.30 Uhr anberaumte feierliche Einweihung
einer großen Vitrine am oberen Eingang zum Jüdischen Friedhof in Rotenburg
musste auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dank großzügiger
Unterstützung durch das europaweite Förderprogramm des ländlichen Raumes,
bekannt unter dem Kürzel LEADER, und einiger großzügiger Spender konnte das
Vorhaben realisiert werden. Mit der Vitrine kann eine breite Öffentlichkeit
mit der besonderen Bedeutung des Rotenburger jüdischen Friedhofs vertraut
gemacht werden. |
|
|
|
|
Presseartikel
vom 23. Oktober 2020 (HNA):
"Neuer Ort zum Gedenken" |
Artikel im
"Kreisanzeiger" vom 4. November 2020:
"Neue Vitrine am Jüdischen Friedhof" |
Foto
links: die Initiatoren der Vitrine
Foto rechts aufgenommen zu Pessach/Ostern 2021 |
|
|
|
|
|
|
Januar 2021:
Pressebericht zum Buch über den jüdischen Friedhof
|
|
Artikel
von Susanna Kanngieser in der "Rotenburg-Bebraer Allgemeinen" (Lokalausgabe
von hna.de) vom 2./3. Januar 2021:
"Rotenburgs 'Guter Ort' Neues Buch von Dr. Heinrich Nuhn über jüdischen
Friedhof...".
Titelbild siehe unten; Rückseite des Buhces siehe Abbildung ganz rechts. |
|
|
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Rotenburg
a.d. Fulda mit Braach und Lispenhausen |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Rotenburg a.d. Fulda sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,744 Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs
der Synagogengemeinde in Rotenburg a.d. Fulda, aufgenommen im August
1937 durch Curt Wolf aus Eschwege und
D. Goldschmidt aus Frankershausen,
Laufzeit 1743 - 1937; enthält hebräische und deutsche Grabinschriften
mit Angabe der Grabnummern auf dem alten und neuen Teil des jüdischen
Friedhofs; enthält auch Angaben zu Personen aus Baumbach, Bebra,
Braach, Breitenbach, Heinebach, Iba und Ronshausen; darin auch
ein Abriss zur Geschichte des jüdischen Friedhofs mit Hinweis auf dessen
Anlegung um 1740 und Situationsplan https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607226
HHStAW 365,742 Trauregister der Juden von Rotenburg a.d.
Fulda 1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach und
Lispenhausen https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083530
HHStAW 365,743 Sterberegister der Juden von Rotenburg a.d.
Fulda 1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach
und Lispenhausen https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1675017
HHStAW 365,741 Geburtsregister der Juden von Rotenburg a.d.
Fulda 1825 - 1910, enthält auch Angaben zu Personen aus Braach und
Lispenhausen https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924728
|
Literatur:
| Paul Arnsberg II,234-236. |
| Michael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens.
Jüdische Friedhof in Deutschland. Leipzig 2001. S. 167-168. |
|
Heinrich
Nuhn: Rotenburgs "Guter Ort". Der jüdische Friedhof am Hausberg. Eine
Dokumentation in zwei Rundgängen. Erschien 2020. 124 DIN-A-4-Seiten, 12.80 €. Zu beziehen
über den Buchhandel oder (portofrei) beim Verlag AG Spurensuche, Lärchenweg
2, 36199 Rotenburg (Tel. 06623-2482) oder auch beim Verfasser
h.i.nuhn@gmx.de. |
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|