Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst auf dem jüdischen
Friedhof in Mansbach beigesetzt. Ein eigener jüdischer Friedhof in
Schenklengsfeld wurde 1870 angelegt. Die letzte Beisetzung fand im April 1938
statt. Etwa 120 Gräber sind vorhanden. Die Friedhofsfläche umfasst 19,32 ar.
Die Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt am südlichen Ortsrand nahe dem Gewerbegebiet, etwa 300 m
südöstlich des Bahnhofes.
Fotos
Fotos,
erstellt im Herbst 2005 (Fotos: H. Nuhn,
Aufnahmedatum Herbst 2005)
Gedenkstein für die
jüdischen
Gefallenen der Ersten Weltkrieges aus
Schenklengsfeld: Hermann
Abraham,
Heinemann Katzenstein und Jakob Katz
Rückseite
des Gedenksteines links: Inschriftentafel mit den Namen der
in der NS-Zeit ermordeten Juden aus Schenklengsfeld
Fotos, erstellt
im April 2009 (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 7.4.2009)
Das Eingangstor
mit
Hinweistafel
Drei
Grabsteine beim Eingang, zwei mit
"segnenden Händen" der
Kohanim,
Grabsteinfragment links von 1885/86
Blick
über den Friedhof -
vom Eingang kommend
Grabsteine
im Vordergrund: links für Selma Plaut (hebräisch Sara, Frau des Jakob
Plaut, beigesetzt am 12. Aw 5697 = 20. Juli 1937), rechts für Klara
Katzenstein geb.
Pfifferling, gest. am 12.4.1938, die letzte auf dem
Friedhof Beigesetzte
Grabstein im
Vordergrund (2. von links)
für den Viehhändler Jakob Plaut, Gatte der
links genannten Selma Plaut, gest. 1936
Grabstein
(schwarz) für Isaak Weil
(1805-1887), erneuert
Grabsteinornamentik
Links
Grabstein für Ester Oppenheim
(1819-1883), rechts für Ella Vogel
(1822-1885); Mitte für die Frau des
Wolf Katzenstein (?)
Rechts: Grabstein
für Röschen Nussbaum
(1859-1882), daneben links für
Hanne Abraham (1804-1879).
2. Grabstein von
links für das
Kleinkind Gitta Weinberg (1884-1885),
3. von links für
Jette Katzenstein
(1864-1888)
Grabsteine von
links für Isaak Katzenstein
(1855-1885), Hirz Weinberg (1800-1886), Sandel Strauß (1813-1887) und
Salomon Tannenberg (1813-1890)
Charakteristische
Teilansichten des Friedhofes Schenklengsfeld; beim 2. Grabstein
von links
auf dem linken Foto (ausführliche Inschrift) handelt es sich um den
Grabstein für Lehrer Herz Spiro (gest. 1892)
Grabstein
für Abraham Abraham
(1852-1925), rechts dahinter für
Emma Katzenstein
(1872-1916)
Gedenkstein für
die Gefallenen des
Ersten Weltkrieges
Rückseite
des Gedenksteines (links) - wie oben
Blick vom Friedhof
zum Windpark
März 2011:
Video von Johannes Hesse: Martin Löwenberg zum
Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Schenklengsfeld
Auf der Website der AG Spurensuche
Rotenburg a.d.F. finden sich Seiten zu einzelnen Aspekten der jüdischen
Geschichte Schenklengfelds (unter "Schicksale" zu "Spiro",
bei "Zentralprojekt" unter den Jahren 1893, 1914 und 1933).
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde
Schenklengsfeld
Michael
Imhof: 400 Jahre Juden in der Rhön. Herausgegeben von Zukunft Bildung Region Fulda e. V.
21 x 29 cm, 344 Seiten, 562 Farb- und 59 S/W-Abbildungen, Klappenbroschur. ISBN 978-3-7319-0476-2
(D) 39,95 €, (A) 41,10 €, CHF 45,90.
Erschienen im Michael Imhof-Verlag.
Informationsseite
zur Publikation mit Downloads und "Blick ins Buch" Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen auf den Territorien von Ritterschaften und der Universität Würzburg auch in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und
Vernichtung.
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