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Saffig (VG
Pellenz, Kreis
Mayen-Koblenz)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Hinweis: die Jüdische Gemeinde Neuwied Mittelrhein
e.V. hat einen eigenen Internetauftritt unter www.netiwothaschalom.de/
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Saffig bestand eine jüdische
Gemeinde bis nach 1933. Ihre Entstehung geht in die Zeit der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts zurück, doch lebten bereits seit dem 16. Jahrhundert Juden am
Ort. Die Grafen von der Leyen, die 1481 Saffig als Lehen erhalten haben, hatten
auch das Recht, Juden am Ort aufzunehmen. 1587 wird erstmals ein jüdischer
Einwohner in Saffig genannt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1806 28 jüdische Einwohner, 1825 38, 1834 50, 1837 52, Höchstzahl 1863
mit 67 Personen (10 % der Einwohnerschaft des Ortes).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule) und
möglicherweise ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem
jüdischen Friedhof im benachbarten Miesenheim
beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. In besonderer
Weise ist hierbei Emanuel Bermann zu nennen, der 1881 sein fünfzigjähriges
Jubiläum als Kantor/Vorbeter feiern konnte (siehe Bericht unten von 1881).
Emanuel Bermann könnte bis 1866 auch als Religionslehrer der Gemeinde tätig gewesen sein. In
diesem Jahr bildeten allerdings die jüdischen Gemeinden Andernach,
Kruft, Miesenheim,
Nickenich und Saffig einen gemeinsamen Synagogenbezirk
("Synagogenbezirk Andernach"). Sinn war, unter anderem
einen gemeinsamen Religionslehrer für diesen Bezirk anstellen zu können. Allerdings gab es in der Folgezeit
immer wieder Schwierigkeiten mit dem Synagogenbezirk (siehe Bericht unten von
1893): 1878 sind die meisten Gemeindeglieder in Saffig, Kruft und
Miesenheim aus
dem Bezirk ausgetreten. Die nicht ausgetretenen Gemeindeglieder gehörten nach
1889 zum Bezirk "Synagogengemeinde Andernach". Nachdem 1892 die
Synagogen Saffig, Kruft und Miesenheim von den Behörden vorübergehend
geschlossen wurden, traten auch die meisten anderen Gemeindeglieder wieder dem
Bezirk "Synagogengemeinde Andernach" bei.
1933 lebten noch 20 jüdische Personen in Saffig. In
den folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge verwüstet (s.u.). 1942 wurden die letzten jüdischen
Einwohner aus Saffig deportiert und ermordet.
Von den in Saffig geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Emma
Hirsch geb. Hahn (1875), Ernst Hirsch (1903), Hedwig Kaufmann geb. Klee (1892),
Helene Klee geb. Hirsch (1864), Maximilian Klee (1894, siehe unten), Jeanette Platz
geb. Mayer (1890), Else Sternschuß geb. Klee (1898).
Nach 1945: Seit 2006 gibt es wieder
jüdisch-religiöses Leben in Saffig, seitdem die restaurierte Synagoge von der
in diesem Jahr gegründeten "Jüdischen Gemeinde Neuwied - Mittelrhein
e.V." regelmäßig für Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt wird
(siehe unten). Vorsitzender und Kantor der Gemeinde ist Dr. Jürgen Ries. Es
handelt sich um eine sog. egalitäre Gemeinde, bei der sich auch Frauen
gleichberechtigt um die Tora versammeln und Mädchen ihre religiöse Mündigkeit
bei der Bat Mizwah feiern. Der Gottesdienst wird konservativ in hebräischer
Sprache gehalten. Website http://www.netiwothaschalom.de/.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
50jähriges Ortsjubiläum von
Emanuel Bermann als Kantor in Saffig (1881)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Dezember 1881: "Saffig
(Rheinprovinz), 18. Dezember (1881). Gestern feierten wir ein seltenes
Fest. Es waren gestern fünfzig Jahre, dass Herr Emanuel Bermann in
unserer israelitischen Gemeinde als Kantor fungiert. Der Jubilar feierte
an demselben Tag seinen siebenzigsten Geburtstag. Die Gemeinde bemühte
sich, diesen frohen Tag durch Ehrengeschenke und durch ein veranstaltetes
Festessen zu verherrlichen. Der Jubilar stiftete zur Feier des Tages ein
Porauches (Vorhang) für die heilige Lade.
Herr Bermann, welcher wegen seines ehrenhaften Charakters, seiner
Pflichttreuer und seiner aufrichtigen Frömmigkeit sich der allgemeinen
Hochachtung erfreut, ist Gott sei Dank noch derart rüstig, dass er sowohl
am Neujahre wie am Versöhnungstage das Amt eines Kantors ganz allein
versieht. Möge es ihm vergönnt sein, noch eine lange Reihe von Jahren in
derselben Weise fortzuwirken." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Schwierigkeiten innerhalb des Synagogenbezirks Andernach -
zu einer "Ausweisung" von Gemeindegliedern aus
der Synagoge (1893)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Dezember 1892: "Andernach,
7. Dezember (1891). Ein eigentümlicher Vorfall passierte, wie die
"Deutsche Reichszeitung" erfährt, kürzlich in der Synagoge in Saffig
(statt Sassey). Während des Gebetes am Sabbat betrat plötzlich der
Polizeidiener R. die Synagoge; das Synagogen-Vorstandsmitglied K. ging auf
den Vorbeter zu und ersuchte ihn, im Gebete aufzuhören, da der
Polizeidiener eine Mitteilung zu machen. Dieser forderte hier 'im Namen
des Gesetzes' drei der Anwesenden, namens Simon, Jonas und Marcus K. auf,
die Synagoge sofort zu verlassen, ihre Bücher mitzunehmen, und nicht eher
wieder das 'Lokal' zu betreten, bis ihnen Weiteres mitgeteilt werde. Die
Betreffenden leisteten der Aufforderung Folge, worauf der Polizeibeamte
sich ebenfalls wieder entfernte. Veranlassung zu der außergewöhnlichen
Maßregel soll die Weigerung der drei Ausgewiesenen, zu den Kultuskosten
beizutragen, gewesen zu sein." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Januar 1893: "Andernach,
22. Dezember (1893). Ihr geschätztes Blatt veröffentlichte jüngst die
bereits durch mehrere Zeitungen verbreitete Nachricht von der Ausweisung
dreier Synagogenbesucher aus der Synagoge in Saffig. Da nun der
angegebene Grund dieser außergewöhnlichen Maßregel nicht ganz der
Tatsache entspricht, und zu irrigen Auffassungen Anlass geben könnte,
teile ich Ihnen in Folgendem den Beweggrund zu diesem Einschreiten
mit.
1866 bildete sich hier auf Grund des Gesetzes vom 23. Juli 1847 der
Synagogenbezirk Andernach, bestehend aus den Spezialgemeinden Andernach,
Kruft, Miesenheim,
Nickenich und Saffig. Des Segens und der
Vorteile dieser Einrichtung sollte sich die junge Gemeinde nicht lange
erfreuen, denn sofort mit Inkrafttreten des Gesetzes betreffend 'den
Austritt aus jüdischen Synagogengemeinden' sind mit einemmal 23
Gemeinde-Mitglieder angeblich aus religiösen Bedenken, aus dem
Synagogenbezirk ausgetreten. Hiermit war das Todesurteil für den Bezirk
vollzogen; die noch verbliebenen Mitglieder reichten nicht mehr aus, um
Vorstand, und Repräsentanten zu wählen.
Die Zustände wurden nun vollständig unhaltbar, namentlich mangelte es
den Kindern ganz und gar am Religionsunterricht, weil eben niemand mehr
verpflichtet werden konnte, zu den Lasten eines Religionslehrers
beizutragen, und so verblieb es bei diesem Zustand bis 1889, wo es mir
gelungen, für die nicht ausgetretenen Mitglieder des Bezirkes auf Grund
des Ministerial-Reskripts vom 1. Juli 1879 die Synagogengemeinde Andernach
(dies ist der Name des Bezirks) wieder zu bilden.
Nach der nunmehr geschehenen Neubildung der Synagogengemeinde Andernach,
wurde sofort für den Bezirk die Anstellung eines Religionslehrers
veranlasst.
Die hieraus erwachsenen Kosten gaben den noch verbliebenen Mitgliedern der
Landgemeinden Veranlassung, ebenfalls wegen 'religiösen Bedenken' aus der
Synagogengemeinde auszutreten, sodass in 3 Ortschaften nur noch ein
Gemeindemitglied existierte. Nachdem nun mangels Gemeindemitglieder die
Spezialgemeinden Saffig, Miesenheim und
Kruft als nicht mehr zu
Recht bestehend zu betrachten waren musste der Vorstand des
Synagogenbezirks Andernach zum Schutze des Eigentums für etwa sich
später wieder bildende Spezialgemeinden Maßregeln treffen; diese
bestanden darin, dass auf Ansuchen des Vorstandes zufolge Entscheidung des
Königlichen Regierungspräsidenten zu Koblenz vom 18. November 1891 vom
Vorstande die Synagogen in Saffig, Miesenheim und
Kruft am 13.
Januar 1892 geschlossen wurden.
Nach der Zurückweisung einer Zivilklage wegen Besitzstörung seitens der
Krufter Judenschaft gegen den Vorstand des Synagogenbezirks, sind nach und
nach die Mitglieder dem Bezirk wieder beigetreten, und gehören nun mit
Ausnahme der Juden aus Kruft, eines aus Miesenheim, und der drei aus Saffig
aus der Synagogen Ausgewiesenen, wieder sämtlich dem Synagogenbezirk
Andernach an, und konnten somit die Synagogen in Saffig und Miesenheim
wieder ihren Spezialgemeinden übergeben werden.
Diese drei Herren in Saffig besuchten nun trotz ihrer 'religiösen
Bedenken' vor wie nach in regelmäßiger Weise den Gottesdienst, ohne zu
den Kultuskosten beizutragen.
Diesem Gebaren musste der Vorstand ganz entschieden entgegentreten,
weshalb denn die Ausweisung besagter drei Herren aus der Synagoge in Saffig
in der von Ihnen geschilderten Weise erfolgte. Simon Kaufmann,
Vorsitzender des Vorstandes." |
Über einzelne Personen
aus der Gemeinde
Über Maximilian Klee (1894 - ermordet in
Auschwitz)
Wolfgang P. Fischer (siehe Literatur)
berichtet über Maximilian Klee, Schüler des Progymnasiums
Andernach und seine Geschichte:
"Maximilian (Max) Klee (geboren am 28. März 1894) war der Sohn des Saffiger Metzgers Abraham Klee. Er war einer der vier jüdischen Schüler, die im Schuljahr 1904/05 die Sexta des Andernacher besuchten. Er verließ das Stiftsgymnasium als Quartaner, um einen praktischen Beruf zu erlernen. Danach verliert sich seine Spur, bis er wieder im Gedenkbuch des Bundesarchivs genannt wird. Sein letzter bekannter Wohnort war Bad Godesberg angegeben. Max Klee wurde nach Auschwitz deportiert, kam in diesem Vernichtungslager zu einem unbekannten Zeitpunkt um und wurde nach dem Krieg für tot erklärt." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der
jüdischen Häuser vorhanden. Mitte des 19. Jahrhunderts konnte die jüdische
Gemeinde in Saffig einer neue Synagoge am Klöppelsberg errichten. Der Architekt sind nicht bekannt.
Das Gebäude wurde 1858 eingeweiht. Die Gemeinde hatte noch längere
Zeit mit der Abtragung der Bauschulden zu tun (davon wird noch 1883
berichtet).
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die
Synagoge durch einen SA-Trupp aus Mayen verwüstet. Das Inventar wurde vor dem
Gebäude verbrannt. Am 31. Dezember 1939 wurde die Synagoge für 270 RM an die
Ortsgemeinde zwangsverkauft. Seit 1940 wurde sie als Geräteschuppen
verwendet.
Im Zuge des Restitutionsverfahrens in den 1950er-Jahren hatte die Gemeinde an
die Jüdische Gemeinde in Koblenz als Rechtsnachfolgerin 1000 DM nachzuzahlen.
Das Gebäude wurde bis 1984 als Schuppen verwendet. Seit 1979 gab es
Bemühungen, die ehemalige Synagoge unter Denkmalschutz zu stellen (1984
vollzogen). Am 13. Mai 1985 bildete sich ein "Förderkreis Synagoge e.V.
Saffig", der im Juli 1986 das Gebäude von der Ortsgemeinde kaufte und
zwischen 1987 und 1991 instandsetzte. Nach der umfassenden Renovierung konnte
das Gebäude als Erinnerungsstätte, Kultur- und Begegnungsstätte 1991 wieder
eröffnet werden.
Seit 2006 (erster Gottesdienst am 9. November 2006) finden in dem Gebäude wieder regelmäßig jüdische Gottesdienste
und Veranstaltungen der "Jüdischen Gemeinde Neuwied - Mittelrhein
e.V." statt. Dazu ein Bericht aus der "Jüdischen Zeitung" vom April
2008:
Artikel in der "Jüdischen Zeitung" vom April 2008 (Artikel):
Friedenspfade zwischen Eifel und Rhein
Neugründung der Jüdischen Gemeinde Neuwied-Mittelrhein.
'Das ist die Pforte des Ewigen. Gerechte, tretet ein' - mit diesem Vers aus Psalm 180 werden die Besucher der 1858 errichteten kleinen Synagoge in Saffig (Landkreis Koblenz-Mayen), begrüßt, die nach der Renovierung als
Mahnmal und Begegnungsstätte konzipiert war und nun wieder ein Ort jüdischen Lebens ist. Jüdisches Leben in der Osteifel? Nach der Schoa schien dies zu einer rein akademischen Frage geworden zu sein, ein Thema für Historiker. In den letzten Jahren haben sich aber Juden und Jüdinnen aus der Region zusammengefunden, um gemeinsam Gottesdienste zu feiern, zu lernen und Impulse für den interreligiösen Dialog zu geben, und aus der Gruppe liberaler Juden in Neuwied,
'Netiwot Ha'Schalom', 'Friedenspfade', ist jetzt die neu gegründete Jüdischen Gemeinde Neuwied - Mittelrhein hervorgegangen, die dieser Tage auch formell beim Amtsgericht eingetragen werden soll. Am 15. Dezember fand die Gründungsversammlung statt, und die Liste der bisherigen Aktivitäten kann sich sehen lassen. Neben regelmäßigen Gottesdiensten in Saffig oder Oberwesel werden auch die Feiertage gemeinsam begangen, und daneben stehen zahlreiche kulturelle Aktivitäten auf dem Programm, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Verein Hillel, der auf Initiative von Victor Sanovec und Barbara Fuchs 2006 in Oberwesel am Mittelrhein gegründet wurde. Sanovec und Fuchs gehören ebenso wie Jakov und Renate Khoschlessan zu den Gründungsmitgliedern der neuen jüdischen Gemeinde.
In der Synagoge von Saffig finden inzwischen neben den Kabbalat Schabbat-Gottesdiensten auch alle zwei Wochen Schabbatmorgengottesdienste mit Toralesung statt, die in der Regel von Jürgen Ries geleitet werden, der als Vorbeter der Jüdischen Gemeinde Koblenz entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen hat.
'Ich selbst habe sehr viel Eigeninitiative hineingesteckt, speziell auch was den Aufbau dieser Gottesdienste angeht. Wobei ich mich an einem liberal-konservativen Ritus orientiere, so wie er in der alten Gemeinde in Koblenz im 19. und 20. Jahrhundert bis zur Schoa gesungen wurde. Ich selbst habe diese alten Melodien gelernt und singe sie heute im Gottesdienst. Und unsere Gemeinschaft hat sich dann als liberale jüdische Betergemeinschaft verstanden, bis wir dann den Schritt in die Gründung einer Gemeinde wagen
wollten', erklärte Ries Anfang März im Südwestrundfunk. Die Frage 'Juden heute
hier?'" erübrigt sich also. Noch offen bleibt aber, wie sich das Gemeindeleben künftig gestalten wird und ob die bunt gemischte Gemeinschaft trägt. Was genau bedeutet etwa
'liberal'? Eine jüdische Gemeinde ist mehr als ein Freundeskreis oder eine Betergruppe. Ein Anfang ist aber gemacht.
'Geduld und Vision' empfahl einst Rabbiner Leo Baeck: 'Geduld ohne Vision wäre blind. Vision ohne Geduld wäre
leer.' Ja, es gibt wieder jüdisches Leben zwischen Osteifel und Mittelrhein, und es ist hoffentlich auf einem guten Weg. |
Im Sommer 2013 wurde der Platz
vor der Synagoge neu gestaltet. Der Bachlauf am Platz wurde mittels
Basaltplatten eingefasst, ein Pflanzbeet wurde angelegt und die Fläche mit
Schotter befestigt. In der Mitte des schmalen Grundstückes wurde ein Gingo-Baum
gepflanzt.
Vgl. Artikel von Heinz Israel in der Rhein-Zeitung (Lokalausgabe Mayen) vom 10.
September 2013: Link
zum Artikel (auch als
pdf-Datei eingestellt)
Adresse/Standort der Synagoge: Klöppelsberg
3
Anmerkung: Die Synagoge kann nach Vereinbarung eines Termines besichtigt
werden. Telefon: 02625/6328 oder 02632/82358
(Angaben nach der Info-Seite
von Kulturland Rheinland-Pfalz zur Synagoge Saffig)
Förderverein Synagoge Saffig e.V. Pfarrer Reinhold Heinemann (E-Mail)
Fotos
(Quelle: sw-Fotos aus der Publikation des Landesamtes
s.Lit. S. 330-331; neuere Fotos: Hahn, Aufnahmedatum
28.08.2009)
Das
Synagogengebäude vor der Restaurierung |
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Die Außen- und
Innenaufnahmen wurden 1983 beziehungsweise 1985 erstellt. |
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Das Synagogengebäude
nach der Restaurierung |
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Innenaufnahmen von 2004 |
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Blick zum Bereich des ehemaligen
Toraschreines |
Blick zur rekonstruierten
Frauenempore |
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Außenaufnahmen
vom Sommer 2009 |
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Blick von Westen
beziehungsweise Südwesten. Die Westfassade wird von gequaderten
Ecklisenen und einem dreibogigen, gestaffelten Fries umrahmt und von einem
Treppengiebel aus Feldbrandsteinen abgeschlossen. |
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Ovale Inschriftenplatte mit
hebräischer
Inschrift (Zitat aus Psalm 118,20) |
Blick von Südosten
beziehungsweise Osten auf das
ehemalige Synagogengebäude. |
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Gedenkinschrift:
"Höre Israel. Der Herr,
unser Gott, ist einzig (Dtn 6,4). Zum
Gedenken an unsere jüdischen Mitbürger,
Opfer der
nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft 1933-1945". |
Hinweise
auf Veranstaltungen in der Synagoge |
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Rechts:
Innenaufnahme aus der
Website von talmud.de (Link) |
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Aufnahmen vom
Sommer 2011
(Fotos: Bernhard Kukatzki) |
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Ansichten
der Synagoge in ihrer unmittelbaren Umgebung |
Ovale
Inschriftenplatte wie oben |
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Die
Synagoge von Westen - Blick auf das Eingangsportal |
Gedenkinschrift
wie oben |
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Hinweise
auf Veranstaltungen wie oben |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
November 2017:
Gedenken an den Novemberpogrom
1938
|
Artikel
in der "Rhein-Zeitung" vom 14. November 2016: "Jüdische
Gemeinde hält Erinnerung wach
Es ist der 10. November 1938, als ein Mayener SS-Trupp die Synagoge in
Saffig verwüstet, das Inventar vor dem Gotteshaus verbrennt. Exemplarisch
steht der Vorfall für Tausende Gräueltaten, die die Nationalsozialisten
während der Reichspogromnacht im ganzen Land verüben. Heute, fast 80 Jahre
später, werden in der renovierten Synagoge wieder Gottesdienste gefeiert.
Jahr für Jahr kommen Gläubige zusammen, um der Schicksalsnacht zu gedenken –
auch am Sonntag. Durch die Fenster der Synagoge fällt Licht auf den
Davidstern in der Mitte des Raumes. Rund 20 Menschen sind gekommen, auch
VG-Bürgermeister Klaus Bell. Alle Stühle in dem kleinen Raum sind besetzt.
Manche tragen eine Kippa, die Kopfbedeckung der Juden, andere nicht..."
Link zum Artikel
(gebührenpflichtig) |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Andreas Britz: Die jüdische Gemeinde Saffig und
ihre Synagoge. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur
Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. 4. Jahrgang, Ausgabe 3/94, Heft Nr.
8. S. 9-14. Online
eingestellt (pdf-Datei). |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 330-332 (mit weiteren Literaturangaben). |
| Helmut Dörholt: Chronik von Saffig. Online
zugänglich. (Seite des Männer-Gesangvereins Saffig, wenige Angaben zur
jüdischen Geschichte). |
| Wolfgang P. Fischer: Die jüdischen Schüler des
Andernacher Stiftsgymnasiums. Vortrag:
Online zugänglich. Fischer berichtet, dass im 19./20. Jahrhundert
sieben jüdische Schüler aus Saffig das Andernacher Progymnasium
besuchten. |
n.e.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|