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Kreis Altenkirchen"
Weyerbusch (VG
Altenkirchen, Kreis Altenkirchen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Weyerbusch bestand eine kleine jüdische
Gemeinde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als die Zahl der
jüdischen Gemeindeglieder zurückging, schlossen sich die jüdischen Familien
der Gemeinde in Mehren
an.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1845 vier jüdische Familien, 1858 neun jüdische Einwohner, 1895
zehn.
Die vier jüdischen Familien 1845 waren: neben Familie Marx: Familie Hermann
Falks Witwe (Schwiegermutter von Marx), Hermann Bär Witwe, Moser Leser (mit
drei erwachsenen Kindern), Herz Jakob Witwe. Dazu lebte in Birnbach die Familie
von Benjamin Herz (Krämer, Wirt und Fleischer).
An Einrichtungen bestand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert
zeitweise eine Betstube (s.u.).
Um 1925 lebten noch drei jüdische Personen am Ort.
Von den in Weyerbusch geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Selma Hirsch geb.
Benjamin (1885), Emma Selma Kahn geb. Benjamin (1894), Hedwig Scheiner geb.
Benjamin (1891).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Weyerbusch gefunden. |
Zur Geschichte der Synagoge
1825 wird eine Betstube in Weyerbusch genannt.
Allerdings war damals die Zahl der jüdischen Einwohner - vor allem durch
Todesfälle in den jüdischen Familien - bereits so stark zurückgegangen, dass
keine Gottesdienste mehr am Ort abgehalten werden konnten. Nun besuchte man in
der Folgezeit die Gottesdienste in Mehren.
Als um 1845 die Zahl der jüdischen Einwohner (vorübergehend) wieder
zugenommen hatte und es in den vier jüdischen Familien für den Minjan
wieder zehn religionsmündige Männer gab, bemühte die Familie Marx um die
Wiedereröffnung einer Betstube. Der Bürgermeister - damals der bekannte
Friedrich Wilhelm Raiffeisen - leitete die Anfrage mit einer ablehnenden
Stellungnahme an den Königlichen Landrat weiter. Seine Begründung für die
Ablehnung war unter anderem, dass die Weyerbuscher "Juden nicht einmal im
Stande [sind], die für eine Betstube nach dem Gottesdienst erforderlichen
jährlichen Kosten zu bestreiten, geschweige denn eine Synagoge zu erbauen.
Abgesehen aber hiervon, wünschen die übrigen Juden, welche ich vernommen habe,
ebenso dringend, dass keine Betstube errichtet werde, als der Marx das Gegenteil
beantragt hat. Sie würden nicht einmal an dem Unternehmen teilnehmen, selbst
wenn die Commission erteilt würde. Die Schwiegermutter des Antragsstellers hat
ein geräumiges, unbenutztes Local, welches sich allenfalls zur Betstube eignen
könne. Der wahre Grund der Bittschrift ist nun wahrscheinlich, dieses Local
anzubringen, denn ich bin überzeugt, dass er an die Erbauung einer Synagoge
auch nicht im entferntesten denkt".
Der Landrat schloss sich vermutlich der ablehnenden Haltung des Bürgermeisters
an, da in der Folgezeit nicht von der Einrichtung einer Betstube in Weyerbusch
die Rede ist.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
(gemeint die 1825 genannte Betstube)
Fotos
Es sind noch keine
Fotos oder Darstellungen zur jüdischen Geschichte in Weyerbusch
vorhanden;
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der
"Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Horst Moog: Gesuch zur Errichtung einer Synagoge zu
Weyerbusch. In: Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 34/1991. S. 163-164.
Dieser Beitrag
ist online zugänglich.
|
| Walter Marenbach: Juden in der Bürgermeisterei
Weyerbusch. In: Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 46/2003. S. 104-104. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 387 (mit weiteren Literaturangaben).
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