Veranstaltungen: Das war schon 2010
Dienstag, 2. November 2010, 19 Uhr
Buchvorstellung Peter Klimm: „50 Französische Erinnerungsorte“
1000 Jahre haben Pfälzer und Franzosen gemeinsame Geschichte gelebt. Die Spuren dieser Geschichte haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zunehmend verwischt. Ein zusammenwachsendes Europa braucht auch und gerade in einem seiner Kerngebiete Erinnerungsorte als Kristallisationskerne gegen das Vergessen.
„Da war doch mal was?“ mag sich manch einer angesichts so unterschiedlicher Orte wie Schlösser, Walmdachhäuser, Burgruinen oder Weinbergen in der Pfalz fragen. Dieses Buch liefert Antworten durch all die Geschichten, welche die Erinnerungsorte erzählen, die hier dargestellt und erläutert werden.
Vorangestellt ist eine dem Fortgang der historischen Ereignisse folgende und der neueren Forschung verpflichtete zusammenhängende Darstellung der oft spannungsreichen Beziehungen zwischen Franzosen und Deutschen in der Pfalz.
Über den Autor:
Peter Klimm, geboren 1939 in München, wuchs in Speyer auf. Der promovierte Germanist, Autor und Journalist ist mit einer Französin verheiratet, beschreibt sich selbst als Grenzgänger zwischen den Kulturen und hat die gegenseitigen Einflüsse stets als Bereicherung empfunden. Die Festigung der pfälzisch-französischen Beziehungen und ein bewusster Austausch liegen ihm besonders am Herzen.
28. Oktober - 30. Dezember 2010
Georg Günther Zeuner: Augenblicke des Glücks - Gemälde und Aquarelle
Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 27. Oktober 2010 um 19 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Schaffenskraft des Malers Günther Zeuner lässt auch im hohen Alter nicht nach. Augenblicke des Glücks hält er in seinen Gemälden und Aquarellen fest; Augenblicke des Glücks erlebt er bei ihrer Gestaltung. Kurz vor seinem 87. Geburtstag stellt er zum ersten Mal im Landesbibliothekszentrum in Speyer aus. Unverkäufliche Lieblingswerke wie auch Werke der vergangenen Jahre, Abstraktes wie Gegenständliches.
Sein Werk als Bildhauer ist in vielen Fällen frei zugänglich im öffentlichen Raum. Sein malerisches Werk ist weniger frei zugänglich, auch wenn es z. T. in öffentlichen Gebäuden hängt.
Stationen seines Lebens:
- 31.10.1923 in Dresden geboren
- 1939-1942 Kunstgewerbeschule und Akademie für freie und angewandte Kunst in Dresden bei Ernst Richard Dietz und Fritz Otto Sauerstein
- 1945-1948 freischaffender Künstler in Geinsheim/Pfalz
- Seit 1949 Atelier und Wohnsitz in Speyer
25. Oktober - 13. November 2010
Ausstellung "Neuerwerbungen Kulinaristik"
Die Ausstellung wird am Montag, dem 25. Oktober 2010 um 19 Uhr im Rahmen der Veranstaltung "Ein Pfälzer Weinspaziergang" eröffnet.
Das Landesbibliothekszentrum hat seinen Sammelschwerpunkt "Wein" in der Pfälzischen Landesbibliothek auf die "Kulinaristik" insgesamt ausgedehnt. Als Mitglied und Kooperationspartner des Kulinaristik-Forums Rhein-Neckar nimmt sie die Aufgabe einer Schwerpunktbibliothek wahr.
Erneut wird eine Auswahl von Neuerwerbungen zur Kulinaristik dem interessierten Publikum vorgestellt. Wie die schönsten deutschen Bücher wird auch diese Auswahl im Lesesaal im 2. OG präsentiert.
Die Ausstellung findet im Rahmen der bundesweiten Aktion Treffpunkt Bibliothek und den Bibliothekstagen Rheinland-Pfalz statt.
Montag, 25. Oktober 2010, 19 Uhr
Ein Pfälzer Weinspaziergang - eine kulinaristische Weinprobe
Eintritt: 15 Euro. Anmeldung erwünscht. Im Rahmen der bundesweiten Aktion Treffpunkt Bibliothek und der Bibliothekstage Rheinland-Pfalz.
Ein umfangreiches Programm erwartet die Teilnehmer/innen des Pfälzer Weinspaziergangs: die Ausstellungseröffnung der "Neuerwerbungen Kulinaristik", die Buchvorstellung des "Weinstubenbuchs für die Deutsche Weinstraße" von Friederike Sablerolles und - als Höhepunkt - die Weinprobe mit Katja Schweder, Mitarbeiterin der Kellerei der BASF.
Freitag, 1. Oktober 2010, 19 Uhr
"Wie geht's, Deutschland?"
20 Jahre nach dem Mauerfall: Populisten, Profiteure, Patrioten - Eine Bilanz der Einheit
Eine Lesung mit dem Autor Michael Jürgs im Rahmen der vierteiligen Veranstaltungsreihe "20 Jahre Deutsche Einheit" der Landeszentrale für politische Bildung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck.
Eintritt frei, Anmeldung erwünscht.
Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer lotet der renommierte Journalist und Bestsellerautor Michael Jürgs die (Schief-) Lage der Nation aus. Wie ist es um die innere Einheit Deutschlands bestellt? Gibt es die vielzitierte Mauer in den Köpfen noch? Ist sie womöglich unüberwindbarer denn je? Die befragten Zeitzeugen antworten vielstimmig, darunter bekannte wie Angela Merkel, Matthias Platzeck, Egon Bahr, Joachim Gauck, Gregor Gysi, Erich Loest, Günther Jauch und Lothar de Maizière. Kein Geschichtsbuch, sondern ein Buch mit vielen Geschichten, die eine authentische Sicht auf ein Land erlauben, das noch immer nach seiner Einheit sucht.
Michael Jürgs, 1945 in Ellwangen geboren, Journalist und ehemaliger Chefredakteur von "Stern" und "Tempo". Er hat sich mit großen Biographien (z.B. über Romy Schneider, Axel Springer und Günter Grass) und engagierten Sachbüchern (u.a. "Der kleine Frieden im großen Krieg", "Die Treuhänder", "Typisch Ossi - typisch Wessi" oder zuletzt mit seinem aktuellen Debattenbuch "Wie geht's, Deutschland?") einen Namen gemacht. Viele seiner Bücher wurden verfilmt. Seit 2008 hat der investigative Autor eine regelmässige Kolumne zum Thema "Deutsche Einheit" im Tagesspiegel. "Der hierzulande vielleicht vielseitigste und beste Sachbuchautor", so die Süddeutsche Zeitung.
Zum Programm:
Begrüßung:
Dr. Dieter Schiffmann (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung RLP)
Grusswort:
Werner Schineller (Oberbürgermeister der Stadt Speyer)
Lesung aus "Wie geht's, Deutschland?" mit anschließender Diskussion
Moderation:
Ute Bahrs (Standortleiterin des LBZ Speyer)
Ausklang bei Wasser, Wein und Brezeln.
Anmeldung:
Tel.: 06232 9006 - 224
E-Mail: info.plb@lbz-rlp.de
Mittwoch, 29. September 2010, 17 - 18 Uhr
"Wo sind denn hier die Bücher?" - Öffentliche Führung durch das Landesbibliothekszentrum Speyer
Die Pfälzische Landesbibliothek ist mit über einer Million Medien die größte Einrichtung im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz. Der überwiegende Teil dieses Medienangebots befindet sich allerdings in geschlossenen Magazin. Mit dieser öffentlichen Führung bietet das Landesbibliothekszentrum die Möglichkeit auch hinter die Kulissen zu schauen. Teilnehmer können sich über das breit gefächerte Angebot von gedruckten und elektronischen Medien zu allen Fachgebieten informieren: von Büchern über CDs und DVDs bis zu Online-Datenbanken. Darüber hinaus bietet das Landesbibliothekszentrum auch Schulungen an, die Interessierten helfen, den Vorfahren auf die Spur zu kommen, sich über Tipps und Tricks zur Suche in Google zu informieren und vieles mehr.
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, eine Anmeldung bei der Auskunft wünschenswert.
Tel.: 06232 9006 - 224
E-Mail: info.plb@lbz-rlp.de
15. September - 30. Oktober 2010; aufgrund des großen Interesses bis 27. November verlängert
Stimmen der Welt - daheim in der Pfalz
Eine Ausstellung zu Ehren von Erika Köth (1925-1989) und Fritz Wunderlich (1930 - 1966). Die Eröffnung findet am Dienstag, dem 14. September 2010, um 19.30 Uhr im Rahmen des diesjährigen Bibliothekskonzerts statt. Zu den Weggefährten, die an die berühmte Koloratursopranistin Erika Köth erinnern werden, gehören Prof. Dr. Bernhard Vogel und Dr. Georg Gölter sowie die Sopranistin Bettina Bentgens-Hardieck, die auch einige Lieblingslieder der Künstlerin vortragen wird. In einer Hommage an Fritz Wunderlich möchten zwei junge Künstler, Sebastian Fuchsberger (Tenor/Posaune) und Roland Vanecek (Klavier/Tuba), an seine Spielfreude und breitgefächerte Musikalität, aber auch Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit anknüpfen.
Der Eintritt ist frei.
Mit freundlicher Unterstützung der Firma SCHULZ SPEYER Bibliothekstechnik AG.
Im 20. Jahrhundert beherbergte die Pfalz zwei der schönsten Stimmen des deutschen Sprachraums: Erika Köth und Fritz Wunderlich. Beide standen mehrfach gemeinsam auf der Bühne, und beide könnten im September 2010 einen ‚runden’ Geburtstag feiern. Das LBZ / Pfälzische Landesbibliothek sammelt Tonträger, Literatur und Dokumente zu beiden Sängern und möchte mit einer Ausstellung an sie erinnern.
Erika Köth wurde am 15.09.1925 in Darmstadt geboren. Ihre Bühnenlaufbahn als Koloratursopran begann am Pfalztheater in Kaiserslautern. Von dort führte eine steile Karriere sie über Karlsruhe nach München, Wien und Berlin sowie – vor allem als umjubelte Mozart-Sängerin – mit Gastspielen in die ganze Welt. Nach ihrem Abschied von der Bühne zog sie von München an der Weinstraße und gab ihre Erfahrungen an den sängerischen Nachwuchs weiter. Als Botschafterin klassischer Musik erreichte sie in verschiedenen Fernsehsendungen ein breites Publikum. Am 20.02.1989 verstarb sie in Speyer. Das LBZ Speyer betreut ihren künstlerischen Nachlass.
Bettina Bentgens-Hardieck war Erika Köths Lieblingsschülerin. In Duisburg geboren studierte die Sopranistin zunächst bei Hertha Töpper an der Musikhochschule München, anschließend privat bei Erika Köth. Nach erster Bühnenerfahrung am Opernstudio der Bayerischen Staatsoper wurde sie 1985 an das Staatstheater Mainz engagiert, wo sie in Opern von Mozart bis Britten sowie in Operetten- und Musicalpartien brillierte. Seit 1991 ist sie als freischaffende Künstlerin und Lehrerin erfolgreich.
Fritz Wunderlich wurde am 26.09.1930 in Kusel geboren. Nach Studienjahren in Freiburg und einem ersten Engagement in Stuttgart wurde auch er an die Münchner Oper verpflichtet, wo er in zahlreichen Rollen glänzende Erfolge erzielte. Seine lyrische, gleichzeitig mit großer Strahlkraft ausgestattete Stimme prädestinierte ihn zum idealen Mozart-Tenor seiner Zeit. Die Bühnen der Welt standen ihm offen, als ein tragischer Unfall seinen kometenhaften Aufstieg jäh beendete. Am 17.09.1966 verstarb Fritz Wunderlich in Heidelberg.
In einer „Hommage“ an Fritz Wunderlich möchten zwei junge Künstler an seine Spielfreude und breitgefächerte Musikalität, aber auch Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit anknüpfen. Nicht zuletzt werden sie Liedkompositionen des jungen Fritz Wunderlich erstmals öffentlich zum Erklingen bringen.
Sebastian Fuchsberger, 1971 in Salzburg geboren und musikalisch in Wien verortet, beherrscht neben dem Gesang auch die Posaune. Zu seiner stilistischen Bandbreite gehört neben dem klassischen Repertoire auch der Einsatz in Ensembles der Neuen Volksmusik.
Roland Vanecek, Jahrgang 1975, ist in der Westpfalz aufgewachsen und Träger des Musikantenland-Preises. Als Tubist ist er am Staatstheater Wiesbaden angestellt und unterrichtet am Konservatorium in Mainz. Zusammen mit Zwillingsbruder Bernhard pflegt er auch sein unterhaltsames Talent, sei es im Duo „Twintett“ oder in diversen Brassbands.
14. August - 4. September 2010
Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's - Mundart in der Pfälzischen Landesbibliothek
"Die Pälzer Schbrooch, des is die beschde", so hat es Walter André in seinem Gedicht "Pälzer Ausdrick" festgehalten. Warum das so ist - und vermutlich auch bleiben wird -, davon können sich die Besucher im Landesbibliothekszentrum in Speyer selbst überzeugen. Ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Sammelspektrum "Pfälzer Mundart" wird ab dem 14. August im Eingangsbereich zu sehen sein. Dabei stehen weniger einzelne Autoren im Mittelpunkt als vielmehr die Sprache selbst, mit ihren vielen regionalen Variationen im Westrich, in der Vorder-, Süd- und Nordpfalz und nicht zuletzt in der Kurpfalz. Aber auch der örtliche Bezug wie z.B. zu Kaiserslautern, Speyer, Pirmasens, Zweibrücken, Philippsburg, Heidelberg und Mannheim ist gegeben.
Fehlen darf natürlich nicht "Die pälzisch Weltgeschicht" von Paul Münch, die in vielen Auflagen und Formen (Buch, Schallplatte, Tonkassette, CD) im Bestand der Pfälzischen Landesbibliothek vorhanden ist. Die unterschiedlichen Mundartwettbewerbe in der Pfalz, wie z.B. in Dannstadt und Bockenheim, sorgen dafür, dass die "Pälzer Schbrooch" auch in der Literatur lebendig bleibt. Geprägt werden die Gedichte und Geschichten von der Pfälzer Landschaft, dem Essen ("Worscht") und Trinken ("Woi"), Liebesfreud (mehr als -leid) und der regen Festkultur der Kerwen. Wie klingt die Bibel "uff pälzisch", wie "Asterix" oder gar Schillers Oden? Davon will die Ausstellung ein Zeugnis ablegen.
19. Juni - 23. August 2010
Kämpfer für Freiheit und Demokratie: Johann Georg August Wirth
Die erste Ausstellung über Johann Georg August Wirth wird am Freitag, dem 18. Juni 2010 um 19 Uhr eröffnet. Dr. Helmut Frühauf, der Leiter des Landesbibliothekszentrums, begrüßt die Gäste. Es schließen sich weitere Grußworte von den Verlegern Dr. Christof Müller-Wirth, ein Nachfahre von Wirth, sowie Prof. Klaus Saur an, in dessen Verlag die wissenschaftliche Edition der "Deutschen Tribüne" erschienen ist. Dr. Armin Schlechter, der Kurator, führt in die Ausstellung ein.
Im Jahr 2009 konnte das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) 67 Briefe von Johann Georg August Wirth sowie das persönliche Exemplar seiner wichtigsten Zeitung, der ‚Deutschen Tribüne’, mit Förderung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur erwerben. Diese wertvollen Zugänge waren Anlass für die Ausstellung. In ihrem Mittelpunkt steht erstmals allein der 1798 im fränkischen Hof geborene Jurist, Publizist, Politiker und Historiker Johann Georg August Wirth. Nach praktischer Tätigkeit als Anwalt veröffentlichte er ab 1831 verschiedene Zeitungen, in denen er für politische, wirtschaftliche und soziale Reformen warb. Aufgrund der obrigkeitlichen Unterdrückungsmaßnahmen in Altbayern ging er im Herbst 1831 in die liberalere Rheinpfalz. Dort war er im Mai 1832 einer der Hauptredner des Hambacher Festes. In der Folge wurde er bis 1836 inhaftiert und floh danach ins Exil. Kurz vor seinem Tode wurde er 1848 zum Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung gewählt.
Die Ausstellung zeichnet in 60 Exponaten aus dem Bestand des LBZ / Pfälzische Landesbibliothek sowie aus dem des Landesarchivs in Speyer Leben und Werk von Wirth nach, wobei der Schwerpunkt auf seiner pfälzischen Zeit liegt. Begleitend erscheint bei der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung ein reich illustrierter Ausstellungskatalog, an dem sich die Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung finanziell beteiligt. Ausstellung und Katalog wurden in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Speyer realisiert.
Den Sekt für die Eröffnungsveranstaltung spendet die Sektkellerei Fitz aus Bad Dürkheim, deren Vorfahre Johannes Fitz, genannt "der Rote", am Hambacher Fest teilnahm.
1. Juni - 24. Juli 2010
Der 1. FC Kaiserslautern - erstklassig
Anlässlich des Wiederaufstiegs in die 1. Bundesliga ist im Eingangsbereich der Landesbibliothek eine kleine Ausstellung über den 1. FC Kaiserslautern zu sehen.
In der Pfälzischen Landesbibliothek wird umfassend alles zum Thema "Pfalz" gesammelt. Dazu gehört natürlich auch der 1. FC Kaiserslautern. Die aktuelle Ausstellung zeigt einen kleinen Bestandsausschnitt zur Vereinsgeschichte: Bücher, Zeitungsausschnitte, Aufsätze, Musik-CDs und Filme. Ergänzt wird die Ausstellung durch private Sammlerstücke wie Autogrammkarten, Fotos und Fanartikel.
19. Mai - 14. August 2010, verlängert bis 21. August 2010
Zeitenlauf - Künstlerbücher, Buchobjekte und künstlerische Medienkombinationen aus 25 Jahren Verlagsarbeit von Alpha Presse/Orange Medien
Ausstellungseröffnung am Dienstag, 18. Mai 2010, 20 Uhr mit der Klang/Lesung '"Der Gott des Skorpions" - Gedichte und Texte über die Zeit, die Liebe und andere Gefährdungen von und mit Ralph Günter Mohnnau und der Harfenistin und Komponistin Kasia Lewandowska.
Eine Reise auf den Spuren der Wörter, der Farben und Formen, der Klänge, der Bewegungen und Nichtbewegungen. Eine Zeitreise durch 25 Jahre Beschäftigung mit dem Buch oder was es eigentlich noch so alles sein kann, außer bloßer Sinnträger für Fluten von Texten der verschiedensten Arten und Inhalte.
Schritt für Schritt in Bewegung werden Fragen gestellt, Antworten gefunden ... ein Buch ist eine Ansammlung von Text und Illustration, klassisch hergestellt und verarbeitet ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist ein plastisch, blätterbar bewegliches Objekt in der Hand ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist eine Skulptur ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist ein Farbkörper ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist ein Textkörper, ein Text/Klangkörper ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist ein Film auf der Leinwand, eine Projektion im Raum ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist eine virtuelle Reflexion auf dem Monitor ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden ... ein Buch ist eine Quelle aus dem Menschen und als Konzept eigentlich schon fertig bevor es in die Welt eintritt ...
werden Fragen gestellt und Antworten gefunden, ein Arbeitsprozess ohne Anfang und ohne Ende mit Zwischenergebnissen ... eben Zeitenlauf.
Die mehrmediale Ausstellung im Landesbibliothekszentrum in Speyer zeigt den größten Teil der ausgestellten Stücke als Freihandauslage zum Anfassen, zum Lesen, zum Hören, zum Sehen oder einfach nur zum "sich Zeit nehmen".
Kasia Lewandowska ist ausgebildetete Konzertharfenistin, Malerin und Aktionskünstlerin. Sie studierte Harfe an der Musikhochschule Warschau bei Prof. Urszula Mazarek und anschließend bei Prof. Alice Giles an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Bereits während ihres Studiums war sie engagiert, u.a. als Orchesterharfenistin an der Warschauer Oper und am Polnischen Rundfunkorchester Warschau. Ab Ende der 1990er Jahre legte sie erste Experimentalkompositionen auf diversen präparierten Harfen vor und arbeitete mit anderen Künstlern in Jazzprojekten zusammen.
Ralph Günther Mohnnau, geboren 1937 in Bad Kreuznach. Frühe Beschäftigung mit Lyrik, Malerei und Ballett. Studium der Romanistik, Philosophie, der Rechtswissenschaften und der Rechtsvergleichung an den Universitäten Mainz, Freiburg und Paris (Sorbonne). Persönliche Begegnungen mit Martin Heidegger, Alain Robbe-Grillet, Charles Bukowski, John Cage und Joan Miró.
Neben der Dichtung und dem Sprechtheater gilt Mohnnaus Interesse dem Musik-Theater, für das er mehrere Textbücher schrieb: unter anderem zur Oper "Caroline" (Musik: Michael Obst, Uraufführung Deutsches Nationaltheater Weimar) oder auch zur Rockoper "H oder die Regenbogenspringer" (Musik: Matthias Raue, Uraufführung Ohio Space Theater, New York). Er ist Jury-Mitglied des Projekts "opera minima" der Bayerischen Staatsoper/Opernhaus Zürich für den Bereich Libretto. Mohnnau arbeitet ebenfalls als Übersetzer. Zu seinen eigenen Werken zählen neun Gedichtbände sowie ein Roman. Die meisten seiner Gedichte sind ins Englische, Französische, Spanische, Katalanische und zum Teil ins Japanische übersetzt. Die besondere Leidenschaft Mohnnaus gilt dem japanischen Kunstvers des "Haiku", von denen er bisher über tausend verfasst hat.
5. - 28. Mai 2010
Ausstellung Künstlerbücher Bentz, Dahmann und Duttenhoefer
Im Rahmen der Buchvorstellung der aufwändig gestalteten Buchkassette zu Ludwig Scharf (1864-1938) am 4. Mai, können ab 5. Mai zwei weitere Künstlerbuchprojekte des Trios Bentz, Dahmann und Duttenhoefer bewundert werden.
Zu sehen sind die Künstlerbücher zum Kaffeehausliteraten Anton Kuh (1890-1941), zum gebürtigen Pfälzer Ludwig Scharf sowie zum Lyriker Otfried Krzyzanowski (1886-1918). Der Dichter Anton Kuh, ein "Hirnzigeuner von lukianischem Geblüt", ist weniger durch sein schriftlich hinterlassenes Werk als vielmehr durch Vorträge und bissige Stegreifreden, die er vor der Wiener Kaffehausbohème hielt, bekannt. Ludwig Scharf zog nach dem Abitur nach München und wurde dort Mitglied der "Gesellschaft für modernes Leben" sowie der Literaturvereinigung "Elf Scharfrichter". Er veröffentlichte seine Gedichte in modernen Literaturzeitschriften wie Die Jugend, Simplicissimus und Pan. 1892 erschienen seine Lieder eines Menschen, die als ein bedeutendes Werk des Naturalismus Anerkennung fanden, jedoch nur bei einem relativ kleinen Publikum auf Resonanz stießen. Der 1918 in Wien verhungerte Dichter Otfried Krzyzanowski blieb bekannt, weil bekanntere Schriftstellerkollegen wie Franz Werfel, Anton Kuh oder Alfred Polgar den armen Bettelpoeten in ihren Prosawerken und Stücken als seltsame Figur von äußerster Hässlichkeit dichterisch verarbeitet oder ihn in ihren Lebenserinnerungen als Randfigur erwähnt haben. Herausgeber Oliver Bentz traf in allen Fällen die Gedichtauswahl und verfasste die biographischen Essays, für die bibliophile Ausstattung sorgte Markus Dahmann, Thomas Duttenhoefer zeichnet verantwortlich für die Radierungen und (Porträt)-Plaketten.
Dienstag, 4. Mai 2010, 19 Uhr
Buchvorstellung Künstlerbuch "Ludwig Scharf"
Vergessene Schriftsteller und bibliophile Buchausgaben stehen im Mittelpunkt der Buchprojekte von Oliver Bentz, Markus Dahmann und Thomas Duttenhoefer. Am 4. Mai stellen sie im Foyer des Landesbibliothekszentrums die aufwändig gestaltete Buchkassette zu Ludwig Scharf (1864-1938) vor. Der gebürtige Pfälzer zog nach dem Abitur nach München und wurde dort Mitglied der "Gesellschaft für modernes Leben" sowie der Literaturvereinigung "Elf Scharfrichter". Er veröffentlichte seine Gedichte in modernen Literaturzeitschriften wie Die Jugend, Simplicissimus und Pan. 1892 erschienen seine Lieder eines Menschen, die als ein bedeutendes Werk des Naturalismus Anerkennung fanden, jedoch nur bei einem relativ kleinen Publikum auf Resonanz stießen.
Herausgeber Oliver Bentz traf die Gedichtauswahl und verfasste einen biographischen Essay, für die bibliophile Ausstattung sorgte Markus Dahmann, Thomas Duttenhoefer zeichnet verantwortlich für acht Radierungen und eine Eisenplakette mit dem Portrait von Ludwig Scharf. Im Rahmen der Buchvorstellung wird Oliver Bentz über die Biographie des beinahe vergessenen Autors berichten und der Schauspieler Horst Schäfer dessen Gedichte rezitieren.
Über die Beteiligten:
Oliver Bentz, Dr. phil., geb. 1969 in Speyer. Studierte Germanistik und Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim. 1996-2003 dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Deutsche Philologie. 2004-2007 Journalist und Pressesprecher im Gesundheitswesen. Lebt als Kulturpublizist in Speyer. Buchpublikationen zur Geschichte der Arbeiterbewegung und zu Thomas Bernhard. Zahlreiche fachwissenschaftliche Artikel in Sammelbänden und Periodika. Seit Mitte der 1990er Jahre Kulturpublizistik u. a. für die „Süddeutsche Zeitung“, den „Tagesspiegel“ (Berlin), die „Wiener Zeitung“ und die „Rheinpfalz“. Seit 2007 Geschäftsführender Vorsitzender des Literarischen Vereins der Pfalz.
Thomas Duttenhoefer, geb. 1950 in Speyer, studierte Bildhauerei in Wiesbaden und London. Seine Plastiken, Reliefs, Papiers Collés und Radierwerke, die oft den leidenden, geschundenen Menschen, Sterben und Tod thematisieren, finden sich in wichtigen Museen und Sammlungen Deutschlands und im öffentlichen Raum. Ein besonderer Teilbereich seines beachtlichen Gesamtoeuvres sind die Porträtplastiken. Dabei zeigen seine Darstellungen Unbekannte ebenso, wie die Köpfe von Vertretern aus Kultur, Wissenschaft und Politik, darunter Porträts von Thomas Bernhard, Karl Krolow, Bernhard Minetti, Marcel Reich-Ranicki und Willy Brandt. Thomas Duttenhoefer, dessen Werk mit zahlreichen renommierten Kunstpreisen gewürdigt wurde, lehrt heute als Professor an der Hochschule Mannheim, Fakultät Gestaltung. Er lebt und arbeitet in der Darmstädter Künstlerkolonie auf der Rosenhöhe.
Markus Dahmann, geb. 1963 in Köln, ist Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter in Speyer, interessiert sich für bibliophile Druckwerke, beschäftigt sich mit der Geschichte von Typographie und Buchausstattung. Kassenwart des Literarischen Vereins der Pfalz und Vorsitzender der Sektion Speyer des Vereins.
Horst Schäfer, geb. 1942 in Darmstadt, ist Schauspieler, Rezitator und Regisseur. Feste Engagements an Bühnen in Frankfurt, Bremen und Berlin. Sprecher beim SFB, RIAS und beim Hessischen Rundfunk. Seit 1970 viele Film- und Fernsehrollen (auch in Serien wie z. B. „Tatort“ oder „Ein Fall für zwei“).
20. April bis 3. Mai 2010
Mark Twain zum 100. Todestag
Vor hundert Jahren, am 21. April 1910, starb Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt als Mark Twain. Wie er es sich gewünscht hatte verließ er die Welt mit der Wiederkehr des Halleyschen Kometen (20. April 1910), der auch zum Zeitpunkt seiner Geburt am 30. November 1835 sichtbar gewesen war.
Das Landesbibliothekszentrum in Speyer zeigt im Eingangsbereich eine Auswahl seiner Werke in gedruckter und audiovisueller Form. Im Mittelpunkt stehen seine beiden bekanntesten Romane "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn", die in zahlreichen Auflagen und unterschiedlichsten Ausgaben zu Klassikern für alle Altersstufen geworden sind.
Über den Autor:
Samuel Langhorne Clemens ist das sechste von sieben Kindern, von denen vier im Kindesalter sterben. Er verbringt die ersten vier Jahre seines Lebens in dem kleinen Ort Florida, Missouri bevor die Familie in die Hafenstadt Hannibal, Missouri am Mississippi umzieht. Das Leben hier dient Mark Twain später als Vorlage für seine fiktive Stadt St. Petersburg, in denen "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" spielen. Hier sammelt er erste Erfahrungen mit einem weiteren Thema seiner späteren Werke: der Sklaverei. Missouri ist zu dieser Zeit ein Sklavenstaat. Im März 1847 stirbt der Vater. Im Jahr darauf beginnt Mark Twain eine Lehre als Drucker. Nach dem Ende der Ausbildung arbeitet er mehrere Jahre als Schriftsetzer und Reporter beim Hannibal Journal, einer Zeitung, die seinem Bruder Orion (1825-1897)gehört. 1852 veröffentlicht Mark Twain seine erste Geschichte "The Dandy Frightening the Squatter" unter dem Pseudonym W. Epaminondas Adrastus Perkins.Mit 18 Jahren verläßt er Hannibal und arbeitet als Drucker in New York, Philadelphia, St. Louis und Cincinnati, berichtet aber auch als Korrespondent für diverse Lokalzeitungen, u.a. der neuen Zeitung seines Bruders in Keokuk, Iowa. In den öffentlichen Bibliotheken bildet Mark Twain sich durch intensive Lektüre weiter.
Schon als Junge träumte Mark Twain davon Steuermann eines Mississippidampfers zu werden. 1857 erfüllt sich dieser Traum: er wird Lehrling von Horace Bixby, erhält 1859 seine Lizenz und arbeitet bis 1861 als Steuermann. Mit dem Ausbruch des Sezessionskrieges kommt die Flussschiffahrt zum Erliegen. Nach einem kurzen Intermezzo als Freiwilliger bei der Konföderierten Armee, geht er nach Nevada. Sein Bruder Orion ist dort als Sekretär des Gouverneurs angestellt . Auf dieser Reise durch den wilden Westen sammelt er Erfahrungen, die später in "Roughing It" (1871; dt.: Durch Dick und Dünn) einfließen. Auch das Material für seinen ersten großen Erfolg, die Kurzgeschichtensammlung The Celebrated Jumping Frog of Calaveras County, and Other Sketches, stammt aus dieser Zeit. Seine Versuche als Silberminenschürfer reich zu werden scheitern. Stattdessen arbeitet er wieder als Reporter und humoristischer Autor für eine Zeitung in Virginia, The Territorial Enterprise. Hier bedient er sich erstmals seines später so berühmten Pseudonyms Mark Twain; ein Begriff aus der Flussschifffahrt, mit dem angedeutet wird, dass die Wassertiefe ausreicht für eine sichere Durchfahrt (zwei Faden tief).
1864 geht Twain nach San Francisco, liefert weiterhin Berichte und humoristische Geschichten an diverse Zeitungen. Am 18. November 1865 wird seine Kurzgeschichte "Jim Smiley and His Jumping Frog" in der New York Saturday Press veröffentlicht und ist sofort ein Riesenerfolg in den ganzen USA. Ein Jahr später bereist er im Auftrag der Sacramento Daily Union die Sandwich-Inseln (heute: Hawaii). Seine Reiseberichte sind sehr beliebt und sie bilden die Grundlage für seine zweite Karriere als Vortragsredner. 1867 wird seine Kurzgeschichtensammlung (s.o.) veröffentlicht. Im selben Jahr finanziert ihm die Lokalzeitung Alta California eine Reise ans Mittelmeer. Während seiner Tour durch Europa und den Nahen Osten verfasst er eine populäre Sammlung von Reiseberichten, die 1869 unter dem Titel The Innocents Abroad erscheinen, ein riesiger kommerzieller Erfolg. Auf dieser Reise lernt er seinen späteren Schwager kennen, Charles Langdon. Mark Twain behauptet, dass er sich sofort in das Bild seiner zukünftigen Frau Olivia Langdon verliebt habe. 1870 heiraten die beiden, der Sohn Langdon wird geboren. 1871 zieht die Familie nach Hartford, Connecticut. Mark Twain wird seine Familie immer wieder für ausgedehnte Vortragstouren verlassen, so auch 1871. 1872 wird Tochter Olivia Susan (Susy) geboren, doch sein Sohn Langdon stirbt an Diphterie. Die Familie erhält weiteren Zuwachs durch die Töchter Clara (1874-1962) und Jean (1880-1909). Twain nimmt seine Familie häufig mit auf seinen Reisen, auch ins Ausland, so z.B. 1873 nach Europa, während in Hartford das bemerkenswerte Eigenheim der Twains gebaut wird (heute ein Museum). 1878 verbringt er fast drei Monate in Heidelberg (6. Mai bis 23. Juli). Seine Erfahrungen fließen in A Tramp Abroad ein, die seine Erlebnisse in Mittel- und Südeuropa schildern. Von 1891 bis 1900 lebt Mark Twain mit seiner Familie aus Kostengründen überwiegend im Ausland.
Mark Twains Ruhm als Vortragsredner und vor allen Dingen als Autor wächst stetig wie auch die Liste seiner Veröffentlichungen und seiner Einnahmen daraus. Es erschienen u.a. The Innocents Abroad (1869), Roughing It (1871), The Gilded Age (1873), The Adventures of Tom Sawyer (1876), A Tramp Abroad (1880), The Prince and the Pauper (1881), Life on the Mississippi (1883), Adventures of Huckleberry Finn (1885), A Connecticut Yankee in King Arthur's Court (1889), The Tragedy of Pudd'nhead Wilson (1894). Mark Twains Unglück ist sein Streben nach Reichtum und seine glücklosen Versuche dies als Unternehmer zu erreichen. 1885 wird er Teilhaber einer Druckerei und einem Verlagshaus. Deren Investition in eine fehlerhafte Setzmaschine treibt ihn 1894 in den Bankrott.
Er zahlt seine Schuldner durch die Einnahmen aus einer weltweiten Vortragsreise in den Jahren 1895-1896 aus, obwohl er dazu nicht verpflichtet ist. Dies bringt ihm Hochachtung und einen weltweiten Bekanntheitsgrad ein. Seine Erlebnisse und Einsichten schildert er 1897 in Following the Equator. Während dieser Tour stirbt seine Tochter Susy in den USA an einer Gehirnhautentzündung (1896). Der Tod seiner Tochter löst eine tiefe Depression aus, die durch den Tod seiner Frau Olivia (1904) und seiner Tochter Jean (Weihnachten 1909) noch verstärkt wird. 1906 beginnt er an seiner Autobiographie zu arbeiten, sie wird aber nur in Auszügen nach seinem Tod veröffentlicht.
Freitag, 23. April 2010, 20 Uhr
Lesung mit Roswitha Quadflieg aus "Der Glückliche"
Um eine wahre Begebenheit geht es im neuen Roman von Roswitha Quadflieg "Der Glückliche - Roman zu zehn Stimmen". Im Mittelpunkt steht Dr. Leopold Wagner, von 1921 bis 1933 Stadtarzt in Speyer. Für die Biographie hat die Autorin unter anderem die Speyerer Archive intensiv genutzt. Eine gemeinsame Veranstaltung von Landesbibliothekszentrum und Spei'rer Buchhandlung. Der Eintritt ist frei.
Zum Inhalt des Buches:
Dr. Leopold Wagner, von 1921 bis 1933 Stadtarzt in Speyer, als Querulant verschrien, mehrfach verwarnt, wird 1938 wegen Beleidigung Hitlers verhaftet, jedoch aufgrund eines ärztlichen Gutachtens in die Heil- und Pflegeanstalt Lohr eingeliefert. Hier verbleibt er 21 Jahre. Drei Tage nach seiner Entlassung im Sommer 1959, inzwischen im 72. Lebensjahr, stürzt er auf einer Wanderung in den Tiroler Bergen - die er mit seiner Schwester unternimmt - in den Tod. 25 Jahre nach Wagners Tod kommen zehn Stimmen zu Wort - sieben Familienmitglieder, ein Mitinsasse, ein Arzt und ein Rechtsanwalt -, rollen sein Leben wie in einem Zeugenstand auf, wobei jede auf ihrem eigenen Standpunkt beharrt, die eigene, einzig richtige Sichtweise reklamiert. Zuletzt fallen die Masken. Motive entpuppen sich als zweifelhaft, scheinbar selbstlose Intentionen als Lüge ...
Über die Autorin:
Roswitha Quadflieg wurde 1949 in Zürich geboren, wuchs in Hamburg auf und studierte von 1969 bis 1973 Malerie, Graphik und Typographie in Hamburg. Von 1973-2003 betrieb sie die Raamin-Presse, eine Verlagswerkstatt, in der sie Texte zur Weltliteratur mit eigenen Originalgraphiken in limitierten Auflagen druckte. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Verlagspreis der Stadt Hamburg. Ab Mitte der siebziger Jahre illustrierte sie außerdem Kinder- und Jugendbücher, unter anderem Die Unendliche Geschichte von Michael Ende.
Seit 1985 und jetzt ausschließlich arbeitet Roswitha Quadflieg als Schriftstellerin. Erschienen sind u.a. "Der Tod meines Bruders" (1985), "Bis dann" (1994), "Alles Gute" (1999), "Requiem für Jakob" (2005). 2008 wurden zwei Theaterstücke von ihr aufgeführt, 2009 ihr erstes Hörspiel gesendet.
18. März bis 10. April 2010
Werkschau Gerd Forster
Gerd Forster, Pfalzpreisträger von 1977, wurde am 8. März 1935 in Ludwigshafen geboren. Nach dem Abitur in Alzey studierte er von 1955 bis 1961 Musik, Philosophie und Germanistik an der Universität in Heidelberg. Bis 1999 unterrichtete er an einem Gymnasium in Kaiserslautern. Sein eigenes Werk umfasst Romane, Erzählungen und Lyrik, er war jedoch auch als Herausgeber und Übersetzer aus dem Französischen tätig.
Nicht allein das Schreiben und Publizieren interessierte Gerd Forster. So war er 1975 Mitbegründer der Autorengruppe Kaiserslautern, die das Ziel verfolgte, die Schreibenden der näheren Umgebung aus ihrer Isolation herauszuholen und ihnen ein Forum des Austauschs und der Darstellung zu bieten. Als Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) engagierte er sich zeitweilig im Vorstand des VS Rheinland-Pfalz. Forster ist ebenfalls Mitglied im Literarischen Verein der Pfalz und leitete lange Jahre das jährliche Jungautoren-Treffen in der Pfalzakademie in Lambrecht.
Ein Forum im übertragenen Sinne stellen Literaturzeitschriften dar. Gemeinsam mit Theo Schneider gab Gerd Forster von 1976 bis 1982 die Literaturzeitschrift "Formation" heraus. Seit 1999 ist er Redaktionsmitglied der "Chaussée", Zeitschrift für Literatur und Kultur in der Pfalz.
Ruhestand ist ein Wort, das der in Eulenbis lebende Gerd Forster nicht kennt. Nach seinem Abschied aus dem Schuldienst wurde ihm die Ehre zuteil, erster "Writer in Residence" am Zentrum für deutsche Studien der Ben-Gurion-Universität in Beerscheba (Israel) zu sein. Sein 2006 erschienener Gedichtband "Fliehende Felder" wurde vom Förderkreis deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz als Buch des Jahres 2007 ausgezeichnet. Sechs Gedichte aus diesem Band erschienen - im Original und in amerikanischer Übersetzung - 2009 in "Dimension" einer Zeitschrift, die von der AATG (American Association of Teachers of German) herausgegeben wird. Auch im Lyrikkalender 2010, der Lyrikauswahl des Deutschlandsfunks, ist er mit einem seiner Gedichte vertreten.
Die Werkschau ist vom 18. März bis 10. April 2010 während der Öffnungszeiten im Eingangsbereich der Bibliothek zu sehen. Die Bände können bei Interesse vorgemerkt werden. Wer nicht so lange warten möchte: Auf Mehrfachexemplare im Bestand des Landesbibliothekszentrums wird hingewiesen.
Mittwoch, 24. März 2010, 20 Uhr
Lesung mit Nachwuchsautoren
Ann-Kathrin Ast sowie Lukas Ofer, Philipp Schall und Fabian Anstätt vom "Projekt Meilenstein" stellen ihre Arbeiten im Foyer des Landesbibliothekszentrums vor. Lyrik und Kurzprosa stehen auf dem Programm. Die Lyrikerin Nadja Wünsche musste ihre in den Einladungen bereits angekündigte Teilnahme leider kurzfristig absagen. Wir bitten um Verständnis.
Im Foyer wird sich auch das Kinder- und Jugendtheater Speyer mit einem Infotisch über ihren erstmals ausgerichteten Autorenwettbewerb präsentieren. Der Wettbewerb, der im Auftrag der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur ausgelobt wird, richtet sich an Autorinnen und Autoren, die in Rheinland-Pfalz geboren sind oder ihren Lebensmittelpunkt haben. Weitere Informationen finden Sie unter www.wortschatz-rlp.de.
Ann-Kathrin Ast, 1986 in Speyer geboren, schreibt Lyrik und Prosa. Seit 2006 studiert sie Cello an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Jobs als freie Journalistin, Instrumentalpädagogin und Aushilfslehrerin. Hospitanzen beim Bayerischen Staatsschauspiel und SWR. Sie war Finalistin beim Georg-Glaser-Förderpreis 2009. Veröffentlichungen von Kurzprosa im "Jahrbuch für Literatur" des Brandes & Apsel-Verlages und der Zeitung "Rheinpfalz". 2010 wurde ihr ein Arbeitsstipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg zuerkannt.
Hinter "Projekt Meilenstein" verbirgt sich das Trio Philipp Schall, Fabian Anstätt und Lukas Ofer. Drei junge Musiker, die sich seit nunmehr vier Jahren gemeinsam dem gehaltvollen, lyrischen deutschen Rap verschrieben haben. Jeder von ihnen bringt seine ganz individuelle Noten in die Band mit ein. Sie versprechen "Hörblicke" in Texte aus ihrem neuen Album.
Nadja Wünsche, geboren 1985 in München, studiert Germanistik, Philosophie sowie Psychologie in Heidelberg und in Hildesheim Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Sie war Finalistin beim 15. open mike und dem Leonce-und-Lena-Preis 2009. 2008 erhielt Nadja Wünsche ein Stipendium der Autorenwerkstatt des Münchner Lyrik-Kabinetts. Sie ist Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien und als Rezensentin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Achtung: Verlängert bis 11. März 2010
Die schönsten deutschen Bücher 2008
Ausstellungseröffnung am Mittwoch, dem 27. Januar 2010 um 18.30 Uhr.
Uta Schneider, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, stellt eine Auswahl der schönsten deutschen Bücher 2008 vor.
Jährlich veranstaltet die Stiftung Buchkunst den Wettbewerb "Die schönsten deutschen Bücher". Er gehört zu den renommiertesten Preisen für Buchgestalter, Typografen und Grafikdesigner in Deutschland. Eine achtköpfige Jury wählte aus 1.072 eingesandten Büchern die 52 "Schönsten" aus. Beurteilt wurden unter anderem Typografie, Illustration, Umschlag, Druck, Papier und Bindung. Alle Auszeichnungen sind undotiert. Die schönsten deutschen Bücher 2008 sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung.
Das Gebrauchsbuch steht dabei im Mittelpunkt. Es geht um die vielfältigen ästhetischen wie funktionalen Ansprüche, die an Bücher gestellt werden und um die gelungene Verbindung von Inhalt und Form. Aufgabe des Wettbewerbs ist die vergleichende Wertung und die Ermittlung herausragender Leistungen in der Gestaltung und Herstellung von Büchern. Die prämiierten Bücher werden in einer Wanderausstellung gezeigt und in einem jährlich erscheinenden, anspruchsvoll gestalteten Katalog dokumentiert.
Das Landesbibliothekszentrum lädt Sie ein, die schönsten deutschen Bücher während der Öffnungszeiten im Lesesaal im 2. OG zu bewundern. Anfassen ist erwünscht!
Die 52 Siegerbücher sind in neun Gruppen eingeteilt:
- Allgemeine Literatur (8 Prämiierungen = 10 Bücher)
- Wissenschaftliche Bücher (6 Prämiierungen)
- Sachbücher, Ratgeber (7 Prämiierungen)
- Taschenbücher (4 Prämiierungen)
- Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge (11 Prämiierungen)
- Kinderbücher, Jugendbücher (7 Prämiierungen)
- Schulbücher, Lehrbücher (4 Prämiierungen)
- Sonderfälle, experimentelle Bücher (3 Prämiierungen)
- Bücher, die nicht im Handel sind (2 Prämiierungen)
Desweiteren wurden 10 Anerkennungen ausgesprochen und 3 Förderpreise verteilt.
Der Katalog ist an der Lesesaaltheke im 2. OG erhältlich und kostet 12 Euro.
Mittwoch, 20. Januar 2010, 18.30 Uhr
Professor Dr. Hans Fenske: Der Versailler Vertrag
Ein Vortrag in Zusammenarbeit mit der Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung e.V.
Vor 90 Jahren, am 10. Januar 1920, trat der Versailler Vertrag in Kraft. Die Verhandlungen darüber wurden 1919 geführt. Am 7. Mai 1919 übergab der französischen Ministerpräsident Clemenceau in Versailles die Bedingungen des Friedensvertrages der Delegation des Deutschen Reiches. Die Rechnung, die er vorlegte, war hoch. Das Vertragswerk, bei dessen Erarbeitung die Deutschen nicht miteinbezogen worden waren, umfasste einschließlich der Völkerbundsatzung und der Regeln für ein internationales Arbeitsrecht 440 Artikel und zahlreiche Anlagen. Das Deutsche Reich musste unter anderem erhebliche Gebietsverluste, eine fünfzehnjährige Sonderstellung des Saargebiets, eine Besetzung des Rheinlandes bis zu fünfzehn Jahren, die drastische Reduzierung seiner Streitkräfte und zahlreiche wirtschaftliche und finanzielle Auflagen hinnehmen und seine Kriegsschuld anerkennen. An diesem Vertragswerk wurden nur geringfügige Korrekturen vorgenommen und die Annahme des Vertrages ultimativ erzwungen. Am 28. Juni 1919 utnerzeichneten ihn die beiden Bevollmächtigten des Deutschen Reiches.
Der Versöhnung zwischen Siegern und Besiegten war der Versailler Vertrag ganz und gar nicht dienlich, und für die Weimarer Republik bedeutete er eine erdrückende Hypothek. In seinem Vortrag beschränkt sich Professor Fenske nicht auf das Zustandekommen des Versailler Vertrages und dessen Inhalt, sondern bezieht auch die Frage der Kriegsschuld, das Friedensproblem in den Jahren 1914 bis 1918 und die Auswirkungen der missglückten Friedensregelung in seine Ausführungen ein.
Professor Dr. Hans Fenske, Jahrgang 1936, lehrte von 1972 bis 2001 an der Universität Freiburg Neue und Neueste Geschichte. Er befasste und befasst sich vornehmlich mit der politischen Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Verfassungsgeschichte, ferner mit der Geschichte der politischen Ideen, namentlich des Liberalismus, und der Landesgeschichte Südwestdeutschlands. Er lebt seit 1963 in Speyer.
Dienstag, 12. Januar 2010, 18.30 Uhr
Michael Cramer: Hexen und Geister, Märchen und Geschichten
Lesung anlässlich der Vollendung seines 10jährigen Jubiläums als Turmschreiber von Limburgerhof. Bürgermeister Hanspeter Brohm führt in die Veranstaltung ein.
So wie Theodor Storm mit seinem "Schimmelreiter" die Leser in eine Parallelwelt gebracht hat, baut Turmschreiber Michael Cramer ganz auf seinen "Rheinreiter". Mit ihm begeben sich die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der Zauberer, Feen und Kobolde - aber auch Hexen. Oder ganz einfach auf Lebensspuren. Er, den die Presse auch gerne den "Globetrotter der Pfalz" nennt, hat sich, wie vor 150 Jahren die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, auf Spurensuche begeben. Aus den Lebensgeschichten, die er von seinen Reisen mitbrachte, hat er Fäden gesponnen und zu schönen und anschmiegsamen Stoffen verwoben. Manchmal auch zu Stoffen, aus dem die Träume sind! Im Landesbibliothekszentrum in Speyer liest er Geschichten und Märchen für Erwachsene aus vier seiner Bücher.
Michael Cramer bereiste in seinem Beruf als Dolmetscher fast die ganze Welt. Im Jahr 2000 ernannte ihn seine Heimatgemeinde Limburgerhof zum Turmschreiber auf Lebenszeit. 89 Stufen führen ihn in sein Atelier im obersten Stockwerk des ehemaligen Jagdturmes im Schlosspark von Limburgerhof. Hier hatte der Erbauer des Turmes, Graf Waldner von Freundstein, seine Sternwarte eingerichtet.
Der Schriftsteller aus Leidenschaft "Tagebücher", die jeweils unterschiedliche Formen annehmen: mal als Märchenbuch, mal als Buch der Hexen- und Geistergeschichten oder als Tagebuch aus der Pfalz. Viele Denkanstöße für Kapitel seiner Bücher entstehen aus Gesprächen mit Menschen, die Michael Cramer im Turm besuchen.