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Maria Terwiel

„Seid tapfer im Leben und lasst Euch nicht immer an die Seite drücken wie bisher.“


Geboren wird Maria Terwiel am 7. Juni 1910 in Boppard/Rhein als ältestes Kind des am dortigen Lehrer- seminar tätigen Lehrers Dr. Johannes Terwiel und seiner Ehefrau Rosa, geb. Schild. Ihr Vater ist Katholik, ihre Mutter Jüdin. Marias Vater macht Karriere und wird 1928 Vizepräsident des Oberpräsidiums in Stettin / Pommern. Dort legt Maria 1931 ihr Abitur ab. Sie ist sehr gebildet, spielt Klavier und seit dem 14. Lebensjahr die Orgel in der Kirche. Ihrem ausgeprägten Sinn für Recht und Gerechtigkeit folgend studiert sie ab 1931 in Freiburg und München Rechtswissenschaften.

 

1933 Der Nationalsozialismus verändert ihr Leben schon sehr bald. Ihr Vater wird aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt, die Familie zieht nach Berlin. Während des Studiums lernt Maria den Studenten Helmut Himpel kennen.

1935 Die „Nürnberger“ Rassengesetze zerstören ihre Lebensplanung als „Halbjüdin“. Da sie keine Perspektive mehr hat, gibt sie ihre fertige Doktorarbeit nicht ab und bricht ihr Studium ab. Eine Heirat mit Helmut, der evangelischer Christ ist, ist unmöglich.

1937 Beide ziehen nach Berlin um. Maria findet eine Stelle bei einem französisch-schweizerischen Unternehmen, Helmut eröffnet eine Zahnarztpraxis.

1940 Durch Patienten erhalten Helmut und Maria Kontakt zur Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack. Beide nehmen an zahlreichen Aktionen der Gruppe teil. Maria stellt Flugschriften her und verbreitet sie.

1941 Die wichtigste und größte Aktion ist die Verbreitung der Predigten des Bischofs von Galen gegen die „Euthanasie“-Aktion der Nazis.

17. September 1942 Zwei Wochen nach der Festnahme von Harro Schulze-Boysen werden auch Maria und Helmut von der Gestapo in Berlin festgenommen.

26. Januar 1943 Im anschließenden Prozess vor dem Reichskriegsgericht in Berlin werden Maria und Helmut mit vielen anderen Mitgliedern der „Roten Kapelle“ zum Tode verurteilt. Wenige Tage später schreibt sie einen Brief an ihre jüngeren Geschwister:

Seid tapfer im Leben und lasst Euch nicht immer an die Seite drücken wie bisher... Ich habe absolut keine Angst vor dem Tode und schon gar nicht vor der göttlichen Gerechtigkeit, denn die brauchen wir jedenfalls nicht zu fürchten.

13. Mai 1943 Helmut wird in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

5. August 1943 Maria stirbt ebenfalls durch das Fallbeil im Hinrichtungsschuppen in Plötzensee.
An Maria erinnert u.a. die Maria-Terwiel-Straße in Boppard/Rhein.

 

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