05.03.2008 / Wissenschaft, Kultur
Seit gut einem Jahr haben über 200 Studierende rheinland-pfälzischer Fachhochschulen und Universitäten in einem aus zwei Phasen bestehenden Hochschulprojekt Nutzungsideen für das Kulturdenkmal Sayner Hütte in Bendorf-Sayn entwickelt. „Was geht?“ ist die Leitfrage des Hochschulprojektes, dessen zweite Phase mit der Jury-Sitzung nun zu Ende gegangen ist.
„Die Bandbreite der Arbeiten und die Vielfältigkeit der Ansätze ist wirklich beeindruckend“, sagte Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, der sich vor Ort im Mainzer Zollhafen über die Projekte informierte.
Das Projekt Sayner Hütte hat Studierende aus den unterschiedlichsten Disziplinen beschäftigt: Regional- und Städteplaner, Touristiker und Ingenieure, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Architekten, Innenarchitekten und Designer haben sich in den vergangenen zwölf Monaten mit diesem Meilenstein der Industrialisierung in Europa intensiv beschäftigt und mögliche Nutzungen aus ihrem jeweiligen Blickwinkel beleuchtet.
Zielsetzung des Hochschulprojektes war die Entwicklung von Möglichkeiten und nicht die Planung umsetzungsreifer Bauprojekte, betonte Ebling. Für die Suche nach Möglichkeiten für die Nutzung der Sayner Hütte seien daher bewusst keine Vorgaben gemacht worden, um der Kreativität der Studentinnen und Studenten keine Begrenzungen aufzuerlegen.
Durch das Projekt Sayner Hütte sei die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen sowie zwischen Hochschulen und Region auf eine neue Basis gestellt worden, so der Staatssekretär. „Das Projekt hat Anreize für herausragende Studierende gesetzt. Damit ist es als Standortförderung wie als Nachwuchsförderung gleichermaßen gelungen“, kommentierte er.
Die mit hochkarätigen Fachleuten besetzte Jury hatte die Aufgabe, 46 Arbeiten von 75 Studierenden aus den beiden Phasen des Projektes zu bewerten. Die Studierenden haben sich hierin mit so unterschiedlichen Themen wie den Umnutzungs- und Umbaupotentialen einzelner Bauwerke, der Einbettung eines Kinderhospizes auf dem Gelände der Sayner Hütte oder aber der Übersetzung von Architektur in Klang auseinandergesetzt.
Aus diesen Arbeiten, die als Seminar-, Diplom- oder Masterarbeiten vorgelegt worden waren, hat die Jury, der neben Vertretern wichtiger regionaler Akteure und dem Leiter der Sommerakademie, Professor Dr. Karl Ganser, auch der bekannte Frankfurter Architekt Michael Schumacher angehörten, nun acht besonders herausragende Arbeiten von insgesamt 13 Studierenden ausgewählt. Drei Teilnehmer waren bereits nach der ersten Phase im Herbst 2007, in der insgesamt 17 Arbeiten zur Bewertung eingereicht worden waren, für die Sommerakademie vorgeschlagen worden. Weitere Arbeiten aus der ersten Phase konnten sich qualifizieren, wenn sie als Grundlagenprojekte in die Arbeiten der Planer und Gestalter eingegangen waren.
Fast alle rheinland-pfälzischen Hochschulen hatten sich am Projekt Sayner Hütte, beteiligt. In der zweiten Phase waren Studierende der Fachhochschulen Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier sowie der Ecole Supérieure d’Architecture de Bretagne (ENSA), Rennes, einer Partnerhochschule der FH Mainz, vertreten.
„Viele Arbeiten gehen über das allgemein Übliche weit hinaus und bieten konzeptionelle Ansätze, die Bendorf im Umgang mit dem Denkmal Sayner Hütte voranbringen werden“, zeigte sich Michael Syré, Bürgermeister der Stadt Bendorf und Mitglied der Jury, begeistert von den Plänen und Ideen der Studierenden.
Mit der Sommerakademie Sayner Hütte unter der Leitung von Professor Dr. Karl Ganser, für die 16 Studierende aus beiden Projektphase sich jetzt qualifiziert haben, wird das Projekt Sayner Hütte Ende August 2008 zu Ende gehen.
Dateien: Fuer_die_Teilnahme_an_der_Sommerakademie_wurden_ausgewaehlt.pdf (9.7 Kb) Zurück