Pressemitteilung vom 28. Januar 2016:
Vorm Neuwieder Deich entsteht neue Uferpromenade
Ehrgeiziges Projekt startet mit Sanierung der Kaimauer
Sie ist ein weiterer bedeutender Beitrag zur attraktiven Gestaltung der Stadt. Außerdem ist sie die zurzeit größte Investition in die Infrastruktur Neuwieds. Und darüber hinaus stand sie bei den Bürgerinnen und Bürgern weit oben auf der Rangliste wünschenswerter Vorhaben: die Neugestaltung des Deichvorgeländes. In Kürze fällt der Startschuss für das ehrgeizige Projekt.
Genau gesagt wurde ein erster Schritt bereits im vergangenen Jahr getan. Denn mit dem Abriss der sanierungsbedürftigen Ufermauer rheinabwärts in Irlich und der Neugestaltung dieses Abschnitts wurde nicht nur das Ufer in dem Stadtteil verschönert, es wurde auch ein Ausgleich geschaffen für Retentionsraum bei Hochwasser, der sich vorm Deich verringern wird. Denn hier soll der Rhein „erlebbarer“ gemacht werden, indem zum Beispiel an der Deichkrone eine Treppe Richtung Wasser führt. Und dadurch geht Retentionsraum verloren.
Voraussichtlich in der zweiten Februarhälfte werden vor dem Deich die ersten Baugeräte anrücken. Die Arbeiten beginnen mit der erforderlichen Sanierung der Ufermauer auf einer Länge von fast 300 Metern zwischen Biergarten und Deichkrone. Und zwar geht`s am Biergarten los, damit er im Frühjahr öffnen kann.
Sollte das Ufer von größerem Hochwasser verschont bleiben, manchmal sogar eher Niedrigwasser herrschen, dürfte die Mauer bis Jahresende saniert sein. Parallel dazu werden die beiden Schiffsanlegestellen erneuert. Nach jetzigem Stand könnten im Herbst auch die Arbeiten an der Freitreppe vor der Deichkrone und die Einrichtung einer dritten Anlegestelle rheinaufwärts beginnen. Die eigentliche Neugestaltung der fast 500 Meter langen Uferpromenade würde dann etwa Mitte 2017 starten. Und danach wäre Ende 2017/Anfang 2018 der Abschluss des Projekts denkbar. Alle Zeitpläne hängen aber natürlich von möglichem Hochwasser ab.
Um die Vorhaben zu realisieren, müssen zuvor in der ersten Februar-Woche noch 12 Bäume entfernt werden, darunter fünf Weiden. Dies ist Teil des Kompromisses, der seinerzeit mit der Bürgerinitiative zum Erhalt von Weiden vereinbart wurde. Außerdem gab es dazu jüngst ein Abstimmungsgespräch mit der Initiative.
Die Sanierung der Ufermauer wird voraussichtlich mit einer runden Million zu Buche schlagen, insgesamt sind für die vom Land geförderte Neugestaltung des Deichvorgeländes inklusive Planung etwa 6,3 Millionen Euro veranschlagt.
Vom Deichvorgelände zur Deichuferpromenade
Sie gehört zu den zentralen Vorhaben aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“: die Umgestaltung des Deichvorgeländes. Zunächst gab es einen groben Entwurf, wie die Uferpromenade einmal aussehen könnte. Jener Entwurf war auch ein bedeutendes Kriterium bei der Auswahl des Planungsbüros Bierbaum.Aichele Landschaftsarchitekten (Mainz).
Im Anschluss setzte die Stadt dann - wie schon mehrfach im Rahmen des Programms „Aktive Stadtzentren“, aber auch bei anderen Projekten - verstärkt auf das Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger. Es gab zwei Stadtgespräche, das letzte am Donnerstag, 8. März 2012, in der gut besuchten Stadthalle Heimathaus. Zudem suchte die Verwaltung - etwa über Schulen - verstärkt den Kontakt zu jungen Leuten als künftige Nutzer der neuen Deichuferpromenade. Aber auch per Mail oder Anruf gingen Vorschläge, Kritik und Anregungen zur Gestalt der Promenade ein.
Darüber hinaus wurde eine Reihe von Fachgutachten – unter anderem zum Zustand der Bäume und zur Beurteilung des Baugrundes sowie eine Untersuchung des baulichen Zustands der Kaimauer - erstellt, deren Ergebnisse in die weitere Planung eingeflossen sind.
Vor dem Hintergrund dieser fachlichen Ergebnisse und der aus den Bürgerbeteiligungen gewonnenen Erkenntnisse wurde dann die Planung weiterentwickelt. Um dabei die unterschiedlichen Lösungsvarianten – zum Beispiel Pro und Contra Liegewiese oder Erhalt der Weiden oder Neuanpflanzung von Bäumen – deutlich zu machen, entstanden zwei weitere Planungsalternativen. So konnten schließlich zur zweiten Bürgerbeteiligung am 8. März 2012 insgesamt drei Varianten vorgestellt werden (Varianten der 2. Bürgerbeteiligung - Erläuterungen Deichuferpromenade). In einem Stimmungsbild fand die Variante A den meisten Zuspruch.
Wie ging es dann weiter?
Noch bis Ende März waren die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, Anregungen zur Planung zu geben. Im Anschluss daran war es am 16. Mai 2012 Aufgabe des Stadtrates eine Entscheidung zwischen den Varianten zu treffen. Nach vielen Statements der einzelnen Fraktionen entschied der Stadtrat, für die Gestaltung der neuen Deichuferpromenade die Variante B zugrunde (Variante B – Lageplan + Schnitt) zu legen.
Bis alle Voraussetzungen geschaffen sind, um mit dem von Bund und Land geförderten Bau beginnen zu können, wird es noch ein wenig dauern. Als nächster Schritt ist eine Genehmigungsplanung zu erstellen, mit der notwendige fachbehördliche Genehmigungen beantragt werden müssen. Erst wenn alle Genehmigungen vorliegen, können die Bauarbeiten ausgeschrieben und nach einer Vergabe mit den Bauarbeiten begonnen werden. Optimistisch geschätzt wäre das Anfang 2013.
Grundsätzlich verfolgt die Planung das Ziel, eine einladende Promenade zu schaffen, die verschiedene Funktionen erfüllt und damit mehr Aufenthaltsqualität bietet. Zu den zentralen Aspekten und Elementen gehören mehr Nähe zum Wasser, eine Treppe Richtung Rhein, eine Liegewiese und eine geschnittene Lindenbaum-Allee als optische Verbindung.
Darüber hinaus hat sich mittlerweile gezeigt, dass die Kaimauer umfangreich saniert werden muss, wodurch die Baumaßnahme sowohl komplexer als auch langwieriger und teurer werden wird als ursprünglich angenommen.