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Serrig
Schloss Saarfels
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Beschreibung
Traditionelle Sektkellerei aus dem Jahre 1904, in der Sekt nach der "methode champenoise" hergestellt wird. 1912-14 durch den Architekten Christoph Ewen für den Weingutsbesitzer Adolf Wagner im Stil einer mittelalterlichen Burg erbaut.

(Kremb/Lautzas: Landesgeschichtlicher Exkursionsführer Rheinland-Pfalz, Bd.2, 1991; Verlag Arbogast, 6756 Otterbach.)

> Saarfels bei Serrig

Der Erbauer des Schlosses Adolf Wagner wurde 1876 als Sohn eines Bierbrauers in Lockweiler (Saarland) geboren. 1900 begann er eine Lehre in Reims, dem Zentrum der französischen Sektherstellung. Um diese Zeit erreichte auch die Sektindustrie mit 84 Sektkellereien an Saar und Mosel ihre größte Blühte. 1902 heiratete er Mathilde Niebuer, die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns aus Lingen. Um die gleiche Zeit dürfte Wagner mit den Versuchen begonnen haben Sekt aus Saar-Rieslingweinen nach der klassischen Méthode Champenoise herzustellen. 1908 konnte die geregelte Produktion aufgenommen werden und bis 1914 steigerte er die Jahresproduktion kontinuierlich und baute in dieser Zeit ein Vertriebsnetz im ganzen Reichsgebiet auf. 1911 ersteigerte er die Flur "Wingertsheck" in Serrig, die bis dahin mit Lohhecken bepflanzt war.

Sofort wurde der Wingertsheck - wahrscheinlich von Insassen des Wittlicher Gefängnisses - gerodet. Zwischen 1912 und 1914 wurden 75.000 Rebstöcke gepflanzt und auf einem oberhalb des Ortes Serrig gelegenen Bergsporn Schloss Saarfels errichtet, das von dem damals in Saarburg tätigen Architekten Christoph Ewen geplant worden war. In diesem Zusammenhang benannte Wagner auch sein Unternehmen in "Schloss Saarfels Sektkellerei" um. Die Kelleranlage des Schlosses folgte durch die Erfordernisse der Weinlagerung weitgehend dem durch Vorgängerbauten (wie z.B. den Serriger Weingütern Würzberg, Saarstein und der Staatlichen Weinbaudomäne) mit ähnlicher Zweckbestimmung vorgegebenen Schema. Die Wohnräume entsprechen in Lage und Größe den zeitgenössischen Vorstellungen nach Repräsentation und Wohnkomfort. Die Erschließung des Gebäudes über eine zweigeschossige Halle und die Trennung von Wohn- und Personalräumen geht ursprünglich auf englische Landhäuser zurück. In Deutschland setzte sich das Motiv der Halle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend durch.
Der Verzicht auf ein Sockelgeschoss ermöglichte eine ebenerdige Verbindung der Wohnräume mit dem Garten und eine stärkere Einbindung des Hauses in Natur- und Landschaft. Die Unterbringung der Wirtschaftsräume in einem eigenen Flügel ermöglichte die aus sittlichen Gründen gewünschte Trennung von Familie und Personal. Für die Dienstboten wurde eine Nebentreppe und eigene Korridore angelegt. Ein weiteres wichtiges Merkmal war die Trennung der halböffentlichen Repräsentationsräume im Erdgeschoß von den privaten Wohnräumen im ersten Stock. Aufgrund schlechter Ernten und der allgemeinen Wirtschaftskrise der 20er Jahre und einigen unglücklichen Geschäftsverbindungen mußte Wagner seinen Besitz immer stärker mit Krediten belasten und trat schließlich seine Besitzanteile an der "Schloss Saarfels AG" an die "Bank für Saar-und Rheinland" ab. Um die Forderungen der Gläubiger befriedigen zu können mußte Wagner darüber hinaus der Versteigerung seines Schlosses zustimmen welches 1931 ebenfalls von der "Bank für Saar- und Rheinland" übernommen wurde. Die Bank, die sich selbst in Liquidation befand, betrieb das Weingut zuerst weiter. Nach jahrelangen, durch die politischen Verhältnisse extrem komplizierten Verhandlungen trat die Bank schließlich alle Anteil des Weinguts 1939 an die Vereinigten Hospizien, Trier ab. Zu Beginn des 2. Weltkriegs sorgten u.a. die Evakuierung der grenznahen Gebiete und der Ausbau von Schloss Saarfels zum Battallionsgefechtsstand und
Einquartierungen für erhebliche Schäden. Zeitweise mußte der Betrieb völlig nach Trier verlegt werden. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte erst 1952 die Produktion wieder aufgenommen werden. Der Pächter Karl Kaspers übernahm 50% der Anteile der Kellerei. Um ihre Gemeinnützigkeit durch die hohen Gewinne aus der Sektproduktion nicht zu gefährden verkauften die "Vereinigten Hospizien" 1964 das Schloß mit der Kellerei an die Saarsekt-Kellerei Faber KG in Trier, während die Weinberge bis heute im Besitz der Vereinigten Hospizien geblieben sind. Das Schloss wurde 1977 für 250.000 an Rudolf Spicka verkauft, der es 1989 an den Luxemburger Sektfabrikanten Jean Paul Gales veräußerte. Gales erwarb 1991 vom Land Rheinland-Pfalz auch die Staatsdomäne. Rentabel schien die Produktion von cirka 90.000 Flaschen Sekt und 60.000 Flaschen Wein nicht mehr gewesen zu sein. 1996 eröffnete das Amtsgericht Trier das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Schloß Saarfels und im Juni 1996 wurde das Schloß für etwas mehr als 1.2 Millionen DM verkauft.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2541828
H_gk: 5493576
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Udo Fleck; Die wirtschaftliche Entwicklung der Sektkellerei Schloss Saarfels. Bernd Röder: Ein Wohn- und Kellereigebäude in Form einer Burg - Schloss Saarfels bei Serrig

Bild-Quelle
© Bernd Heinz, Taben-Rodt. www.taben-rodt.de / © Udo Fleck und Bernd Röder (Hrsg.) Weinschlösser an Mosel, Saar und Ruwer

Internet
http://www.vg-saarburg.de/

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