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Mertesdorf
Ortsgeschichte
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Beschreibung
Die Geschichte des Dorfes reicht bis in die Römerzeit zurück. Die Römerstraße von Trier nach Mainz erklomm durch dieses Nebental die Hunsrückhöhe. Römische Baureste auf Mertesdorfer Bann und die nachgewiesene römische Gesteinsmühle im Tal sowie Zeugnisse des Römerweinbaus am Grüneberg zeugen für eine fast 2000-jährige Geschichte. 893 wird Mertesdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Im Mittelalter gehörte Mertesdorf über 1000 Jahre zur Abtei St. Maximin in Trier, einem der reichsten Klöster, das erst 1801 aufgelöst wurde. In dieser Zeit war Mertesdorf ein kleines Haufendorf mit nur wenigen Straßenzeilen. Noch heute kann man im alten Dorf die frühere Hausform, das "Trierer Haus" ablesen. Dies war ein "Einhaus", in dem alle Teile des Bauernhauses wie Wohnbereich, Scheune und Stall unter einem einzigen Dach untergebracht waren.

> "Matrihesdorf" wurde im Jahre 893 erstmals als Schenkung an die Abtei St. Maximin beurkundet. Über 800 Jahre war dieser Ort im Besitz der "Maximiner Herren".

>> Mertesdorf und Karl Marx
Die weltweite Bedeutung von Karl Marx, dessen Werk einen umwälzenden Einfluss auf das Leben aller Völker der Erde bewirkt hat, erklärt das große Interesse an seiner Heimatstadt Trier, die auch aus diesem Grunde viel besucht wird. Hier wurde Karl Marx 1818 als Sohn eines Notars geboren. Gestorben ist er in London, wo er auch begraben liegt. Kaum bekannt ist, dass auch Mertesdorf in seinem Leben eine gewisse, wenn auch nicht sehr bedeutende Rolle gespielt hat. Karl Marx war Weinbergsbesitzer in Mertesdorf. Am 12.November 1866 schrieb Karl Marx aus London einen Brief an den Schwiegervater seiner Tochter Laura an Francois Lafargue in Bordeaux. In diesem Brief heißt es u.a. :Ich danke Ihnen herzlich für den Wein. Da ich aus einer Weingegend stamme und Ex-Weinbergsbesitzer bin, weiß ich den Wein sehr wohl zu schätzen.
Ich denke sogar selbst ein bisschen wie der alte Luther, dass ein Mann, der den Wein nicht liebt, niemals etwas Rechtes zustande bringt."
Mit diesem Brief bedankt sich Karl Marx bei Lafargue für eine Sendung, die dieser ihm wegen einer Krankheit geschickt hatte.
Der Weinberg lag in der Gemeinde Mertesdorf. Im Nachlass des Vaters von Karl Marx wird dieser Besitz mit einem Wert von 3000 Talern angegeben. Nach der Parzellen-Mutterrolle, die sich heute im Staatsarchiv Koblenz befindet, handelt es sich bei diesem Besitz um einen auf der Gemarkung Mertesdorf gelegenen Weinberg "Im Viertelsberg" am Grüneberg, westlich des Schlosses Grünhaus. Nach einem Brief seiner Frau Jenny Marx wurde der "Grünhäuser Weinberg" 1859 verkauft. Karl Marx schrieb 1863, es seien noch
5 Fuder Wein von 1858 vorhanden.
Der Weinbergbesitz wurde vermutlich um 1830 erworben. Damals besaßen fast alle vermögenden bürgerlichen Familien Triers Weinberge für den Eigenbedarf oder als Geldanlage bzw. Altersversorgung. Von der Qualität des Weines her gesehen, handelt
es sich beim Viertelsberg um eine mittlere Lage, keineswegs vergleichbar mit den tiefer gelegenen weltberühmten Lagen des Weingutes Maximin-Grünhaus.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2552850
H_gk: 5515245
Koordinaten beziehen sich auf die Ortslage



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Willi Blum, Mertesdorf, Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer

Bild-Quelle
http://home.t-online.de/home/vgruwer/ / ohne

Internet
http://www.ruwer.de/

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