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Mertesdorf / Grünhaus
Weingut Schloss Grünhaus
Haupthaus
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Beschreibung
Das Gebäude des Weingutes Grünhaus, ist aus einem Hofgut der Trierer Abtei St. Maximin hervorgegangen. Wie die Gestalt der Hofgebäude vor dem 16. Jahrhundert gewesen sein mag, ist nicht überliefert. Traditionell fielen Bauphasen am Kloster St. Maximin in Trier und an den auswärtigen Besitzungen zeitlich zusammen, da die für den Klosterbau angeworbenen Handwerker nachweislich verpflichtet wurden, auch auf auswärtigen Besitzungen Arbeiten auszuführen. Der Kern des heutigen Baus geht auf die Bauphase des Abts Reiner Biwer aus Trier (1581-1613) zurück. Ein Gebäudeknick im heutigen Hauptbau, der von einem Altan "überspielt" wird zeugt von einem Anbau im 16. Jahrhundert. Das ehemalige Kelterhaus wurde um 1600 errichtet und allem Anschein nach auf ein bereits bestehendes Fundament gesetzt. Das Gebäude und dessen Keller sind in veränderter Form noch vorhanden, jedoch wurde das Erdgeschoß ursprünglich nur durch Schlitzfenster und kleine, vergitterte Öffnungen belichtet. In den 1740er Jahren ließ Abt Willibord Scheffer die kleineren
profilierten Fenster durch größerer einfachere Rechteckfenster ersetzen, sowie an der Giebelseite eine neue Eingangstür einfügen. Im 18. Jahrhundert diente das Grünhaus zudem als Sommerfrische der Mönche von St. Maximin im Frühjahr und Herbst (dabei kam der halbe Konvent zum Grünhaus, die andere Hälfte des Konvents verblieb zur Verrichtung des Chordienstes im Kloster). Neben der Erholung der Konventualen bot das Grünhaus den Mönchen zudem die Möglichkeit der Hingabe zum Wohlleben.

Die Rede ist vom Sittenverfall einiger Mönche, die sich vom Grünhaus entfernt hatten und in dieser Abschweifung die Kräfte des Geistes und des Körpers, sowohl bei Essen als auch beim Vesperbrot und an wollüstigem Ort erquickten. Die Geschichte des Hofguts Grünhaus in Maximiner Besitz endet mit der Beschlagnahmung der Güter durch Proklamation der französischen Revolutionstruppen im Jahr 1796. 1802 wurde die Abtei aufgehoben. Im Zuge der Säkularisation begann die französische Domänenverwaltung mit der Schätzung der abteilichen Güter und Freigabe zum Verkauf. Grünhaus wurde - nicht zuletzt wegen seiner Größe - zuerst verpachtet und erst 1811 zum Verkauf ausgeschrieben. 1811 ersteigerte Peter Marx jr. Als Immobilienvermittler das Hofgut für 84.700 Francs, fast das Doppelte des Schätzpreises von 45.500 Francs. Er veräußerte den Besitz sofort an Friedrich von Handel, der als Adeliger und Domänendirektor zu den einflussreichsten Personen des Departements gehörte weiter. Nach
Erbstreitigkeiten in der Familie Handel kommt das Gut durch
Versteigerung für den Preis von 82.200 Thalern in den Besitz von Friedrich von Solemacher-Antweiler, der das Haupthaus um die Marienburg ergänzte (s. Eintrag Marienburg). Am Haupthaus wurden 1863 analog zur Gestaltung der Marienburg fünffach getreppte Staffelgiebel aufgesetzt und das bisher abgewalmte Dach an diese herangeführt. Damit gab er dem ganzen Anwesen ein neues vereinheitlichendes Gepräge mit burgenromantischen Anklängen. Der finanzkräftige Besitzer realisierte dies im Bewußtsein, sowohl Herr des Rittergutes Grünhaus als auch Sproß berühmter adeliger Familien zu sein. Die Einfriedung des Anwesens wurde durch eine hohe teilweise mit Zinnekranz und gotisierenden Türmchen geschmückte Mauer erneuert. Auch der Grünhaus-Herrenberg erhielt eine Ummauerung mit einem Zinnenbekränztem Tor. Am 31. Dezember 1881 erwarb der Kommerzienrat und Hüttenbesitzer Carl Ferdinand Stumm aus Neunkirchen das Gut für 600.000 Reichsmark. Der Gesamtbesitz umfaßte 224 Hektar, 39 Are und 25 qm. Er scheint das Gut jedoch nicht als Wohnsitz erworben zu haben und war nur an der Fortführung und Verbesserung des Weinanbaus interessiert. Carl Ferdinands Tochter Ida hatte 1881 Philipp Christian Theodor Conrad Schubert, Oberst und Kommandeur des Eisenbahnregiments No.1 und Mitglied
des preußischen Abgeordnetenhauses geheiratet. Nachdem sie 1901 das Gut geerbt hatte, wurde Grünhaus renoviert, teilweise umgestaltet und in den Sommermonaten als Ferienhaus genutzt. Das ehemalige Kelterhaus wurde im inneren zu einem behaglichen Heim ausgebaut und einige Veränderungen am Haupthaus vorgenommen. 1913 wurden die ehemaligen Wirtschaftgebäude abgetragen, nachdem am 1909/10 im Ruwertal einen neuen Gutshof errichtet hatte. Danach wurden am Grünhaus selbst keine baulichen Veränderungen mehr vorgenommen. Die von Conrad von Schubert geplanten erheblichen Neu- und Umbauten wurden nicht ausgeführt. Auch unter Carl von Schubert, dem ältesten Sohn von Ida und Conrad von Schubert diente Grünhaus der Familie bis Ende der 40er Jahre lediglich als Sommerresidenz bzw. im zweiten Weltkrieg als Zufluchtsort. 1945 und 1947 wurden die Wirtschaftsgebäude durch Brände fast vollständig zerstört. Auf dem "Schloß" und im Park kam es durch Kampfhandlungen ebenfalls zu Schäden durch Einschläge deutscher und amerikanischer Artillerie. 1951 siedelte dann Carls zweiter Sohn, Andreas mit seiner Frau endgültig von Berlin nach Grünhaus um und nahm sowohl den Weinbau als auch Tierhaltung und Landwirtschaft wieder auf und erneuerte die zerstörten Wirtschaftsgebäude in vereinfachter Form. Seit 1972 betreiben Andreas von Schubert und seit den 1980er Jahren sein Sohn umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Am Haupthaus wurden die um 1597 datierten Fenster freigelegt, außerdem kam bei der Abtragung mehrerer Putzschichten eine grüne zutage - ob diese Farbe eine gewisse
Tradition hatte und daher der Name Grünhaus kommt oder ob das Haus diesen Anstrich aufgrund seines Namens erhielt läßt sich nicht mehr rekonstruieren.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2551728
H_gk: 5515045
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Patricia Rennecke; Vom Klosterhof zur herrschaftlichen Schloßanlage; in: U. Fleck und B. Röder (Hrsg.), Weinschlösser an Mosel, Saar und Ruwer, Spee - Verlag 2000

Bild-Quelle
Weingut Schloß Grünhaus http://www.vonschubert.com/0cshist.htm / ohne

Internet
http://www.vonschubert.com/

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