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Wittlich
Gefängnis
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Beschreibung
100 Jahre Wittlicher Gefängnis: Licht und Schatten
Ein Stück Justizgeschichte

WITTLICH. Das Wittlicher Gefängnis feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Der TV startet deshalb eine Serie zu dem Thema. In der ersten Folge geht es um die wechselvolle Geschichte der Anstalt: Fortschrittlich war die Einrichtung der ersten Jugendstrafanstalt Deutschlands, einen traurigen Rekord stellte sie mit der Zahl der Sterilisationen während der Nazizeit auf.


100 Jahre wird das Gefängnis in Wittlich in diesem Jahr alt - eine lange Zeit, in der die Einrichtung den Alltag der Menschen in der Umgebung mitgeprägt, aber auch Justiz-Geschichte geschrieben hat. Im Alltag der Bevölkerung spielt das Gefängnis durch die hohe Zahl der Beschäftigten eine Rolle. Mit rund 380 Mitarbeitern war und ist die Anstalt einer der größten Arbeitgeber der Region. Justiz-Geschichte schrieb das Wittlicher Gefängnis mit der Einrichtung der ersten Jugend-Strafanstalt in Deutschland. 1912 wurde dazu das "königliche Weiber-Gefängnis", das zehn Jahre zuvor mit dem "Männer-Gefängnis" gegründet worden war, umgewandelt. Kinder konnten in Deutschland damals schon ab dem 12. Lebensjahr mit Haft bestraft werden. Zuvor waren sie allerdings in die Erwachsenenanstalten gesteckt worden - abgetrennt in speziellen Abteilungen.
Dies sei ein katastrophaler Zustand wurde bereits 1908 in der Fachzeitschrift "Die Jugendfürsorge" scharf kritisiert. Die Kinder würden allein durch die Isolierung nicht in ihrem Verhalten gebessert, hieß es. Dies sollte durch Erziehung zu Arbeit und geistiger Reife geschehen. Um Erziehung ging es dann auch in Wittlich. Der Direktor des königlichen Jugendgefängnisses hatte sich vorab in amerikanischen und englischen Jugendgefängnissen informiert. Ab August 1912 kamen dann junge Kriminelle aus der ganzen Rheinprovinz nach Wittlich hinter Gitter. Es wurden nur Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren inhaftiert, später wurde die Altersgrenze auf 14 abgesenkt. Reserviert war die Anstalt für Jugendliche, die "durch die Schwere der Straftat oder die besonders üble Persönlichkeit oder durch ihren wiederholten Rückfall" zu hohen Strafen von einem Jahr (später neun beziehungsweise sechs Monaten) verurteilt waren.

Die Gefangenen waren in Einzelzellen untergebracht. In einem Dreistufen-Erziehungs-System bekamen sie bei guter Führung auf jeder höheren Stufe mehr Rechte und Vergünstigungen, beispielsweise eine bessere Einrichtung der Zelle oder die Erlaubnis zur Teilnahme an Veranstaltungen.

Fürsorge-Inspektor kümmert sich um die Jugendlichen
Der Grundgedanke war, die Jugendlichen wieder zur Freiheit hinzuführen. Deshalb wurden sie auch in einem Handwerk ausgebildet. Ein Fürsorge-Inspektor bereitete die jungen Sträflinge auf die Entlassung vor, half ihnen, Unterkunft und Arbeit zu finden und besuchte sie auch nach der Haft.
Weniger rühmlich war das, was sich während der NS-Zeit im Wittlicher Gefängnis abspielte. Damals waren dort Strafgefangene und ab 1941 auch politische Gefangene untergebracht. Es handelte sich um nach dem Nacht-und-Nebel-Erlass verhaftete Menschen aus Frankreich, Luxemburg, Belgien, Holland und Großbritannien, deren Personalien nicht aufgenommen werden durften. Einige der Inhaftierten wurden zum Tod verurteilt, ob Hinrichtungen in Wittlich vollstreckt wurden ist unklar. Obwohl der Anstaltsleiter und auch der Anstaltsarzt dieser Zeit in einem Bericht des französischen, deportierten Priesters Joseph de la Martinière für ihre Menschlichkeit gelobt wurden, ("In unserer Erinnerung.... bleibt Wittlich trotz allem, was wir dort erlitten haben, für uns ein gutes Gefängnis"), gab es damals auch traurige Rekorde. So beschreibt Franz Maier, der 14000 Gefangenenakten auswertete, dass Wittlich im Vergleich zu anderen Strafanstalten eine führende Rolle bei der Zwangssterilisation während der NS-Zeit einnahm. 65 Männern wurden dort die Samenleiter durchtrennt. Zur Begründung wurde meist "angeborener Schwachsinn" angegeben. Maier zieht in seiner Untersuchung die Schlussfolgerung: "Hier zeigt sich die Schattenseite einer kontinuierlichen medizinischen Versorgung und Kontrolle durch einen Anstaltsarzt, dessen besonderes Interesse der Bekämpfung von Erbkrankheiten galt. Unterstützt wurde er in dieser Haltung vom Anstaltsleiter&" Entmannungen, also die Entfernung der Hoden, die in der NS-Zeit bei "gemeingefährlichen Sittlichkeitsverbrechern" angeordnet wurde, mussten 17 Insassen des Wittlicher Gefängnisses über sich ergehen lassen.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2563250
H_gk: 5538545
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Trierischer Volksfreund vom 19.07.2002

Bild-Quelle
© Marion Maier, Trierischer Volksfreund vom 19.07.2002

Internet
http://www.wittlich.de/

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