(1899-1941)
Die bildlich-textliche Dokumentation wurde 2019 von Walter Schiffer (freier Mitarbeiter des jüdischen Museums Westfalen/Dorsten) fertiggestellt.
Der neue jüdische Friedhof in Borken befindet sich in der Straße Am Replingsfunder.
Ab 1895 besteht der jüdische Friedhof "Am Replingsfunder". Dieser Begräbnisplatz wurde von dem Kaufmann Salomon Windmüller erworben und der jüdischen Gemeinde übergeben. In der Pogromnacht wurde auch der Friedhof von Nationalsozialisten zerstört. Borkener, die im November 1938 SA-Mitglieder waren, wurden nach 1945 per Erlass des westfälischen Oberpräsidenten verpflichtet, den Friedhof wieder herzurichten. Da man in Borken nicht bereit war, die nötigen Mittel aufzubringen, wurde dieses Vorhaben nicht weiter verfolgt. Erich Haas, der nach 1945 nach Borken zurückkehrte und sich immer wieder für die Instandsetzung der Friedhöfe einsetze - die schließlich 1960 erfolgte -, wurde als letzter jüdischer Bürger Borkens 1968 hier beerdigt.
Der Friedhof wurde im November 1994 erneut geschändet. Daraus ergeben sich Differenzen zwischen den Fotos aus 1985, wo noch einige größere Sockel ersichtlich sind, und 2015ff.
Es befinden sich auf dem Gelände heute 55 Grabsteine; die älteste Inschrift verweist auf das Jahr 1899.
Ridder, Thomas / Schiffer, Walter / Schöneberg, Mechtild: Die Jüdischen Friedhöfe in Borken und Gemen. Ein kleiner Leitfaden, hg. vom Jüdischen Museum Westfalen. Dorsten 2018.
Bringmann, Hartmut: Erich Haas - Ein jüdisches Leben in Borken. Münster 2017. In: https://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/3e53c1df-1e35-463b-aca3-042152f2705f/ helden_aussenseiter_05_erich-haas.pdf (03.02.2018).
Schöneberger, Mechtild u.a. (Hg.): Die jüdischen Gemeinden in Borken und Gemen. Geschichte, Selbstorganisation, Zeugnisse der Verfolgung (Borkener Schriften zur Stadtgeschichte und Kultur Bd. 4). Bielefeld 2010.
Ridder, Thomas: Die jüdischen Friedhöfe in Borken. In: Schöneberg 2010, S. 134-143.
Fasse, Norbert: Art. Borken. In: Freund, Susanne u.a. (Hg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster. Münster 2008, S. 209-227 (bes. 225).
Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen. Teil 4 (= Regierungsbezirk Münster). Köln 2002, S. 79.
Oenning, Mechtild u.a.: Leben und Schicksal der Juden in Borken. Eine Dokumentation aus Anlaß der Ausstellung im Stadtmuseum Borken vom 9. bis zum 27. November 1989. Borken 1989.
Walter Schiffer; für epidat bearbeitet von Nathanja Hüttenmeister
Hartmut Bringmann (2017), Gaby Raikowsky, heute Enke (1985 im Auftrag des Kreisarchivs), Walter Schiffer (2015ff.)
Sparkassenstiftung Westmünsterland
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Borken (Westfalen), Am Replingsfunder (1899-1941 / 54 Einträge)
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