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Berstadt (Gemeinde
Wölfersheim, Wetteraukreis)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur Geschichte jüdischer
Ortsbewohner
In Berstadt lebten wenige jüdische Familien vom 18. bis
20. Jahrhundert. Eine erster Hinweis liegt aus dem Jahr 1799 vor, der der
Berstadter Schutzjude Abraham Joseph die Tochter Sara des aus Florstadt
stammenden Schutzjuden Moses heiratete. 1805 lebten sechs jüdische
Personen in Berstadt.
1852 haben die Witwen von Mayer Löb und Joseph Stern als Witwe Holzrecht
im Marktwald.
1872 werden 24 jüdische Einwohner genannt. Die Zugehörigkeit zu einer
jüdischen Gemeinde der Umgebung konnte noch nicht geklärt werden. In Frage
kommen die jüdischen Gemeinden der Umgebung: Wölfersheim,
Obbornhofen oder Echzell (aus den
Beiträgen von Arnsberg zu diesen Orten gibt es keine
Hinweise).
1886 lebten in Berstadt die folgenden jüdischen Einwohner: Isaak Hecht,
Gottschalk Löb, Amalie Loeb, Meier Löbs Witwe, Meier Lob II, Moses Löb
(Witwe) Erben, Hermann Rossmann, Gustav Stern, Joseph Stern, Samuel
Stern.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus den jüdischen Familien Berstadts:
Gefreiter Moses Löb (geb. 29.1.1891 in Berstadt, vor 1914 in Groß-Steinheim
wohnhaft, gef. 28.8.1914) sowie Sally Löb (geb. 26.5.1892 in Berstadt, vor 1914
in Groß-Steinheim wohnhaft, gef.
27.4.1915).
Unter den letzten jüdischen Einwohnern war die Familie des Schneiders Moritz
Fettmann, der mit seiner Frau und den drei Töchtern in Berstadt lebte. Die
Töchter Else und Frieda konnten nach 1933 in die USA emigrieren. Die Tochter
Cilly wurde im März 1942 in Bendorf-Sayn
ermordet (zur Geschichte der Familie: Beitrag
von Hans Karl Müller). Beim Novemberpogrom 1938 wurden die
jüdischen Familien überfallen, das Mobiliar ihrer Wohnungen wurde auf die
Straße geworfen. Jeanette Lob wurde bewusstlos geschlagen. Moritz Fettmann
wurde zusammen mit Julius Stern von Berstadt in das KZ Buchenwald
verschleppt. Am Abend des 22. Dezembers 1938 starb das Ehepaar Fettmann an
Suizid (beigesetzt im Friedhof Bisses).
Von den in Berstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Cilly Fettmann (1922),
Moritz Fettmann (), Mathilde Fettmann geb. Hecht (), Erika Jacob geb. Löb (1898), Bertha Leopold geb. Stern (1878), Isidor Löb
(1897), Kaufmann Löb (1866), Julius Rossmann (1889), Moritz Rossmann (1888),
Johanna Rothschild geb. Rossmann (1886), Julius Stern (1876), Ludwig Stern
(1906), Siegfried Stern (1905), Sigmund Stern (1869), Theodor Stern
(1870).
Hinweis: In Langen erinnern seit 16.
Oktober 2009 in der Bahnstraße 11 "Stolpersteine" an Julius Rossmann
und seine Frau Thekla geb. Strauß (zur Familiengeschichte siehe
unten).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen
Einwohner
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Berstadt gefunden. |
Berichte zu
einzelnen Personen der jüdischen Familien
Zur Geschichte der Familie Julius Roßmann (1880 -
umgekommen nach Deportation 1941)
Quelle Faltblatt "Stolpersteine in
Langen" (pdf-Datei):
Der 1880 in Berstadt geborene Julius Roßmann "war Holzkaufmann. 1909
heiratete er Thekla Strauß (*1887 in Langen). Bis 1918 wohnten Julius und
Thekla in Frankfurt. 1917, nach dem Tod von Theklas Vater Marx, führte
Julius zunächst gemeinsam mit seiner Schwiegermutter Sophie (gest. 1923)
dessen Holz- und Kohlenhandel weiter. Sie wohnten jetzt in der Bahnstraße
11 in Langen. Von 1927 bis 1935 gehörte Julius dem Vorstand der
jüdischen Gemeinde an. 1935 mussten Julius und Thekla das Geschäft an
einen auswärtigen Nicht-Juden verpachten und es ihm nach dem
Novemberpogrom 1938 ohne Gegenleistung überlassen. 1935 meldeten sie sich
wieder nach Frankfurt um. Am 20. Oktober 1941 wurden sie bei der ersten
großen Deportation aus Frankfurt in das Ghetto Lodz verschleppt, wo sie
wahrscheinlich ums Leben kamen." |
Fotos
Cilly Fettmann (geboren
1922 in Bernstadt;
1942 ermordet in der Jakoby'schen Anstalt in Bendorf Sayn;
Foto erhalten von Hans Karl Müller) |
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Zur Familiengeschichte siehe Beitrag
von Hans Karl Müller |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| keine Angaben in den Bänden von Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. |
| Auch in den weiteren Standardwerken zur jüdischen
Geschichte in Hessen keine Angaben. |
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