Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Hessen"
zu den "Synagogen im
Wetteraukreis"
Bisses (Gemeinde
Echzell, Wetteraukreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Bisses bestand eine jüdische
Gemeinde bis Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits im 16./17. Jahrhundert
werden Juden am Ort genannt: 1575 wird Michel von Bisses genannt, der
später seinen Wohnsitz in Friedberg hatte;
1624 werden gleichfalls Juden am Ort genannt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1830 41 jüdische Einwohner, 1905 26.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule) und ein Friedhof.
Nach Schließung der Synagoge in Bisses Mitte des 1860er-Jahre (die Synagoge in
Echzell wurde 1863/64 erbaut) gehörten die am Ort lebenden
jüdischen Personen zur Gemeinde in Echzell.
Im Ersten Weltkrieg nahmen aus den jüdischen Familien von Bisses neun am
Krieg teil. Gefallen sind Unteroffizier Gustav Simon (geb. 30.3.1890 in Bisses,
vermisst seit 20.8.1917) und Moritz Simon.
In den 1920er-Jahren gab es in Bisses eine Mazzenbäckerei Naumann. Von
den jüdischen Familienvorstehern waren zwei als Textilhändler tätig, einer
als Viehhändler und einer als Metzger / Inhaber einer
Metzgerei.
1933 lebten noch 12 jüdische Personen in Bisses. In
den folgenden Jahren sind vermutlich alle von ihnen - insbesondere nach den
Ereignissen beim Novemberpogrom 1938 - weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
Von den in Bisses geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ernestine Adler geb. Simon
(1882), Recha Fromm geb. Naumann (1903), Thekla Hamburger geb. Simon (1887),
Albert Kaufmann (1884), Hedwig Kaufmann geb. May (1896), Helene (Helma) Kaufmann
(1925), Leopold Kaufmann (1877), Richard Kaufmann (1895), Ruth Kaufmann (1926),
Theodor Kaufmann (1880), Jenny Mayer geb. Rollhaus (1883), Leopold Meyer (1878),
Max Meyer (1880), Emilie Neu geb. Simon (1866), Adolf Simon (1887), Alfred Simon
(1920), Erich Simon (1924), Gustav Simon (1920), Helene Simon (1886), Julius
Simon (1891), Margot Simon (1922).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts fanden sich noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in
Bisses. |
Über Lehrer Leopold Kaufmann
(1877 in Bisses - ermordet in Auschwitz)
Leopold Kaufmann ist am 21. Juni 1877
in Bisses geboren. Er war als Lehrer insbesondere in Angenrod
(um 1905/05), Birkenau (um 1912),
danach in Sprendlingen tätig (vor 1915 bis 1938). Er war verheiratet mit
Hilda geb. Sonneborn (geb. 16. Mai 1877 in Wölfersheim). Die beiden
hatten fünf Kinder, die alle vor den Deportationen in die USA emigrieren
konnten. Familie Kaufmann wohnte in Sprendlingen in der Rathausstraße
8.
Am 1. August 1938 ist das Ehepaar Kaufmann nach Frankfurt verzogen. Beide
wurden nach der Deportation im KZ Auschwitz ermordet. |
Zur Geschichte der Synagoge
In Bisses befand sich bis 1875 die Synagoge (vermutlich ein
Betsaal) der in Echzell und Bisses lebenden jüdischen Familien. Nachdem 1864/65
in Echzell eine Synagoge erbaut wurde,
verlagerte sich der Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens nach Echzell. Die
Synagoge in Bisses wurde geschlossen.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Es sind noch keine
Fotos oder Darstellungen zur jüdischen Geschichte in Bisses vorhanden;
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der
"Alemannia Judaica";
Adresse siehe Eingangsseite. |
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica IV, 2 (1620-1650) S. 26-29
(1575/1624) |
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 147-148 (innerhalb des Abschnittes zu
Echzell) |
| Keine Abschnitte zu Bisses bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 bzw. dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 bzw. dies.: Neubearbeitung der
beiden Bände. 2007. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 318. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 63-65 (innerhalb des Abschnittes zu
Echzell). |
| Dietrich Lucius: Zur Geschichte der jüdischen
Gemeinde in Echzell und Bisses. In: 1200 Jahre Echzell. 782-1982. Ursprung,
Epochen und Strukturen einer Dörfergemeinschaft. Echzell 1982 S.
208-211. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Echzell
Hesse. Jews living in Bisses, Gettenau and Echzell formed one community,
numbering about 90 in 1830. They were an integral part of village life and some
Yiddish terms entered local parlance. The community in Echzell was established
in 1864, when a new and larger synagogue was opened. The Jewish population
declined from 96 (6,1 % of the total) in 1880 to 56 (3,5 % in 1933). On Kristallnacht
(9-10 November 1938), the synagogue's interior was destroyed and Jewish homes
were vandalized. By 1939 only a few Jews remained.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|