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Zur Übersicht über die jüdischen
Friedhöfe im Oldenburger Land und in Ostfriesland
Emden (Kreisstadt,
Niedersachsen)
Die jüdischen Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Emden (interner
Link)
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe
Ein alter jüdischer Friedhof lag ursprünglich außerhalb der Stadt
im heutigen Stadtteil Tholenswehr am Treckfahrtstief (Kanal nach Aurich). Dieser
Friedhof wurde im 17. Jahrhundert (bis zur Anlage des neuen Friedhofes 1703)
belegt. Auch die Juden aus Weener, Bunge, Jemgum und Stapelmoor setzten ihre
Toten auf diesem Friedhof bis 1670 bei.
In diesem Jahr (1670) bat die Judenschaft von Jemgum in einem Schreiben an die
Fürstin Christine Charlotte darum, einen eigenen "Gottesacker für unsere
Todten" anlegen zu dürfen. Hauptgrund für dieses Anliegen war die
insbesondere im Winter als sehr beschwerlich und gefährlich empfundene
Überführung der Toten über die Ems nach Emden.
Von dem alten jüdischen Friedhof in Emden sind auf dem Friedhof selbst keine Steine
sichtbar erhalten.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts waren diese in dem weichen Boden am Rande
des Kanals versackt. Auf einem Foto von 1933 sind noch drei Grabplatten zu
erkennen. 1953 wurden bei Anlage einer Straße in diesem Bereich Grabsteine
gefunden. Eine Gedenkstein ist aufgestellt (siehe Fotos unten).
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde 1703 angelegt. Auf ihm wurden bis
zur Gegenwart etwa 800 Beisetzungen vorgenommen. Der Friedhof liegt an der
Bollwerkstraße (früher Sandpfad).
Eine auffällige Gruppe von 35 Steinen liegen gleichmäßig in
einer Reihe. Möglicherweise standen oder lagen sie ursprünglich auf dem alten Friedhof.
Besondere Ereignisse nach 1945:
Fotos des alten
jüdischen Friedhofes Tholenswehr
(Fotos: Dieter Peters, Aachen, Aufnahmedatum 30.7.2009) |
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Blick über den
alten Friedhof |
Der Gedenkstein
mit der Inschrift "Zum Gedenken an den israelitischen Friedhof"
und
hebräischem und deutschem Bibelzitat aus Psalm 44,23: "Für
Dich ließen wir uns
würgen, alle Tage geachtet wie die Schafe an der Schlachtbank.
44. Psalm 23. Vers" |
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Fotos des
jüdischen Friedhofes Bollwerkstraße
(Fotos: Dieter Peters, Aachen, Aufnahmedatum 30.7.2009) |
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Das Eingangstor
mit den 1978 angebrachten Gedenktafeln; auf dem linken Pfosten
für die
Synagoge: "Zum Gedenken an die Synagoge der jüdischen Gemeinde
der
Stadt Emden. Frevelhaft zerstört am 9. November 1938; |
rechts
hebräisches und deutsches Zitat aus
Jeremia 8,23 (kursiv nur hebräisch):
"Wäre
doch mein Kopf ein Gewässer und meine
Augen ein
Tränenquell - ungestillt rinnt die
Träne um die Erschlagenen unseres
Volkes." |
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Blick vom Friedhof
zum Eingangstor |
Hinweis auf Restaurierung
der Grabsteine |
Gedenkwand mit Grabsteinfragmenten
Foto oben
auch in hoher Auflösung |
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Gedenkwand mit
Grabsteinfragmenten |
"Hier ruht
eine bedeutende Frau,
Frau Esther, Tochter des Herrn..." |
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Foto oben
auch in hoher Auflösung |
Teilansichten des
Friedhofes |
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In der Mitte ein als Sarkophag
gestalteter Grabstein |
Grabsteine aus der Zeit
um 1870 |
Liegende Grabsteinplatten nach
sephardischer Tradition |
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Teilansichten des
Friedhofes |
Im neueren Teil
des Friedhofes, links
ist die Gedenkstätte zu erkennen. |
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Teilansichten
des Friedhofes |
Grabsteine aus den
1930-er Jahren, links
für Louis Meyer (1843-1933), rechts für
Jacob
Michel de Beer (1855-1932) |
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Der beschädigte
Grabstein oben mit schöner
Pflanzenornamentik datiert auf Juni 1750 |
Grabstein für
Marianne Nussbaum geb. Gossels (1837-1913) mit Rosenschale |
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Grabstein für
Sophie Hartogsohn geb. Neuburg (1849-1902) mit Baum am Sockel, deutscher
Inschrift auf der einen Seite,
hebräischer Inschrift auf der anderen
Seite (hier auch ineinandergelegte Hände als Zeichen der Verbundenheit,
Ehrenkranz am
Sockel und pflanzlicher Ornamentik) für "Serche (Sophie),
Tochter des Schlomo, Frau des Herrn Uri Hartogsohn",
gest. 4.
Nisan 5662 = 11. April 1902. |
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Grabstein mit Palme für
"Jaakow Bar Mosche",
gest. 8. Nissan 5593 = 28. März
1833 |
Grabstein für Lucie Visser
(1908-1930) |
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Die 1990
eingeweihte Gedenkstätte mit verschiedenen Inschriften und den Namen von
465 aus Emden in der NS-Zeit ermordeten Juden
- "Die Bürger der
Stadt Emden trauern um ihre jüdischen Mitbürger, Opfer der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945" |
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Gedenkinschrift und
erste Namen A-B |
Ein Teil der 465 Namen |
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Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: Juli 1987;
die Fotos wurden im November 2019 neu eingescannt) |
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Das Eingangstor zum Friedhof
Bollwerkstraße |
Gedenktafel für die
zerstörte
Synagoge der Stadt Emden |
Bibelzitat aus Jeremia 8,23
wie oben |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Amphore und
Pflanzenornamentik |
Liegende
Grabsteinplatte |
Rein hebräisch beschriebene
Grabsteine,
beide mit dem Symbol der
abgeknickten Blume |
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Levitenkanne für einen
Verstorbenen
aus dem Geschlecht der Leviten |
Symbol der abgeknickten Blume
aus Zeiten der Trauer |
Symbol der Palme |
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Gräber nach 1945 |
Die Reihe mit den 35 liegenden
Grabsteinen nach sephardischer Tradition
(vermutlich vom alten jüdischen
Friedhof) |
Einweihung der Gedenkstätte
auf dem
Friedhof am 28.8.1990
(Foto R. Claudi, Quelle nicht mehr zugänglich) |
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