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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Freudental (Landkreis
Ludwigsburg)
Alter jüdischer Friedhof im Alleenfeld
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Freudental (interner
Link)
Seite zum neuen jüdischen Friedhof
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Anlegung eines Friedhofes wurde der jüdischen Gemeinde in Freudental am
22. September 1723 gegen Bezahlung von zwei Gulden an die Ortsherrschaft
gestattet. In den folgenden Jahren musste ein jährlicher Grundzins von vier
Gulden bezahlt werden. Der Friedhof wurde im
sogenannten "Alleenfeld" (an der Allee Richtung Ludwigsburg) angelegt (Flurstück
421, Fläche 16,40 a). Auf ihm wurden auch Juden aus Zaberfeld,
Hochberg (bis
1795) und Stuttgart (bis Anfang 19. Jahrhundert) beigesetzt. 1811 musste der Friedhof
geschlossen und wegen Anlage einer königlichen Fasanerie geräumt werden.
Über den Verbleib der Grabsteine des alten jüdischen Friedhofes: Nach einem Bericht des
jüdischen Lehrers Alexander Elsässer aus dem Jahr 1845 (siehe unten) wurden die Grabsteine
beim Bau eines Jagdhauses sowie eines Bauernhauses in Freudental verwendet.
Welches Gebäude er mit dem Jagdhaus meinte, konnte noch nicht in Erfahrung
gebracht werden. Bei dem genannten Bauernhaus handelte es sich um ein Gebäude,
das an der Ecke Pforzheimer Straße/Bietigheimer Straße erbaut worden ist (auf
dem Grundstück neben dem heutigen Gebäude Pforzheimer Straße 11). Dieses
teilweise mit Grabsteinen des alten Friedhofes erbaute Bauernhaus wurde 1962
abgebrochen. Die Grabsteine wurden beim Abbruch teilweise zerschlagen und
zur Auffüllung eines alten Hohlweges an der Straße nach Hohenhaslach
verwendet. Hier liegen die Grabsteine beziehungsweise Grabsteinfragmente nach
Angaben von Ortskundigen unter einer Erdschicht von zwei bis drei Metern.
Drei der Grabsteinfragmente waren 1962 an einen Restaurator in Erligheim
gekommen. Von hier aus wurden sie nach Affaltrach verbracht, wo sie zunächst im
Untergeschoss der ehemaligen Synagoge lagerten. Vor einigen Jahren wurden sie
nach Freudental zurückgebracht und befinden sich in Obhut des PKC.
Über den alten jüdischen Friedhof in Freudental
(1845)
Anmerkung: Der Autor - Alexander Elsässer - war zu dieser Zeit
jüdischer Lehrer in Jebenhausen (nach
1863 in Laupheim); er ist am 21. Dezember 1817 in Freudental
geboren.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Orient" vom 17. Dezember 1845: "Mit
dem alten Gottesacker in Freudental hat es folgende Bewandtnis:
König Friedrich I. hatte Freudental zu seiner Sommerresidenz erkoren und
die Straße zu seiner Villa führte am jüdischen Friedhof vorbei. Die
grauen Grabsteine und die bemoosten Grabhügel möchten wohl dem Fürsten
von Vergänglichkeit und Tod was vorerzählt haben und sein Machtspruch
verlegte den Friedhof an das entgegengesetzte Ende des stillen Tales. Die
Juden aber sahen ruhig zu, wie die Grabsteine ihrer Vorfahren zum Bau
eines Jagdhauses verwendet wurden. Ein Bauernhaus in Freudental soll ganz
von solchen jüdischen Grabsteinen aufgeführt worden sein. Könnten die Steine
mancher Stadt reden, sie würden interessante Beiträge zur Geschichte der
Juden liefern können. Alexander Elsäßer." |
Die Lage des Friedhofes
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Lage der jüdischen Friedhöfe in Freudental
(der rechte Pfeil markiert den alten jüdischen Friedhof)
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Bereich, wo ein Teil der Grabsteine 1962 zu einer Aufschüttung verwendet
wurde
(der grüne Pfeil markiert die ungefähre Lage der Aufschüttung)
Größere Kartenansicht
Fotos:
Historisches Foto
(Quelle: Jüdische Friedhöfe und Gotteshäuser in
Württemberg. Hg. vom Oberrat der Israeliten in Württemberg 1932 S. 76)
Neuere Fotos
Der Friedhof im Sommer
2003
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 7.8.2003) |
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Der alte Freudentaler Friedhof
in ungefähr
ähnlicher Perspektive wie das historische
Foto oben |
Blick von Süden auf
das
Friedhofsgelände |
Ausblick von einem
Jägerhochstand |
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Blick von Nordwesten |
Grenzstein am Rande des
Friedhofes |
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Der Friedhof im Sommer
2008
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 18.7.2008) |
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Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum in den 1980er-Jahren)
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Friedhofsgelände im Winter |
Grenzstein am Rande des Friedhofes |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Ludwig Bez, Haim Goren, Situtunga Michal Antmann, Ulrich
Gräf: Der jüdische Friedhof in Freudental. Hg. vom
Pädagogisch-kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental e.V.
Stuttgart, Berlin, Köln 1996. ISBN 3-17-014161-9. |
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