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Grüsen (Gemeinde
Gemünden/Wohra, Kreis Waldeck-Frankenberg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
(english version)
In Grüsen bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück. Zwischen 1744 und 1776 war eine jüdische Familie am Ort. Die am Ort lebenden Familien gehörten noch im 19. Jahrhundert zur
Gemeinde im benachbarten Gemünden an der
Wohra. Erst 1895 erfolgte eine offizielle Trennung von Gemünden und
die Anerkennung als selbständige jüdische
Gemeinde. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war Grüsen wieder Gemünden
zugeteilt, wenngleich weiterhin ein eigener Gottesdienst am Ort abgehalten
wurde.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1835 24 jüdische Einwohner, 1861 34, 1885 55 (6,8 % der Gesamteinwohnerschaft),
1889 58 (in sieben Familien, darunter 16 Schulkinder), 1905 44. Die jüdischen
Familien hatten fast ausschließlich den Familiennamen Marx, obwohl nicht alle
miteinander verwandt waren. Die Familien lebten vom Vieh- und
Manufakturwarenhandel. Fast alle Familien hatten etwas Landwirtschaft. In der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffneten mehrere der Familien Läden /
Handlungen am Ort. Jakob Marx betrieb eine Gastwirtschaft - es war die einzige
am Ort, in der auch die nichtjüdischen Einwohner zusammengekommen sind und
beispielsweise die Kirmes abhielten.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule),
ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der
Gemeinde war vermutlich zu keiner Zeit ein eigener jüdischer Lehrer angestellt.
Den Religionsunterricht der jüdischen Kinder übernahm der Lehrer aus Gemünden.
Die Vorbeterdienste in der Synagoge wurden ehrenamtlich durch Gemeindeglieder
übernommen. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk
Oberhessen mit Sitz in Marburg.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Marx (geb.
11.1.1889 in Grüsen, gef. 19.1.1918) und Siegmund Marx (geb. 9.8.1891 in
Grüsen, gef. 5.10.1916). Auf dem jüdischen Friedhof der Gemeinde erinnert ein
Gedenkstein an die beiden Gefallenen.
Um 1924 gehörten 24 Personen zur jüdischen Gemeinde (7,3 % der
Gesamteinwohnerschaft). Um 1930 waren
die folgenden sechs jüdischen Familien am Ort: Händler Sußmann Marx,
Kolonialwarenhändler Bernhard Marx, Gastwirt Jakob Marx, Viehhändler Willi
Marx, Viehhändler Hermann Marx, Kolonialwarenhändler David Stern. Vor 1933 war
Bernhard Marx Mitglied der örtlichen
Gemeindevertretung.
In
den Jahren nach 1933 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Beim Novemberpogrom
1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.). Die letzten jüdischen Einwohner
wurden im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert:
Jettchen Marx, Sabine Marx und die beiden Töchter Selma und Herta. Danach gab
es keine jüdischen Personen mehr am Ort.
Seit April 1934 war in Grüsen ein Vorbereitungslager /
landwirtschaftliche Ausbildungsstätte (Hachschara, auch Kibbuz Hag
Shamash genannt) vor allem für jüdische junge Erwachsene, die sich für die
Auswanderung nach Palästina vorbereiteten. Für eine landwirtschaftliche
Ausbildung konnte man ein Zertifikat der britischen Regierung bekommen, das zur
Auswanderung nach Palästina berechtigte. In Hessen bestanden vier solche
Ausbildungsstätten: neben Grüsen in Külte (heute Stadtteil von Volkmarsen),
in Gehringshof bei Fulda und in der Löhnberger
Hütte bei Weilburg. In Grüsen stellte der
jüdische Gastwirt Jakob Marx die Räume seiner Gastwirtschaft hierfür zur
Verfügung. Die sechs jüdischen Familien vor Ort stellten gleichfalls
Übernachtungsräume zur Verfügung und verpachteten ihr Land an die
Reichsvertretung der Juden, die die Ausbildungsstätten einrichtete. Bis zu 40
junge Leute im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wohnten und arbeiteten in der
Folgezeit in Grüsen jeweils für einige Monate. Das Gebäude der Hachschara war
regelmäßig Ziel von Angriffen von Nationalsozialisten und SS-Angehörigen. Die
Ausbildungsstätte bestand bis zum Novemberpogrom 1938, als SS-Angehörige das Lager
überfielen, die dort befindlichen Personen verhafteten und in das KZ Buchenwald
verschleppten. Von dort konnten sie jedoch wieder zurückkehren, nachdem dort
festgestellt worden war, dass sie nachweislich auswandern wollten. Insgesamt
waren zwischen 1934 und 1938 mindestens 125 jüdische Personen zur Ausbildung in Grüsen. Weitere
Informationen über Link:
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/6.
Von den in Grüsen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Franziska Kugelmann geb.
Marx(1869), Anna Emma Mansbach geb. Marx (1865), Eva Marx (1879), Herta Marx
(1906), Jettchen Marx geb. Wertheim (1873), Leopold Marx (1877), Rosa Marx
(1887), Rudolf Marx (1867), Sabine Marx geb. Dreifuß (1871), Selma Marx (1900),
Willi Marx (1877), Johanna Meier geb. Marx (1875), Johanna Plaut geb. Marx
(1876, "Stolperstein" in Frankenberg,
Obermarkt 14).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte zu einzelnen Personen aus der
Gemeinde
85. Geburtstag von Johanna Marx in Grüsen
(1928)
Anmerkung: im Artikel im "Israelit" steht falsch Gönsen für
Grüsen und falsch 86. für 85.!
Mitteilung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1928:
"Gemünden a. Wohra, 22. April (1928). Ihren
85. Geburtstag beging
Frau Witwe Johanna Marx im nahen Grüsen in größter Frische." |
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Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 27. April 1928: "Grüsen. Am 21. dieses
Monats feierte die alleinstehende Witwe Johanna Marx geb. Weinheim
ihren 85. Geburtstag. Frau Marx, als Tante Hannchen weit bekannt und
geschätzt, erfreut sich in allen Bevölkerungskreisen großer
Beliebtheit. In früher Jugend ist sie aus ihrem Geburtshaus in Baden
ausgewandert und mit einem Segelschiff nach Amerika zu einem Onkel
gefahren. Dort verheiratete sie sich mit dem in Grüsen geborenen Säm. D.
Marx, später siedelte die Familie wieder nach der alten Heimat über. In
der neuen Welt, von der die Jubilarin noch gern erzählt, sind ihre Kinder
geboren und bis auf einen Sohn, der im deutschen Industriegebiet wohnt,
auch geblieben. Es ist der rüstigen Frau zu wüschen, dass sie noch lange
Jahre in ihrem sauberen Häuschen bleibe, dass sie so frisch und munter
wie heute noch recht oft die Freude an den regelmäßigen Briefen ihrer
Kinder genieße." |
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Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 27. April 1928: "Für die vielen Wünsche und
Ehrungen zu meinem 85. Geburtstag sage ich auf diesem Wege allen
Freunden und Verwandten herzlichen Dank.
Grüsen, April 1928.
Frau Johanna Marx geb. Weinmann." |
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein
in New York für Isaac Marks / Marx aus
Grüsen (1848-1897)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.
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Grabstein für
"Isaac Marks
beloved husband of
Rosa Marks
born in Grüsen Germany
July 8 1848 died Dec. 24 1897 Aged 40 years" |
Rechnungen jüdischer Gewerbebetriebe (1900 /
1909)
(aus der Sammlung von Gerda Bingel)
Rechnung
von Jacob Marx, Firma Herz Marx Witwe
(Fahrrad-Handlung, Manufaktur- und Spezereiwaren-Handlung, Sämereien,
Eisenwaren, Öfen, Herde).
Die Rechnung über die Lieferung von Kartoffeln, Kautabak, Kaffeezucker
und Leine wurde am 31. Mai 1909 an Frau Aug. Theis Witwe in Grüsen
verschickt. |
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Rechnung
von Sussmann Samuel Marx, Inhaber der Firma S. Marx, Grüsen
(Branntwein, Eisenwaren, Landwirtschaftliche Maschinen, Düngemittel,
Futterartikel, Weizen- und Roggenmehl, Klee- und Leinsamen).
Die Rechnung über die Lieferung u.a. von einer Schippe mit Stil und einem
Eimer wurde am 5. September 1900 an Herrn August Theis I verschickt. |
Erinnerung an den Viehhändler Benno Marx (1873-1942
Ghetto Theresienstadt)
Artikel von Horst Hecker in HNA.de vom 11. Mai 2014: "Viehhandel
in der Bunstruth.
Benno Marx ist ein bisher unbekanntes Opfer des Holocaust aus
Grüsen..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
Über die
Hachscharah-Ausbildung in Grüsen
Über die Mittleren Hachscharah -
Berufsausbildungsstätten für jüdische Jugendliche, darunter die Hachscharah
in Grüsen (1938)
Artikel in "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der
Rheinpfalz" vom 1. März 1938: "Berufsausbildungsstätten
für jüdische Jugendliche. 1. Mittleren-Hachscharah. Berufsausbildung der
15 bis 17jährigen, insbesondere in Deutschland.
Mittleren - Hachscharah ist die berufliche, geistige, sprachliche und
gesellschaftliche Vorbereitung jüdischer Jugend auf ein Leben der
körperlichen Arbeit und der Gemeinschaft in Palästina. Die Arbeitszeit
in der Mittleren-Hachscharah beträgt je nach Jahreszeit täglich 5 bis 9
Stunden. Der Rest des Tages ist mit Unterrichtsstunden belegt. Der
Unterrichtsplan umfasst vornehmlich Fachkunde, naturwissenschaftliche
Fächer, Hebräisch, jüdische Geschichte und jüdische Kulturkunde,
zionistische Geschichte, sowie nach Wahl und Befähigung und in einer den
Bildungsvoraussetzungen der Jugendlichen angepassten Form
Gesellschaftskunde, Weltgeschichte, Volkswirtschaft, Mathematik und
anderes mehr.
Ausbildungsstätten der Mittleren-Hachscharah befinden sich in Deutschland
sowie in gewissem Umfang in Holland und Italien sowie für Fischerei in
Dänemark und Italien.
A) Landwirtschaftliche, gärtnerische und für Mädchen zugleich
hauswirtschaftliche Ausbildung in zweijährigen Lehrgängen in
folgenden Ausbildungsstätten: Ahrensdorf, P. Luckenwalde;
Blankenese b. Hamburg; Brüderhof, Bezirk Hamburg; Ellguth-Steinau,
Oberschlesien; Grüsen-Gemünden; Halbe, Marke; Havelberg, Mark;
Jessen, Niederlausitz; Neuendorf, Mark; Schniebinchen, Niederlausitz; Sennfeld,
Baden; Silingtal, Schlesien; Urfeld, Kreis Bonn; Werkdorp Wieringen
(Holland); Westerbeck, Westfalen; Gut Winkel, Mark.
Ferner für Jugendliche mit religiöser Lebenshaltung: Bromsdorf
bei Bitterfeld (Sachsen); Gehringshof bei
Fulda; Ricavo, Italien; Steckelsdorf bei
Rathenow..." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war vermutlich
ein Betraum am Ort vorhanden. Auf Grund der Zugehörigkeit der jüdischen
Familien zur Gemeinde in Gemünden
an der Wohra wurden jedoch im im 18./19. Jahrhundert die Gottesdienste meist
in der dortigen Synagoge besucht. Als die Zahl der jüdischen Einwohner in Grüsen
etwa zunahm, wurde 1883 eine Synagoge am Ort erbaut und nun regelmäßig
eigener Gottesdienst in Grüsen abgehalten. Die Synagoge hatte 48 Männer- und
24 Frauenplätze
Bis Anfang November 1938 wurden in der Synagoge Gottesdienste abgehalten, vor
allem auch mit Teilnahme der jungen Leute der landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte
(Hachschara, s.o.). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch
SA- und SS-Leute geschändet und demoliert; dabei wurden alle Fenster und Türen
eingeschlagen. Das Gebäude wurde mit Rücksicht auf die angrenzenden Höfe
nicht angezündet. In den 1950er-Jahren wurde das Gebäude "auf
Abbruch" verkauft. Das Grundstück wurde zur Wiese.
Adresse/Standort der Synagoge: neben
dem früheren Gasthaus von Jacob Marx
Fotos
(Quelle: die historischen und aktuellen Fotos / Abbildungen
wurden - wenn nicht anders angegeben - von Gerda Bingel zur Verfügung
gestellt)
Die Synagoge in Grüsen |
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Die
1883 erbaute und beim Novemberpogrom 1938 demolierte Synagoge;
das Gebäude wurde in den 1950er-Jahren abgebrochen.
Die Zeichnung wurde 2012 von dem 85-jährigen Jakob Gunst aus dem
Gedächtnis angefertigt. |
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Der
Gasthof von Jakob Marx - der Synagogenstandort und
Hachschara / Kibbuz in den 1930er-Jahren |
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Der Gasthof
von Jakob Marx in der Gemündener Straße 2 und die Scheune, die sich
(links)
auch auf einer Abbildung in Pinkas Hakehillot s.Lit. S. 413
zur früheren
Hachschara / Kibbuz in Grüsen finden. |
Zwischen der Scheune und
dem Wohnhaus
rechts stand die Synagoge
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Weitere
historische Abbildungen des Gasthofes von
Jakob Marx |
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Gasthof von Jacob Marx
II
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Historische Ansichtskarte
(um 1900) aus
Grüsen mit dem Gasthof von Jacob Marx II
(rechts Ausschnittvergrößerung) |
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Wohnhaus der Familie Stern |
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Das heutige
Gebäude Gemündener Straße 1 wurde einst von
David Stern und seiner Familie bewohnt. |
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Wohnhaus der Familie
Marx |
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Das heutige
Gebäude Gemündener Straße 5 wurde einst von der Familie Marx (genannt
Bienchen) bewohnt.
In der Nachkriegszeit war in ihm zeitweise ein Edeka-Laden. |
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Wohnhaus des
Lebensmittelhändlers
Bernhard Marx |
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Das heutige
Gebäude Bachstraße 1 wurde einst von dem Lebensmittelhändler
Bernhard Marx und seiner Familie bewohnt. |
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Wohnhaus des
Viehhändlers
Willi Marx |
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Das heutige
Gebäude Bachstraße 2 wurde einst von dem Viehhändler
Willi Marx und seiner Familie bewohnt. |
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Wohnhaus des
Viehhändlers
Sussmann Samuel Marx |
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Das heutige
Gebäude Wälzebachstraße 1 wurde einst von dem Viehhändler Sussmann Samuel Marx und seiner Familie bewohnt.
Das Foto in der Mitte wurde Mitte der 1930er-Jahre aufgenommen. Zu sehen
sind junge Erwachsene, die sich auf in Grüsen auf die
Auswanderung nach Palästina vorbereiteten (Hachscharah, siehe
Informationen oben); im Hintergrund das Haus Marx.
(Quelle für das Foto Mitte: www.vor-dem-holocaust.de)
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Erinnerung an die
Hachschara in Grüsen |
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Tanzsaal und Bad
der ehemaligen
Hachscharah (Gebäude wurde um 2007
abgebrochen) |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Frankenberg
und umliegender Orte |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Frankenberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,178 Die Führung der Synagogenbücher und die Erhebung
von Kultussteuern in der jüdischen Gemeinde Frankenberg 1752 -
1842; enthält Listen von Steuerpflichtigen in der jüdischen Gemeinde
Frankenberg 1834 - 1839 und Erlasse des Landratsamtes Frankenberg zur
Führung von Geburts-, Trau- und Sterberegistern in den Synagogengemeinden
des Landkreises, 1840 - 1840; enthält auch Angaben zu Personen in
Dodenhausen, Frankenau, Geismar, Gemünden/Wohra, Grüsen,
Röddenau, Rosenthal, Schiffelbach; darin auch: Verzeichnis aller
männlichen Juden aus den Synagogengemeinden Gemünden/Wohra, Rosenthal
und Frankenau mit Angabe von Namen, Gewerbe, Geburtsort sowie Geburts- und
zum Teil Sterbedaten, 1752 - 1841 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3732249
|
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Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Gemünden /
Wohra und umliegenden Orten |
Zu Gemünden/Wohra sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,351 Geburts-, Trau- und Sterberegister der jüdischen
Gemeinde in Gemünden/Wohra 1759 - 1903: enthält: Geburtsregister der Juden von Gemünden/Wohra, 1759-1878,
Geburtsregister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1764-1880,
Geburtsregister der Juden von Dodenhausen (Haina/Kloster), 1807-1874, Geburtsregister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1773-1856,
Trauregister der Juden von Gemünden/Wohra, 1833-1875, Trauregister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1827-1875,
Trauregister der Juden von Dodenhausen (Haina/Kloster), 1837-1851, 1873,
Trauregister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1840-1873, Sterberegister der Juden von Gemünden/Wohra, 1824-1903,
Sterberegister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1825-1900, Sterberegister der Juden von Dodenhausen
(Haina/Kloster), 1841-1879, Sterberegister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1830-1877.
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5494027
HHStAW 365,354 Sterberegister der jüdischen Gemeinden in
Gemünden / Wohra und in Holzappel 1824 - 1843; enthält
Sterberegister der Juden aus Gemünden/Wohra, Dodenhausen, Grüsen
und Schiffelbach, 1824 - 1844 sowie Sterberegister der Juden aus
Holzappel, Isselbach und Langenscheid, 1917 - 1938. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924801
|
|
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 299-300. |
| Kein Artikel zu Grünsen bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 bzw. dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 bzw. dies.: Neubearbeitung der
beiden Bände. 2007. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S.
216. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 413 (Anhang zum Abschnitt Gemuenden an der Wohra). |
| Heinz Brandt: Der Kibbuz Hagschamah in Grüsen
(1934). In: Hessische Blätter für Volks- und Kultusforschung NF 9 1979.
Judaica Hassaica S. 70-81. |
| Liane Theiß: Heimatgeschichten. Grüsen - Heimat
für 6 jüdische Familien bis 1938. In: Kirchenfenster. Gemeindebrief der
Evangelischen Kirchengemeinde Gemünden-Bunstruth. Gemeinebezirk Grüsen -
Mohnhausen. Ausgabe 72. Juni 2014 bis August 2014. S. 19-25.
Online eingestellt (pdf-Datei). |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Gemuenden
an der Wohra Hesse-Nassau. Jews only established a community there
in the early 19th century. They built a synagogue in 1923 and numbered 87 (7 %
of the total) in 1885, dwindling to 33 in 1933. On Kristallnacht (9-10
November 1938), the synagogue's interior was destroyed and Jews were tortured.
In nearby Gruesen young Zionists were trained for kibbutz life in
Palestine (1934-38). Most local Jews emigrated; eight were sent to Nazi death
camps in 1942 and two others to the Theresienstadt ghetto in 1943.
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