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Friedhöfe im Kreis Mayen-Koblenz
Nickenich (VG
Pellenz, Kreis
Mayen-Koblenz)
Jüdischer Friedhof
(erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf, Breitenthal)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur jüdischen Geschichte in Nickenich
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Nickenich wurde um 1800, spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Er wurde von von den jüdischen Gemeinden in
Kruft und Nickenich, zunächst auch von
Niedermendig belegt (Anlage eines eigenen Friedhof Ende des 19. Jahrhunderts). Es sind noch 45 Grabsteine erhalten. Die letzte Beisetzung war 1926. Die Friedhofsfläche umfasst 15,77 ar.
Erst um 1930 wurde ein eigener Friedhof in Kruft angelegt, auf dem jedoch nur noch zwei Beisetzungen stattgefunden haben.
Hinweis zu einer Dokumentation des Friedhofes. Der Friedhof wurde von
Gerd Friedt dokumentiert, die hebräischen Inschriften übersetzt. Jutta Hansen
und Martin Roggatz stellten die Ergebnisse der Dokumentation mit einleitenden
Kapiteln zusammen in einer Publikation, die vom Nickenicher Geschichtsverein
2016 herausgegeben wurde (siehe Hinweis unten im Literaturverzeichnis und dazu
Presseartikel).
Lage des Friedhofes
Außerhalb von Nickernich im Wald. Hoch oberhalb der Straße nach Mendig. Ohne
gute Ortskenntnisse schwer zu finden.
Der Friedhof liegt noch auf Nickernicher Gemarkung, aber an der Grenze zur
Gemarkung Kruft (Flur XVI, Parz. Nr. 108 'An der Eichenheck').
Link
zu den google-maps
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 26.08.2009)
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Blick
hoch zum Waldgrundstück von
der Straße nach Mending, in dem
der Friedhof zu
finden ist. |
Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
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Hinweistafel |
Blick über den Friedhof |
Teilansicht |
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Teilansichten des
Friedhofes |
Grabstein
für Johanna Lambert
geb. Kaufmann aus Nickenich
4.01.1838-11.02.1883 |
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Grabstein für Sara Lambert
geb. Siegler, gest. 25.11.1877
im Alter von 78 Jahren |
Grabstein für
Simon Lambert
gest. 18.04.1878
im Alter von 76 Jahren |
Grabstein für
Clara Salomon
gest. 1880
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Grabstein für
Johanna Hirsch, Frau des
Simon Salomon zu Kruft
(gest. 11.11.1875) |
Grabstein für
Helene Herz
(29.08.1864-3.09.1878) |
Grabstein mit
Spuren einer Schändung für
Johanna Marx (1855-1915)
und Isack Marx (1849-1917) |
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Grabstein
für Else Kahn
geb. Hirsch (1885-1926) |
Grabstein
mit "segnenden Händen der Kohanim" |
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Grabstein für
Isaac Reinheimer (schwer lesbar,
vermutlich: geb. in Nickenich
1834,
gest. Niedermendig 1883) |
Grabstein
mit
zerstörter
Inschriftentafel |
Grabstein für
Heinrich Kahn
(1877-1918) |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Jutta Hansen / Martin Roggatz: Bet Olam - Haus der Ewigkeit. Hrsg. vom Nickenicher
Geschichtsverein. Übersetzung der hebräischen Grabinschriften von
Gerd Friedt. 2016. Website des
Geschichtsvereins Nickenich
Dazu Artikel von Raphael Markert in der Rhein-Zeitung vom 26. August 2016: "Nickenich.
Nickenicher Judenfriedhof im Fokus: Geschichtsfans schreiben Buch
Auf vielen Gräbern wuchert das Moos. Ein Trampelpfad führt nahe des Krufter Waldsees zum Nickenicher Judenfriedhof. Die Erinnerung an ihn wollen Jutta Hansen und Martin Roggatz aufleben lassen. In fünfeinhalb Jahren haben die Mitglieder des
Nickenicher Geschichtsvereins jedes der 61 Gräber dokumentiert – und ihre Ergebnisse nun in einem Buch zusammengefasst.
'Bet Olam – Haus der Ewigkeit' stellen sie am kommenden Samstag um 13 Uhr bei einer Fotoausstellung des Nickenicher Geschichtsvereins in der örtlichen Kulturscheune vor.
'Bet Olam – Haus der Ewigkeit' werden Friedhöfe im Judentum genannt, erklärt Hansen. Schon als Kind hat sie sich von der melancholischen Atmosphäre der über 1500 Quadratmeter großen Grabstätte angezogen gefühlt. Mit Roggatz, der bereits die Gräber des Miesenheimer Judenfriedhofs dokumentiert hat, hat sie dann Jahrzehnte später einen Mitstreiter gegen das Vergessen gefunden. Die Hobbyforscher fasziniert die damalige Vielfältigkeit des jüdischen Lebens in Nickenich: Es gab eine inzwischen abgerissene Synagoge, bis zum Ende der 1920er-Jahre lebten noch zehn jüdische Bürger im Ort – vier überlebten den Holocaust nicht, die übrigen konnten ins Ausland fliehen. Damit wurde dann auch der 1851 erschlossene Friedhof, auf dem 63 hauptsächlich aus Nickenich und Kruft stammende Juden begraben liegen, ab 1928 nicht weiter genutzt.
Auf Initiative von Hansen und Roggatz haben 2010 zwei Fotografen begonnen, jeden der Grabsteine festzuhalten. Ein ehrenamtlicher Sprachmittler übersetzte anhand der Fotos die Inschriften aus dem Hebräischen ins Deutsche. Das Buch der Nickenicher ist ein Nachschlagewerk, in dem alle der Grabstätten mit ihren Inschriften aufgelistet sind.
'Der Prozess war teilweise wahnsinnig umständlich – viele der Gräber waren sehr verwittert und kaum noch zu
entziffern', erinnert sich Roggatz. In manchen Fällen half eine Bürste, manche der Gravuren blieben unentzifferbar.
'So etwas ist natürlich frustrierend – man hat ja auch einen gewissen
Forscherehrgeiz', sagt Hansen, die bei der Verbandsgemeinde (VG) Pellenz angestellt ist. Das dortige Standesamt half ihr bei der Ermittlung der Geburts- und Sterbedaten der jüdischen Bürger.
'Schwierig war, dass die Daten aus der jüdischen Zeitrechnung an unseren Kalender angeglichen werden
mussten', berichtet die 56-Jährige. Dass sich die Verkaufszahlen des beim Nickenicher Geschichtsverein und bei den
Ortsgemeinden Nickenich und Kruft zu erwerbenden Buches (Preis 6 Euro) in Grenzen halten werden, wissen die Autoren.
'Eine ordentliche Portion Idealismus lässt einen trotzdem weitermachen', meint Roggatz. Das nächste Buch ist schon in Planung: Mehrere Einzelschicksale Nickenicher Juden sollen darin thematisiert werden."
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