Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Übersicht: "Jüdische
Friedhöfe in der Region"
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Hessen"
Zur Übersicht "Jüdische
Friedhöfe im Werra-Meißner-Kreis"
Sontra (Werra-Meißner-Kreis)
Die jüdischen Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Sontra (interner
Link)
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe
Die Toten der jüdischen Gemeinde
Sontra wurden noch Anfang des 18. Jahrhunderts in Jestädt
oder Reichensachsen
beigesetzt.
1710 erwarb die jüdische Gemeinde Sontra einen steilen und unwegsamen Hand am
Quesselsberge, etwa zwei Kilometer von der Stadtmitte entfernt. Dieser alte
jüdische Friedhof diente auch umliegenden jüdischen Gemeinden (Breitzbach,
Diemerode, Nentershausen, Nesselröden,
Richelsdorf, Solz und Wommen) als
Begräbnisstätte, bis diese Gemeinden teilweise eigene Friedhöfe anlegten. Auf
dem Friedhof stehen noch 125 Grabsteine, etwa die Hälfte der
ehemals vorhandenen Gräber. 1859 wurde dieser Friedhof letztmals erweitert.
1927 gab es Bemühungen, den Friedhof zu restaurieren (siehe nachstehender
Bericht). Damals war er bereits einige Jahre geschlossen.
Bemühungen um den Erhalt des
jüdischen Friedhofes (1927)
Der Friedhof soll restauriert werden (1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. August 1927: "Ein
alter Friedhof. Sontra, 20. Juli (1927). Die hiesige Synagogengemeinde
zählt zu den ältesten Kurhessens. Diese Annahme bestätigt der alte,
bereits vor einigen Jahren geschlossene Friedhof am Quesselsberg. Es
befindet sich auf diesem Grabsteine, aus denen Jahreszahlen überhaupt
nicht zu ermitteln sind. In früheren Jahren war derselbe ein
Sammelfriedhof der kurhessischen Gemeinden Sontra, Richelsdorf, Solz,
Wichmannshausen, Herleshausen. Noch heute kommen aus genannten Gemeinden
Besucher, deren Angehörige auf dem alten Friedhof bestattet sind. Leider
befindet sich die Stätte im Zeichen des Verfalls. Die hiesige Gemeinde
ist infolge ihrer geringen Mitgliederzahl nicht in der Lage, aus eigenen
Mitteln die Herrichtung des Friedhofs zu bestreiten. Es soll deshalb eine
Werbetätigkeit einsetzen, und hat sich zu diesem Zwecke ein Ausschuss
unter Vorsitz des Gemeindeältesten Simon Heilbrunn gebildet. Es ist
beabsichtigt, insbesondere diejenigen Personen zur Beisteuerung zu den
Kosten zu gewinnen, von denen Anverwandte auf dem alten Friedhof ihre
letzte Ruhestätte gefunden haben. Hoffentlich werden die Bemühungen des
Ausschusses, der sich in uneigennützigster Weise in den Dienst der guten
Sache gestellt hat, von dem entsprechenden Erfolg begleitet." |
|
Artikel
in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Hessen und
Waldeck" vom 22. Juli 1927:
Derselbe Artikel wie in der Zeitschrift "Der Israelit", siehe
oben. |
Artikel
in "Israelitisches Familienblatt" vom 11. August 1927:
Ähnlicher Bericht wie die beiden anderen Berichte siehe oben und links.
|
Um 1920 erwarb die jüdische Gemeinde Sontra ein Grundstück am flachen Gegenhang
des Quesselsberges zur Anlage eines neuen jüdischen Friedhofes, das
näher an der Stadt gelegen war. Hier wurden von 1926 bis 1937 noch mindestens 26
Beisetzungen vorgenommen. In der NS-Zeit wurde der Friedhöfe zerstört. Die
sieben erhaltenen Grabsteine wurden zu einem Ehrenmal umgestaltet, das heute
innerhalb des Geländes der Gesamtschule Sontra liegt.
Dokumentation des Friedhofes
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in Sontra
die Zahl von 125 (alter Friedhof) bzw. 7 (neuer
Friedhof) vorhandenen Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit
von 1714 bis 1922 (alter Friedhof) bzw. 1926 bis 1937 (neuer Friedhof).
Siehe landesgeschichtliches Informationssystem Hessen - Kommission
für die Geschichte der Juden in Hessen und Hessisches Landesamt für
geschichtliche Landeskunde in Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
Lage des Friedhofes
Der alte Friedhof liegt nordöstlich der Stadt zwischen
dem Heinrich-Schneider-Stadion und dem Panoramaweg; der neue Friedhof
unweit davon innerhalb des Schulzentrums an der Jahnstraße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 6.4.2009)
|
|
|
Blick auf den Friedhof - vom
heutigen Sportplatz her kommend
|
Das Eingangstor mit
den Hinweistafeln
|
Grabstein mit "segnenden
Händen" der
Kohanim: "Hier ruht ein aufrechter
und
gottesfürchtiger Mann..." |
|
|
|
|
|
|
Teilansicht des Friedhofes |
Blick nach unten -
hinter den Bäumen ist der heutige Sportplatz erkennbar |
|
|
|
|
|
|
Rechts Grabstein für
Ruben
Katzenstein,
gest. 8. Ijar 5643 = 15. Mai 1883 |
Teilansichten des
Friedhofes |
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein für
Selmar Katz
(Kindergrab, 1884-1885) |
Teilansicht
|
Grabstein mit
"segnenden Händen"
der Kohanim für "Schlomo Bar Jizchak
HaKohen",
gest. am Tag vor dem Pessachfest
(Jahr nicht erkennbar) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Teilansichten des
Friedhofes |
Zwei Grabsteine, die auf
1889/90 datieren |
|
|
|
|
|
|
Durch Umwelteinflüsse
gespaltener
und in absehbarer Zeit
auseinanderbrechender Grabstein |
Grabstein für Wolf
Rothschild
(1844-1919)
|
|
|
|
|
|
|
|
Der neue Friedhof |
|
|
|
|
|
Blick auf den Friedhof |
Hinweistafeln |
Die Gruppe der wieder
errichteten Grabsteine |
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Sara
Braunschweiger
geb. Katz (1879-1927) |
Grabstein für Jacob
Spier
(1860-1926) |
Grabstein für Hermann Katz
(1877-1937)
mit "segnenden Händen" der Kohanim |
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Hermann Katz II
(1878-1928) mit "segnenden Händen"
der Kohanim |
Gedenkplatte
hebräisch und deutsch: "Nach
Wiedererrichtung des zerstörten
Friedhofes
wurde dieser Gedenkstein zum Andenken an
die hier ruhenden
ehemaligen Mitglieder
der Gemeinde Sontra gesetzt." |
Grabstein für Regine
Aschenbrandt
geb. Dannenberg
(1862-1928) |
|
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein für Rosalie
Spier
geb. Levi (1860-1932) |
Grabstein für Ruben Bachrach
(1841-1926) |
|
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Arnsberg II,260-262. |
| Eva Grulms/Bernd Kleibl: Jüdische Friedhöfe in Nordhessen.
Bestand und Sicherung. Kassel 1984. |
| Karl Kollmann/Thomas Wiegand: Spuren einer Minderheit.
Judenfriedhöfe und Synagogen im Werra-Meißner-Kreis. Hg. vom Museumsverein
Bischhausen/Wichmannshausen e.V. 1986.
|
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
diese Links sind noch nicht aktiviert
|