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Thundorf i.
Ufr. (Kreis
Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Thundorf bestand eine jüdische Gemeinde bis 1887.
Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts (nach dem
Dreißigjährigen Krieg) zurück, als unter der Schaumbergischen Herrschaft die
ersten jüdischen Familien aufgenommen wurden.
In der Matrikelliste von 3. Juli 1817 werden die folgenden sieben
jüdischen Familienvorsteher genannt: Kalmann Rothschild (Vieh- und
Schnitthandel mit Schutzbrief von 1800; Frau und Kind), Joseph Rosenberg
(Schlachter; Schutzbrief von 1814; Frau und einen Sohn); Hirsch Kramer
(Schnitthandel; Frau und zwei Söhne); David Gutmann (Viehhandel; Frau und eine
Tochter); Zipper (Zippora) Schwarzenberger (Witwe; Viehhandel; drei Söhne);
David Frank (Eisen, Viehhäute, Landesproduktenhandel); Abraham Kramer (Handel
mit Landesprodukten).
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts blieben (wie schon in der
Matrikelliste)) die charakteristischen jüdischen Familiennamen am Ort: Kramer,
Frank, Gutmann, Rosenberg, Rothschild, Schwarzenberger, dazu kam noch
Strauss.
An Einrichtungen bestanden in der Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
Israelitische Elementar- und Religionsschule (mindestens zwischen 1837 und 1873)
sowie eine Mikwe (1789 erstmals genannt; unweit der Synagoge gab es die
Flurbezeichnung 'Judentauche'; das Gebäude der Mikwe des 19. Jahrhunderts stand
vor der Synagoge). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Kleinbardorf
beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zeitweise auch als Vorbeter
und Schächter tätig war (vgl. unten Ausschreibung der Stelle 1866). Unter
anderem waren als Lehrer Abraham Ebert (um 1840), Aron Suhler (um 1868) und Isak Kurzmann (um 1870)
tätig.
1866 wird als Gemeindevorsteher A. Cramer genannt. Die
Familie Cramer prägte das jüdische Gemeindeleben über längere Zeit am Ort
und darüber hinaus (siehe Artikel unten). Unter anderem nahm sie starken
Einfluss auf eine orthodoxe Besetzung des Bezirksrabbinates in Kissingen um
1850/60, dem Thundorf angehörte.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zogen die jüdischen Familien aus
Thundorf in umliegende Orte (Maßbach, Poppenlauer)
oder in die Städte beziehungsweise wanderten aus. Bereits 1887 löste sich die Gemeinde auf.
Von den in Thundorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Marie Bergen geb.
Lilienfeldt (1872), Mina Bergenthal geb. Schwarzenberger (1870), David Frank
(1869), Bernhard Schwarzenberger (1869), Emma Stern geb. Rosenberg (1870), Jakob
Strauß (1873).
Berichte
aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Vorbeters/Schächters
1866
Anmerkung: 1866 wurde die Stelle des Vorbeters und
Schächters unabhängig von der Lehrerstelle ausgeschrieben. Damals beschränkte sich der
Lehrer vermutlich auf die Aufgaben in der Schule.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni 1866:
"Inserat.
In der Kultusgemeinde Thundorf (Rabbinats Kissingen) ist
die Stelle eines Schochet (Schächter) und Chasan (Vorbeter)
vakant und wird sofort zu besetzen gesucht. Es wird hierbei besonders auf
einen Mann Rücksicht genommen, welcher sich über streng religiösen
Lebenswandel und hervorragende Kenntnisse im Hebräischen zu legitimieren
vermag. Als fixen Gehalt werden 200 Gulden ausgesetzt, exklusive ferner
Wohnungs-Erträgnisse, der Schechita und anderer Nebengefälle.
Hierauf Reflektierende wollen sich mit ihren Zeugnissen an den
Unterzeichneten wenden.
Thundorf (bei Schweinfurt), den 24. Mai 1866. A. Cramer". |
Zum Tod des Religionslehrers und Kantors Abraham Ebert
(1894 in Fürth, um 1840 Lehrer in Thundorf)
Anmerkung: nach den Recherchen von Elisabeth Böhrer ist Abraham Ebert nicht
am 24. Dezember, sondern am 4. Dezember 1823 in Neuhaus geboren.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 5. Oktober 1894: "Fürth,
30. September (1894). Am 23. September dieses Monats verschied nach
längerem Leiden der Religionslehrer und Kantor der hiesigen
Kultusgemeinde, Herr Abraham Ebert. Am 24. Dezember 1823 in Neuhaus
bei Neustadt a. Saale geboren, fungierte er im Alter von 15 Jahren bereits
in Waltershausen und Thundorf,
bezog 1840 das Schullehrerseminar in
Würzburg, machte 1841 das Examen als Religionslehrer, bestand 1845
die staatliche Anstellungsprüfung in Würzburg mit Note 1 in Musik und
Lehrfach und fungierte dann in Brückenau
und Bayreuth. In Bayreuth gehörte er
einem aus ihm, einem protestantischen, katholischen und reformierten
Geistlichen bestehenden Vokalquartett an, das einst vor dem König Max II.
singen durfte. Im Jahre 1852 wurde der Verstorbene gleichzeitig nach
Köln, Frankfurt am Main und Fürth
berufen, nahm die Stelle hier an und wirkte seitdem, also 42 Jahre, an der
hiesigen Gemeinde. Er pflegte die reinen, traditionellen Tempelmelodien
und führte die Sulzer'schen Gesänge in der hiesigen Hauptsynagoge ein,
welche desto mehr zur Geltung kamen, als der Verblichene über eine
prächtige, lyrische Tenorstimme verfügte. Als Religionslehrer erteilte
er den Unterricht in der hiesigen städtischen Volksschule und der
königlichen Realschule. Zu dem erhebenden Bewusststein strenger
Pflichterfüllung gesellte sich die Freude eines glücklichen
Familienlebens. Der Verstorbene war ein ehrenwerter Charakter von reichem
Gemüte und warmem Herzen. Von der Liebe und Achtung zeugte die außerordentlich
große Anzahl von Trauergästen, die seinem Leichenbegängnisse am 28.
dieses Monats folgten. Herr Rabbiner Dr. Neubürger hielt die
Leichenrede, Herr Justizrat Gunzenhäuser sprach namens der Kultusgemeinde,
Herr Dr. Hutzelmann namens der königlichen Realschule. das
Andenken des Verblichenen wird in Ehren fortleben."
|
Beitrag
von Lehrer Aron Suhler (1868)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1868: "Thundorf
(Unterfranken), im Kislew. Die erste Beilage Nr. 49 dieses
wertgeschätzten Blattes enthält einen Artikel, worin der Verfasser
desselben, Herr Lehrer Rosenwald aus Oestrich, den Grund der häufigen
Klagen über Mangel an guten Lehrern bespricht, und diesen nur in der
Irreligiosität der letzteren findet. Obzwar der Verfasser dieser Zeilen
die dortigen Zustände weniger kennt, so glaubt er dennoch, dass Herr
Kollege Rosenwald seinen Standesgenossen doch ein wenig zu viel zugesetzt
habe, und findet sich daher, wie der verehrte Herr Redakteur bereits
getan, zu einer kurzen Entgegnung veranlasst, um sogleich einen weiteren
Gedanken anzuregen, dessen Verkörperung sein innigster Wunsch
wäre...."
Da der Artikel zur jüdischen Geschichte in Thundorf keinen besonderen
Bezug hat, wird er nicht weiter ausgeschrieben. Bei Interesse bitte
Textabbildung anklicken." |
Zum Tod des Religionslehrers und Toraschreibers Isak
Kurzmann (1931, vermutlich um 1870 Lehrer in Thundorf)
Anmerkung: nach den Angaben des Artikels ist Isak Kurzmann
1847/48 geboren. Wenn Thundorf seine erste Stelle war, wird er um 1870 hier
tätig gewesen sein. Um 1880 war er Lehrer in Maroldsweisach.
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Februar 1931: "Isak Kurzmann, Schweinfurt – seligen
Andenkens -. Ein schweres Geschick raubte unserem Verein in den
letzten Monaten eine erschreckende Zahl unserer Veteranen, die wir stolz
zu den Unseren zählten. Und wieder hat der Tod ein liebes Mitglied aus
unserer Mitte gerissen – Herr Isak Kurzmann, Schweinfurt, hat das
Zeitliche gesegnet. Er war einer der ersten Mitglieder vor fünf
Jahrzehnten und hielt dem Verein unerschütterlich die Treue. Er war in früheren
Jahren Religionslehrer in Thundorf und
Maroldsweisach, wirkte dann lange
Zeit in Burghaslach und verbrachte die letzten 25 Jahre seines Lebens als
Thoraschreiber und allzeit hilfsbereiter Beamter in Schweinfurt. Wer ihn
kannte, bewunderte und liebte ihn wegen seines reinen, lauteren
Charakters, wegen seiner stillen felsenfesten Frömmigkeit, seiner edlen
Bescheidenheit und menschenfreundlichen Gesinnung halber. Er starb im
patriarchalischen Alter von 83 Jahren. Die tiefe Anteilnahme weiter Kreise
an seinem Begräbnisse zeigte deutlich die allgemeine Wertschätzung,
deren sich der Verblichene erfreuen konnte. Nachdem Herr Bezirksrabbiner
Dr. Stein einen tief empfundenen Nachruf gehalten, widmete Kollege
Berlinger namens unseres Vereins dem lieben Mitgliede Worte der
Anerkennung, des Dankes und des treuen Gedenkens. Ein wahrer Zaddik (sc.
Gerechter, Frommer) ist
dahingegangen. Er wird auch in unseren Reihen unvergessen bleiben. Das
Andenken an den Gerechten ist zum
Segen." |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Über das Engagement der Familie Cramer in Thundorf
(1865)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar 1865:
"Thundorf (im Königreiche Bayern), im Tebet. Die hiesige
Gemeinde ist nur eine kleine, ein sogenannter Jaschub
(Niederlassung) und nur wenige Momente sind aus dem sich gehen lassenden
Alltagsleben hervorzuheben. Umso eher muss es aber der Öffentlichkeit
übergeben werden, wenn man in diesen Einöden auf Persönlichkeiten
stößt, die in ihrem religiösen Eifer den ihnen gesteckten Wirkungskreis
zu klein finden, ihn überschreiten und durch ihr tatenreiches energisches
Auftreten beweisen, dass ihr reger Sinn auch jedem anderen größeren
Gemeindeleben zur Ehre gereichen würde. Und auch unsere kleine Gemeinde
kann darauf stolz sein, solche Individuen in ihrer Mitte zu besitzen, und
jeder Gutbesinnte und besonders Jeder, die wie Schreiber dieses, schon
Gelegenheit hatte, die traurigen Folgen des Materialismus, die dieser in
neuerer Zeit auf religiösem Gebiete zurückgelassen, zu verfolgen, wird
mit besonderer Genugtuung solche Erscheinungen wie eine Oase in der Wüste
begrüßen. Weit entfernt, selbstische Sonderinteressen durch schmeichelhafte
Lobreden Anderer zu verfolgen, halte ich es um so mehr für meine Pflicht
zu erzählen über einen aufrechten Menschen, als dadurch das Ziel zu
erstreben gesucht wird, Andere in gleichem Maße zur segensvollen Tat
anzuspornen, als auch durch öffentliche Anerkennung die betreffenden
Personen auf dem einmal betretenen Wege zu ermutigen und besonders diesen
Zweck hat sie wohl noch nie verfehlt.
Die sowohl materiell als intellektuell reichlich gesegnete Familie Cramer
dahier ist es, die keine Gelegenheit verabsäumt, ihre feste Religiosität
überall zu betätigen, wo es gilt, die Interessen des wahren, unverfälschten
Judentums zu vertreten, und Gottlob, immer waren ihre Bemühungen mit dem
schönsten Erfolge gekrönt. So war es lediglich bei Gelegenheit der vor
mehreren Jahren vorgenommenen Wiederbesetzung des leider nunmehr wieder
erledigten Rabbinatssitzes zu Kissingen nur der unausgesetzten Rührigkeit
der Familie Cramer dahier zu verdanken, dass in die friedliebenden
Gemeinden des Rabbinats Kissingen nicht der Alles zerstörende Geist der
sogenannten 'Aufklärung' oder Reform gestreut worden. Und wiederum stehen
wir jetzt an der Wiederverleihung des Kissinger Rabbinatsstuhles. Bei der
vorangegangenen, oben erwähnten Wahl hat es harte Kämpfe abgesetzt, bis
man zu einem der Orthodoxie günstigen Resultate gelangen konnte. Es ist
dies ganz begreiflich, wenn man bedenkt, dass die frühere Konkurrenz um
die Kissinger Rabbinatsstelle gerade in eine Zeit fiel, in der noch die
allein seligmachende Reform in ihrer Blüte stand und der Reiz der Neuheit
noch so Manchen zu |
ihrem
Bekenner machte. Ja, das Streben nach Neuerung fanatisierte hier zu Lande
einige diensteifrige Zeloten dermaßen, dass sie nach dem Bekannt werden
des Wahlresultats, das zu Gunsten des sel. Dr. Lippmann ausfiel, mit
handgreiflichen Tätlichkeiten gegen die Stimmführer der orthodoxen
Partei drohten. Aber, Gott sei Dank, jetzt ist es anders geworden. Wie
überall, so auch im Bayernlande, vermochte die Reform nur auf kurze Zeit
zu bezaubern, um dann von der verblendeten Menge mit gesteigerter
Verachtung gestraft zu werden. Wenn daher so manches Pseudokorrespondent
der 'Allgemeinen' so gerne glauben machen wollte, dass hier zu Lande die
Reform so glänzend Propaganda mache, kann ich Sie aus eigener Anschauung
versichern, dass sie immer mehr Fiasko macht. Und darin kömmt Ihnen, geehrter
Herr Redakteur, kein kleines Verdienst zu, denn es ist nicht zu verkennen,
dass der geschätzte 'Israelit' sehr viel zu Hebung der religiösen Lage
in Bayern beigetragen hat. Beinahe in jeder Gemeinde dieser Gegend
treffe ich meinen alten Bekannten, und wird derselbe mit vieler Vorliebe
gelesen, während man wohl zehn Stunden und noch weiter in der Umgebung
gehen könnte, ohne dem Phil'schen Blatte zu begegnen. Nur ein einziger schwarzer
Fleck brandmarkt das schöne Bayernland, das ist das sog. 'Gebirg''. Dort
ist die Wiege und der Sitz der nivellierenden Neologie und von dort aus
werden auch alle Heben in Bewegung gesetzt, das ganze Land zu reformieren.
Voraussichtlich wird auch bei der Wiederwahl eines Rabbiners zu Kissingen
die Reform tätig sein, einen ihrer Apostel dort unterzubringen. Doch,
'noch lebt der alte Gott', er wird seinen wahrhaften Bekennern Mut und
Ausdauer und schließlich den Sieg verleihen. Soviel ich das Terrain
sondieren konnte, kann die Orthodoxie sich ein günstiges Prognostikon
stellen. - Unsere Nachbargemeinde Oberlauringen
beabsichtigt, mit dem nächsten Frühjahre aus eigenen Mitteln eine neue
Synagoge zu erbauen. J. F...k." |
Zur Geschichte der Synagoge
Die Synagoge war in dem Gebäude einer ehemaligen, im
Dreißigjährigen Krieg eingegangenen Ritterschule eingerichtet. Der
vordere Teil des Schulgebäudes wurde bis 1680 als Vogtei genutzt. Von 1680 bis
1847 war hier die evangelische Pfarrei untergebracht. Der hintere Teil wurde
bereits Ende des 17. Jahrhunderts als Wohnraum für jüdische Familien
verwendet. Am Anfang und in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden beide Teile
des einst herrschaftlichen Gebäudes von der jüdischen Gemeinde gekauft und zur
Synagoge mit Lehrerwohnung umgebaut (letztere Umbauten 1845/46). Erhalten hat sich aus der Synagoge in den Central
Archives in Jerusalem ein "Gebet für König Ludwig und dessen
Familie" sowie von 1837 eine "Tafel zum Blasen des Schofar am
Neujahrstag".
Nach Wegzug der jüdischen Gemeindeglieder und der
Auflösung der Gemeinde 1887 wurde die Synagoge verkauft und zu einem
Wohnhaus umgebaut.
Seit Jahren steht das Gebäude leer (Stand 2011).
Adresse/Standort der Synagoge: Am Kirchberg 2
Fotos /Plan
Plan von Thundorf
(Ausschnitt)
(Quelle: Binder/Mence s.Lit. S. 224) |
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Farbig markiert
sind die früheren jüdischen Häuser, mit "Davidstern" markiert
das Gebäude der früheren Synagoge |
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Das Gebäude der
ehemaligen Synagoge (1988 / 2001)
(Foto links aus Schwierz 1.A. S. 117;
rechts: Binder/Mence s.Lit. S. 225) |
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Beim Vorbau vor
der ehemaligen Synagoge handelt es sich um das Gebäude
der früheren
Mikwe (rituelles Bad, 1789 erstmals genannt) |
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Neuere Fotos
werden noch erstellt; über Zusendungen freut sich der Webmaster von
Alemannia Judaica, Adresse siehe Eingangsseite. |
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Einzelne Presseartikel
April 2011:
Artikel über das "Häusersterben in
Thundorf" - auch die ehemalige Synagoge ist davon betroffen |
Artikel von Philipp Bauernschubert in der
"Main-Post" vom April 2011 (Artikel;
nur teilweise zitiert):
"THUNDORF. Häusersterben im Altortskern
Auch in Thundorf stehen zunehmend viele leer stehende Anwesen vor dem Verfall
mit Foto des ehemaligen Synagogengebäudes und dem Untertext: Einst Ritterschule, dann Synagoge: das Fachwerkhaus am Kirchberg in Thundorf steht mittlerweile schon seit vielen Jahren leer.
Aufgrund immer mehr leerstehender Häuser ist das Thema 'Ortskernrevitalisierung' in vielen Gemeinden ein Problemthema geworden. Auch die nicht mehr existierende Kommunale Allianz
'Henneberger Frankenland' hatte sich diesem Thema bis zu ihrer Auflösung angenommen.
Von solchen Gebäuden ist auch die Gemeinde, vor allem der Gemeindeteil Thundorf betroffen. Dabei ist zu befürchten, dass es in absehbarer Zeit immer mehr werden. Eines dieser Häuser steht in der Lindenstraße. Das sogenannte Gierhäuschen ist eines der schönsten Fachwerkhäuser im Ort und war lange Zeit ein Blickfang, wenn man durch die Ortsmitte fuhr...
Dieses Haus ist aber nicht das einzige im Ortskern von Thundorf. Da ist zum Beispiel die
Synagoge beziehungsweise eines von drei zur Ritterschule gehörenden Häusern über dem Ritterkeller am Kirchberg mit seiner historischen Vergangenheit. Auch dieses Haus steht ebenso leer, wie noch einige um das Rathaus. Dazu kommen im Ortsbereich noch weitere dazu, in denen nur noch Einzelpersonen oder ältere Menschen leben und es absehbar ist, wenn auch diese eines Tages leer stehen.
Die Gemeinde selbst hat diesbezüglich, so Bürgermeister Anton Bauernschubert, relativ wenig Möglichkeiten des Einflusses, weil sich diese Gebäude im Dorfkern ausschließlich in privater Hand befinden...
Grundsätzlich und da sind sich Bürgermeister und Gemeinderat einig, ist die Problematik der leer stehenden Gebäude ein wichtiges Thema, dem dringend Abhilfe geschaffen werden müsste, um so ein Ausbluten der Innerortskerne entgegenzuwirken." |
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Februar 2014:
Artikel zur jüdischen Geschichte in Thundorf
|
Artikel von Philipp Bauernschubert in der
"Main-Post" vom 18. Februar 2014: "Thundorf. Die letzte
jüdische Familie ging 1887..."
Link
zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Sebastian Zeißner: Geschichte der Herrschaft
Thundorf. Hofheim/Ufr. Holl 1925. |
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 117-118. |
| Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces /
Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen.
Schweinfurt 1992. |
| dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von
Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt
1800 bis 1945 / Yestervear's Neighbours. Traces of German Jews in the
abministrative district of Bad Kissingen focusing on the period
1800-1945. Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den
Autoren/obtainable from: E-Mail.
Info-Blatt
zu dieser Publikation (pdf-Datei). Zu Thundorf S. 223-226. |
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