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Wawern mit
Ayl (Landkreis Trier-Saarburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
(english
version)
In Wawern bestand eine jüdische Gemeinde
bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
zurück. Vermutlich stand die Entstehung der Gemeinde in Zusammenhang mit der
1723 von Kurfürst Franz Georg von Schönborn gegebenen, aus 165 jüdische
Familien im gesamten Kurstaat begrenzten Aufenthaltserlaubnis für jüdische
Familien.
Im 19.
Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner zu von 37 (1808) auf 71
(1843) und 98 im Jahr 1871. Um 1870 war die Hälfte der etwa 83 Häuser
von Juden bewohnt. Die Zahl der jüdischen Einwohner blieb auch in der 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts relativ stabil: 1889 gehörten 20 % der Einwohner
des Ortes der jüdischen Gemeinde an. 1895 wurden 73, 1900 noch 53 jüdische
Einwohner gezählt. Die jüdischen Familien lebten überwiegend von Vieh- und
Pferdehandel.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische
Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der
Gemeinde war zeitweise ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und
Schochet tätig war. 1879 wird als "Kantor und Religionslehrer" Samuel
Philippson genannt - er suchte damals eine neue Stelle (siehe Anzeige
unten). Um 1930 wurde der Religionsunterricht von dem für den
Schulbezirk Freudenburg - Kirf -
Wawern angestellten jüdischen Religionslehrer
Emil Heimann ("Wanderlehrer") versehen. Die Toten der jüdischen
Gemeinde Wawern wurden auf dem jüdischen
Friedhof in Saarburg - Niederleuken beigesetzt.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Leopold Kaufmann
(geb. 16.12.1872 in Kaisersesch, gef. 15.12.1915).
Um 1925, als noch 46 jüdische Einwohner gezählt wurden, war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde
Sigmund Bonem. Damals gehörten zur Synagogengemeinde Wawern auch die im
benachbarten Ayl lebenden vier jüdischen Personen. 1932 war
Gemeindevorsitzender Benny Kahn. Vorsitzender der Repräsentanz war Isidor Wolf.
Die religiöse Betreuung der Gemeinde lag in den Händen von Rabbiner Dr.
Altmann, Trier. Den Unterricht an der zweiklassigen jüdischen Volksschule
erteilte Lehrer Dietrich für die damals zehn schulpflichtigen jüdischen
Kinder.
1933 lebten noch 45 jüdische Personen in Wawern (8,9 % der
Gesamteinwohnerschaft). Etwa die Hälfte von ihnen konnte noch vor den
Ereignissen in der Pogromnacht im November 1938 den Ort verlassen (1938:
29 jüdische Einwohner). Die anderen verließen Wawern noch vor der Deportation
nach Gurs im Oktober 1940.
Von den in Wawern geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julius Bonem (1915),
Lina Bonem geb. Hirsch (1878), Max Bonem (1893), Sigmund Bonem (1868),
Hedwig Callo geb. Wolf
(1887), Henriette Eichenwald geb. Wolf (1907), Klaire Goldberger geb. Meyer
(1908), Babette Hanau geb. Bonem (1876), Aron Hirschkorn (1885), Sara Hirschkorn geb. Lachmann (1887),
Josephine Israel geb. Wolf (1864), Elise Joseph geb. Wolf (1863), Henriette Kahn (1927), Hermann Kahn (1877), Beni
Kaufmann (1879), Malschen Kaufmann (1875), Emma Kaufmann geb. Meyer (1866),
Benno Levy (1928), Kurt Levy (1924), Moritz Levy (1889), Sophie Levy geb. Wolf
(1897), Sylvain Levy (1892 oder 1893), Adele Mayer (1866), Clara Meyer (1908),
Louis Meyer (1898), Jakob Schimmel (1915), Jenny Solmitz geb. Kahn
(1912), Abraham Wolf (1873), Alexander (Alex) Wolf (1880), Eduard Wolf (1886), Gustav Wolf (1897),
Leo Wolf (1897), Nathan Wolf (1865), Simon Wolf (1875), Frieda Wolff geb. Wolf
(1901), Isidor Isaak Wolff (1869), Melanie Wolff geb. Hayum (1889), Penas Paul Wolff
(1878).
Aus Ayl ist umgekommen: Felix Lewy (geb. 1878 in Ayl, später wohnhaft in
Saarwellingen, umgekommen 1942 in
Gurs).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Lehrer Samuel Philippson sucht eine neue Stelle 1879
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Oktober 1879:
"Annonce. Unterzeichneter im Besitze der besten Zeugnisse über seine
Befähigung als Kantor und Religionslehrer, sucht zum Monat Cheschwan eine
Stelle. Referenzen erteilt gern: Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr.
Ehrmann in Trier. Samuel Philippson, Kantor und Religionslehrer in
Wawern
(Kreis Saarburg). |
Lehrer Emil Heimann verwaltet die Wanderlehrerstelle für den Schulbezirk
Freudenburg-Kirf-Wawern (1930)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. November 1930: "Freudenburg
(Bezirk Trier), 9. November (1930). Herr Lehrer Heimann, der die
Wanderlehrerstelle des vom preußischen Landesverband eingerichteten
Schulbezirks Freudenburg - Kirf
- Wawern verwaltet, hat in Freudenburg seinen Wohnsitz, außerdem
allsabbatlichen Schiur über Sidra Rambam, Religionsphilosophie),
sowie Geschichte der Juden im Exil eingerichtet, welcher großes Interesse
(speziell) findet... (Satzfehler im Text konnten nicht ganz geklärt
werden). |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Über den in Wawern geborenen Oberrabbiner Joseph Kahn
(1809-1875)
Zum 90. Geburtstag der in Wawern geborenen, später in Freudenburg lebenden Judith Kahn geb. Wolf (1931)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" von 24. Dezember 1930: "Freudenburg,
19. Dezember (1930). Am 1. Januar 1931 begeht, so Gott will, Frau Judith
Kahn geb. Wolf (weit und breit bekannt unter dem Namen 'Tante Jüdelchen'),
Witwe des verstorbenen David Kahn I seligen Andenkens, in Freudenburg,
Bezirk Trier, ihren neunzigsten Geburtstag.
Am 1. Januar 1841 in Wawern, Kreis Saarburg geboren, wohnt sie seit einem
Menschenalter in Freudenburg, wo sie sich durch ihr leutseliges und
munteres Wesen der größten Beliebtheit bei Juden und Nichtjuden erfreut.
Vielen hat sie durch Rat und Tat in allen Zeiten zur Seite gestanden. Als
älteste Bewohnerin des ganzen Kreises ist sie eine lebende Chronik, und
gerne erzählt sie aus ihrem abwechslungsreichen Leben von früheren
Zeiten. Viele hat sie kommen und gehen sehen und auch an der Bahre von
Kindern, Enkeln und Urenkeln gestanden. Ein Beispiel echt jüdischer
Frömmigkeit, ist sie allen ein leuchtendes Vorbild mit ihrem
Gottvertrauen. Sie ist ein wahres wackeres Weib, wie sie heute leider
immer weniger werden.
Sie hatte im Jahre 1911 das Glück, noch ihre goldene Hochzeit zu feiern.
Leider wurde einige Jahre darauf ihr Gatte, der ebenfalls weit über die
Grenzen der Heimat bekannte Pferdehändler David Kahn I seligen Andenkens,
dem sie eine treue Lebensgefährtin war, in ein besseres Jenseits
abgerufen.'" |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Zunächst war vermutlich ein Betsaal vorhanden. Pläne für
den Bau einer Synagoge bestanden in den 1830-Jahren. Der Synagogenbau wurde
1843/44 erstellt und im August 1844 von Oberrabbiner Josef Kahn aus Trier
eingeweiht. Darüber erfährt man in einem im November 1844
erschienenen Bericht aus der Zeitschrift "Der Israelit des 19.
Jahrhunderts":
Artikel in der Zeitschrift "Der
Israelit des 19. Jahrhunderts" vom 3. November 1844: "Von der Saar.
Während man in neuer und jüngster Zeit, leider! so viel Betrübendes über
grausame Judenverfolgungen, wie sie im Mittelalter kaum schlimmer waren, hören
und lesen muss, herrscht gottlob in unserer Gegend die größte Toleranz, die
sich bei jeder Gelegenheit kund gibt. Diese entspringt hauptsächlich aus dem
bessern Geiste, der unsre christlichen Mitbürger beseelt; nicht wenig aber
trägt hierzu bei unsere höchst humane Regierung zu Trier, wovon in diesen
Blättern schon mehrere Beispiele mitgeteilt wurden. Vorzüglich gut wirkt aber
auch in dieser Beziehung unsere sehr freie und ausgezeichnete Zeitung, die fast
in jeder Nummer Günstiges über Juden und für dieselben bringt. Diese Toleranz
bewährte sich neulich auch höchst schöne Weise bei einer Synagogeneinweihung
in Wawern* Kreis Sonneburg, durch den Oberrabbinen Kahn. Dieser Feier wohnten die
meisten beamten und viele der ersten Bürger, besonders viele Damen aus
Sonneburg und der Umgegend bei, und alle bewiesen ihre wahre Teilnahme an dieser
Feier. Auch einige katholische Geistliche kamen 3 Stunden weit herbei und
äußerten sich sehr günstig über die ganze Feierlichkeit, besonders über den
Choralgesang und die Predigt. Wie sich die christlichen Bewohner des kleinen
Dorfes hierbei benommen, geht aus dem hier folgenden Artikel aus Nr. 228 der
"Trier'schen Zeitung" vom 15. August hervor: "Von der Saar, 13.
August. Da bis jetzt weder der gemeine Vorstand noch der des israelitischen
Kultus, ersterer wahrscheinlich, weil er einsah, dass eine offizielle Mitwirkung
überflüssig war, letzterer weil er der Bescheidenheit braver Leute zu nahe zu
treten besorgte, ein den Geist unserer Landsleute bezeichnendes und dieselben im
höchsten Grade ehrendes Ereignis zur Kenntnis des Publikums gebracht haben, so
glaube ich dasselbe nach den neueren Angriffen auf Toleranz und Duldung, die ein
nahes Blatt sich erlaubt, nicht länger den Freunden echt christlicher
Bruderliebe vorenthalten zu dürfen. Diese Tugend hat sich im hellsten Glanze
bei Gelegenheit der Einweihung der neuen israelitischen Synagoge in Wawern*,
Kreis Sonneburg, gezeigt. Da nämlich die Häuser des dasigen Juden die
zahlreichen Gäste ihres Glaubens, die von der Mosel, der Saar und sogar von
Luxemburg sich einfanden, nicht alle fassen konnten, beeilten sich die
katholischen Einwohner ihre Stuben und ihre Betten unentgeltlich zur Verfügung
ihrer anders glaubenden Mitbürger zu stellen, und während der drei Tage,
welche die Feierlichkeit dauerte, trübte nichts das beste
Vernehmen."
Im Artikel ist immer von Mawern die Rede (Schreibfehler, da es einen solchen
Ort nicht gibt). |
Die Synagoge war als zweiachsiger Saalbau konzipiert. Von außen gaben dem
Gebäude die hohen Rundbogenfenster einen besonderen Charakter als kultisches
Gebäude. Eine eingedrückte Holztonnendecke überwölbte den Raum. An drei
Seiten befand sich eine Frauenempore. Um 1920 wurde die Synagoge
gründlich renoviert, wobei u.a. der Sandsteinfußboden durch einen mit einem
Davidstern verzierten Terrazzoboden ausgetauscht wurde.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von einem SA-Trupp geschändet
und in Brand gesetzt. Dabei verbrannten die Innenausstattung sowie sechs Torarollen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Material- und Waffenlager der
Wehrmacht zweckentfremdet, 1945 wurde es von den Alliierten beschlagnahmt. In
den 1950er-Jahren wurde das Gebäude an die Jüdische Kultusgemeinde Trier
rückübertragen. Von ihr ist es 1955 an einen Nachbarn der ehemaligen Synagoge
verkauft worden. Nun wurde das Gebäude als Werkstatt und Abstellraum
verwendet.
Auf Grund eines geplanten Straßenbaus bestand 1980 der Plan, das
Synagogengebäude in das Freilichtmuseum in Konz zu überführen, doch
widersetzten sich die Denkmalbehörden diesem Plan und stellten das Gebäude
1981 unter Denkmalschutz. 1989 erwarb die Ortsgemeinde das Gebäude und
ließ es in den Jahren 1992/93 im Rahmen der Dorferneuerung umfassend
renovieren. Seitdem wird es als Dorfgemeinschaftshaus für
Veranstaltungen genutzt.
Standort der Synagoge: Saarburger Strasse 14
(frühere Anschrift: Hauptstraße 81).
Fotos
(Fotos: sw-Fotos aus Landesamt s.Lit. S. 381-382)
Vor der Restaurierung (Fotos
von 1987) |
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Das Synagogengebäude
von
Norden/Nordwesten |
Das Synagogengebäude
von
Südwesten |
Die innere Nord-
und
Ostwand |
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Nach der Restaurierung - gegenwärtiger
Zustand |
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Innenaufnahme mit Frauenempore |
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Die ehemalige Synagoge im
Frühjahr 2006
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 19.4.2006) |
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Das Gebäude von Nordwesten |
Das Gebäude von Südwesten |
Der Giebel an der Ostfassade |
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Der Eingang im Westen |
Das Gebäude von Südwesten |
Die Ostfassade |
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Andernorts entdeckt:
im jüdischen Friedhof in Luxemburg |
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Grabstein für
Bernard Levy
(geb. in Wawern am 4. Oktober 1871, gest. in Luxemburg am 22. April
1923) |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
September 2009:
Publikation zum 200. Geburtstag des aus Wawern
stammenden Trierer Oberrabbiners Joseph Kahn |
Artikel im "Trierischen
Volksfreund" vom 17. September 2009 (Artikel):
"Biografie des Oberrabbiners Joseph Kahn.
Trier. (red) Anlässlich des Europäischen Tages der Jüdischen Kultur stellte der Förderverein Synagoge
Könen e.V. eine von Willi Körtels verfasste Biografie des in
Wawern an der Saar geborenen Trierer Oberrabbiners Joseph Kahn im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde in Trier vor. Mit dieser Veranstaltung wurde an den 200. Geburtstag Kahns erinnert..."
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November 2010:
Gedenken an die Ereignisse beim Novemberpogrom
1938 |
Artikel von Christian Kremer im "Trierischen Volksfreund" vom 9.
November 2010 (Artikel):
"Reichsprogomnacht: Das Ende der jüdischen Gemeinden.
Die Nazis haben heute vor 72 Jahren eines der düstersten Kapitel der deutschen Geschichte geschrieben. Willi Körtels vom Förderverein ehemalige Synagoge Könen erinnert an die Reichspogromnacht, in der Nazis die Synagogen in Könen, Wawern und Ober emmel zerstört
haben..." |
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November 2010:
Klezmer-Konzert in der Synagoge |
Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 16. Oktober 2010 (Artikel):
"Klezmer in der Synagoge.
Klassik und Klezmer, vermischt zu einem atemberaubenden Musikerlebnis - Helmut Eisel (Klarinette) und Sebastian Voltz (Klavier) haben mit ihrer Musik die Seelen von knapp 100 Besuchern in der ausverkauften Wawerner Synagoge berührt..." |
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März 2011:
Ehemaliges Haus der jüdischen Familie Hirschkorn wird zum
Bürgertreff |
Artikel von Max Henning Schumitz im "Trierischen Volksfreund"
vom 28. Februar 2011 (Artikel):
"Wawerner Hirschkornhaus wird zum Bürgertreff
Auf der Ortsgemeinderatssitzung in Wawern haben die Ratsmitglieder über die künftige Nutzung des Hirschkornhauses debattiert. Einig waren sie sich darüber, dass in dem Gebäude eine Behindertentoilette eingebaut werden soll und die Wege in diesem Bereich gepflastert werden..."
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Robert Reichard / Thomas Heidenblut:
Synagogen im Landkreis Trier-Saarburg. Trier 2000. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 381-383 (mit weiteren Literaturangaben). |
| Willi Körtels: Die jüdische Schule in der Region
Trier. Hrsg. Förderverein Synagoge Könen e.V. 2011. Online
zugänglich (pdf-Datei). |
| Thomas
Schnitzler: "Das Leben ist ein Kampf". Marianne Elikan -
Verfolgte des Nazi-Regimes. Tagebuch, Briefe und Gedichte aus Trier und
Theresienstadt. Wissenschaftler Verlag Trier 2008. ISBN 10:
3868211004 ISBN 13: 978-3868211009.
Zu diesem Buch: Marianne Elikan, 1928 als sogenanntes 'Mischlingskind' im badischen
Durlach geboren, kam 1932 als Pflegekind zu dem jüdischen Ehepaar Wolf nach Wawern. Während des Novemberpogroms wurde das Wohnhaus der Familie von einem Nazi-Schlägertrupp verwüstet. Im Juni 1939 wurden die Wolfs nach Trier zwangsevakuiert. Die Juden lebten dort nun in speziellen
'Judenhäusern', während ihnen im täglichen Leben immer mehr Beschränkungen auferlegt wurden.
1940 meldete sich bei der Familie unerwartet Mariannes leiblicher Vater. Der
'arische' Vater bot an, seine Tochter bei sich aufzunehmen. Doch einen Besuch bei ihm in Frankfurt empfand Marianne als bedrohlich und sie entschloss sich, trotz des ungewissen Schicksals zu ihren Pflegeeltern zurückzukehren.
Die Trennung der Familie erfolgte zwei Jahre später gewaltsam: 1942 wurde Marianne Elikan alleine in das tschechische Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
In ihrem Tagebuch beschreibt Marianne Elikan eindringlich den alltäglichen Schrecken von Theresienstadt. Am Ende gehörte sie zu den wenigen Tausend Überlebenden. Weniger Glück hatten ihre Angehörigen, die in den Vernichtungslagern ermordet wurden. Trotzdem kehrte Marianne Elikan nach ihrer Befreiung nach Trier zurück, wo sie bis 2002 lebte. Allerdings wurde ihr das Erbe ihrer ermordeten Pflegeeltern verweigert.
(Quelle).
Presseartikel von Katharina Grün über eine Ausstellung 2009 zu Marianne
Elikan in der Universitätsbibliothek Trier: "Das
Leben ist ein Kampf" (Trierische Volksfreund vom 14. September
2009). |
| Günter Heidt: "Ich wollte nur nach Hause,
immer nur nach Wawern." Die zweifache Integration des
Auschwitz-Überlebenden Norbert Hirschkorn. Jahrbuch Kreis Trier-Saarburg
2017 (online
zugänglich - eingestellt als pdf-Datei).
englische Übersetzung - translated by Manfred Quintus: "I only wanted
to go home, only back to Wawern.". The dual integration of the
Auschwitz survivor Norbert Hirschkorn. (online
zugänglich - eingestellt als pdf-Datei). |
| Wolfgang Schmitt-Kölzer / Ferd. Zeimetz:
Verfolgt und unerwünscht. Aus dem Leben des Jakob Hirschkorn. Geschichte -
Aus Echternach deportiert, vor 75 Jahren befreit, 1960 nach London
emigriert... In: "Luxemburger Tageblatt" vom 11. Juni 2020
Nr. 134 S. 6.
Eingestellt
als pdf-Datei.
Anmerkung: Dargestellt wird die Geschichte eines polnischen Juden, der
nach dem 1. Weltkrieg mit seiner Familie in den Trierer Raum kam (ab 1920 in
Wawern) und 1938 nach Luxemburg emigrierte. Seine Luxemburger Zeit
und die Entschädigung stehen im Zentrum des Artikels. Jakob Hirschkorn
lebte mit Frau und den beiden Kindern1952 bis 1960 in
Konz.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Wawern Rhineland.
The Jewish population was 37 in 1808 and 98 (a quarter of the total) in 1871. A
synagogue was erected in 1840 and a Jewish elementary school was opened in 1868,
operating for six decades despite the small number of pupils. At the beginning
of the Nazi era, 45 Jews remained. About half left before Kristallnacht
(9-10 November 1938), and the rest left before the outbreak of the war. Eighteen
remained in Germany and two Polish Jews were expelled in November 1938. On
Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was vandalized.
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|