Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zurück zur Übersicht "Synagogen in Rheinland-Pfalz"
Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Es besteht eine weitere weitere
Seite mit Texten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Zweibrücken
(interner Link)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Zweibrücken lebten Juden seit der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts.
1743-46 wird Moses Löw aus Zweibrücken genannt. Er war "Juden-Oberschultheiß"
des Herzogtums Zweibrücken. Die Zahl der jüdischen Einwohner blieb zunächst
gering: 1768 und 1804 wurden jeweils 24 jüdische Personen in der Stadt gezählt, um im 19.
Jahrhundert durch Zuzug von Landgemeinden stark zuzunehmen: 1848 gab es 24 jüdische
Haushaltungen mit 158 Personen, 1875 237, 1905 282 Personen. Den jüdischen
Familien gehörten mehrere Handels- und Gewerbebetriebe, darunter eine Anzahl von
Viehhandlungen.
Bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Sitz der Rabbinats-Stelle für
den Gerichtsbezirk Zweibrücken in Pirmasens.
Von 1879 bis 1911 war Zweibrücken Sitz eines Bezirksrabbinates.
1879 bis 1898 war Bezirksrabbiner Dr. Israel Mayer (gestorben 1898). Ihm
folgte Rabbiner Dr. Eugen Meyer, mit dem sich der Großteil der
jüdischen Gemeinde allerdings in jahrelangem Streit befand, der erst mit der
Verlegung des Bezirksrabbinates nach Pirmasens 1911 beendet wurde. Dr. Meyer
blieb Bezirksrabbiner mit Sitz in Pirmasens bis in die 1920er-Jahre, gefolgt von
Dr.
Dagobert Nellhaus (gleichfalls Pirmasens).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule (Elementarschule und Religionsschule), ein rituelles Bad und
einen Friedhof. Zur
Besorgung religiöser Aufgaben war neben dem Rabbiner (s.o.) ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Kantor und Schächter tätig war. Zur Zeit der
Einweihung der neuen Synagoge 1879 wird Salomon Reitlinger genannt: er war
Lehrer in Zweibrücken von 1867 bis 1889. Sein Nachfolger war Max Bachenheimer,
der als Lehrer in Zweibrücken von 1889 bis 1929 wirkte.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Julius
Bachenheimer (geb. 9.5.1894 in Zweibrücken, gef. 2.8.1916), Oskar Roos (geb.
9.12.1892 in Kehl, gef. 10.9.1914), Gefreiter Raphael Sänger (geb. 20.8.1896 in
Zweibrücken, gef. 3.7.1916), Moses Strauß (geb 27.5.1894 in Zweibrücken, gef.
15.3.1915).
Um 1924/25 gehörten dem
Synagogenvorstand Max Levi, Jakob Müller, Ludwig Adler und Ludwig Marcus an.
Anfang der 1930er-Jahre war 1. Vorsitzender Ludwig Marcus, 2. Vorsitzender
Leopold Jean, Schriftführer und Schatzmeister war Jakob Müller. Lehrer, Kantor
und Schächter war um 1924/25 der bereits genannte Max Bachenheimer; ihm folgte Lazarus Bernstein.
Den jüdischen Religionsunterricht besuchten um 1932 noch 18 Kinder. An jüdischen
Vereinen bestanden der Israelitische Männerverein, der Israelitische
Frauenverein, eine Ortsgruppe des Central-Vereins und der Jüdische
Geselligkeitsverein. Zur jüdischen Gemeinde in Zweibrücken gehörten auch die
in Niederauerbach lebenden jüdischen Personen.
Von den 1933 in der Stadt noch lebenden 155 jüdischen Einwohner konnte ein
größerer Teil noch auswandern. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die
Synagoge zerstört (s.u.). Die letzten 16 jüdischen Einwohner wurden im
Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
Von den in Zweibrücken geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Paul Allas (1895), Rosa Altgenug (1871), Henriette Altschüler geb. Simon (1857), Bertha
Annathan (), Karoline Annathan (1885), Helene Aron geb. Altschüler (1872),
Wilhelm Bachenheimer (1901), Elisabeth Wilhelmine Benjamin geb. Heymann (1871),
Karola Berg geb. Schwarz (1909), Lilo Blumenthal geb. Neu (1882), Paula Bär
geb. Eilbott (1891), Rosa Defiber geb. Rheinheimer (1874), Chana Klara Dellheim
(1898), Emil Dellheim (1892), Berta Domberger geb. Weis (1885), Albert Dreifuß
(1887), Hilde Dreifus geb. Jean (1907), Laure Dreifus (1931), Paul Elias (1895),
Berta Eskeles geb. Marx (1895), Hermann Eskeles (1865), Hugo Eskeles (1888),
Senta Lore Eskeles (1925), Rosa Forst
geb. Eskeles (1885), Menasche Max Goldmann (1900), Leopold Gross (1879), Jacob
Gugenheim (1870), Michael Gugenheim (1872), Johanna Haas geb. Nauhöfer (1870), Rosa
Hene geb. Dreyfuss (1864), Ida Israel geb. Altschüler (1887), Gustav Jacob
(1874), Jenny Jean geb. Reich (1883), Moritz (Mauritz) Jean (1880), Olga Jean geb.
Reich, Luitpold Kahn (1894), Moritz Kahn (1888), Emma Katz (1881), Joseph Katz
(1904), Emilie Kaufmann geb. Bloch (1882), Grete Kern geb. Simon (1908), Irma
Kern (1887), Amalie Koch geb. Eskeles (1889), Claire (Klara) Lambertz geb. Simon
(1881), Karl Lanninger (1906), Heinrich Lesem (1879), Johanna Lesem (1879), Leo
Lesem (1864), Eugen Levi (1865), Bertha Levy geb. Mai (1873), Else Mai (1900),
Semmy Mannheimer (1876), Arthur Mendel (1901), Hertha Meyer geb. Bär (1910),
Ilse Karoline Meyer (1901), Walter Meyer (1903), Mathilde Michel geb. Blum
(1891), Berta Moses (1888), Eugen Moses (1883), Fritz Moses (1912), Simon
Nebel (), Bertha Oppenheimer geb. Wohlgemuth (1878), Therese Rosenstein geb.
Fauerbach (1892), Bertha Rosenstiel geb.
Mayer (), Max Rosenstiel (1864), Elisabeth Schönfrank geb. Bernheimer (1898),
Günter Schönfrank (1930), Siegfried Schragenheim (1890), Harry Schu (1923),
Eugen Schwarz (1892), Elisabeth Schönfrank (1898), Günter Schönfrank (1930),
Blondine Simon (1882), Frieda Simon geb. Jacob (1884), Wilhelm Simon (1875),
Josef Singer (1921), Erna Strauss geb. Eilbott (1889), Johanna Ullmann geb.
Reinheimer (1876), Eugen Weis (1880), Irma Weiss (195), Gertrud Weiss (1905),
Hilde Wohlgemuth (1893).
Zur Geschichte der Synagogen
Eine Synagoge wird erstmals 1815 genannt. Sie dürfte angesichts der damals
noch geringen Zahl jüdischer Einwohner nur wenige Jahre zuvor eingerichtet
worden sein. 1833 wurde eine neue Synagoge am Ende der Judengasse
eingeweiht (siehe Plan unten bei den Fotos), wozu
ein älteres Gebäude umgebaut worden war.
Seit 1868 gab es Überlegungen zum Bau einer neuen Synagoge.
1871 konnte ein
geeigneter Bauplatz gekauft werden. 1877 bis 1879 wurde auf dem
Eckgrundstück Wallstraße/Ritterstraße durch die Architekten Oberbaurat von
Siebert aus Speyer und Bezirksbaumeister Rau aus Zweibrücken eine neue Synagoge
erstellt. Sie kostete die Gemeinde 60.000 Mark. Die feierliche Einweihung der
Synagoge war am 1. und 2. August 1879.
Bei der Synagoge handelte
es sich um einen zweigeschossigen Sandsteinquaderbau mit turmartigen Rosaliten.
Oberhalb des Eingangsportals an der Westseite befand sich eine Rosette. Im
Innenraum gab es 150 Plätze im Betsaal der Männer. Auf der Frauenempore waren
50 Plätze vorhanden. Zur Ausstattung gehörte auch eine Orgel.
Bericht zur Einweihung der Synagoge am 1. und 2. August
1879
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. August 1879: "Am
1. und 2. August letzthin wurde die neue Synagoge in Zweibrücken
eingeweiht. Einsender war in der Synagoge während des Gottesdienstes und
hörte daselbst zu seinem Erstaunen den dortigen Lehrer Reitlinger, wie er
als Kantor auf die feierlichste und andachterhebenste Weise mit dem
Synagogen-Chor funktionierte. Herr Lehrer und Kantor Reitlinger besitzt
neben einem deutlichen Vortrag der Gebete und Gesänge eine äußerst
schöne, angenehme, klangvolle, feste und umfangreiche Tenorstimme,
wodurch er sich bei den Hiesigen sowohl, als auch bei den Auswärtigen,
welche dem Gottesdienst anwohnten, allgemeinen sehr großen Beifall
erwarb." |
Werbung der für die
Synagogenbeleuchtung verantwortlichen Firma (1886)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März 1886: "Zulauf
& Co. Inhaber: Wilhelm und Josef Reinach. Mainz und Höchst
am Main.
Fabrik in allen Gas- und Wasserartikeln, Luster, Lampen, Ampeln,
Suspensions, Hähnen, Closets, Badewannen etc. etc.
Spezialität. Synagogenbeleuchtung. Eingerichtet wurden von uns in
allerletzter Zeit die Synagogen Zweibrücken, Saargemünd, Alzey,
Oberstein, Tübingen, Meiningen etc. etc." |
Schülergottesdienst in der Synagoge
(1885)
Anmerkung: die hebräischen Begriffe beziehen sich auf bestimmte
Stellen in der Liturgie des Gottesdienstes und werden hier nicht
wiedergegeben.
Bericht
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar 1885:
"Zweibrücken, 17. Dezember (1885). Am ersten Sabbath Chanukkah
Nachmittag wurde in hiesiger Synagoge durch Bezirksrabbiner Dr. Mayer zum
ersten Male Schülergottesdienst abgehalten. Wir teilen die Art der
Einrichtung mit, weil wir glauben, dass dieselbe in ihrer Eigenart wohl
weiterer Berücksichtigung empfohlen werden kann. Von der Erwägung
ausgehend, dass ein derartiger Gottesdienst nur durch die lebendige
Teilnahme der Schüler selbst lebensfähig wird, wurde angeordnet, dass
... ein Schüler den Inhalt des Wochenabschnittes in gedrängter Kürze
erzählt, worauf der Rabbiner einige belehrende und ermahnende Worte an
die Schüler richtet. Ein anderer Schüler übersetzt dann die erste
Paraschah des folgenden Wochenabschnitts, worauf 'ausgehoben' und in
weiterem Fortgange Minchah gebetet wird. Außerdem soll in Bälde auch das
'Leinen' durch Schüler erfolgen und beim 'Aus- und Einheben' ... durch
die Schüler gesungen werden.
Auf diese Weise wird der Schülergottesdienst durch die Schüler selbst
versehen, es wird ein erlaubter Ehrgeiz geweckt und der ausgeübte Zwang
(der Besuch des Gottesdienstes ist obligatorisch) wird nicht als solcher
empfunden, sondern die Jugend geht mit Lust und Liebe in die
Synagoge.
(Diese Einrichtung entspricht in etwa den Vorschlägen, die wir für
derartigen Gottesdienst gemacht. Doch wird man hierbei nicht stehen
bleiben können, ohne wieder in die Schulbank zu geraten.
Redaktion)." |
Jugendgottesdienste in der Synagoge - Rabbiner Dr. Mayer berichtet (1889)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Dezember
1886: "Zweibrücken, 2. Dezember (1886). Im Hinblicke auf die Mainzer
Korrespondenz in Nr. 48 Ihres geschätzten Blattes teile ich gern als
Beitrag zur bestmöglichen Lösung der wichtigen Frage des
Jugendgottesdienstes die Einrichtung des dahier schon mehrere Jahre
bestehenden mit. Von der Ansicht ausgehend, dass das Interesse der Jugend
sowohl als auch der Eltern umso reger und lebendiger sein würde, je mehr
die Jugend selbsttätigen Anteil am Gottesdienst nehme, habe ich dieser
die Hauptarbeit zugeteilt. Vor dem 'Ausheben' des
Sabbat-Minchoh-Gottesdienstes referiert zunächst ein Schüler der oberen
Klassen des Gymnasiums oder der Realschule über den Vormittags
vorgelesenen Wochenabschnitt. Kurze eingeflochtene selbständige
Bemerkungen sind gestattet. Im Anschlusse hieran ergänze und berichtige
ich je nach Bedürfnis und halte sodann eine kurze Ansprache, welche
selbstverständlich dem Interesse und dem Verständnis der Jugend besonders
entgegenkommt. Hierauf übersetzt abwechselnd ein Schüler der unteren und
mittleren Klassen die erste Paraschah des kommenden Wochenabschnittes. Die
Schüler erhalten zu ihren Vorträgen, auf die sie sich ohne jede
Mitwirkung des Lehrers vorbereiten, 8 Tage Vorbereitungszeit. Natürlich
muss der Unterricht im Hebräischen ein solcher sein, dass die Schüler
die gestellte Aufgabe auch selbständig lösen können, was hier der Fall
ist. Die 'Mizwohs' werden bei diesem Gottesdienste nur Schülern
zugeteilt. Ich bemerke noch, dass der Besuch des Gottesdienstes auf Grund
der Disziplinarbestimmungen obligatorisch ist und dass die Schulbehörden
demselben die regste Teilnehme zuwenden. Dr. Mayer, Bezirksrabbiner." |
1927 oder
1929/30 erfolgten Renovierungsarbeiten in der Synagoge.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SS-Männern aufgebrochen
und niedergebrannt. Die Inneneinrichtung und der Dachstuhl brannten völlig aus.
Die herbeigerufene Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude.
Wenig später (1939) wurde die Synagoge abgebrochen. Das Grundstück
ging an die Reichsfinanzkammer.
Im August 1950 wurde das Synagogengrundstück an die Jüdische
Kultusgemeinde der Rheinpfalz rückerstattet, die es ihrerseits 1958 an den Orden
der armen Franziskanerinnen in Mallersdorf verkaufte. Einige Jahre später wurde
die evangelische Kirchengemeinde Besitzerin des Grundstückes. Eine Gedenktafel
wurde im Mai 1970 angebracht. Eine neue Tafel aus Bronze wurde am 10. November
1988 bei einer Gedenkfeier enthüllt.
Adresse der Synagoge:
Ecke Wallstraße / Ritterstraße
Fotos/Pläne
(Quellen: zweite Fotozeile links: Sammlung Hahn; zweite Fotozeile Mitte:
Rudolf Wilms. Zweibrücken auf alten Ansichten und Postkarten. 1980; Pläne aus:
Synagogen. Rheinland-Pfalz-Saarland s.Lit.)
Die Judengasse (alte
Synagoge) mit
Hinweistafel von 2013
(Fotos: Michael Ohmsen, Aufnahmen von 2017) |
|
|
Die Hinweistafel
enthält den Text: "Die Judengasse. Zwischen den
Hauptstraße-Häusern Nr. 63 und 65 befand sich vor 1945 ein heute vorn
überbauter schmaler Durchgang. Dieser wurde früher Judengasse genannt,
weil er zu der ersten Zweibrücker Synagoge führte. Sie war 1833 in einem
von der israelitischen Gemeinde angekauften ehemaligen Wohnhaus eingerichtet
worden. Das Bethaus stand auf der linken Seite im hinteren Teil der kurzen
Gasse. Hinter der Synagoge bog die Judengasse nach rechts ab und stieß
auf die Poststraße. Dieser engere Teil der Gasse konnte beim Wiederaufbau
nach dem Zweiten Weltkrieg nicht erhalten werden.
Die inzwischen größer
gewordene jüdische Kultusgemeinde erbaute sich 1879 eine neue Synagoge an
der Ritterstraße. Der Wegzug aus der engen Judengasse und das imposante
Sandsteingebäude im stilisierten maurischen Stil waren Zeichen für die
zunehmende Integration der jüdischen Mitbürger.
In der Reichspogromnacht
vom 9. zum 10. November 1938 wurde die neue Synagoge in Brand gesteckt und
durch Feuer zerstört." |
|
|
|
Die neue Synagoge |
|
|
|
|
|
Die Ritterstraße in
Zweibrücken
mit der Synagoge
(Postkarte von 1916) |
Historische Ansicht
der
Synagoge |
Pläne zur Synagoge: oben
Vorderansicht,
unten Seitenansicht |
|
|
|
|
|
|
|
|
Grundriss der Empore |
Grundriss des Erdgeschosses |
|
|
|
|
|
|
|
Gedenken an die
Synagoge
(Fotos von 2011 von Bernhard Kukatzki) |
|
|
|
Die Gedenktafel
für die zerstörte Synagoge an der Wallstraße |
|
|
|
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
August
2019:
Verlegung von "Stolpersteinen" in Zweibrücken |
Artikel im
"Pfälzischen Merkur"
vom 7. August 2019: "Diesen Donnerstag, mit Aktionskünstler Gunter
Demnig. Stadt lädt Bürger ein zur Verlegung von Stolpersteinen
Die
heute in Madrid lebende Tochter von Greta Kadden (geb. Gretl Löb), die 1937
mit 18 Jahren aus der Zweibrücker Wallstraße 44 nach Amerika geflohen ist,
hat zur Erinnerung an ihre Familie bei der Stiftung – Spuren – Gunter Demnig
die Patenschaft für zehn Stolpersteine übernommen. Auf diesem Klassenbild
von 1926/27 im Anhang findet sich Gretel Löb mit zwei weiteren jüdischen
Mitschülerinnen. FOTO: Stadtarchiv Zweibrücken
Zweibrücken. Zehn 'Stolpersteine' zur Erinnerung an in der Nazi-Zeit
gedemütigte, ermordete oder geflohene Zweibrücker Bürger jüdischen Glaubens
werden diesen Donnerstag, 8. August, in den Gehweg der Wallstraße 44
verlegt, wo das 1945 zerstörte Wohn- und Geschäftshaus der Familie Weis/Löb
stand. Oberbürgermeister Marold Wosnitza lädt hierzu neben dem bekannten
Stolpersteine-Künstler Gunter Demnig und Verwandten der Familie Löb auch
alle interessierten Bürger ein. Beginn ist um 15 Uhr. Im Anschluss an die
Verlegung der Stolpersteine besteht die Möglichkeit zu einer kostenlosen
Führung durch das jüdische Zweibrücken. Es führt Gabriele Brasche.
'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist', sagt Gunter
Demnig, der europaweit in fast 2000 Orten schon rund 70 000 Stolpersteine
verlegt hat. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die
Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Näheres zu diesem Kunst- und
Gedenkprojekt findet man auf der Internetseite
www.stolpersteine.eu."
Link zum Artikel |
|
Artikel von Fritz
Schäfer im "Pfälzischen Merkur" vom 8. August 2019: "Appelle auch an
heutige Zweibrücker. Steine als Erinnerung und Mahnung
Zweibrücken. Der Aktionskünstler Gunter Demnig hat in den Gehweg der
Wallstraße zehn Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Weis/Löb verlegt,
um an gedemütigte, ermordete oder geflohene Zweibrücker Bürger jüdischen
Glaubens zu erinnern.
'Das ist ein bedeutsamer Tag für mich und meine Familie', sagte Judith ('Judi')
Kadden am Donnerstag bei der Verlegung von zehn Stolpersteinen in den Gehweg
vor der Wallstraße 44. Mit den Steinen werde an die Eltern, Großeltern und
weitere Familienangehörige erinnert, die bis in die 1930er Jahre in der
Wallstraße gelebt hatten – bevor sie als Zweibrücker Bürgerinnen und Bürger
jüdischen Glaubens gedemütigt und ermordet wurden oder fliehen mussten.
Wobei 'viele aus unserer Familie Glück hatten', wie der Cousin von Judi
Kadden, Peter Straus, sagte. Viele lebten in der Nähe von New York. 'Aber
unsere Wurzeln sind hier.'
Trotz der weiten Anreise kamen viele Familienangehörige, um ihre Vorfahren
zu ehren. Dazu nahmen auch knapp 100 Zweibrücker an der Veranstaltung teil,
um ihren Beitrag zur Erinnerung an die Geschichte zu leisten. 'Ich hoffe,
dass in der Zukunft viele Zweibrücker, wenn sie durch die Straße gehen,
stehen bleiben und der Familien gedenken', sagte Judi Kadden. Dabei sollten
sie nicht nur in der Vergangenheit stehen bleiben, sondern auch in die
Zukunft blicken, in der Frieden Hass ersetzt und Vereinen das Trennen
überwindet.
'Ich bin angetan, dass so viele Leute zu dem Ereignis gekommen sind',
begrüßte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) die Gäste in der
Wallstraße. Bei dem Ereignis schlagen zwei Herzen in Wosnitzas Brust. Zum
einen sei er traurig über die Geschehnisse in den 1930er Jahren – auf der
anderen Seite sehe er an der Teilnehmerzahl, dass viele das Schrecken nicht
vergessen wollen. Die Stadt könne das Geschehen nicht wiedergutmachen. Aber
mit der Verlegung der Stolpersteine könne sie zur Verantwortung stehen und
die Erinnerung wachhalten.
Der Künstler Gunter Demnig hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit der
Verlegung von Stolpersteinen an die Opfer der NS-Herrschaft zu erinnern.
Rund 70.000 solcher Steine mit einer Plakette liegen in fast 2000
europäischen Kommunen. 2012 wurde der erste Stein in Zweibrücken in der
Alten Steinhauser Straße verlegt, bislang als Einziger. Jetzt kamen zehn
neue hinzu. Auslöser hierfür war eine E-Mail von Kay Kadden an das
Stadtarchiv, die um ein Bild der Zweibrücker Synagoge bat. Die Leiterin des
Stadtarchivs und Museumsleiterin, Charlotte Glück, forschte nach und fand
Kay Kladden in dem von einem VHS-Arbeitskreis herausgebrachten Buch,
'Zweibrücken unter dem Hakenkreuz'.
Kay Kadden war 1919 als Grete Karoline Löb in Zweibrücken geboren worden. Im
Sommer 1937 konnte die 18-Jährige über Le Havre nach New York emigrieren. Im
Alter von 98 Jahren ist Kay Kadden vor einem Jahr gestorben. Ihre Tochter
Judi übernahm die Erinnerungsarbeit ihrer Mutter und beauftragte Demnig mit
der Verlegung der Steine. Glück erzählte den Teilnehmern die Geschichte der
Grete sowie der Familien Löb und Weis Der Vater Ludwig Otto, sein Onkel
Salomon und sein Cousin Otto Löb hatten in der Wallstraße einen Viehhandel
betrieben. Alle männlichen Familienmitglieder kämpften im Ersten Weltkrieg
für ihr Vaterland Deutschland. Die Juden waren im ganzen Land und in
Zweibrücken integriert. Die Synagoge gehörte genau so zum Stadtbild wie die
Türme der beiden protestantischen und der katholischen Kirche. Doch nach
Ende des Krieges und dem Versailler Vertrag habe sich die Stimmung geändert.
Es sei eine politische Kultur entstanden, aus der Antisemitismus und
Nationalsozialismus empor wachsen konnten. In Zweibrücken habe sich die Lage
zugespitzt, weil sie zu einer Grenzstadt wurde. So fiel das
rechtspopulistische Gedankengut hier 'auf fruchtbaren Boden'. Die Zahl der
Juden in Zweibrücken sank von rund 250 im Jahr 1900 auf 86 im Jahr 1938. Die
letzten wurden im Jahr 1940 nach Gurs ins Internierungslager deportiert. 'Es
ist die Aufgabe des Vereins, auch an diese Seite der Stadtgeschichte zu
erinnern', sagte Heiko Wunderberg als Vertreter des Historischen Vereins.
Die Geschichte der Familien Löb und Weis, an die mit den Stolpersteinen
erinnert werde, ist auch ein Teil der Zweibrücker Geschichte. Die Steine
seien 'Erinnerung und Mahnung' zugleich. Mit eindringlichen Worten mahnte
der Vorsitzende der protestantischen Bezirkssynode Zweibrücken, Jürgen Karl
Neumann, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Damals hätten die Kirchen
'entsetzlich versagt'. Und auch die Aussage, dass man nichts gewusst habe,
hält Neumann für verlogen. 'Bitte passen Sie auf, dass sich das nicht
wiederholt', mahnte Neumann die heutigen Zweibrücker Dabei zitierte er
Aussagen von AfD-Vertretern im Bundestag: 'Das ist unwürdig.' 'Stehen Sie
auf gegen rassistische, extremistische und antisemitische Aussagen!',
forderte Neumann, was die Gäste der Steine-Verlegung mit Beifall bedachten.
'Zeigen Sie Mut und Zivilcourage!' Die Steine sollten erinnern was Menschen
anderen Menschen angetan haben. Damit sich nicht das wiederhole, was ihrer
Mutter wiederfahren sei, sprach auch Judi Kadden die Veränderung in der Welt
an. Vor 85 Jahren sei aus einem glücklichen Kind ein trauriges Kind
geworden, dass von heute auf morgen ausgeschlossen worden sei und sich
fragte, wie geht es weiter?"
Link zum Artikel |
|
November 2019:
Erinnerung an Irma Weis, "die
letzte Jüdin von Zweibrücken" |
Artikel
von Barbara Sittinger in der "Rheinpfalz" (lokal, Zweibrücken) vom 8.
November 2019: "Die letzte Jüdin von Zweibrücken.
Irma Weis verließ im Frühjahr 1941 die Stadt. Die Klavierlehrerin wollte
ihre Schüler nicht im Stich lassen und hielt trotz Nazi-Terrors im ganzen
Land aus. Die Flucht ins Ausland gelang ihr nicht mehr. Irma Weiss wurde im
KZ Riga-Jungfernhof ermordet..."
Zum Lesen bitte Abbildung des Artikels anklicken. |
|
Juli 2020:
Weitere Verlegung von
"Stolpersteinen" in Zweibrücken
Anmerkung: Nachdem 2012 in der Alten Steinhauser-Straße ein erster
Zweibrücker Stolperstein für das Euthanasieopfer Walter Frick verlegt wurde,
kamen 2019 gleich zehn Steine auf einmal in der Wallstraße 44 dazu. Sie
erinnern an Mitglieder der jüdischen Familie Weis/Löb, deren Wohn- und
Geschäftshaus hier stand (siehe oben). Nun haben die Zweibrücker Brüder
Gerhard und Rainer Schanne die Patenschaft für einen Stolperstein
übernommen, der an den Plüschfabrikanten OTTO ESCALES (1853-1939)
erinnern wird. Als Jude wurde der ehemals angesehene Zweibrücker Bürger in
der NS-Zeit entrechtet, gedemütigt und praktisch enteignet. Für seine
vormals sehr gute Integration im städtischen Bürgertum spricht, dass er und
sein Zwillingsbruder Emil Mitglieder der angesehenen Casino-Gesellschaft und
des Deutschen Alpenvereins, Sektion Zweibrücken, waren. Seinen umfangreichen
Immobilienbesitz, die bereits 1925 stillgelegte ehemalige Seiden- und
Plüschfabrik Escales in der Karlstraße, konnte Otto Escales nicht verkaufen,
da Oberbürgermeister Collofong es 1938/39 ablehnte, das Grundstück für mehr
als 40 % des Einheitswertes anzukaufen, was den auf dem Grundstück lastenden
Schulden und den anfallenden Gebühren entsprach. Üblich war bei der
Arisierung der jüdischen Vermögen in der Regel der ohnehin weit unter dem
Verkehrswert liegende Einheitswert. Eskales starb völlig verarmt bei seiner
Schwester in Frankfurt/M. Nutznießer war die Stadt, die 1941 bei der
Zwangsversteigerung das Grundstück außerordentlich günstig erwerben konnte.
Während des Krieges brachte die Stadt in dem Anwesen Zwangsarbeiterinnen,
die bei Dorndorf arbeiten mussten, unter.
Jean Maurice Pigeon, heute in Kanada lebender gebürtiger Zweibrücker, vielen
bekannt als Mitbegründer und Motor der Städtepartnerschaft mit Barrie, hat
die Patenschaft für Stolpersteine für das Ehepaar EMIL (1892-1942)
und CHANA DELLHEIM (1898-1972) übernommen. Der Kaufmann Emil Dellheim
betrieb in Zweibrücken eine Pferdemetzgerei, sein letzter Wohnsitz in
Zweibrücken war im Mühlgässchen bei Friseur Wening. In der Reichspogromnacht
vom 10. November 1938 wurde er mit andern jüdischen Männern verhaftet und im
Zweibrücker Gefängnis gezwungen, sein Vermögen an Kreiswirtschaftsberater
Emil Hitschler als Vertreter der Saarpfälzischen
Vermögensverwaltungsgesellschaft Neustadt/W. zu übertragen. Anschließend
wurde er in Dachau inhaftiert. Er ging, da er 1939 seine Metzgerei schließen
musste, in seinen Geburtsort Mutterstadt zurück. Am 22. Oktober 1940 wurde
er gemeinsam mit seiner Frau Chana von dort aus nach Gurs deportiert.
Gauleiter Bürckel meldete nach dieser ersten planmäßigen Deportation von
Juden im Deutschen Reich stolz seinen Gau als judenrein. Wie für viele
andere pfälzische Juden war das südfranzösische Lager Gurs für Emil Dellheim
nur eine Zwischenstation. Am 28. August 1942 wurde er mit Transport Nr. 25
nach Auschwitz gebracht, wo er ermordet wurde. Seine Frau Chana überlebte
Gurs, wurde jedoch so traumatisiert, dass sie anschließend zwei Jahrzehnte
in einer psychiatrischen Anstalt in Frankreich verbrachte. Sie starb nach
1972.
Die Stadt Zweibrücken unterstützt diese Gedenkarbeit gerne.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Marold Wosnitza wird den Künstler und
interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Die Leiterin des
Stadtarchivs, Dr. Charlotte Glück, führt in die Familiengeschichten ein.
|
Pressemitteilung vom
6. Juli 2020: "Zweibrücken. Drei neue
Stolpersteine verlegt.
Die Stadt Zweibrücken hat drei neue Stolpersteine bekommen. Sie wurden am
Dienstagvormittag von dem Künstler Gunter Demnig verlegt und erinnern an
drei jüdische Einwohner der Stadt. Ein Stein wurde in Erinnerung an den
Zweibrücker Plüsch-Fabrikanten Otto Escales verlegt. Er wurde von den
Nationalsozialisten enteignet und starb 1939 verarmt bei seiner Schwester.
Zwei weitere Stolpersteine erinnern an das Ehepaar Dellheim. Der Ehemann kam
in Auschwitz ums Leben. In Zweibrücken gibt es mittlerweile insgesamt 14
Stolpersteine." |
Pressebericht der
Stadt Zweibrücken vom 7. Juli 2020:
https://www.zweibruecken.de/de/kultur-tourismus/kultur-erleben/kulturelle-einrichtungen/stadtmuseum/stadtgeschichte/gedenkarbeit/
|
|
Oktober 2020:
Erinnerung an die Deportation
von 22 Zweibrücker Juden nach Gurs im Oktober 1940
|
Artikel
von Barbara und Helmut Sittinger in der "Rheinpfalz" vom 13. Oktober 2020: "Das
Lager überlebt, auf der Überfahrt gestorben.
Vor 80 Jahren: 22 Zweibrücker Juden werden nach Gurs deportiert..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken. |
|
November 2023:
Gedenken an den Novemberpogrom
1938 |
Artikel
von Helmut Sittinger in der "Rheinpfalz" (Zweibrücken) vom 9. November 2023:
"Schikaniert, deportiert, interniert und ermordet.
In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 trat im
damaligen Nazi-Deutschland die Ausgrenzung und Diskriminierung der jüdischen
Mitbürger in eine noch gewalttätigere Phase. Nationalsozialisten plünderten
Wohnungen und Geschäfte, misshandelten Menschen, raubten ihr Vermögen und
steckten Synagogen in Brand. Auch in Zweibrücken. Eine Spurensuche..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken |
|
Oktober 2024:
Erinnerung an die Deportation
der Juden aus Zweibrücken im Oktober 1940 |
Artikel
von Helmut Sittinger in der "Zweibrücker Rundschau" vom 17. Oktober 2024: "Als
fast alle Zweibrücker Juden deportiert wurden.
Am 22. Oktober 1940 wurden fast alle Juden nach Südfrankreich
deportiert, die in Zweibrücken und der Saarpfalz lebten. Viele starben in
den folgenden Wintermonaten. Die damals neunjährige Jüdin Margot
Schwarzschild erinnert sich an den Tag..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken |
|
Links und Literatur
Links:
Literatur (Auswahl):
| Bettina Hübschen: Das Schicksal der jüdischen
Bevölkerung Zweibrückens unter nationalsozialistischer Herrschaft. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 10. Jahrgang
Ausgabe 2/2000 Heft Nr. 19. S. 27-30. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt). |
| Art. "Zweibrücken" in: "und dies ist
die Pforte des Himmel". Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland. Reihe: Gedenkbuch
der Synagogen in Deutschland Bd. 2. 2005 S. 414-416 (mit weiterer
Literatur). |
| Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von
1800 bis heute. Dahn 2005. S. 160-162. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Zweibruecken Palatinate. Individual Jews
lived in the city during the Middle Ages. In the 19th cent., the Jewish
population grew from 24 in 1804 to 174 in 1827 and 238 (total 8,393) in 1871.
Cattle dealing was a major source of livelihood. A synagogue is mentioned in
1815. A new Reform synagogue with an organ and a choir, built in the Eastern
style, was consecrated in 1870. In 1878, Zweibruecken became the seat of the
district rabbinate. The synagogue windows were smashed in 1927 during local New
Year's celebrations. In 1933, the Jewish population was 149. In the Nazi period,
28 Jews belonged to a Zionist group. Fifteen children were removed from public
schools in 1936. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was
burned, two Jewish stores were destroyed, and 20 Jewish men were arrested. A
total of 30 Jews left the city, 16 for the United States. Sixteen were deported
to the Gurs concentration camp on 22 October 1940. Nineteen perished in the
Holocaust.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|