Die Finanz- und Wirtschaftskrise wirkt sich weiterhin massiv auf den Arbeitsmarkt aus. Hunderttausende haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren, Hunderttausende haben Angst, ihn in naher Zukunft zu verlieren. Mit großer Sorge und Anteilnahme nehmen wir die Not und die Ängste der Betroffenen wahr. Wir sind aber nicht ohne Zuversicht, dass es gelingt, im Geist der Sozialen Marktwirtschaft die Krise zu überwinden. Wir müssen zu einem neuen Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfordernissen kommen, um den sozialen Frieden in unserem Land nicht zu gefährden.
Darum wollen wir das Augenmerk auf die Bereiche des Arbeitsmarktes lenken, in denen unseres Erachtens der dringendste Handlungsbedarf besteht.
Die Kirchen begrüßen Beschäftigungsinitiativen wie das Programm JobPerspektive, das besonders auf Langzeitarbeitslose zugeschnitten ist. Nach ersten Erfahrungen mit diesem Modell gibt es aus den Kirchen konkrete Optimierungsvorschläge, damit das Programm auch in der Wirtschaft greift. Daneben gilt es, die Rahmenbedingungen für die Beschäftigungs- und Qualifizierungsbetriebe so zu gestalten, dass diese zukunftsorientiert am Markt bestehen können. Auch hierfür gibt es kirchlicherseits konkrete Vorschläge.
Es ist nicht eine Frage des Könnens, sondern des politischen Wollens, ob wir den Mitmenschen am Rand des Arbeitsmarktes die gesellschaftliche Teilhabe verweigern oder Solidarität – gerade in Krisenzeiten – Wirklichkeit werden lassen. Deshalb fordern wir von der neuen Bundesregierung, im politischen Krisenmanagement dem Sozialen wieder größere Bedeutung zukommen zu lassen. Die Schwächsten unserer Gesellschaft brauchen einen Schutzschirm, der ihnen die gerechte Teilhabe am Erwerbsleben garantiert.