Die Geburt Jesu Christi

"... Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden."

Jesu Geburt

Ein ganzseitiges Bild erzählt in zwei Einzeldarstellungen das Weihnachtsevangelium in theologisch dichter Sprache.

Hier das obere Bild.

Oben, im Himmel des Bildes, von einer Stadtmauer umschlossen eine Basilika: Bethlehem, Haus des Brotes. In Bethlehem fanden Maria und Josef keine Aufnahme, so wurde ihr Kind draußen in einem Stall geboren („Er kam in sein Eigentum, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf“ Joh 1,11), Dort, wo man ein Stadttor vermuten könnte, liegt wie in einem Sarkophag (oder auf einem Altar?) das „Kind“, dargestellt als Erwachsener; statt in Windeln in ein Leichentuch gehüllt (vgl. die Illustration zur Grablegung). Das Kind hebt den Kopf, von Maria im hellgrünen Gewand unterstützt. Ein kräftiger Josef bekundet seine Verantwortung für Mutter und Kind. Aus dem Gebäude schauen Ochs und Esel (vgl. Jes 1,3: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“).

Das Lukasevangelium erwähnt dreimal, dass Jesus nach seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt wurde: Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist (vgl. Joh 6,51). Diese Krippe ist hier als Sarkophag oder als Altar dargestellt: In seiner Hingabe am Kreuz an den Vater und in jeder Feier der Eucharistie wird Christus zum „Brot für das Leben der Welt“. Ochs und Esel im Stall von Bethlehem, stellvertretend für Juden und Heiden, vereint in der Kirche des Himmels wie damals in Noahs Arche. Der Maler-Mönch illustriert nicht einfach den biblischen Text, er deutet die Menschwerdung des Gottessohnes aus österlicher Sicht als den Beginn der Erlösung. Durch die Zeit der Kirche hindurch findet die Heilsgeschichte ihre Erfüllung im himmlischen Jerusalem.

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