(1832-1923)
Finanziert durch den Landschaftsverband Rheinland und mit Unterstützung der jüdischen Gemeinde Essen konnte 2018 die jüdische Abteilung des Parkfriedhofs an der Schulzstraße in Essen Huttrop dokumentiert werden. Im Rahmen dieses Projekts wurden auch die dorthin umgebetteten Grabsteine vom Friedhof an der Lazarettstraße dokumentiert.
Das Friedhofsgrundstück lag an der Lazarettstraße Ecke Hoffnungsstraße, heute steht dort ein Altenheim der Heilsarmee. 37 Grabsteine diese Friedhofs stehen heute auf dem jüdischen Friedhof an der Schulzstraße.
1830 wurde der jüdische Friedhof an der Hammerstaße (später Lazarettstraße) Ecke Hoffnungsstraße eröffnet. 1853 wurde das Grundstück erweitert. 1885 wurde der Friedhof geschlossen, da er voll belegt war und ein neuer Friedhof im Segeroth angelegt werden konnte. Danach fanden nur noch einzelne Bestattungen statt, die letzte war die der am 23.08.1923 verstorbenen Maria Beer geb. Aschaffenburg, die neben ihrem Mann beigesetzt wurde.
1941 wurde der Plan gefasst, auf dem Grundstück einen Luftschutzbunker zu bauen. Die jüdische Gemeinde wurde gezwungen, einzelne Grabsteine zu benennen, die dann auf ihre Kosten auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Schulzstraße wiederaufgestellt wurden. Die Fläche wurde eingeebnet, die verbliebenen Grabsteine sind verloren, sie wurden an Steinmetze verkauft oder als Bodenmasse abgefahren. Nach 1945 wurde ein Gedenkstein aufgestellt, der dem an der Lanterstraße ähnelte. 1973/4 wurde auf dem ehemaligen Friedhofsgelände ein Altenheim der Heilsarmee errichtet. Der Gedenkstein verschwand, später wurde ein neuer Gedenkstein auf der Grünfläche vor dem Altenheim aufgestellt.
Brocke, Michael: "Jüdische Friedhöfe in Essen", in: Jüdisches Leben in Essen 1800-1933, hrsg. von der Alten Synagoge (Studienreihe der Alten Synagoge, Bd. 1), Essen 1993, S. 103-135.
Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil II. Regierungsbezirk Düsseldorf. Köln 2000, S. 105118
Schröter, Hermann: Geschichte und Schicksal der Essener Juden, Essen 1980.
Dokumentation des Friedhofs aus dem Jahr 1986 durch Studierende der Gesamthochschule Duisburg unter Leitung von Professor Dr. Michael Brocke. Diese Dokumentation, die heute im Steinheim-Institut aufbewahrt wird, umfasste Fotografien (s/w) der Grabmale, Aufnahme von Steinmaterial, Maßen und Zustand der Grabmale sowie eine Abschrift nur der deutschen Inschriften. Sie wurde vollständig in die vorliegende Dokumentation eingearbeitet.
Anna Martin
Bildarchiv Steinheim-Institut (1986); Nathanja Hüttenmeister und Anna Martin (2012; 2018)
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Essen, Lazarettstraße (1832-1923 / 37 Einträge)
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