(1808-1932)
Gefördert von der AG Alte Synagoge Petershagen konnten 2019 die Friedhöfe in Petershagen, Schlüsselburg und Frille dokumentiert und in epidat aufgenommen werden.
Der jüdische Friedhof von Schlüsselburg liegt an der Straße nach Gut Neuhof (Neuhof / Ecke Kälberbreite) in Heimsen.
Schlüsselburg gehörte bis 1648 zum Fürstbistum Minden. In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Territorial- und Verwaltungszugehörigkeit wiederholt. Seit 1815 gehörte es zum Königreich Preußen. Das Stadtrecht wurde Schlüsselburg 1787 verliehen.
Juden gab es in Schlüsselburg bereits im 16. Jahrhundert. In Folge des 7-jährigen Krieges und wirtschaftlicher Einbrüche verarmten die Schlüsselburger Juden und viele verließen den Ort. Erst die Rückkehr des in Schlüsselburg geborenen Itzig Salomon, später Isaak Bernstein, im Jahr 1794 änderte diese negative Entwicklung. Bis 1815 waren weitere Familien aus dem nahen hannoverschen Kirchdorf Leese, aus Stolzenau, aber auch aus dem weit entfernten westböhmischen Neugedein nach Schlüsselburg gezogen.
Von 1697 gibt es ein Schreiben, das die Anlage des Friedhofs an der heutigen Stelle erwähnt. Auf dem von einer Hainbuchenhecke umgebenen dreieckigen Grundstück an der nach Gut Neuhof im Ortsteil Heimsen führenden Straße stehen heute noch 38 Grabsteine. Der älteste stammt aus dem Jahr 1804, der jüngste aus dem Jahr 1932. Die letzte Bestattung fand allerdings am 1. Januar 1938 statt. Gumpel Bernstein, der in Stolzenau verstarb, wurde als letzter Schlüsselburger Jude auf dem Friedhof beigesetzt. Sein Grab ist nicht gekennzeichnet.
Alte Synagoge Petershagen: Menschen - Spuren - Wege. Historisches Handbuch Petershagen, Band 2, 2003-2004
Hengst, Karl in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski (Veröffentlicht durch die Historische Kommission für Westfalen): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe: Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Münster 2013, S. 590 - 624.
Herzig, Arno: Jüdisches Leben in Minden und Petershagen. Mindener Beiträge 31, Minden, 2012.
Orte erinnern: Spuren der NS-Zeit in Minden-Lübbecke, Minden, 2018.
Pracht-Jörns, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil III. Regierungsbezirk Detmold. Köln 1998, S. 403-412.
Landesarchiv NRW, Abt. Ostwestfalen-Lippe, P 2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, Nr. 231, Zivilstandsregister der Juden der Gemeinde Petershagen, Kreis Minden mit den Orten Ovenstädt, Petershagen, Schlüsselburg (H 1848-1873)
Landesarchiv NRW, Abt. Ostwestfalen-Lippe, P 2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, Nr. 232, Zivilstandsregister der Juden der Gemeinde Petershagen, Kreis Minden mit den Orten Ovenstädt, Petershagen, Schlüsselburg (T 1851-1874)
Landesarchiv NRW, Abt. Ostwestfalen-Lippe, P 2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, Nr. 230, Zivilstandsregister der Juden der Gemeinde Petershagen, Kreis Minden mit den Orten Ovenstädt, Petershagen, Schlüsselburg (G 1851-1874)
Anna Martin
Anna Martin (2019)
Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Schlüsselburg (1808-1932 / 38 Einträge)
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