Donnerstag, 2. September 2010, 19 Uhr
"Das Leben ist zum Verrücktwerden schön". Zur tschechischen Literatur der Moderne. Eine kommentierte Lesung mit Arthur Schnabl und Ausstellungseröffnung
Das Leben und die Zeit des tschechischen Schriftstellers Karel Capek - Laufzeit der Ausstellung: 2. September bis 30. September 2010

Im 19. Jahrhundert ereignet sich das große tschechische „Kulturwunder“: In wenigen Jahren schafft ein vergessenes kleines Volk eine der großen europäischen Nationalliteraturen. Seine Väter sind Autoren wie Jan Neruda mit den „Kleinseitner Geschichten“ und Jaroslav Hašek mit dem „braven Soldaten Švejk“.
Das Markenzeichen dieser Literatur ist der Humor, mal witzig, mal tiefschwarz. Auch die „Enkel“ dieser Autoren, ob sie nun Vaclav Havel, Pavel Kohout oder Bohumil Hrabal heißen, pflegen das bittere Lachen und die vergiftete Gemütlichkeit.
Arthur Schnabl, Germanist und „literarischer Reiseleiter“ ist ein langjähriger Kenner und Liebhaber dieser Literatur. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung an diesem Abend liest und erläutert Schnabl Texte von Jan Neruda, Jaroslav Hašek, Karel Capek, Milan Kundera und Bohumil Hrabal.

Die Wanderausstellung „Das Leben und die Zeit des Schriftstellers Karel Capek“ wurde anlässlich des 70. Todestages des Schriftstellers von der Karel-Capek-Gedenkstätte Stara Hut in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Tschechischen Republik, dem Tschechischen Zentrum Berlin sowie dem Institut für Slawistik der Humboldt-Universität Berlin erarbeitet. Auf 20 Wandtafeln in zeitlicher sowie thematischer Abfolge wird der Besucher mit der Persönlichkeit Karel Capeks bekannt gemacht. Neben der Erinnerung an das dramatische und prosaische Werk werden auch seine journalistische Tätigkeit, seine bürgerliche Einstellung, Freundschafts- und Liebesverhältnisse sowie Hobbys dokumentiert. Weiterer Bestandteil der Ausstellung sind Bücher Capeks und anderer tschechischer Autoren sowie Werke zur tschechischen Literatur allgemein, die aus dem Bestand des Landesbibliothekszentrums stammen.

Karel Capek gehört zu den bedeutendsten tschechischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. International ist Capek vor allem für seine der Science Fiction zugerechneten Werke wie „Rossum’s Universal Robots“ bekannt, in denen er gesellschaftliche und menschliche Entwicklungen projiziert und vor kommenden Katastrophen warnt. Sein politisches Engagement galt stets der Verteidigung humanistischer Werte und der Demokratie. Bei den Bemühungen zur Gründung der Tschechoslowakischen Republik vor 90 Jahren nahm Capek eine bedeutende Rolle ein.

Freitag, 8. Oktober 2010, 18 Uhr
Ausstellungseröffnung "Weinbau und Weinkultur in Rheinland-Pfalz" mit Einführungsvortrag von Gottfried Pahl
Laufzeit der Ausstellung: 8. Oktober bis 27. November 2010

Die Ausstellung widmet sich dem Weinbau und speziell den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten im Spiegel der Literatur. Zu sehen ist ein Querschnitt der Weinliteratur vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart, aber auch eine Vielzahl interessanter Objekte rund um das Thema Wein.

Freitag, 29. Oktober 2010, 19 bis 24 Uhr
Lange Nacht der Bibliotheken in Koblenz und Vallendar

Zum zweiten Mal öffnet das Landesbibliothekszentrum in Koblenz seine Türen im Rahmen der Langen Nacht der Bibliotheken.
Von 19 bis 24 Uhr wird allen Interessierten ein umfangreiches Programm geboten.

Höhepunkte des Abends sind um 19 Uhr die literarische Weinlese „Im Wein birgt sich viel“ mit den „Anthologen“ Stephan Schmitzer und Stefan Jurkiewicz und um 22 Uhr die „Oriental Strings“, einer musikalischen Begegnung zwischen Oud und Flamencogitarre mit Raed Khoshaba und Gernot Gingele.

Begleitend zur Lesung der "Anthologen" findet eine Weinprobe statt. Verkostet werden fünf Weine von Weinbau Sauerborn aus Koblenz-Moselweiß.
Die Lesung kann kostenfrei besucht werden; die Teilnahme an der Weinprobe kostet 3 Euro.

Einen Einblick in die Welt des Landesbibliothekszentrums vermitteln ab 19 Uhr die stündlichen Führungen durch die Rheinische Landesbibliothek und die Büchereistelle Koblenz. Zusätzlich können sich die Besucher um 19, 20:30 und 22 Uhr durch die Buchbindewerkstatt führen lassen oder sich um 19:30 und 21:30 Uhr in der „Schatzkammer“, dem Sondermagazin, den wertvollen historischen Altbestand ansehen. Einblicke in das Kartenmagazin werden um 19 und 21 Uhr gewährt.

Den abendlichen Besuchern bieten sich außer den beiden Veranstaltungshöhepunkten und den Bibliotheksführungen eine Reihe von Alternativen: Eine Führung durch die laufende Ausstellung „Weinbau und Weinkultur in Rheinland-Pfalz“ findet um 20 und um 22.30 Uhr statt. Das Digitalisierungsportal Dilibri mit seinen Suchfunktionen für (alte) Bücher, Karten und Zeitschriften wird um 20:30 Uhr vorgeführt. In der Büchereistelle ist eine Ausstellung zu Leseförderaktionen in Rheinland-Pfalz zu sehen. Außerdem findet dort den ganzen Abend ein Bücherflohmarkt statt. Von der Ausleihe von Medien über die Fernleihe bis zur Beratung sind alle Services des LBZ bis Mitternacht möglich.

Durch ein Angebot an Getränken und leckeren Kleinigkeiten ist für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.

Der Eintritt ist frei.

Samstag, 13. November 2010, 10 bis 13 Uhr
Bücherbasar in der Rheinischen Landesbibliothek

Durch umgebaute Räumlichkeiten gibt es beim Bücherbasar in der Rheinischen Landesbibliothek Platz zum Stöbern. Interessierte erhalten die Gelegenheit, Bücher aller Fachgebiete zu sehr günstigen Preisen zu erwerben. Neben wissenschaftlichen Werken können auch heimatkundliche Titel, Romane, Reiseführer, Bildbände und sonstige Unterhaltungsliteratur sowie Kinder- und Jugendbücher erstanden werden - vieles davon in fast neuwertigem Zustand.

Donnerstag, 25. November 2010, 19 Uhr
Baedeker und Cook – Das obere Mittelrheintal als Reiseziel des 19. Jahrhunderts. Vortrag von Dr. Benedikt Bock

Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal faszinierte schon früh als Reiseziel. Der Verlag Karl Baedeker und das Reiseunternehmen Thomas Cook & Son förderten als Multiplikatoren die Entwicklung des Tourismus in der Region. Die Fülle der Reiseliteratur zum Mittelrhein sowie seine Aufnahme als eines der ersten Reiseziele auf dem europäischen Kontinent in das Angebot von Thomas Cook & Son zeugen von der zeitgenössischen Relevanz des Rheintourismus. Dampfschiff und Eisenbahn ermöglichten Massentourismus und Gesellschaftsreisen am Mittelrhein und trugen zu dessen Entwicklung zu einer bedeutenden europäischen Tourismusregion des 19. Jahrhunderts bei.

Der Referent stellt in seinem Vortrag anhand einer Analyse von Reiseliteratur die Entwicklung des Tourismus für den Rheinabschnitt von Mainz bis Bonn in der Zeit zwischen 1756 bis ca. 1914 dar.

Donnerstag, 9. Dezember 2010, 19 Uhr:  
Trotz alledem. Zwischen Liebestraum und Revolution. Ferdinand Freiligrath zum 200. Geburtstag. Vortrag von Dr. Michail Krausnick