Im Juli erscheint die Publikation: Alexander Olenik/Helmut Rönz/Keywan Klaus Münster (Hg.), Die „Bonner Republik“ in Zeitzeugengesprächen. Geschichte und Erinnerung aus regionaler Perspektive (Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte, Bd. 12), Wien/Köln 2024, 260 Seiten, inkl. teils farbige Abbildungen, gebunden/E-Book, ISBN 978-3-412-52796-9, 29 Euro.
»Bonn« ist zum Synonym der zweiten deutschen Republik und ihrer Stabilität geworden. Ohne die Verortung des politischen Geschehens in der Stadt am Rhein würde der Erinnerung an die »alte« Bundesrepublik etwas fehlen.
Über 200.000 Menschen starben durch die nationalsozialistische „Euthanasie". Die Zahl jener, die durch Zwangssterilisierungen oder unmenschliche Experimente in den Konzentrationslagern und anderen Einrichtungen unwiderrufbare psychische und physische Schäden erlitten, ist noch viel höher. Der Einzelne wurde zur Zahl, zum unerwünschten Teil der „Volksgemeinschaft". Das Leid der Opfer an Rhein und Sieg sowie das System, das sie dazu machte, hat der Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte seit 2017 in einer breitangelegten Studie erforscht. Ganz konkret wird nach Taten und Tätern, vor allem aber nach den Betroffenen und deren Schicksalen gefragt. Dabei stehen zwangsweise durchgeführte Sterilisationen von Kranken und die Ermordung von Menschen mit psychischer oder geistiger Beeinträchtigung im Vordergrund. Die nun erschienene Publikation von Ansgar S. Klein ist Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojektes. Der Band ist Teil der Reihe „Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte“ (Band 8).
Über viele Jahrzehnte blickten die Trierer Mittelalterforscher neidvoll nach Köln, wo der von Friedrich Wilhelm Oediger bearbeitete erste Band der „Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter“ (313-1099) von 1954/61 ein diplomatisches Meisterwerk darstellte und diesem bis 2001 zwölf weitere voluminöse Bände folgten, die bis zum Jahr 1414 reichen. Dagegen nahm sich der bereits von 1861 stammende Band der „Regesten der Erzbischöfe zu Trier“ aus der Feder von Adam Goerz, der die Jahre 814 bis 1503 abdeckt, mehr als bescheiden aus.
Mit dem vorliegenden Band hat die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde ihre neue Publikationsreihe „Historische Bilder des Rheinlands“ begonnen, die zum Ziel hat, Bildquellen zur rheinischen Geschichte zu edieren. Im Mittelpunkt des ersten Bandes, der sich in zwei Teilbände aufgliedert, stehen historische Luftbildaufnahmen des Rheins. Der vorliegende erste Teil umfasst den Mittelrhein zwischen dem hessischen Eltville und dem nordrhein-westfälischen Bonn.
733 S., zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-929135-71-816.06.2020
In der Region des südlichen Mittelrheins, die in der Kunstgeschichte deutlich weiter gefasst wird als gewöhnlich, sind noch 84 Werke spätgotischer Tafelmalerei aus der Zeit von 1450 bis 1510 erhalten. Eine vollständige und ausführliche Überblicksdarstellung der Tafeln und Retabel lag jedoch im Gegensatz zu anderen Gebieten des deutschsprachigen Raumes bislang nicht vor.
„Kulturpolitik ist älter als der Begriff“, hielt Karl Ditt in seiner großen Studie über die kulturellen Aktivitäten des Provinzialverbandes Westfalen zwischen Weimar und Hitler fest. Und in der Tat ist der heute so geläufige wie selbstverständliche Begriff der „Kulturpolitik“ ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkommender Terminus der modernen Politik- und Verwaltungssprache, der seinen wirklichen Durchbruch erst in der Weimarer Republik erzielte.