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Essen, Lazarettstraße 37 Inschriften (1832-1923)

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ID ela-36
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Essen, Lazarettstraße, ela-36: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?ela-36

Name


Naftali Hirz Hirschland ben Schlomo (Herz Hirschland) [19.11.1839]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏[פ״]נ‏‎ Hier ist begraben
‎‏איש אמונים הלך נכחות אכל‏‎ ›ein Mann von Treuen‹, ›er wandelte in Geradheit‹, ›er ernährte sich
‎‏יגיע כפו ועמלו כל ימיו ורצוי לכל‏‎ von der Mühe seiner Hände und seiner Mühsal‹ all seine Tage, und ›willkommen (war er) bei all
‎‏אחיו כל ימי חייו הנעלה הישיש כ״ה‏‎ seinen Brüdern‹ alle Tage seines Lebens, der Erhabene, der Hochbetagte, der geehrte Herr
‎‏נפתלי הירץ [הירש]לאנד בן החבר‏‎ 5 Naftali Hirz Hirschland, Sohn des toragelehrten
‎‏ר׳ שלמה ז[״ל הלך] לעולמי עד ביום‏‎ Herrn Schlomo, sein Andenken zum Segen, er ging hin ›in die Ewigkeit‹ am Tag
‎‏[...] ת״ר ׃‏‎ [...] 600
‎‏[...]‏‎ [...]
 Rückseite:
Hier ruhet
Herz Hirschland 10
geb[oren], 5526
[gestorb]en, 5600
[...]AM.
[...]
[...] 15

 

 Zl 2: Spr 20,6 | Zl 2: Jes 57,2  Zl 2f: Ps 128,2  Zl 3f: Est 10,3  Zl 6: Jes 45,17

Kommentar

Datierung Geboren 1767; gestorben 19.11.1839
Jüdische Grabsteine waren bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ausschließlich auf Hebräisch beschriftet. Auf der Rückseite des Grabmals ist die älteste erhaltene deutsche Inschrift auf einem jüdischen Grabmal auf dem heutigen Gebiet der Stadt Essen angebracht (inklusive des alten Kettwiger Friedhofs, der heute auf Ratinger Gebiet liegt). Sie gibt nach einer Einleitungsformel den Namen sowie Geburts- und Sterbejahr nach dem jüdischen Kalender an. Es folgte ein vermutlich dreizeiliger Text, von der Inschrift darüber abgesetzt durch die Wahl einer anderen Schrifttype (Antiqua in Großbuchstaben statt Fraktur und Kursive), der sich leider nicht erhalten hat. Zu erwarten wäre vermutlich ein abschließender Segen.
Namenskunde Als der biblische Erzvater Jakob seine zwölf Söhne segenete, verglich er seinen Sohn Naftali mit einem springenden Hirschen (Genesis 49,21). Daher kommt die Parallelität der Namen Naftali, Zwi (hebr. für "Hirsch"), und dem deutsch Hirsch, Hersch, Herschel, Hirz, etc., und davon auch abgeleitet der Name Herz. Hier wurde der Name auch mit der Endung "-land" zum Familiennamen abgewandelt.

Beschreibung

Lage Non in situ. Nach 1941 auf einem separaten Feld des neuen Friedhofs an der Schulzstraße neu aufgestellt.
Zustand 1986 Die Oberfläche der Inschrift platzt an mehreren Stellen ab, ein Teil der Inschrift ist verloren gegangen.
2018 Es sind weitere Teile abgeplatzt.

Zur Person

Herz Salomon Hirschland, Stammvater der Essener Familie Hirschland, wurde 1767 als Sohn von Salomon Herz Hirschland und Golde Levi in Steinheim geboren. Er war verheiratet mit Judith (Jüdel) Bendix später Löwenstein. Sie starb 1815 im Alter von 37 Jahren und hinterließ sieben Kinder: Salomon (1799), Abraham (1801), Levi (1804), Simon (1807), Jochebed (Bertha), später verheiratete Levi (1808), Moses (1810) und Goldchen (1812). In Steinheim hatte Herz Salomon als Metzger gearbeitet, er ging nach Essen, um dort sein Geld als Lehrer zu verdienen. Die Familie blieb in Steinheim. Nach dem frühen Tod der Mutter kamen die Kinder zu ihrem Vater nach Essen. Sie mussten die 180 km zu Fuß gehen, der älteste war 16, der jüngste fünf Jahre alt.

Zur Familie

Söhne: Levi Hirschland (Grabstein Nr. ela-0009), Simon Hirschland (Essen-Segeroth: Grabstein Nr. seg-0286) und Moses Hirschland (Grabstein Nr. ela-0024)

Fotografien

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Epigraphisches Bildarchiv, Steinheim-Institut

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Hüttenmeister, Nathanja; Martin, Anna

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Essen, Lazarettstraße, ela-36
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=ela-36
(letzte Änderungen - )

 

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=ela-36
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