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Ahaus 57 Inschriften (1844-1937)

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ID aha-14
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ahaus, aha-14: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?aha-14

Name


Mosche ben Ascher Gumpert [16.3.1882] · Moses Gumpert                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏משה עלה למרום‏‎ Mosche stieg auf zur Höhe.
‎‏פ״ט‏‎ Hier ist geborgen,
‎‏מכבד היוצר ותורתו‏‎ der den Schöpfer und seine Lehre ehrte,
‎‏שלם כל ימיו ביראתו‏‎ vollkommen all seine Tage in seiner (Gottes)furcht,
‎‏הלום יישן במנוחתו‏‎ 5 allhier schlafe er in seiner Ruhestatt,
‎‏עד כי ייקץ משנתו‏‎ bis er auferstehen möge von seinem Schlaf,
‎‏ה״ה‏‎ es ist
‎‏איש יקר רוח כ״ה משה‏‎ ein Mann reicher Einsicht, der geehrte Herr Mosche,
‎‏בן כ״ה אשר גומפערט‏‎ Sohn des geehrten Herrn Ascher Gumpert,
‎‏נפטר יום ה׳ כ״ה אדר ונקבר‏‎ 10 verschieden (am) Tag 5, 25. Adar, und begraben
‎‏למחרתו עש״ק כ״ו בו‏‎ am folgenden Tag, Rüsttag des heiligen Schabbat, 26. desselben
‎‏שנת תרמ״ב‏‎ des Jahres 642.
‎‏תנצב״ה‏‎ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

Kommentar

Datierung Gestorben Donnerstag, 16.3.1882 ; begraben Freitag, 17.3.1882
Klare optische Gliederung der Inschrift mit einer rundbogigen Kopfzeile, Einleitungs- und Schlussformeln, die durch ihre Größe hervorgehoben werden, sowie einem Akrostichon zu Beginn der gereimten Eulogie, die allerdings - wahrscheinlich aufgrund der Kürze des mit nur drei Buchstaben geschriebenen Namens Mosche - auf vier Zeilen verlängert wurde. Keine andere Inschrift in Ahaus bringt die Hoffnung auf die Auferstehung so deutlich zum Ausdruck wie diese. Wie schon beim 1875 gestorbenen Bruder David (aha-9) fehlt auch hier eine deutsche Inschrift, dafür wird der bürgerliche Familienname in der hebräischen Inschrift angegeben. Wir schließen daraus, dass Moses Gumpert ebenso traditionell fromm war, das heißt regelmäßig die Synagoge aufsuchte und in der Tora sich kundig machte.
Zl 1: Vgl. Exodus 19,3.
Zl 8: Vgl. Sprüche 17,27.

Stilmittel

Reim auf -ato in Zln 3-6.
Akrostichon MoSCHeH in Zln 3-5.

Beschreibung

Material Sandstein
Beschreibung Breite, hochrechteckige Sandsteinstele mit geradem Abschluss. Das Schriftfeld wird von vorgesetzten Säulen gerahmt, die einen Rundbogen tragen. Die Inschrift ist zentriert, die erste Zeile folgt dem Rundbogen. Einleitungs- und Schlussformel wurden durch größere Buchstaben hervorgehoben.
Zustand Das Grabmal wurde in den Boden einbetoniert, wodurch die letzte Zeile nur noch halb zu sehen ist. Verwitterungsspuren am Schriftfeld und den Säulen.

Zur Person

Moses Gumpert wurde laut Melderegister (1.02.24-10) am 18.11.1821 geboren und heiratete am 29.5.1851. Ein Verzeichnis von 1825 gibt seinen Beruf mit Krämer an, das Heiratsregister 1851 mit Trödler, 1863 ist er als Geldverleiher tätig, und 1878 wird er als Metzger genannt. Ende der 1870er Jahre bot sich Moses Gumpert der Gemeinde unentgeltlich als Kantor an. Laut den Akten des Standesamtes Ahaus starb er im Alter von 60 Jahren.

Zur Familie

Vater: Aser Gumpert (aha-1)
Mutter: Hanna Gumpert geb. Leser (aha-3)
Gattin: Rieka Gumpert geb. Rose (aha-7)
Sohn: Aser Gumpert (aha-32)

Quellen / Sekundärliteratur

Standesamt Ahaus: 16.3.1882
StA 1.02.24-10 (Hausnummernverzeichnis), S. 323, 866
StA 1.12.55 (Führung der jüdischen Familienregister, 1824-1864), S. 30, 32-34
StA 1.12.55 (Hebammen-Unterstützungsgelder, 1825-1874), S. 45
P 8 / Nr. 26 (Heirats-Register der Jüdischen Eingesessenen der Bürgermeisterei Ahaus), Jg. 1849-74, Nr. 7
Hesse/Segbers, S. 84, 95f.

Fotografien

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Heinz Duttmann

heutiges Foto
2005
recto
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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Ahaus, aha-14
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=aha-14
(letzte Änderungen - 2016-07-25 17:09)

 

Steinheim-Institut
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