(1784-1915)
ID | gif-31 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Gifhorn, gif-31: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?gif-31 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
הזקנה והישרה | die Betagte und die Aufrechte, | ||||
אשת אמנו | [Gattin], unsere Mutter, | ||||
מרת אלפינע | Frau Alfine, (Gattin des) | ||||
ר׳ דוד מענקע ז״ל | 5 | Herrn David Menke, sein Andenken zum Segen, | |||
נפטר׳ א׳ ז׳ כסלו תרע״ו לפ״ק | verschieden (Tag) 1, 7. Kislev 676 der kleinen Zählung. | ||||
כל? אטפ נפטרו | Alle? [...] sind gestorben, | ||||
כי אבי ואמי עזבוני | ›da mein Vater und meine Mutter mich verlassen haben‹. | ||||
תנצב״ה | Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens | ||||
Rückseite | |||||
Hier ruht | 10 | ||||
unsere teure Mutter | |||||
Frau | |||||
Adolfine Menke | |||||
geb. Ostwald, | |||||
geb. 10. Mai 1851 | 15 | ||||
zu Petershagen, | |||||
gest. 14. Novbr. 1915 | |||||
zu Dessau. | |||||
Dem Auge fern, | |||||
dem Herzen nah. | 20 |
Zl 8: Ps 27,10
Datierung Geboren 10.05.1851; gestorben Sonntag, 14.11.1915
Auf dem letzten Grabstein, der Jahre nach Auflösung der jüdischen Gemeinde auf diesem Friedhof gesetzt wurde, war man bemüht, dem hebräischen und dem deutschen Anteil dasselbe Gewicht zu verleihen. Das Grabmal ist weitgehend identisch gestaltet wie das des 1894 gestorbenen Gatten, hier wurden jedoch die Inschriften jeweils um einen Sinnspruch ergänzt. Der Sinnspruch im hebräischen Text setzt sich (zumindest teilweise) aus einem Psalmvers zusammen und läßt vermutlich ein überlebendes Kind sprechen, das nach dem Vater nun auch der Mutter einen Grabstein setzen musste. Der Sinnspruch im deutschen Text zählt zu den bis heute beliebtesten Grabsprüchen, nicht nur auf jüdischen Friedhöfen.
In der hebräischen Inschrift wird deutlich, dass nach Auflösung der jüdischen Gemeinde in Gifhorn auch die Steinmetze keine Übung mehr im Umgang mit den hebräischen Buchstaben hatten. Die Inschrift ist nur schwer zu entziffern, da sich eine Reihe von Buchstaben, insbesondere in Zeile 7, nicht eindeutig bestimmen ließen. Zudem ist in der Inschrift die Reihenfolge der Worte etwas durcheinander geraten. Die Angabe "Gattin des" fehlt zwischen Zeile 4 und 5 und steht stattdessen am Anfang der dritten Zeile. Und bei dem Namen "Alfine" handelt es sich entweder um eine Koseform des bürgerlichen Namens Adolfine oder der Steinmetz vergaß den Buchstaben ד/d.
Zl 15: Laut Geburtseintrag wurde Adolfine Ostwald am 22.05.1851 geboren.
Material Muschelkalk
Beschreibung
Gesockelte Stele mit Dreiecksgiebel mit Eck-Akroterien und Palmette auf zweifachem Fries. Das erhabene Schriftfeld wird an den Ecken von Rosetten geziert. Das Grabmal ist fast identisch gestaltet wie das des Ehemannes.
Ornament florale Verzierung; gestalterische Verzierung
Adolfine Philippine Menke geb. Ostwald war die Ehefrau des Dagobert David Menke. Sie wurde im westfälischen Petershagen geboren als Brendel Philippine und war die Tochter des Handelsmann Moses Ostwald und der Amalie geb. Lilienfeld.
Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, Nr. 234, Zivilstandsregister der Juden der Gemeinde Petershagen, Kreis Minden mit den Orten Heimsen, Petershagen, Quetzen, Windheim (G 1848-1872), S. 15.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Gifhorn,
gif-31
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=gif-31
(letzte Änderungen - )
Steinheim-Institut
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