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Hausberge 144 Inschriften (1720-1953)

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epidat - epigraphische Datenbank

ID hau-2203
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hausberge, hau-2203: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hau-2203

Name


Kele bat Jechiel Kleve ⚭ Löb [28.05.1754]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏ותמת בת שוע אשת יהודה לפ״ק‏‎ ›und es starb die Tochter Schuas, das Weib Jehudas‹ der kleinen Zählung
‎‏פ״נ‏‎ Hier ist begraben
‎‏אשת חיל צדקה עשתה‏‎ ›die tüchtige Gattin‹, Wohltätigkeit erwies sie
‎‏כאביגיל צנועה היתה‏‎ wie Awigail, züchtig war sie
‎‏כדבורה מעשי׳ הי׳ נעימה‏‎ 5 wie Dwora, ihre Taten waren anmutsvoll,
‎‏בני׳ הדריכה בדרכי ישרים‏‎ ihre Kinder leitete sie auf den Wegen der Aufrechten
‎‏וגמלה חסד לעניי׳ ודלים‏‎ ›und sie erwies Liebeswerk‹ den Armen und Geringen,
‎‏מ׳ קילה בת כ׳ יחיאל קליף ז״ל‏‎ Frau Kele, Tochter des geehrten Jechiel Kleve, sein Andenken zum Segen,
‎‏אשת ה׳ ליב שלי״ט נפטרת‏‎ Gattin des Herrn Löb, er möge viele gute Tage leben, sie verschied
‎‏והלכ׳ לעולמה ביו׳ שני דחג‏‎ 10 ›und ging hin in ihre Welt‹ am zweiten Festtag
‎‏השבועות תקי״ד לפ״ק‏‎ :‏‎ des Wochenfestes 514 der kleinen Zählung.
‎‏[תנצב״ה]‏‎ [Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens]

 

 Zl 1: Gen 38,12  Zl 3: Spr 31,10  Zl 7: Av 1,2  Zl 10: Koh 12,5

Kommentar

Datierung Gestorben Dienstag, 28.05.1754
Das Grabmal ist in seiner optischen und sprachlichen Gestaltung einzigartig auf diesem Friedhof. Es ist der einzige Grabstein mit einer hebräischen Kopfzeile, diese ist im Rundbogen eingehauen oberhalb der Einleitungsformel. Während in der Eulogie auf beliebte Wendungen zurückgegriffen wurde, verwendete man für die Kopfzeile ein eher seltenes biblisches Zitat. Auch die verwendung eines Chronogramms ist besonders hervorzuheben.
Zl 1: Schua ist kein Name, es kann mit "Edler" oder "Vornehmer" übersetzt werden und bezieht sich auf ihren Vater Jechiel Kleve. Man hat hier ein passendes bibisches Zitat gefunden, das sich auf Kele anwenden ließ, obwohl dies kein biblischer Name ist wie beispielsweise Sara oder Ester.
Zl 5: Hier steht eindeutig ein ‎‏כ‏‎ am Anfang der Zeile, also "wie", womit der Satz "Züchtig war sie wie Dwora", in Musterinschriften steht dort ein ‎‏ב‏‎, also "in", womit der Satz lauten würde "züchtig war sie in ihrem Reden". Die Buchstaben ‎‏ב‏‎ und ‎‏כ‏‎ werden leicht verwechselt. Es ist also nicht sicher welche Aussage hier gemeint war.
Zl 12: Der Schlusssegen ist nicht zu sehen, möglicherweise ist er im Erdreich verborgen oder wurde beim Wiederaufrichten des Grabsmales zerstört.
Namenskunde Der Name des Gatten wird in der Kopfzeile mit Jehuda angegeben und in Zeile 9 mit Löb. In seinem Segen über seine zwölf Söhne vergleicht der biblische Stammvater Jakob seinen Sohn Jehuda mit einem jungen Löwen (Genesis 49,9). Daher kommt die Parallelität der Namen Jehuda, Arje (hebr. für "Löwe") und dem deutschen Löb, Löw, Leib, Levi etc., im 19. Jahrhundert oft durch Leopold ersetzt.

Stilmittel

Reim auf -ail in Zln 3-4, auf -a in Zln 4-5, auf -im in Zln 6-7
Chronogramm In der ersten Zeile ist im Genesis-Zitat vermutlich ein Chronogramm versteckt. Durch Markierungen werden bei einem Chronogramm einzelne Buchstaben hervorgehoben, deren Zahlenwerte addiert das Sterbejahr ergeben. Leider sind die Markierungen hier nicht mehr zu erkennen, die nun markierten Buchstaben würden zum Sterbejahr passen, es könnte aber auch eines des anderen ‎‏ת‏‎ markiert gewesen sein.

Beschreibung

Lage Alternative Nummerierung: Minden R 02 St 03
Ornament filigrane Verzierungen

Zur Person

Kele, Tochter des Jechiel Kleve, war verheiratet mit Löb, Sohn des Feiwesch.

Zur Familie

Ehemann: Löb ben Feiwesch (Grabstein Nr. hau-2202)

Fotografien

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hausberge, hau-2203
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hau-2203
(letzte Änderungen - )

 

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=hau-2203
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