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Lage 140 Inschriften (1715-1936)

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Inv.-Nr.:
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epidat - epigraphische Datenbank

ID lag-35
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage, lag-35: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?lag-35

Name


Mordechai (genannt Gumpel) ben Chajim (Gumpel Vogelstein) [20.10.1834]                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏פ״נ‏‎ Hier ist begraben
‎‏הב׳ מרדכי המכונה‏‎ der Junggeselle Mordechai, genannt
‎‏גומפעל בן כ״ה חיים‏‎ Gumpel, Sohn des geehrten Herrn Chajim.
‎‏בך בחור אלהיך ׃ להשתעשע‏‎ ›Dich, Jüngling, hat dein Gott erwählt‹, sich zu erquicken
‎‏בנשמתך ׃ כי הלכת בדרך ישרה‏‎ 5 an deiner Seele, denn du gingst den rechten Weg
‎‏כל ימי חיך ׃ לא נסוג אחור לבך ׃‏‎ all deine Lebtage, ›nicht wich zurück dein Herz‹.
‎‏נפטר והלך לעולמו בליל ב׳‏‎ Verschieden ›und hingegangen in seine Welt‹ in der Nacht 2
‎‏ונקבר ביום ה׳ חו״ה מ״ס תקצ״ה לפ״ק‏‎ und begraben am Tag 5, Zwischenfeiertag des Laubhüttenfestes 595 der kleinen Zählung.
‎‏תנצב״ה‏‎ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

 

 Zl 4: Dtn 7,6 u.a.  Zl 6: Nach 2Sam 1,22  Zl 7: Koh 12,5

Kommentar

Datierung Gestorben in der Nacht auf Montag, 20.10.1834 ; begraben am dritten Tag
Die Eulogie, die hier erstmals den Verstorbenen direkt anspricht und erstmals auch graphisch klar gegliedert wurde, entstammt vermutlich einer Vorlage. Vgl. z.B. die sehr ähnliche Eulogie auf Elieser Sussmann Wetzlar, Jüdischer Friedhof Bonn-Schwarzrheindorf, Grabstein Nr. bns-2043 von 1744.
Zl 4: ‎‏בחר‏‎ bedeutet sowohl "Jüngling" als auch "erwählt" und ist hier doppelt zu lesen: "Dich, Jüngling, erwählte...".
Zl 6: Im 2. Buch Samuel 1,22 bezieht sich der Vers nicht auf das Herz, sondern auf das Schwert Jonathans.

Stilmittel

Reim auf -echa in Zln 4-6.

Beschreibung

Lage Neues Grabfeld, Nr. 35.
Beschreibung Stele mit eingezogenem Rundbogenabschluß, leicht eingetieftem Schriftfeld und schlichten, aber sorgfältig gearbeiteten erhabenen Buchstaben. Die Inschrift füllt das gesamte Schriftfeld (teilweise durch langgezogene Buchstaben), die einzelnen Abschnitte sind durch Striche/Rauten voneinander getrennt (nach Zln 1, 3, 6 und 8), Sinnabschnitte in der Eulogie sind durch vertikale Reihen von vier übereinanderstehenden Punkten voneinander getrennt, die gleichzeitig den Reim hervorheben (hier durch Doppelpunkte wiedergegeben). Die Kopfzeile im Giebelfeld und der Schlußsegen sind jeweils in runde Medaillons gesetzt und stehen mittig über bzw. unter der Inschrift.
Schrift erhaben
Abkürzungszeichen Tilden, leicht nach rechts geneigte einfache und doppelte Striche
Ornament gestalterische Verzierung
Zustand 2003 Das leicht eingesunkene und leicht verwitterte Grabmal ist am Giebel und am rechten Rand leicht beschädigt.

Zur Person

Mordechai Gumpel ben Chajim war ein Sohn des Heinemann Salomon, der 1810 den Namen Vogelstein angenommen hatte, und der Fogel bat Israel. Er war früh erblindet und musste von seinem Bruder Levi mit versorgt werden.

Zur Familie

Mutter: Fogel bat Israel, Gattin des Chajim (lag-0023)

Quellen / Sekundärliteratur

Martin Hankemeier: Zur Geschichte der Juden in Lage, Detmold 2003, S. 141.

Fotografien

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Bert Sommer

heutiges Foto
2003-05-26
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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Lage, lag-35
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=lag-35
(letzte Änderungen - 2015-03-17 09:37)

 

Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=lag-35
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