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Balduinstein mit
Hausen (VG Diez, Rhein-Lahn-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte in Balduinstein und Hausen
In Balduinstein (Stadtrecht seit 1321) lebten bereits im Mittelalter
einzelne jüdische Personen. Unter dem Schutz des Erzbischofs Balduin von Trier
wurden 1319 erstmals Juden in Balduinstein und Isselbach aufgenommen. 1443 wird ein "Judenhaus" in
der Stadt genannt ("dor alte stall genannt das Judenhaus under der Burgh
Baldenstein gelesen").
Im 18. Jahrhundert betrug das Judenschutzgeld 4 Thaler (1740,
1762).
Im 19./20. Jahrhundert gehörten die in Balduinstein und Hausen lebenden
jüdischen Personen zur Gemeinde in Diez
(spätestens seit 1830/35). 1821 gab es zwei jüdische Familien in der Stadt
(Familien Stern und Isselbacher). 1843 werden in Balduinstein mit Hausen 20
jüdische Einwohner gezählt, 1905 14, 1932 vier jüdische Einwohner (darunter
Emanuel Stern und Betty Stern geb. Oppenheimer).
An Einrichtungen war vermutlich ein Betraum vorhanden (s.u.); die Toten
aus den jüdischen Familie wurden auf dem Friedhof
im Ortsteil Hausen beigesetzt.
Nach 1933 sind die letzten jüdischen Einwohner aus Balduinstein verzogen.
Es ist nicht bekannt, ob direkt vom Ort Personen deportiert wurden.
Von den in Balduinstein geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Susanne Schloss geb.
Stern (1904, lebte später in Friedberg, deportiert ab Darmstadt in September
1942 nach Treblinka), Betty Stern geb. Oppenheimer (geb. 1877 in Laufenselden,
lebt später in Balduinstein, deportiert ab Darmstadt am 27. September 1942 in
das Ghetto Theresienstadt, wo sie am 3. März 1943 umgekommen ist), Emanuel
Stern (geb. 1871 in Balduinstein, lebte auch später hier; deportiert ab
Darmstadt 1942 in das Ghetto Theresienstadt, wo er am 23. Juni 1943 umgekommen
ist).
Zur Geschichte eines Betraumes
Nach der Zusammenstellung von Thea Altaras s.Lit. S. 30 gab es
in Balduinstein einen Betraum, der um 1905 geschlossen wurde.
Adresse des Betraumes
Unbekannt, sehr wahrscheinlich in einem der jüdischen
Wohnhäuser
Fotos
Fotos zur
jüdischen Geschichte in Balduinstein (außer zum Friedhof)
sind nicht vorhanden;
über
Zusendungen oder Hinweise freut sich der Webmaster der "Alemannia
Judaica";
Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Friedrich Michel: Geschichte von Balduinstein mit
Hausen (Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und
Geschichtsforschung XLVI [= 41] 1910/11 S. 133-181). |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 97 (mit weiteren Literaturangaben).
|
| Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen alle
Gotteshäuser im Lande (Psalm 74,8). Jüdische Spuren im Rhein-Lahn-Kreis -
Jahrzehnte danach. Limburg 1998. S. 42-43. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 30. |
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