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Binningen (Eifel)
(Kreis
Cochem-Zell)
mit umliegenden Orten
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In
Binningen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in
die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1757 werden erstmals Juden
am Ort genannt. 1781 waren bereits sechs jüdische Familien im Amt Münster und
damit vermutlich in Binningen (Lipmann, Mayer, Feit Mauschel, Israel, Salomon
Leier und Abraham Jacob). Anfang des 19. Jahrhunderts war die jüdische
Gemeinde in Binningen die zahlenmäßig größte im Gebiet des heutigen
Landkreises Cochem-Zell.
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich im 19. Jahrhundert wie
folgt: 1808 50 jüdische Einwohner, 1817 80 (24,8 % von insgesamt 322
Einwohnern), 1858 67 (15,2 % von 440), 1895 52 (11,3 % von 461).
An Einrichtungen hatte die Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische
Elementarschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser
Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und
Schochet tätig war (vgl. unten die Ausschreibungen der Stelle 1857 und 1870).
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde die jüdische Elementarschule
aufgelöst; die jüdischen Kinder besuchten seitdem die katholische Volksschule
und erhielten durch den jüdischen Lehrer Religionsunterricht.
Auch die in umliegenden Orten lebenden jüdischen Einwohner (zeitweise einzelne
Personen/Familien in Brohl,
Dünfus, Düngenheim, Forst, Gamlen, Hambuch, Illerich, Kaifenheim, Möntenich,
Moselkern, Müden, Roes und Wirfus) nützten die jüdischen Einrichtungen in
Binningen. Die in Düngenheim, Hambuch und Illerich lebenden Juden gehörten ab
1920 zur Gemeinde in Kaisersesch.
Um 1924, als 25 jüdische Einwohner gezählt wurden (5,1 % von insgesamt
486 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Elias Wolff und die Herren
Meyer und Marx. Damals gehörten die in den folgenden Orten lebenden jüdischen
Personen zur Gemeinde Binningen: aus Brohl (8 Personen), Forst (2
Personen) und Roes (4 Personen). 1932 wird als
Gemeindevorsteher Elias Wolff genannt.
Nach 1933 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder (1933: 26 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Beim Novemberpogrom
1938 wurden mehrere Wohnungen und Läden der hier noch lebenden jüdischen
Familien brutal überfallen und verwüstet. Es gab Verletzte und es kam zu
Verhaftungen jüdischer Männer.
Von den in Binningen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945", ergänzt durch Angaben bei A. Schleindl s. Lit. S.
144-145): Emma
Berger geb. Marx (), Kurt Brunell (1925), Paula Brunell geb. Marx (1896), Emma
Dublon geb. Haas (1895), Julie Dublon geb. Haas (1891), Bella Grünewald geb.
Wolf (1899), Hedwig Haas (1895), Jakob Haas (1863), Leo Haas (1900), Luise Haas
geb. Carl (1886), Michel Hanau (1883), Hedwig Leeser geb. Haas (1893), Karoline
Lind geb. Marx (1870), Amalie Marx (1866), Anna Marx geb. Marx (1876), Emma Marx
(1889), (Siegfried) Erich Marx (1926), Erna Marx (1921), Henriette Marx geb.
Wolf (1889), Jetta Marx geb. Sender (1876), Moses Marx (1871), Selma Marx
(1893), Johanette Mayer geb. Wolf (1896), Betty Sachs geb. Marx (1899), Bernhard
Schmitz (1892), Else Schmitz (1913), Fanny Schmitz geb. Simon (1873), Herta
Schmitz geb. Winter (1913), Levi Schmitz (1859), Max Schmitz (1908), Richard
Schmitz (1910), Selma Schmitz geb. Spitzer (1896), Sophia Schmitz (1902),
Wilhelm Siegler (1863), Hannelore Voss (1928), Hedwig Wolf geb. Kaufmann (1893),
Julius Wolf (1894), Manfred Wolf (1930), Salomon Wolf (1894).
Aus Brohl sind umgekommen (Zusammenstellung von Rudolf Menacher,
mitgeteilt am 10.12.2014): Jakob Gärtner (1913), Paula Gärtner geb. Hayum
(1878), Simon Gärtner (1878), Anna Levy geb. Gärtner (1892), Amalie Marx
(1866), Frieda Marx (= Frieda Rodriguez geb. Marx, 1908), Jetta Max geb. Sender
(1876), Moses Marx (1871), Hedwig Seckel (1910), Gertrud (Gertruda) Silberberg
geb. Gärtner (1882).
Hinweis: es gibt in einigen Listen Verwechslungen mit Brohl
Kreis Ahrweiler.
Aus Dünfus ist umgekommen: Wilhelm Schmitz (1872), aus Gamlen
sind umgekommen: Bernhard Siegler (1873) und Moses Siegler (1876), aus Hambuch
sind umgekommen: Paula Hessel (1907), Robert Hessel (1905), Herbert Löwenstein
(1909), Selma Siegler geb. Hessel (1900), Jenny Simon geb. Hessel (1897), Berta
Wolff geb. Lorig (1895), Edith Karoline Wolff (1936), Gertrud Hermine Wolff
(1927), Hans Wolff (1924), Moritz Wolff (1882), Susanne (Susi) Wolff (1926), aus
Kaifenheim ist umgekommen: Moritz Schmitz (1868), aus Wirfus ist
umgekommen: Heinrich Kaufmann (1905).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1857 /
1859 / 1870
Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. August 1857: "In der
Gemeinde Binningen, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Cochem, ist die Stelle
eines Lehrers, Vorbeters und Schächters vom 1. September dieses Jahres zu
besetzen, mit einem Gehalte von 180 Thalern und freier Wohnung. Geeignete
Reflektanten wollen sich baldmöglichst franco an B. Kaufmann, Vorsteher
der betreffenden Gemeinde wenden." |
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Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. April 1859: "In unserer Gemeinde ist die Stelle eines
geprüften Lehrers, Vorbeters und Schächters vakant; auf Letzeren kann
auch verzichtet werden. Derselbe muss die Fähigkeit besitzen, den
deutschen Elementar- und hebräischen Unterricht zu erteilen. Fixierter
Gehalt 200 Thaler nebst freier Wohnung und noch Nebeneinkommen von der
Schechita. Reflektanten werden ersucht, ihre Zeugnisse portofrei an Herrn
S. Kaufmann in Lutzerath einzusenden, oder sich demselben persönlich
vorzustellen.
Binningen im Kreise Cochem an der Mosel, den 1. April 1859.
Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde." |
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Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Mai 1870: "Bei der jüdischen
Gemeinde zu Binningen, Kreises Cochem, ist die Stelle eines
Religionslehrers und Kantors vakant. Bewerber können das Nähere bei dem
unterzeichneten Vorsteher erfahren.
Leopold Haas." |
Lehrer M. Ringstädt sucht eine neue Stelle (1901)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Januar 1901:
"Ein unverheirateter
Religionslehrer und Kantor sucht eine passende Stelle zum 1. April dieses
Jahres bei bescheidenen Ansprüchen.
M. Ringstädt, Lehrer zu Binningen
bei Cader (Mosel)."
Anmerkung: Mit "Cader" ist wohl Karden gemeint. |
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Diamantene Hochzeit von Samuel Marx und Sara geb. Heymann
(1922)
Meldung
in der Zeitschrift des Centralvereines (CV-Zeitung) vom 2. November 1922:
"Die diamantene Hochzeit begingen am 22. dieses Monats Herr Samuel
Marx und seine Gattin Sara geb. Heymann in Binningen (Kreis
Cochem)." |
Goldene Hochzeit von Jakob Haas und Therese geb. Schmitz (Mai 1937)
Meldung
in der Zeitschrift des Centralvereins (CV-Zeitung) vom 20. Mai 1937: "Jakob
Haas und Frau Therese geb. Schmitz (Binningen/Mosel) begehen am 24. Mai
ihre goldene Hochzeit." |
Der
oben genannte Jakob Haas (Foto aus Schleindl s. Lit. S. 138) war
Viehhändler und betrieb mit seiner Frau Therese (Theresia) eine Krämerei
in der Dorfstraße 83, wo die Familie (sieben Kinder) lebte. Beim
Novemberpogrom 1938 wurde die Wohnung und der Laden der Familie Haas durch
Nationalsozialisten überfallen. Jakob Haas wurde zu Boden geschlagen und
konnte sich in der Folgezeit körperlich und seelisch nicht mehr erholen.
Er starb am 21. Mai 1939 in Binningen. Seine Witwe wurde im April 1942
nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte, kam im Mai 1945 in ein
Kölner Krankenhaus, wo sie im Dezember 1945 starb. |
Zur Geschichte der Synagoge
Das Baujahr der Synagoge in Binningen ist nicht bekannt.
Bereits im 17. Jahrhundert soll ein Betsaal vorhanden gewesen sein. 1841
wurde die Synagoge neu gestaltet beziehungsweise renoviert. Aus dieser Zeit
stammen die hohen Rundbogenfenster. Im Innenraum war ein Gewölbe mit
Sternenhimmel.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge verwüstet, die Einrichtung
demoliert. Dasselbe geschah mit der Einrichtung des Schulhauses. Ritualien,
Torarollen und Bücher wurden in den Vorhof der Synagoge geworfen und dort
verbrannt.
Nach 1945 (nicht vor 1957) wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut,
dabei wurden die Fenster verändert und im Bereich des früheren Betsaales eine
Zwischendecke eingezogen.
Adresse/Standort der Synagoge: Hauptstraße 61
Link
zu den Google-Maps
Fotos
(Quelle der historischen Fotos: Schleindl s. Lit. S. 94 und 136;
Landesamt s. Lit. S. 116)
Die Synagoge und die
jüdische Schule
in Binningen |
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Rechts an die Synagoge
angebaut:
das Schulhaus |
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Die zerstörte Synagoge
und
der Umbau |
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Die zerstörte Synagoge
(1957) |
Erkennbar: der Einbau der
Zwischendecke
und die Veränderung der Fenster |
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Das Gebäude
der ehemaligen Synagoge in seiner Umgebung im Sommer 2009
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 28.08.2009) |
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Blick in den Hof, in dem die
Synagoge und
das jüdische Schulehaus standen |
Im Hintergrund das zu einem
Wohnhaus
umgebaute Synagogengebäude |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
August 2013:
Erinnerungen an die jüdischen Einwohner Brohls
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Artikel im "Wochenspiegel Cochem"
vom 13. August 2013: "Schicksal der Brohler Juden bewegt bis heute
(kt) | 13.08.2013
Mehr als 70 Jahre ist es her, dass Alfons Klinkner seine Nachbarn zum letzten Mal sah. In jener Nacht 1942 musste der damals Zehnjährige zusehen, wie die jüdischen Bürger aus Brohl auf eine Pferdekutsche stiegen. Keiner kehrte zurück und die Greuel jener Zeit bewegen den Zeitzeugen bis heute. Umso dankbarer ist er, dass die Gemeinde der Verlegung von
'Stolpersteinen' als Mahnmal für die Ermordeten zugestimmt hat.
Sie haben ihr Leben gelassen, nur weil sie Juden waren. 'Ein Mensch ist vergessen, wenn sein Name vergessen ist': Diesen Satz hat Künstler Gunter Demnig geprägt. Er hat das Projekt
'Stolpersteine' ins Leben gerufen. Seine Gedenktafeln erinnern inzwischen deutschlandweit an Opfer des Dritten Reichs.
Alfons Klinkner hat keinen der Menschen vergessen, die ihr Leben lassen mussten, nur weil sie Juden waren. Und bei der Erinnerung an jene Zeit, in der seine Nachbarn ins Abseits und schließlich in den Tod gezwungen wurden, ringt er noch heute um Fassung. Der 80-Jährige hat vieles aus jener Zeit niedergeschrieben. Nicht für ein Buch oder eine Ortschronik, sondern um die eigenen Erlebnisse wach zu halten. Ortsbürgermeister Torsten Uerz sagt, er sei
'ein lebendes Geschichtsbuch'. Ins Gedächtnis geprägt haben sich dem Zeitzeugen jedoch die furchtbaren Erlebnisse jener Kriegs- und Vorkriegsjahre. Der 9. November 1938 etwa, der Tag, der als
'Reichspogromnacht' in die Geschichte einging: In Brohl zerstörten Nazis den Gemischtwarenladen, der sich gegenüber des Elternhauses von Alfons Klinkner befand und der Familie Marx gehörte. Genau gegenüber der Dorfkirche hatte die jüdische Familie den Laden eröffnet und versorgte die Dorfbewohner jahrelang mit Alltagswaren. Doch mit Beginn der Nazi-Herrschaft war es den Brohlern verboten, dort weiter einzukaufen.
'Wer sich dagegen widersetzte, wurde verfolgt', weiß Alfons Klinkner. Unter Strafe verboten war auch der Kontakt zu Juden im Ort. Die Nachbarn, neben Familie Marx war das auch Familie Gaertner, die bisher zu seinem Leben gehörten, sollten plötzlich Feinde sein.
Mit einer Pferdekutsche wurden sie abtransportiert. Gegenseitige Besuche mussten daher im Schutz der Dunkelheit stattfinden. So wie in jener Nacht, als Moses Marx das Elternhaus von Alfons Klinkner aufsuchte.
'Er brachte meinem Vater einen siebenarmigen Kerzenleuchter', berichtet er.
'Er bat ihn, den Kerzenleuchter einem Juden zu geben, der zurückkehrt oder einem Verwandten.' Der 80-Jährige kämpft mit den Tränen, als er von diesem Abend berichtet, denn er weiß: Keiner der Brohler Juden kehrte zurück. Sie starben in Vernichtungslagern der Nazis.
Am Tag nach diesem Besuch von Moses Marx fuhr ein Pferdegespann vor die Häuser der jüdischen Familien und brachte sie bis zur Straße, die nach Treis-Karden führt.
'Dort mussten sie in einen Lkw umsteigen, dann ging es vermutlich zum Bahnhof nach Karden.'
Brohl sei kein 'Nazi-Dorf' gewesen. Doch 'die wenigen Ausnahmen' schafften es, die Bewohner in Angst und Schrecken zu versetzen. Ein Brohler soll etwa mitgeholfen haben, die Binninger Synagoge und den Brohler Laden zu demolieren. Der gleiche Mann stahl sich nach dem Krieg aus der Verantwortung. Als er über das Radio gesucht wurde, nahm er sich das Leben. In seinem Testament hatte er offenbar darum gebeten, unter seiner Lieblingseiche begraben zu werden. Alfons Klinkners Vater, der unmittelbar nach dem Krieg zum Bürgermeister gewählt wurde, lehnte das ab.
'Er wollte kein Nazi-Denkmal', erinnert er sich.
Jahre später ein Versprechen eingelöst. Dafür konnte Alfons Vater das Versprechen einlösen, dass er Moses Marx in jener Nacht vor dessen Deportation gegeben hatte.
'Eines Tages besuchte eine Verwandte der Familie Marx das Dorf und erkundigte sich nach deren Schicksal', erzählt der 80-Jährige. Ihr überließ der Bürgermeister den siebenarmigen Kerzenleuchter.
Heute gibt es in Brohl nur noch wenige Spuren aus der dunklen Vergangenheit. An der Stelle, an dem damals der Gemischtwaren-Laden stand, befindet sich eine Ruhebank. Doch schon bald, so ist es der Wunsch des Gemeinderates, soll dieser Platz gegenüber der Kirche auch ein Platz der Erinnerung werden.
Als eine der ersten Gemeinden hat sich der kleine Eifelort der Initiative 'Stolpersteine für den Landkreis Cochem-Zell' von Kreisverwaltung und WochenSpiegel angeschlossen.
'Wir haben das im Rat diskutiert und schließlich einstimmig beschlossen', sagt Torsten Uerz. Die Gemeindemitglieder möchten sich damit der Vergangenheit stellen.
'Es ist Teil unserer Geschichte.' Die 'Stolpersteine' sollen jedoch auch für die Zukunft mahnen, nicht wegzuschauen und sich gegen Ausgrenzung zu wehren.
Das Grauen begann vor der eigenen Haustür / Flyer Stolpersteine download.
'Das Grauen begann nicht erst in Auschwitz oder anderen Lagern. Es begann vor der eigenen Haustür': Dieser Satz stand in dem Flyer, in dem Kreisverwaltung und WochenSpiegel kürzlich um Mithilfe für das Projekt baten. Kaum einer weiß besser wie Alfons Klinkner, wie wahr dieser Satz ist.
Weitere Informationen gibt es bei Kreisarchivarin Irmgard Zimmer, Telefon 02671/61180, den Flyer zum Download
unter http://www.wochenspiegellive.de/fileadmin/PDF-Download/Stolpersteine_Flyer.pdf."
Link
zum Artikel oben im "Wochenspiegel" |
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August 2014:
In Brohl werden "Stolpersteine" verlegt
Anmerkung: in Brohl lebten bis 1942 zwei jüdische Familien
nebeneinander: die Familien Marx und Gärtner. Ihre ehemaligen Wohn- und
Geschäftshäuser sind bis heute erhalten. Vor ihnen wurden im August 2014
Stolpersteine verlegt. Zur Familie Marx gehörten: Amalie Marx und
ihr Bruder Issak, dessen Ehefrau Jetta geb. Bender sowie die Töchter
Frieda, Hedwig und Helene. Alle wurden ermordet. Von der Familie
Simon Gärtner und Paula geb. Hayum überlebte die Tochter
Mathilde; ihr Bruder Jakob wurde nach Polen
deportiert. |
In der Website brohl-eifel.de findet sich
ein Artikel: "Brohl: 'Stolpersteine' - Zur Geschichte der Juden in
Brohl. Auszug aus der Rede von Torsten Uerz anlässlich der Verlegung der
Stolpersteine am 23. August 2014..." Link
zum Beitrag |
Dezember 2019:
Im neuen Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2020 finden
sich Beiträge zur jüdischen Geschichte des Landkreises
|
Artikel in "Blick aktuell" (Cochem) vom 19.
November 2019: "Im Kreishaus wurde das neue Heimatjahrbuch 2020
vorgestellt - Jüdisches Leben - durch Erinnerung unvergessen
Cochem. 'Das neue Heimatjahrbuch ist ein Spiegelbild der Geschichte,
das auch zum Nachdenken anregen soll', ist die resümierende Aussage von
Landrat Manfred Schnur, die er im Rahmen seiner Begrüßungsansprache zur
offiziellen Vorstellung des Cochem-Zeller Heimatjahrbuches 2020 tätigte.
Dazu hatten sich im großen Sitzungssaal des Kreishauses unter anderem die
Autorinnen und Autoren eingefunden, die dieser Zusammenkunft natürlich gerne
beiwohnten. So behandelt das Schwerpunktthema, übernommen und bearbeitet von
Redaktionsmitglied Petra Lambertz (Cochem), das 'Jüdische Leben im Kreis
Cochem-Zell'. In diesem Zusammenhang erinnert sich die Autorin daran,
wie Vorfahren ihrer Familie als 'Judenfreunde' angeprangert wurden. Überdies
gewährt sie einen historischen Einblick in die Gründungszeit des
Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, die zu dieser Zeit aus
zahlreichen jüdischen Mitgliedern bestand und wo zwischen jüdischen und
nichtjüdischen Bürgern ein harmonisches Miteinander im Landkreis noch an der
Tagesordnung war. Dagegen erinnern heutzutage nur noch ehemalige Synagogen
und Stolpersteine an die Vergangenheit. Gerd Schommers (St. Aldegund)
beschäftigt sich im neuen Jahrbuch mit Begriffen, die zwar im
Moselfränkischen beheimatet sind, allerdings wie bspw. 'schäkern',
'malochen', 'mauscheln', 'Reibach machen' usw., ihren Ursprung in der
Jiddischen Sprache haben. Günther Bretz (Cochem) berührt in seinen
schriftlichen Ausführungen die frühe jüdische Geschichte an der Mosel bis zu
ihren Ursprüngen im Mittelalter, während Heinz Schmitt einen historischen
Almanach unter dem Titel 'Die Cochemer Juden' verfasst hat. Mit regionalen
jüdischen Kultstätten in Cochem,
Bruttig und
Ediger, befassen sich in der Ausgabe 2020 einmal mehr Günther Bretz,
Manfred Ostermann und Wolfgang Wolpert, während Rainer Vitz für
Beilstein, Heinz Kugel für Binningen,
und Alfred Lenz für Düngenheim das jüdische Leben beschreiben. Werner Lutz
berichtet über dramatische Szenen in
Kaisersesch und Alfons Friderichs rückt das Schicksal der Juden aus
Klotten in den Fokus. Ein Beitrag über
die Änderung jüdischer Familiennamen stammt aus dem Nachlass von Reinold
Schommers und Daniel Kugel begibt sich auf die Spuren jüdischen Lebens in
Lütz. Klaus Layendecker beschreibt die
zentrale Bedeutung der früheren jüdischen Gemeinde in
Treis in seinen detaillierten Recherchen,
während über einzelne jüdische Familien Dr. Gerrit Fischer, Friedrich
Fischer, Franz Josef Blümling, Franz Piacenza, Stefan Tournay und Werner
Schönhofen ihr Wissen vermitteln. Über die 21 Stolpersteine und deren
Verlegung in Bruttig berichtet zudem
Franziska Bartels. Der Redaktionsleiter des Heimatjahrbuches, Heinz Kugel,
lobte in seiner Ansprache sein engagiertes Mitarbeiter-Team, das auch heuer
das Erscheinen des 224 Seiten starken Jahrbuchs ermöglichte und hier
Ereignisse in der Heimat Hunsrück, der Eifel und an der Mosel dokumentiert.
Es ist wie seine bisherigen Vorgänger einmal mehr ein Stück Zeitgeschichte,
das in jedem Fall lesenswert erscheint. Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist für
7,50 Euro im Handel und an bekannten Verkaufsstellen erhältlich. "
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Angelika
Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis
Cochem-Zell. Hg. vom Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996. Das Buch ist auch online
zugänglich! |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005 (mit weiteren Literaturangaben).
|
| Katharina Wolter: Bauerbrot und Matzen. Informationen
zu diesem Buch |
n.e.
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