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Friedhöfe in der Region"
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jüdischen Friedhöfe im Kreis Cochem-Zell
Klotten (VG
Cochem-Land, Kreis Cochem-Zell)
Jüdische Geschichte / Jüdischer Friedhof
(Seite wurde erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf,
Breitenthal)
Zur jüdischen Geschichte in Klotten
In Klotten lassen sich jüdische Einwohner seit dem 18.
Jahrhundert nachweisen (Vorfahren der Familie Fernich bzw. Vernig). Sie lebten
vom Handel mit Vieh, Spezereien oder Landesprodukten. Seit Mitte des 19.
Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung
zurück. Um 1930 gab es noch vier jüdische Familien namens Fernich und Marx;
abgewandert waren inzwischen die Familien Schwartz und Schrein.
An Einrichtungen hatten die jüdischen Familien im 19. Jahrhundert
zeitweise eine Betstube, seit 1870 auch einen Friedhof (siehe
unten). Spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Synagoge in Cochem
besucht.
1933 gab es noch die folgenden jüdische Einwohner: das Ehepaar Moritz
Fernich und Bertha geb. Wilmersdörfer (Mittelstraße), Metzger Alex
Fernich, seine Frau Wilhelmine geb. Marx und die Tochter Hilde Fernich,
der Händler Otto Fernich mit Frau Selma geb. Wolf und der Tochter Margot
(Bahnhofstraße), die Familie Heinrich Marx und Else Marx
(Bahnhofstraße).
Von den in Klotten geborenen und/oder längere Zeit am Ort
wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jenny Asser geb. Fernich
(1904) Alex Fernich (1883), Bertha Fernich geb. Wilmersdörfer (1902), Helene
Fernich geb. Blumenthal (1887), Leo Fernich (1886), Max Fernich (1896), Minna
Fernich geb. Marx (1890), Else Marx (1893), Karl Marx (), Frieda Schwartz
(1884), Karoline Schwartz geb. Schrein (1875), Sibilla Strauss geb. Schrein
(1874), Selma Wolf geb. Fernich (1899).
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Klotten
wurde um 1870 angelegt. Auf der 2,12 ar großen Fläche sind heute noch 14
Grabsteine in situ erhalten. Alle ursprünglich vorhandenen Namenplatten sind
zerstört. Nur ein Grabstein ist in relativ gutem Zustand und noch problemlos
lesbar. Die Texte von wenigen anderen Steinen sind noch teilweise
lesbar.
Der älteste lesbare Stein ist von 1878 (Magdalena Fernich geb.
Koch), die jüngsten lesbaren Grabsteine von 1921 (Eva Schrein, gest. 28.
Mai 1921; Babette Fernich geb. Haas, gest. 10. September 1921).
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an einem nach Norden ausgerichteten Hang des Klottener
Berges.
Wegbeschreibung: entlang der Straße durch das Tal des Klottener Baches (Zufahrt
zu dem Wild- und Freizeitpark Klotten aus Richtung Klotten) ist ein Kreuzweg, an
dessen Bildstock Nr. 10 (römische Zahl "X") ein Pfad abführt, der mit dem Hinweisschild
"Friedenseiche" gekennzeichnet ist. Nach ca. 200 Metern zeigt ein
kleines Hinweisschild "Judenfriedhof" nach rechts zu dem etwa 40 Meter
entfernt liegenden jüdischen Friedhof.
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Otmar Frühauf, Breitenthal, Aufnahmedatum: 23.5.2011)
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Auf dem Weg zum
Friedhof |
Hinweistafel |
Blick auf den
Friedhof |
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Blick auf das
Eingangstor |
Das Eingangstor |
Einige
eingewachsene Grabsteine |
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Grabstein ohne
Inschriftentafel |
Teilansichten
des Friedhofes |
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Grabsteinfragment
am Zaun |
Blicke
über den Friedhof |
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Einzelne
Grabsteine des Friedhofes, in der Mitte und rechts (Vorder- und
Rückseite) der auffallende Grabstein mit einem Dreiecksgiebel
für
Magdalene Fernich geb. Koch aus Gemünden (1802-1878) |
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Einzelne
Grabsteine des Friedhofes |
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Grabstein für
Mathilde Marx (1894-1919)
und Clementine Marx (1893-1919) |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Dezember 2019:
Im neuen Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2020 finden
sich Beiträge zur jüdischen Geschichte des Landkreises
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Artikel in "Blick aktuell" (Cochem) vom 19.
November 2019: "Im Kreishaus wurde das neue Heimatjahrbuch 2020
vorgestellt - Jüdisches Leben - durch Erinnerung unvergessen
Cochem. 'Das neue Heimatjahrbuch ist ein Spiegelbild der Geschichte,
das auch zum Nachdenken anregen soll', ist die resümierende Aussage von
Landrat Manfred Schnur, die er im Rahmen seiner Begrüßungsansprache zur
offiziellen Vorstellung des Cochem-Zeller Heimatjahrbuches 2020 tätigte.
Dazu hatten sich im großen Sitzungssaal des Kreishauses unter anderem die
Autorinnen und Autoren eingefunden, die dieser Zusammenkunft natürlich gerne
beiwohnten. So behandelt das Schwerpunktthema, übernommen und bearbeitet von
Redaktionsmitglied Petra Lambertz (Cochem), das 'Jüdische Leben im Kreis
Cochem-Zell'. In diesem Zusammenhang erinnert sich die Autorin daran,
wie Vorfahren ihrer Familie als 'Judenfreunde' angeprangert wurden. Überdies
gewährt sie einen historischen Einblick in die Gründungszeit des
Musikvereins und der Freiwilligen Feuerwehr, die zu dieser Zeit aus
zahlreichen jüdischen Mitgliedern bestand und wo zwischen jüdischen und
nichtjüdischen Bürgern ein harmonisches Miteinander im Landkreis noch an der
Tagesordnung war. Dagegen erinnern heutzutage nur noch ehemalige Synagogen
und Stolpersteine an die Vergangenheit. Gerd Schommers (St. Aldegund)
beschäftigt sich im neuen Jahrbuch mit Begriffen, die zwar im
Moselfränkischen beheimatet sind, allerdings wie bspw. 'schäkern',
'malochen', 'mauscheln', 'Reibach machen' usw., ihren Ursprung in der
Jiddischen Sprache haben. Günther Bretz (Cochem) berührt in seinen
schriftlichen Ausführungen die frühe jüdische Geschichte an der Mosel bis zu
ihren Ursprüngen im Mittelalter, während Heinz Schmitt einen historischen
Almanach unter dem Titel 'Die Cochemer Juden' verfasst hat. Mit regionalen
jüdischen Kultstätten in Cochem,
Bruttig und
Ediger, befassen sich in der Ausgabe 2020 einmal mehr Günther Bretz,
Manfred Ostermann und Wolfgang Wolpert, während Rainer Vitz für
Beilstein, Heinz Kugel für
Binningen, und Alfred Lenz für
Düngenheim das jüdische Leben beschreiben. Werner Lutz berichtet über
dramatische Szenen in Kaisersesch und
Alfons Friderichs rückt das Schicksal der Juden aus Klotten in den
Fokus. Ein Beitrag über die Änderung jüdischer Familiennamen stammt aus dem
Nachlass von Reinold Schommers und Daniel Kugel begibt sich auf die Spuren
jüdischen Lebens in Lütz. Klaus Layendecker
beschreibt die zentrale Bedeutung der früheren jüdischen Gemeinde in
Treis in seinen detaillierten Recherchen,
während über einzelne jüdische Familien Dr. Gerrit Fischer, Friedrich
Fischer, Franz Josef Blümling, Franz Piacenza, Stefan Tournay und Werner
Schönhofen ihr Wissen vermitteln. Über die 21 Stolpersteine und deren
Verlegung in Bruttig berichtet zudem
Franziska Bartels. Der Redaktionsleiter des Heimatjahrbuches, Heinz Kugel,
lobte in seiner Ansprache sein engagiertes Mitarbeiter-Team, das auch heuer
das Erscheinen des 224 Seiten starken Jahrbuchs ermöglichte und hier
Ereignisse in der Heimat Hunsrück, der Eifel und an der Mosel dokumentiert.
Es ist wie seine bisherigen Vorgänger einmal mehr ein Stück Zeitgeschichte,
das in jedem Fall lesenswert erscheint. Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist für
7,50 Euro im Handel und an bekannten Verkaufsstellen erhältlich. "
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Angelika
Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis
Cochem-Zell. Hg. vom Landkreis Cochem-Zell. Briedel 1996. insbesondere S. 77
und S. 234-237.
Das Buch ist auch online
zugänglich! |
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