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im Elsass"
Goersdorf
(Görsdorf,
Dep. Bas-Rhin / Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Görsdorf bestand eine jüdische
Gemeinde bis um 1900. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17/18. Jahrhunderts
zurück: bereits 1633 werden jüdische Personen am Ort genannt.
1784 wurden fünf jüdische Familien am Ort gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 47 jüdische Einwohner, 1846 143, 1861 142, 1870 183, 1910 3.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(1894 Private Israelitische Volksschule) und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein
Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1894/99
wird als solcher J. Winter genannt. Die
Gemeinde gehörte zum Rabbinat Surbourg - Soultz sous Foret.
Gemeindevorsteher war um 1894 ein Herr Waldhorn.
Bei der Volkszählung 1936 wurden keine jüdischen Einwohner in Goersdorf
festgestellt.
Von den in Görsdorf geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Helene Friedmann (1884),
Gutel Joachimsthal (1868), Joseph Levy (1876), David Levy (1874), Arthur (1892),
Maurice Meyer (1866), Julie Samuel (1880), Arthur Pick (1888).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Gemeinde
Bericht über jüdische Personen in
Görsdorf 1633
Anmerkungen: von Reichshoffen nach Oberbronn sind es zu Fuß 5,5 km.
Artikel in
der "Neuen jüdischen Presse" vom 10. Oktober 1913: "Kunst und
Literatur.
Die Memoiren des Ascher Levy aus Reichshofen im
Elsass (1598-1635). Herausgegeben, übersetzt und mit Anmerkungen versehen
von Dr. M. Günzburger M. 3,50, Luxusausgabe M 6.-. Berlin, Louis
Lamm.
Die Memoiren des Ascher Levy, eines Verwandten des Cerf Levy, des zweiten
Gatten der Gluckel
von Hameln, enthalten eine Fülle hoch interessanter Mitteilungen, die uns
vollkommen Aufschluss geben über eine ganze Reihe von jüdischen Gemeinden
und jüdischen Familien aus der Zeit vor und während des 30-jährigen Krieges,
ganz abgesehen von den Angaben, die ein kulturhistorisches beziehungsweise
allgemein geschichtliches Interesse beanspruchen können.
Buchprobe aus 'Die
Memoiren des Ascher Lewy'.
Als die Stimme der Turteltaube (der
Posaune) gehört wurde und die furchtbaren Tage (= die hohen Feiertage
zwischen Rosch Haschanah und Jom Kippur) herankamen, hatte ich die
Absicht, meine Nachbarn, die Bewohner von Görsdorf, zu mir zu nehmen,
damit wir hier zehn erwachsene Männer hätten. Aber mein Schwiegervater (er möge leben) wollte uns keine
Torarolle geben, weder gegen Garantie noch auf ein Pfand, und zwang mich am
Montag Morgen, dem ersten Tage Rosch Haschonoh, fast 2 Stunden
vor Tagesanbruch, von Reichshofen nach
Oberbronn zu gehen, um dort als Vorbeter zu fungieren.
Am Vorabend des Versöhnungstages 394 (1633)
kamen vom Schwedenheere Reiterscharen und Fußsoldaten; das war die
Ursache, dass ich nicht aus meinem Hause zum Gottesdienst gehen konnte; dazu
kam noch, dass wir am Laubhüttenfeste keine Esrog hatten und nicht in der
Laubhütte wohnen konnten. Gott möge sich erbarmen." |
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter
Zum Tod von Vorbeter Raphael Levy
(1914)
Artikel in
"Das jüdische Blatt" vom 13. Februar 1914: "Görsdorf. Unser
langjähriger Baal Tefilloh Raphael Levy ist am
Sonntag, im Alter von 65 Jahren, gestorben. So wird es in unserer Kehillo
(= jüdische Gemeinde) zu machen, da wir bis jetzt schon zur Aushilfe einen
Mann aus Word kommen ließen. " |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
60. Ehejubiläum von Max Winter und Eva geb. Waldhorn (1906)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. Juli 1906:
"Görsdorf (Elsass-Lothringen). Das 60-jährige Ehejubiläum
feierten Herr Max Winter und Frau Eva geb.
Waldhorn." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge wurde in Görsdorf in den 1820er-Jahren erbaut
und 1854 durch einen größeren Neubau ersetzt.
Nachdem sich die jüdische Gemeinde um 1900 aufgelöst hatte, wurde das
Synagogengebäude an eine Privatpersonen verkauft. 1932 wurde
das Gebäude abgebrochen.
Adresse/Standort der Synagoge:
Hauptgasse
Fotos
Historische Ansichten |
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Ausschnittvergrößerung der
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 44.80.
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n.e.
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