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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Karlsruhe (Stadtkreis)
Alter (abgeräumter) jüdischer Friedhof Mendelssohnplatz - Jüdischer Friedhof Kriegsstraße
Jewish Cemetery - Cimetière juif
Zur Geschichte
der alten jüdischen Friedhöfe in Karlsruhe
Der alte Friedhof am
Mendelssohnplatz
1723 konnte von der jüdischen Gemeinde Karlsruhes am Mendelssohnplatz ein
erster jüdischer Friedhof in der Stadt angelegt werden. Der Friedhof wurde 1756
und 1794 erweitert. 1826 wurde der Friedhof nach Anlegung des Friedhofes an der
Kriegsstraße geschlossen. Der Friedhof hatte eine Fläche von 11,64 ar. Der
bekannteste Beigesetzte auf dem Friedhof war Rabbiner Nathaniel Weil.
1898 wurde der Friedhof nach heftigem Protest der Gemeinde auf Beschluss
des Stadtrates enteignet und
eingeebnet. An dieser Stelle sollte die Straße verbreitert und öffentliche
Einrichtungen angelegt werden (siehe Berichte unten). Die auf dem Friedhof Bestatteten wurden
Anfang 1898 teils auf den 1872 angelegten Friedhof der
orthodoxen Gemeinde, teils auf den damals gerade geschlossenen (zweiten)
Friedhof an der Kriegsstraße umgebettet. Auf die beiden genannten Friedhöfe
wurden auch die Grabsteine des
ersten Friedhofs vom Mendelssohnplatz verbracht.
Bericht
über die jüdischen Friedhöfe vor Auflösung des Friedhofes am
Mendelssohnplatz (1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
13. August 1896: "Aus Baden. (Karlsruher Friedhöfe). Die
Stadt Karlsruhe, welche erst 1715 gegründet wurde, also zu den
allerneuesten Städten gehört, hat dennoch vier jüdische
Friedhöfe. Der älteste, so etwa in der Mitte des vorigen Jahrhunderts
angelegt, damals Ecke der Kronen- und Steinstraße, jetzt außerhalb der
Stadt, ist im Jahre 1821 geschlossen wurden. An diesem alten Friedhof,
gegenüber dem verkehrsreichen Bahnhof, vor welchem täglich Tausende von
Passanten, teils geschäftlich, teils vergnüglich, ihre Touren machen,
knüpfen sich viele Sagen, von denen nur einige hier ihren Platz finden
mögen. Einer der ersten Landes-Rabbiner für die beiden Markgrafschaften
Baden-Baden und Baden-Durlach war der in Stühlingen
(badischen Oberland) geborene und in Prag in der Erziehung von Verwandten
zum |
Rabbiner
ausgebildete Rabbi Nathaniel Weil - das Andenken an den Gerechten ist
zum Segen, welcher seinen Rabbinatssitz in Karlsruhe hatte. Er stand
bei Fürst und Volk durch seine Berufsbefähigung und sein immenses Wissen
in hohen Ehren. Er war Verfasser von mehreren jüdischen Werken, von
welchen Korban Nethanel in weiten Kreisen bekannt ist. Er starb
unerwartet schnell bei einer Generalversammlung der zum Verbandsfriedhofe
Kuppenheim gehörigen Gemeindevorsteher in Rastatt.
Selbstverständlich wollten diese die Leiche ihres hochgeehrten Rabbiners
in Kuppenheim beerdigt wissen, während die Karlsruher es bei dem
damaligen Markgrafen Carl Friedrich durchsetzen, dass derselbe in
Karlsruhe zur Beisetzung komme. Die Sage geht nun, dass die Träger der Leiche
so schnell und ohne Anstrengung den Weg von Rastatt nach Karlsruhe zu Fuß
machten, dass die mitgegebenen Reiter galoppieren mussten und den Pferden
der Schaum vom Maule triefte. Eine andere Sage erzählt, dass man nach
Schließung des Friedhofes, trotz mehrmaliger Warnung, denselben zu einer
Straßenanlage benutzten wollten, dass aber die ersten Arbeiter vom
Schlage getroffen wurden, worauf die Arbeit auf dem Friedhofe eingestellt
wurde. Lange Zeit war der Friedhof durch hohe Mauern umgeben und dadurch
dem Auge der Vorübergehenden unsichtbar gemacht. Seit etwas einem
Jahrzehnt ist die Mauer durch ein eisernes Gitter ersetzt, durch das man
die Gräber in echt jüdischer Form mit Graf und Gestrüpp bewachsen, und
die teils stehenden, teils liegenden Grabsteine, einzelne davon frisch
geschwärzt, zu Gesicht bekommt. Das alte Portal mit hebräischer
Inschrift, die Jahrzahl der Friedhofsanlegung enthalten, ist nicht mehr
vorhanden, Auch in neuerer Zeit wurde wieder Ansturm gemacht, den Friedhof
zu öffentlichen Plätzen zu verwenden, doch haben die israelitischen
Stadtverordneten dagegen energischen Protest eingelegt. Hoffentlich wird
es auf Dauer gelingen, dass diese altehrwürdige Ruhestätte verstorbener
Ahnen, von denen viele durch ihre Frömmigkeit und Gottesgelehrtheit
berühmt waren, in ihrem gegenwärtigen Sein erhalten bleibe.
Nach Schließung des alten Friedhofes wurde ein neuer, entfernter von der
Stadt, gegen das Schloss Gottesaue, jetzt Kaserne badischer Kanoniere,
angelegt. Doch Karlsruhe hat sich in kurzer Zeit so vermehrt und
vergrößert, dass auch dieser Friedhof nun in dem Stadtgebiete liegt, und
dass man, da man zur Erweiterung desselben keinen Platz und auch keine
Genehmigung erhält, veranlasst war, in einer anderen Richtung der Stadt
einen dritten Friedhof anzulegen. Während der uralte Friedhof stets sein
jüdisches Aussehen erhielt, war der zweite, wenn man sich die oft sehr
teuren Grabsteine hinwegdenkt, in neuerer Zeit einem gut gepflegten Zier-
und Blumengarten ähnlich. Die große Halle beim |
Eingang
zur Haltung von Leichenreden und zum Schutze gegen plötzliche
Witterungseinflüsse ist sehr praktisch. Auch im neuesten Friedhof ist
bereits ein solches Gebäude errichtet, worin noch außerdem die
Leichenhalle, Betsaal etc. eingerichtet ist. Den vierten Friedhof
hat die israelitische Religionsgesellschaft im Jahre 1872 nach der
Trennung von der Gemeinde angelegt, und kann ich mich noch sehr gut der
Worte erinnern, welche der Gründer dieser Blätter am 28. Siwan 5632 an
einer Bahre sprach. Zu erwähnen ist, dass bei der Trennung aller
jüdischen Institutionen, bei der Ausübung von religiöser
Wohltätigkeit (gemeint: die Arbeit der Heiligen Bruderschaft Chewra
Kadischa) die beiden Gemeinden zusammenwirken und steht in dem Vereine
Herr Raphael Wormser - sein Licht leuchte - rühmlichst an der
Sitze. Möge der Tod verschwinden auf ewig. H." |
Berichte zur
Auflösung des alten Friedhofes
Der alte Friedhof ist durch Baumaßnahmen und eine Straßenverbreitung im
Bestand bedroht (1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11.
Januar 1897: "Aus Baden. Mit Bedauern muss ich hier
mitteilen, dass der in den zwanziger Jahren geschlossene Friedhof in
Karlsruhe durch Gewalt seinem Charakter entzogen werden soll. Die
'Badische Landeszeitung' schreibt hierüber: 'Die Verbreiterung der
Kriegsstraße beim 'Grünen Hof' und der Einfahrt der Kronenstraße soll
nun vom Stadtrat ernstlich angestrebt werden. Zur Ausführung ist nötig,
dass der alte israelitische Friedhof geöffnet wird, was aus
religiösen Gründen nur auf dem Wege der Expropriation geschehen kann,
denn es ist den Israeliten verboten, einen Begräbnisplatz zu veräußern.
Die Einfahrt der Kronenstraße wird alsdann von 11 Meter auf 27 Meter
verbreitert, indem das jetzige Oktroihäuschen entfernt und ein neues
weiter zurückstehendes gebaut wird. Der Gehweg an der Kriegsstraße wird
bis zur Bauflucht verbreitert, wozu Herr Bildhauer Nußberger etwa
37 Quadratmeter von seinem Grundstück abtreten muss. Was dann noch von
dem israelitischen Friedhof übrig bleibt, wird in öffentliche Anlagen
umgewandelt; wird nicht gar viel sein. - Nach unserer Ansicht könnte
Karlsruhe bestehen, ohne diesen ehrwürdigen Platz seinem seitherigen
Charakter zu entziehen. W." |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
11. Februar 1897: "Aus Baden. Nach den Beschlüssen der
Stadtratbesitzung in Karlsruhe vom 5. Februar soll beim Großherzoglich
Bezirksamt die Einleitung des Verfahrens zur Feststellung der Baufluchten
auf dem Platze des alten israelitischen Friedhofs, vom welchem ein
Teil zur Verbreiterung der Kronen- und Steinstraße und des Gehwegs der
Kriegsstraße erforderlich ist, während der übrige Teil zur Erstellung
eines Verbrauchssteuerhäuschens mit Brückenwaage, eines öffentlichen
Abortes und einer Polizeistation und zu öffentlicher Anlage verwendet
werden soll, beantragt werden. Da nun seitens der Stadtrates mit der
angegebenen Benützung des Friedhofes Ernst gemacht wird, so hoffen wir,
die betreffenden jüdischen Behörden, die noch ein bedingendes Wort zu
sprachen haben, werden es nicht versäumen der Pietät eines Jeden,
welcher die sterblichen Überreste seiner Angehörigen anderwärts bergen
wollen, dadurch Rechnung zu tragen, dass zur Zeit ein diesbezüglicher
Antrag beim Stadtrat gestellt werde, was nicht abgeschlagen werden kann.
Die großen jüdischen Gelehrten könnten auf allgemeine Kosten auf dem
neuen Friedhofe bestattet werden. Da der Friedhof schon in den zwanziger
Jahren geschlossen wurde, so macht die Einholung einer Erlaubnis aus
gesundheitspolizeilichen Rücksichten keine Schwierigkeit. W." |
Über die "Karlsruher Friedhofsfrage"
(1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5.
Juli 1897: "Die Karlsruhe Friedhofsfrage.
Mainz, 2.
Juli (1897). Vor längerer Zeit veröffentlichten wir einen Bericht aus
Karlsruhe, wonach man dort von Seiten der Stadtverwaltung den alten,
ehrwürdigen Friedhof der Israelitischen Gemeinde aufheben wollte, um
einen Straßenzug verbreitern zu können. Wir müssen sagen, dass uns
damals diese Nachricht nur wenig berührte, denn es war uns sicher, dass
die wegen ihres Freisinns und ihrer Einsicht bekannte Verwaltung der
badischen Residenzstadt das Projekt sofort würde fallen lassen, sobald
sie in Erfahrung gebracht hätte, dass die Israeliten Karlsruhes durch ein
solches Vorgehen in ihren heiligsten Gefühlen aufs Tiefste verletzt
würden. Wir zweifelten auch nicht daran, dass selbst die Vorstandschaft
der Karlsruher Hauptgemeinde alle erlaubten Mittel anwenden würde, um die
Stadtverwaltung zu veranlassen, von ihrem Vorhaben abzustehen. Ein Freund
unseres Blattes sendet uns nun dieser Tage die Badische Landeszeitung vom
22. Juni, worin 9 Vorlagen des Stadtrates an den Bürgerausschuss
veröffentlicht werden. An der Spitze dieser Vorlagen, zu welchen die
Zustimmung des Bürgerausschusses beantragt wird, befindet sich diejenige,
welche die Erwerbung des alten israelitischen Friedhofs berührt. Wir
lassen den Wortlaut dieser Vorlage nach dem oben genannten Blatt, soweit
sie uns interessiert, hier folgen:
Der Stadtrat beantragt die Zustimmung des Bürgerausschusses dazu: 1) dass
behufs Verbreiterung der Kriegsstraß0e und der Kronenstraße beim
Friedrichstor sowie behufs Anlage eines öffentlichen Platzes daselbst der
alte israelitische Friedhof um den Preis von 58.200 Mark und, wenn er um
diesen Preis nicht erhältlich ist, um den auf dem Wege des
Zwangsabtretungsverfahrens festzustellenden Preis für die Stadtgemeinde
zum Eigentum erworben werde; 2) dass af dem Gelände des alten
israelitischen Friedhofes mit einem Aufwand von 2000 Mark eine
öffentliche Anlage hergestellt werde; 3) dass auf ebendiesem Gelände mit
einem Aufwand von 31.000 Mark ein Erheberhäuschen, eine öffentliche
Brückenwaage und ein öffentlicher Abort errichtet werden, sowie mit
einem Aufwand von 42.000 Mark ein Wohngebäude mit einer Polizeistation;
4) dass die Kriegsstraße und die Kronenstraße beim Friedrichstor mit
einem Aufwand von 4.000 Mark verbreitert werde; 5) dass die obigen
Aufwendungen im voranschlagsmäßigen Gesamtbetrag von 137.200 Mark durch
Anlehensmittel gedeckt werden. - Diese Anträge werden folgendermaßen
begründet: Schon lange wird darüber geklagt, dass beim Friedrichstor, wo
die Kronenstraße, die Steinstraße und die Kriegsstraße zusammenstoßen,
die Straßenbreite zur Bewältigung des Verkehrs zu gering ist. Der nördliche
Gehweg der Kriegstraße ist in jener Gegend dadurch erheblich
geschmälert, dass der alte israelitische Friedhof und das der Frau
Nußberger gehörige Anwesen Kriegsstraße Nr. 10 über die Bauflucht um
3,06 Meter vorstehen. Die Ausmündung der Kronenstraße nach der
Kriegsstraße ist nicht genügend breit, um den starken Fuhrwerksverkehr
ungehemmt sich entwickeln zu lassen...
Der alte israelitische Friedhof gewährt mit seinen zerfallenden
Grabstätten einen unschönen Anblick und es wird mit Recht als nicht
angängig bezeichnet, dass man eine solche Anlage inmitten eines dicht
überbauten verkehrsreichen Stadtgebietes bestehen lasse. In Erwägung
dieser Umstände glaubt der Stadtrat den Vorschlag machen zu sollen, dass
der israelitische Friedhof eingeebnet und in eine öffentliche Anlage
verwandelt und dass die Kronenstraße und die Kriegsstraße den
Verkehrbedürfnissen entsprechend, verbreitert werden. Die Verbreiterung
der Kronenstraße bedingt den Abbruch des derzeit als Erheberstelle
benutzten ehemaligen Friedrichstor-Gebäudes und der neben demselben
errichteten Bedürfnisanstalt. Für beide Gebäude soll auf dem neu
anzulegenden öffentlichen Platz Ersatz geschaffen werden. Neben dem
Erheberhäuschen ist eine öffentliche Brückenwaage geplant, die von dem Erheber
oder von dessen Angehörigen bedient werden kann. Das Haus Steinstraße
Nr. 1 grenzt mit einer unschönen Giebelmauer an den alten israelitischen
Friedhof. Es empfiehlt sich aus ästhetischen Gründen, diese Mauer durch
ein Bauwerk zu verkleiden, welches jedoch, wenn der Zweck erreicht werden
soll, mehrstöckig sein muss. Der Vorschlag des Stadtrats geht nun dahin,
an der fraglichen Stelle eine Polizeistation zu errichten und über dieser
Wohnräume herzustellen, die vermietet oder als Dienstwohnungen benützt
werden können... |
Was
den für den alten israelitischen Friedhof angesetzten Preis betrifft, so
muss das betreffende Gelände auf dem Wege der Zwangsenteignung erworben
werden, weil die Satzungen der israelitischen Religion die Erhaltung der
Gräber gebieten und somit einen freiwilligen Verkauf ausschließen. Unter
solchen Verhältnissen hat eigentlich das fragliche Gelände für die
israelitische Gemeinde keinen Geldwert, da es zu wirtschaftlichen Zwecken
nicht benützt werden darf. Es unterliegt aber keinem Zweifel, dass die
Stadtgemeinde, wenn sie das Gelände im Zwangswege an sich ziehen will,
dessen objektiven Wert ersetzen muss. Derselbe wurde von Sachverständigen
auf höchstens 50 Mark für den qm, im ganzen auf 58.200 Mark
bewertet.
Wir sind peinlich davon überrascht, dass die Angelegenheit scheinbar bis
jetzt derart ungestört ihren Gang nehmen konnte, dass das Projekt sich
heute zu einer Stadtratsvorlage verdichten konnte. Soviel wir wissen sitzt
ein Vorstandsmitglied der Karlsruher Hauptgemeinde im Stadtrat. Die Ahnen
dieses Herrn liegen wahrscheinlich auch auf diesem Friedhofe begraben. War
es diesem Gemeindevorsteher nicht möglich, durch Darstellung der Sachlage
den Antrag schon im Stadtrat zu Fall zu bringen, oder besser die gewiss
einsichtsvollen und toleranten Antragsteller zum Zurückziehen des
Antrages zu bewegen? Soviel wir hören bestand die ganze Aktion des
Karlsruher Gemeindevorstandes darin, dass eine Eingabe gegen die geplante
Aufhebung des alten Friedhofs an den Stadtrat abgesandt wurde. Eine
einzige Eingabe kann ja auch genügen, vorausgesetzt, dass sie
zweckentsprechend und wirkungsvoll abgefasst ist. War das bei der Eingabe
des Karlsruher Gemeindevorstands der Fall? Sehr unangenehm berührt uns in
den Motiven des Stadtrats der Schlusspassus mit den Worten beginnend: 'Was
den für den alten israelitischen Friedhof angesetzten Preis betrifft...'
Es gewinnt fast den Anschein, als habe man dem Stadtrat gesagt: 'Wir
dürfen Euch religionsgesetzlich den alten Friedhof nicht verkaufen, wenn
ihr ihn aber haben wollt, so nehmt ihn Euch.' Hat man dieses in der Form
gesagt: 'Ihr habt die Macht uns zu zwingen, doch bedenkt, dass Ihr durch
Anwendung der Gewalt die Gemüter aller derjenigen Bürger aufs Tiefste
und dauernd verletzt, die in den Anschauungen des Judentums groß geworden
sind und in diesen leben? Hat man gesagt, dass nach jüdischem Gesetze es
in gleicher Weise Gräberschändung ist, ob man ein frisches oder ein
hundertjähriges Grab verletzt? Hat man daran erinnert, dass das Judentum
es als Störung der Grabesruhe ansieht, wenn man menschliche Gebeine von
einem Grab in ein anderes bringt; dass es nach jeder Seite hin unstatthaft
und verpönt ist, die Gebeine verschiedener Leichen in ein Grab zu werfen?
Hat man betont, dass beim Umgraben einer solch alten Gräberstätte es
nicht zu umgehen ist, dass die erhaltenen Teile der einzelnen Leichen
auseinander gerissen werden und viele derselben verloren gehen? Hat man
darauf aufmerksam gemacht, dass nach unserem heiligen Gesetze ein Friedhof
stets Friedhof bleiben muss und dass der Platz eines Grabes zu keinerlei
Zwecken verwandt werden darf? Hat man darauf hingewiesen, dass auf dem
alten Karlsruher Friedhof sich Gräber befinden, die, wie das des Rabbi
Nathaniel Weil - das Andenken an den Gerechten und Heiligen ist zum
Segen - von ganz Israel für heilig gehalten werden? Gräber, an denen
zu beten, der deutsche, französische, russische, ungarische, türkische
Jude, ja der Jude aus den fernsten Erdteilen in gleicher Weise, sich als
ganz besonderes Glück rechnen würde? Hat man eindringlich genug
hervorgehoben, dass man sich wohl dem unbeugsamen Willen der Stadtväter gehorsam
fügen würde und wenn es dann sein müsste dem Gesetz gehorchend, den
Friedhof herausgeben werde; dass man aber die Zerstörung der Gräber mit
derselben stummen Resignation der Verzweifelten mit ansehen würde, als
wenn die reißenden Fluten einer überströmenden Baches das Gräberfeld
hinweggeschwemmt hätten oder als wenn es von wilden Kriegsscharen
verwüstet worden wäre? Hat man endlich erzählt, mit welch' heroischen
Opfern bis in die neueste Zeit herab jüdische Gemeinden sich die
Unverletzlichkeit ihrer Begräbnisstätten zu wahren wussten? Hat man all'
dieses gesagt? - Wir glauben es nicht, denn eine geistig hochstehende
Stadt wie Karlsruhe, die durch Werke der Menschenfreundlichkeit, durch
Kunst, Wissenschaft, Vaterlandsliebe zu den ausgezeichnetsten deutschen Städten
gehört, wird nicht gleichgültig dagegen sein, dass die heiligsten
Gefühle einer großen Zahl ihrer treuesten Kinder verletzt und missachtet
werden. Und der Zweck, zu dem das geschehen soll, ist doch ein
verhältnismäßig geringfügiger. Die Straßen lassen sich auch
verbreitern ohne Zerstörung des Friedhofes. Wenn man im äußersten Falle
den Teil des Friedhofes dazu nehmen würde, von dem man bestimmt weiß,
dass er nie mit Gräbern belegt war, wäre nach unseren Informationen mehr
als genügend Raum zur Verbreiterung der Straßen gewonnen. Der weitere
Grund, dass der Friedhof einen unschönen Anblick biete, widerlegt sich
selbst. Wie viele Städte gibt es, in deren Mitte, ja in deren
prächtigsten Teilen sich Friedhöfe befinden, die in keiner Weise das
Gesamtbild stören, die es oft erst durch ihre stille Ruhe anziehend
machen und malerisch gestalten! Sind, wie die Vorlage angibt, einzelne
Grabstätten im Verfall begriffen, so wird die israelitische Gemeinde, das
sind wir überzeugt, für die Instandhaltung derselben eifrig Sorge
tragen. Wenn man in der Karlsruhe israelitischen Gemeinde die
erforderlichen Schritte zur Rettung der dem Schutze der Gemeindemitglieder
anvertrauten altehrwürdigen Grabstätten von berufener Seite noch nicht
getan hat, so tue man es noch heute, so schnell wie möglich. Zu spät ist
es noch nicht. Und wenn es die an der Spitze Stehenden nicht tun wollen,
so sollen die Privatleute vorgehen. Will die Hauptgemeinde sich hier nicht
durch eine rettende Tat die Ehre des Erfolges sichern, so muss es die
israelitische Religionsgesellschaft tun. Die Männer und Fragen, die da
begraben liegen, die Gründer der
Karlsruhe |
Gemeinde, die Ahnen des Kerns der ganzen heutigen Karlsruher Judenschaft,
sie fühlten, sich dachten, sie lebten und lehrten in derselben Treue zum
Religionsgesetze, wie es die Mitglieder der Religionsgesellschaft für
sich und ihre Kinder anstreben! Jeder jüdische Verein in Karlsruhe, ganz
gleich, ob er der Torapflege oder den Werken der Wohltätigkeit gewidmet
ist, er sammle seine Mitglieder, er trete bittend und sich beschwerend vor
die Stadtväter hin. Jeder einzelne Karlsruhe israelitische Familienvater
setze, wenn dies nötig wird, seinen Namen unter eine Bittschrift, dass kann
ihm den Kummer und den tiefen Schmerz ersparen möge, die Stätte hoher
Verehrung, den Ort, der soviel Liebe, soviel Wissen, soviel Heiliges
birgt, zerstört zu sehen. Auch außerhalb der Stadt Karlsruhe wird kein
wahrer Jehudi sein, der die Schritte der Karlsruher Brüder zur Rettung
ihres Friedhofes nicht mit warmer Teilnahme begleitet. Der Ruh allein:
'Das Grab des unsterblichen Verfassers dieses Korban Nethanel, die
Ruhestätte des allverehrten Lehrers von ganz Israel, ist in Gefahr', wird
genügen, dass man allenthalten ängstlich auf den Erfolg der
Vorstellungen, Gesuche und Bittschriften der Karlsruher Glaubensbrüder
blickt. Der alte israelitische Friedhof in Karlsruhe darf nicht
aufgelassen werden. Es wird dieses nicht geschehen, wenn die Mitglieder
der Karlsruhe israelitischen Gemeinde ihre Pflicht tun. Möge der Allgütige
den Schritten unserer Glaubensbrüder Erfolg verleihen, möge er sie Gnade
finden lassen in den Augen der Leiter ihrer
Stadt." |
Stellungnahme von Konferenz-Rabbiner Dr. Appel zur
Friedhofsfrage (1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juli
1897: "Karlsruhe, 14. April (1897). Von Herrn Stadt- und
Konferenz-Rabbiner Dr. Appel erhalten wir folgende Zuschrift:
'In dem Leitartikel 'die Karlsruher Friedhofsfrage' in Nr. 53 Ihres
Blattes finden sich einige Unrichtigkeiten, deren Rektifizierung mir durch
folgende Darstellung des Sachverhalts geboten erscheint:
Schon seit Jahrzehnten schwebt dahier die Frage der Beseitigung des alten,
im Jahre 1826 geschlossenen israelitischen Friedhofs. Anfangs dieses
Jahres nun stellte der Stadtrat dahier bei Großherzoglichen Bezirksamt
den Antrag, einen neuen Ortsbauplan für die Gegend beim Friedrichstor zu
genehmigen. Da dieser Plan den Bestand des alten israelitischen Friedhofs
gefährdete, wurde vom Synagogenrat, sowie vom Stadtrabbinat dagegen
Einsprache erhoben. Über diese Einsprachen entschied der Bezirksrat in
seiner öffentlichen Sitzung vom 4. Mai dieses Jahres, und zwar dahin,
dass der Antrag des Stadtrats genehmigt wurde. In den beigegebenen
Gründen hieß es: 'Zu vorstehendem Erkenntnis gelangte der Bezirksrat, da
nach seiner Ansicht eine Verbreiterung des Gehweges in der Kriegsstraße
und des Zugangs der Kronen- und Steinstraße in die Kriegsstraße eine
dringende Notwendigkeit ist; ebenso sind Erheberhäuschen, Aufstellung ein
Brückenwaage und Abort an dieser Stelle ein Bedürfnis. Diese Anlagen
sind jedoch nur durch Hinzunehme des alten israelitischen Friedhofs
möglich. Von Seiten des Synagogenrats und des Stadtrabbinats Karlsruhe
ist Einsprache erhoben worden. In derselben wird in erster Linie die
Notwendigkeit des Projekts bestritten; es wird ferner betont, dass eine
Demolierung des Friedhofs die religiösen Gefühle der israelitischen
Gemeinde verletze und außerdem unvereinbar sei mit der durch die
Verfassung den Mitgliedern einer Religionsgesellschaft gewährleisteten Rechte.
Über die Verpflichtung zur Abtretung hatte jedoch der Bezirksrat nicht zu
befinden, da die Entscheidung hierüber dem Großherzoglichen
Staatsministerium zusteht.'
Gegen diese Entscheidung des Bezirksrats wurde sowohl vom Synagogenrat,
als auch vom Stadtrabbinat beim Großherzoglichen Ministerium des Innern
Rekurs erhoben. Sollte aber auch dieser Rekurs verworfen werden, so ist
damit noch nicht die Frag entschieden, ob zur Expropriation geschritten
wird. Diese Frage unterliegt vielmehr der Entscheidung des
Großherzoglichen Staatsministeriums, das zu prüfen hat, ob dem
Interesse |
der
Stadtgemeinde an der Beseitigung des Friedhofs, oder dem der
israelitischen Gemeinde an der Erhaltung desselben überwiegende Bedeutung
beizumessen ist. Was nun den, in dem oben zitierten Artikel,
erwähnten Antrags des Stadtrats beim Bürgerausschuss betrifft, so
handelt es sich hierbei nur um die Bewilligung der notwendigen Geldmittel
für den eventuellen Ankauf des Frieshofs. Dieser Antrage ist übrigens
gestern - was vorauszusehen war - im Bürgerausschuss gegen die Stimmen
der drei israelitischen Mitglieder angenommen worden.
Aus vorstehender Darstellung dürfte sich wohl ergeben, dass bis jetzt von
berufener Seite alle Schritte getan wurden, um den alten Friedhof zu
erhalten, und so dürfte es wohl auch im weiteren Verlauf der
Angelegenheit sein. Eine Einmischung von Privatpersonen wäre ebenso
unstatthaft, wie zwecklos.
Ob unser Bemühen Erfolg hat, das müssen wir dem Höchsten anheim stellen,
uns mag das Bewusststein genügen, unsere Pflicht getan zu haben!'" |
Der alte Friedhof muss aufgegeben werden
(1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17.
Januar 1898: "Aus Baden. Was uns schon lange mit banger Ahnung
erfüllte, ist leider eingetroffen. Der Wunsch auf Erhaltung des alten
Friedhofes der Israeliten in Karlsruhe hat sich nicht erfüllt. Auch das
Großherzogliche Staatsministerium hat diesen 1164 qm großen, beim
ehemaligen Friedrichstor gelegenen Friedhof zur Expropriation genehmigt,
und soll nun zur Durchführung des neuen Stadtbauplanes die betreffenden Arbeiten
schon im Frühjahr dieses Jahres begonnen werden. Da voraussichtlich eine
freie Abtretung auf gütlichem Wege, d.h. eine Vereinbarung des Wertpreises
nicht anzunehmen ist, so wird ein Schiedsgericht hierüber berufen werden
müssen. Über religiöse Angelegenheiten, namentlich über Bergung der
Beerdigten werden jetzt jedenfalls zwischen dem Stadtrat und dem
israelitischen Gemeindevorstand Verhandlungen gepflogen werden.
Am Schlusse möchte ich doch meinen Gedanken Ausdruck geben, dass die
Anlegung des Friedhofes in der allernächsten Nähe der Stadt von einem
besonderen Wohlwollen des damaligen Markgrafen von Baden und der
städtischen Gemeindebehörde gegen die Israeliten in anerkennender Weise
zeuget. Man ahnte damals nicht, dass nach etwa 1 1/2 Jahrhunderten diesem
ernsten Platze ein so tragisches Ende bereitet werde, sonder würde man
ihn, entfernt vom Ortsgebiete, wie viele israelitischen Begräbnisplätze,
angelegt haben. M." |
Auf Grund der beschlossenen Auflösung des Friedhofes
müssen die Toten exhumiert und zum den anderen Friedhof überführt werden
(1898)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1.
Februar 1898: "Aus Baden. Der Synagogenrat in Karlsruhe macht in
den badischen Zeitungen bekannt:
'Gemäß Erlasses des Großherzoglichen Ministeriums des Innern vom 31.
Dezember 1897 Nr. 39804 muss der alte israelitische Friedhof an der
Kriegs- und Steinstraße zur Durchführung des festgestellten neuen
Ortsbauplanes beim ehemaligen Friedrichstor an die Stadtgemeinde Karlsruhe
abgetreten werden. Wir beabsichtigen, demnächst die Exhumierung und
Wiederbeisetzung vorzunehmen. Falls Angehörige von auf diesem alten
Friedhofe Beerdigten eine besondere Überführung der Überreste auf ihre
Kosten wünschen, so wollen sich dieselben bis längstens 15. Februar
dieses Jahres unter Bezeichnung des betreffenden Grabes hierher wenden.'
..." |
Die Gebeine des alten israelitischen Friedhofes werden
ausgegraben und auf dem neuen Friedhof beigesetzt
(1898)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. März
1898: "Aus Karlsruhe, 23. März (1898), schreibt die 'Neue
Badische Landeszeitung': Gegenwärtig ist man auf dem alten israelitischen
Friedhofe (Ecke der Kronen- und Kriegsstraße) damit beschäftigt, die
Gebeine der dort Bestatteten auszugraben, um denselben auf dem neuen
Friedhofe abermals eine Ruhestätte anzuweisen. Als ein Akt der Pietät
muss es bezeichnet werden, wenn Angehörige der hiesigen israelitischen
Gemeinde während des ganzen Tages abwechslungsweise auf dem Friedhofe
anwesend sind und die sorgfältige Bergung der Überreste ihrer Vorfahren
gewissenhaft beaufsichtigen. Vielen Einwohnern ist es noch bekannt, wie in
den 1870er-Jahren bei den Kanalisationsarbeiten auf dem Marktplatze - an
dessen Stelle ehemals ein Friedhof sich befand - die liebe Jugend mit den
Schädeln und Knochen der Alten Spielball machten. Derartiges wird durch
das Aufgebot von freiwilliger Aufsicht am israelitischen Friedhof
verhindert. Der Platz soll zunächst für Verbreiterung der Fahrbahn, zum
Neubau eines Oktroierhebershäuschens und zu einer öffentlichen Anlage
dienen. Diese Gegend bildet eine der Hauptverkehrsadern der ganzen
Stadt." |
Wegen der Enteignung des alten israelitischen Friedhofes muss
die Stadt eine Entschädigung bezahlen
(1898)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Oktober
1898: "Die israelitische Gemeinde Karlsruhe, die sich
geweigert hatte, den alten israelitischen Friedhof an die Stadt abzugeben,
war dazu im Zwangsenteignungsverfahren genötigt worden. Nunmehr hat das
Landgericht Karlsruhe in erster Instanz ausgesprochen, dass die Stadt an
die israelitische Kultusgemeinde dafür eine Entschädigung von 104 Mark
für den Quadratmeter, das heißt im Ganzen 121.056 Mark zu leisten
habe." |
Der Friedhof an der Kriegsstraße
Der zweite jüdische Friedhof in Karlsruhe wurde 1826 an der Kriegsstraße 36 angelegt. Er wurde bis 1896/97
belegt und ist erhalten (Fläche 40,47 ar).
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Lage der jüdischen Friedhöfe in Karlsruhe
(durch
Pfeile markiert: Pfeil Mitte unten markiert
den Friedhof
Kriegsstraße
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren ) |
Lage des jüdischen Friedhofes
an der Kriegsstraße in Karlsruhe
auf dem dortigen Stadtplan: oben anklicken und unter
"Straßen & Plätze" weiterklicken zu
"Kriegsstraße"
(der jüdische Friedhof ist innerhalb des
Kreises) |
Fotos
Der Friedhof an der Kriegsstraße
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum oben links 16.9.2003, alle
anderen Fotos entstanden bei einer Führung durch den Friedhof durch Moshe
Hayoun von der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe am 10. Mai 2009)
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Das Eingangstor -
üblicherweise
verschlossen |
Das Eingangstor
-
zum Besuchstermin geöffnet |
Oben und unten:
Führung über den
Friedhof mit Kantor Moshe Hayoun |
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Blick
auf die beim Eingang gelegene Fläche, auf der die vom zwangsweise
aufgelösten Friedhof am Mendelssohnplatz umgebetteten Toten beigesetzt
wurden |
Kantor Moshe
Hayoun |
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Zweiter
Grabstein von rechts für
Arthur Mayer, Sohn von Emanuel Mayer
(gest.
1878) |
Grabsteine
vom aufgelösten Friedhof am Mendelssohnplatz |
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Grabstein
(rechts vergrößert) mit Krone und Lorbeerkranz |
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Grabsteine
vom aufgelösten Friedhof am Mendelssohnplatz; Grabstein auf linkem Fotos
ganz links für Gitel,
Tochter des Gemeindevorstehers Chaim
Segal. |
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Natur und
Geschichte im Einklang:
zwischen dem mittleren und rechten
Grabstein
befindet sich ein Vogelnest |
"Abgebrochene
Säule" für ein zu früh
zu Ende gegangenes Leben: Morrie Eder
(1864-1888) |
Grabstein
(Obelisk) für Regine Veith
geb. Mayer (1844-1893) und Moritz Veith
(1840-1916) |
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Hoher
Grabstein rechts der Mitte für
Hermann Klopstock (1823-1893) und
Lina
Klopstock geb. Michaelis (1840-1905);
schwarzer Stein links für Moses
Elikann
aus Hagenbach (1832-1893) |
Grabstein
im Vordergrund für
Hofrat Dr. Salomon Moos (Prof. an
der Universität
Heidelberg, 1831-1895)
und Sofie Moos geb. Haas
(1840-1904) |
Hoher Grabstein
für Mina Reutlinger
geb. Löb (1822-1895), kleiner Grabstein
links für
Therese Freiberger |
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Grabstein für
Julie Kusel
geb. Pfeiffer (1819-1886) und
Friedrich Kusel (-1895)
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Grabstein rechts
für Simon Model
(1811-1888) und Mathilde Model
geb. Neumann (1816-1899),
links für
Emma Model (1848-1898) |
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Dunkler Grabstein
mit "segnenden Händen
der Kohanim" für Abraham Reichenberger
(1838-1889) und Rosalie Reichenberger
geb. Heidingsfeld (1840-1926)
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Grabstein rechts
für Reine Auerbach geb.
Holland (1817-1886), links davon für
Johanna
Reutlinger (1806-1886), links
dahinter für Sigmund Weill (1825-1884)
und
Ida Weill geb. Henle (1833-1915) |
Schwarzer
Grabstein im Vordergrund
für "Edwin, Sohn von Charles L. und
Elise
Hallgarten geboren New York 1867,
gestorben 1868"
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Schwarzer Grabstein
rechts für
Moriz Fraenckel (1813-1887) und Henriette
Fraenckel geb. Haas
(1820-1905) |
Grabstein Mitte
für Johanna Heimerdinger,
rechts davon für Emilie Elikann
geb. Sarassin
(1821-1885) |
Schwarzer Grabstein
in der Mitte für
Jette Ottenheimer geb. Rothschild
aus Nordstetten
(1808-1886) |
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Grabstein
mit Psalmzitat (132,14 - hebräisch
und deutsch): "Das ist meine
ewige Ruhestätte,
hier wollte ich weilen, danach habe ich begehrt." |
Grabstein mit
Levitenkanne
für K. A. Levis |
Teilansicht des
dem Eingang
gegenüberliegenden Friedhofsbereich |
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Grabsteine eine
Ehepaares Leon (rechts
Ignatz Leon), durch Verwitterung
teilweise nicht
mehr lesbar |
Grabstein Mitte
für Maria Wimpfheimer
geb. Wimpfheimer (1812-1888), links
davon für
Herrmann Homburger |
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Grabstein links
für
Hannchen Westheimer geb. Ettlinger
(1829-1897) |
Grabstein für Max
von Haber,
Kgl.-preuss. Artillerie-Lieutenant, Ritter
des Eisernen Kreuzes
(1832-1874) |
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Drei Grabstein mit
Levitenkannen,
in der Mitte für David Levinger
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Grabstein links
mit "segnenden Händen"
der Kohanim für "Schim'on,
Sohn
des Izik HaKohen" |
Links Grabstein
für Oberlandesgerichtsrat
Max Heinsheimer (1832-1892), rechts
für Adolf
Dreyfuss (1814-1894) |
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Grabstein für
Löw,
Sohn des Elkan Reutlinger |
Grabstein für
Abraham Willstätter,
Hauptlehrer a.D. (1816-1895) |
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Grabstein für
Medizinalrat Max Weill
(1832-1895) und Elise Weill
geb. Meyer (1838-1905) |
Grabstein für
Hermann Weil
(1843-1894)
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Stele
neben dem Grab von Oberlandrabbiner Nataniel Weill und weiteren
Angehörigen der Rabbinerfamilie mit Hinweisen zum Stammbaum der Familie |
Grabstein mit
"segnenden Händen" der
Kohanim für Josef Altmann |
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Grabstein
über dem viel besuchten Grab des
Badischen Oberlandrabbiners Nataniel Weill |
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Grabstein mit
Büste für Dr. Karl Kusel
Großherzoglicher Badischer Medizinalrat
(1803-1873) und Anna Kusel geb. Berlinger
(1822.1896) |
Grabstein für
Luise Levinger geb. Ettling
(1827-1899), Advokat Julius Levinger
(1818-1873) und stud.jur. Eugen Levinger
(1856-1878( |
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Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
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Eingangstor zum Friedhof an der Kriegsstraße |
Entlang der Mauer: Grabsteine vom aufgelösten Friedhof am
Mendelssohnplatz |
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Teilansichten des Friedhofes |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Karlsruhe |
In der Website des Landesarchivs
Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart bzw. Staatsarchiv) sind die Personenstandsregister
jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern
einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
Zu Karlsruhe sind vorhanden:
J 386 Bü. 309 Karlsruhe Geburten 1810 - 1841; Hausliste von Schutzbürgern
1733; Hospitaleinweisungen wegen Geisteskrankheit http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445917
J 386 Bü. 310 Karlsruhe Geburten 1871 - 1875 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445918
J 386 Bü. 311 Karlsruhe Verzeichnis des Neuen Friedhofs 1897
- 1940 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445919
J 386 Bü. 312 Karlsruhe Gräberverzeichnis 1872 - 1940
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445920
J 386 Bü. 313 Karlsruhe Eheschließungen 1811 -
1864 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445921
J 386 Bü. 314 Karlsruhe Kirchenein- und Austritte 1934 -
1938 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445922
J 386 Bü. 315 Karlsruhe Eheschließungen 1816 -
1862 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445923
J 386 Bü. 316 Karlsruhe Familienbuch 1862 - 1899; Tabelle
über gesamte aus-, zu-, angemeldeten Dato 1733 in woher sie gebürtig,
deren Kinder etc. Gesind, Häuser, Schuh, geben Schutzgeld, nähren
sich... http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445924
J 386 Bü. 317 Karlsruhe Kirchenein- und Austritte 1925 -
1937 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445925
J 386 Bü. 318 Karlsruhe Kirchenein- und Austritte 1926 -
1940 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-445926
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Hinweis auf
die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg |
Im Bestand https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368
auf der linken Seite bei "Karlsruhe" über das
"+" zu den einzelnen Grabsteinen;
es sind im Liberalen Friedhof (Haid- und Neu-Straße) 1034 Grabsteine
dokumentiert (mit Fotos).
es sind im Alten Friedhof (Kriegsstraße) 1150 Grabsteine dokumentiert
(mit Fotos)
es sind im Orthodoxen Friedhof (Haid- und Neu-Straße) 368 Grabsteine
dokumentiert (mit Fotos) |
Im Bestand EL 228 b I Bü. 181 finden sich
zum Liberalen Friedhof Karlsruhe (Haid- und Neu-Straße)
Belegungsplan, Belegungslisten, Übersetzungen der Grabsteininschriften,
33 Negative http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902258
ebd. Bü. 176 finden sich zum Liberalen Friedhof Karlsruhe Dokumentation
Grabstein 1 bis 230 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902144
(online kein Inhalt)
ebd. Bü. 177 - 180 finden sich zum Liberalen Friedhof Karlsruhe
Dokumentation Grabstein 231 - 1028 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902151
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902152
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902157
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1902256
(online keine Inhalte) |
Im Bestand EL 228 b I Bü. 141 finden sich
zum Friedhof Kriegsstraße (Alter Friedhof)
Belegungsplan, Belegungslisten, Dokumentation Grabstein 1 bis 350 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1899111
ebd. Bü. 142 - 144 finden sich zum Friedhof Kriegsstraße (Alter
Friedhof) Karlsruhe Dokumentation 351 bis 1150 sowie Entzifferung und
Übersetzung von 133 Grabsteininschriften http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1899113
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1899114
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1899116
(online keine Inhalte) |
Im Bestand EL 228 b Bü. 192 finden sich zum
Orthodoxen Friedhof Karlsruhe (Haid- und Neu-Straße) Belegungsplan,
Belegungslisten, Dokumentation Grabstein 1 bis 368 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1904480 |
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
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