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Friedhöfe in der Region"
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Reckendorf (Kreis
Bamberg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Reckendorf
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen
Gemeinde wurden zunächst im Bezirksfriedhof in Ebern
beigesetzt. Da der Weg nach Ebern sehr beschwerlich und weit war, bemühte sich
die größer werdende jüdische Gemeinde Reckendorf bereits im 18. Jahrhundert
um Einrichtung eines eigenen Friedhof. Zunächst wollten sie den Acker neben der
Synagoge hierfür erwerben, was aber von der Ortsherrschaft untersagt wurde. Die
Ortsherrschaft (Herren von Gereuth) regte den Hof der Synagoge für die
Einrichtung eines Friedhofes an, was von jüdischer Seite aus nicht akzeptiert
werden konnte. Schließlich konnte die jüdische Gemeinde 1798 für 300 Gulden
an den Weinbergen "ein Plätzchen, welches 1/2 Acker beträgt" zur
Anlage eines Friedhofes erwerben. Der älteste Grabstein auf dem Friedhof stammt
noch von 1798. Auffallend ist, dass der Friedhof nach Westen orientiert
ist. Sehenswert sind die beiden Marmor-Epitaphien der Familien
"Hellmann" und "Walther".
Der Friedhof wurde von einer massiven Steinmauer umgeben, die nach 1945
renoviert wurde. Die Friedhofsfläche umfasst 25,10 ar. Im älteren Teil des
Friedhofes finden sich viele Sandsteingrabsteine, im unteren Teil einige aus
Marmor gefertigte Steine mit reicher Ornamentik. Der Friedhof ist mit Ausnahme
der östlichen Seite von Mischwald umgeben. Der südlich höher gelegene Teil
ist mit Eichen, Buchen und Kastanien bewachsen. Insgesamt waren um 1980 394
Grabsteine erhalten.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt westlich von Reckendorf an einem
Waldhang, erreichbar über den von der "Lourdes-Kapelle" an der
Hauptstraße abzweigenden Kapellenweg. Diesem bis zum Waldrand folgen.
Schlüssel im Rathaus: 0-9544-20307.
Fotos
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach)
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Hinweistafel zum Friedhof |
Blick zum Friedhofseingang |
Eingangstor mit Hinweistafel |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Sehr schöne Darstellung der
Levitenkanne |
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Berichte und Artikel zum Friedhof
Forschungsprojekt 2007 (eingestellt
21. August 2007):
Dokumentation des jüdischen
Friedhofes Reckendorf /Ofr. durch ein Promotionsvorhaben an der
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ab dem Wintersemester 07/08 wird Frau Nicole Grom M.A. den jüdischen Friedhof
Reckendorf in ihrem Dissertationsprojekt dokumentieren. Betreut wird die Arbeit
durch Herrn Prof. em. Dr. Klaus Guth von der Otto-Friedrich-Universität
Bamberg/Forschungsstelle Landjudentum. Die Dokumentation soll neben der
erstmaligen vollständigen digitalen Erfassung der ca. 400 Grabsteine die hebräischen
Texte mit deutscher Übersetzung nebst Analyse des sprachlichen Befundes, eine
kunsthistorische Betrachtung der Steine und den Versuch einer genealogischen
Zuordnung, gestützt durch archivalische Quellen, liefern. Zudem stehen die
ehemalige jüdische Gemeinde Reckendorf selbst sowie deren Beziehungen zur jüdischen
Gemeinde Ebern, wo die Reckendorfer Juden bis gegen Ende des 18. Jhs. ihre Toten
bestatteten, im Fokus des Projekts. Die Dokumentation
intendiert zusammen mit der Auswertung des Datenmaterials eine
historisch-volkskundliche Mikroanalyse zu einer bedeutenden Judengemeinde in
Franken (heute im Landkreis Bamberg). Die Untersuchung wird interdisziplinär
durchgeführt. Informationen und Hinweise, z.B. von Nachkommen einstiger
Reckendorfer Juden, nimmt die Verfasserin unter der E-Mail-Adresse
sehr gerne entgegen." |
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2012: Die Dokumentation
des jüdischen Friedhofes Reckendorf konnte abgeschlossen werden und liegt
vor:
Nicole Grom: Dokumentation des jüdischen Friedhofs Reckendorf.
Geschichte - Begräbniskultur - Bestand. Inaugural-Dissertation in der
Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität
Bamberg. 2012.
Band I: Textteil:
https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/GromDissBd1neufinkse2A21.pdf bzw.
Pdf-Datei.
Band II: Inventarteil. Mit einer Dokumentation und Übersetzung aller
Grabsteine des Friedhofes:
https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/GromDissBd2finseA22.pdf
bzw. Pdf-Datei.
Beilage: Fotografien der Grabsteine Nr. 1- 395:
https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/gromfotosneuA4seA2.pdf
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 220. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Reckendorf. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 9. Jahrgang
Nr. 61 vom März 1994 S. 19-20. |
| Klaus Guth (Hg.) u.a.: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken
(1800-1942). Ein historisch-topographisches Handbuch. Bamberg 1988. zum
Friedhof in Reckendorf S. 285. |
| Zur Dissertation von Nicole Grom von 2012 siehe
oben. |
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