Abschreibungsmethoden

Wofür werden Abschreibungen getätigt?

Mit Abschreibungen möchte man stets den aktuellen Wert des Anlagevermögens darstellen und den Wertverlust der Anlagegüter kostenrechnerisch in die Preiskalkulation einbeziehen.

Abschreibungen gelten als Betriebsausgabe und mindern so den zu versteuernden Gewinn.

Abschreibungen sind kein realer Abfluss von Zahlungsmitteln, sondern Wertminderungen der bilanziellen Aktiva.

Welche (gängigen) Abschreibungsmethoden gibt es?

- Lineare Abschreibung

- Degressive Abschreibung

- Leistungsbezogene Abschreibung

Welche Abschreibungsmethode ist die beste?

Grundsätzlich gibt es keine allgemein �beste� Abschreibungsmethode, da die Wahl der geeigneten Abschreibungsmethode von den Zielen der Bilanzpolitik abhängt. Zwar soll die Bilanz ein möglichst realistisches Bild der finanziellen Situation des Unternehmens widerspiegeln, aber nicht zuletzt von der Wahl der Abschreibungsmethode ist der Wert des abnutzbaren Anlagevermögens abhängig. Über den eigentlichen Wertverlust hinausgehende Abschreibungen führen zu stillen Reserven und dienen der Innenfinanzierung von Unternehmen.

Lineare Abschreibung

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten des abzuschreibenden Wirtschaftsgutes werden gleichmäßig auf die Jahre der Nutzungsdauer aufgeteilt. Dabei wird jedes Jahr der gleiche Betrag abgeschrieben und am Ende der Nutzungsdauer ist das Wirtschaftsgut vollständig abgeschrieben. Der Abschreibungswert wird mit der folgenden Formel berechnet:

At = S/n, wobei At = A = const.

Anschaffungskosten : Nutzungsdauer = jährlicher (AfA)-Satz

Bedeutung der Symbole: At = Abschreibungsbetrag der Periode t, S = Abschreibungsausgangsbetrag (Anschaffungswert-Restwert), n = Nutzungsdauer, AfA = Absetzung für Abnutzung

Degressive Abschreibung

Bei der degressiven Abschreibung werden die Anschaffungskosten mit einem festen Prozentsatz abgeschrieben. Dadurch kommt es in den ersten Perioden zum höchsten und zum Ende der Abschreibungszeit zum niedrigsten Abschreibungsbetrag.

Es besteht die Möglichkeit, von der degressiven zur linearen Abschreibung zu wechseln.

Leistungsbezogene Abschreibung

Die leistungsbezogene Abschreibung (auch genannt: Abschreibung nach Leistungseinheiten oder Abschreibung nach Maßgabe der Leistung) wird bei Anlagegütern mit starker Nutzungsschwankung verwendet.

Beispiel für eine Abschreibung nach Leistung

Die Anschaffungskosten eines LKWs betragen 100.000 � - man geht davon aus, dass dieser LKW 250.000 KM fahren wird. (= Gesamtleistung). Pro Kilometer ergibt sich demnach ein Abschreibungsbetrag von: 100.000 : 250.000 = 0.40 Euro / KM.
Nun wird in jedem Nutzungsjahr die tatsächliche Nutzung des LKWs zur Berechnung des Abschreibungsbetrages herangezogen. Wenn der LKW im ersten Jahr also 30.000 KM gefahren ist, ergibt sich für das erste Nutzungsjahr:


Abschreibungsbetrag: 30.000 KM x 0.40 Euro = 12.000 �

Zu beachten ist:
Wenn diese Abschreibungsform angewendet wird, muss die jährlich Leistung nachgewiesen werden (z. B. durch ein Fahrtenbuch)

Die Abschreibung nach Leistung ist genehmigungspflichtig.