Nitratrückhaltevermögen des Bodens
Methoden-ID | 54 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bearbeiter | Dr. Klaus Friedrich (HLUG), Dr. Thomas Vorderbrügge (HLUG) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ansprechpartner | Dr. Ulrich Dehner, Michael Goldschmitt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eingangsdaten | Mineralisierungsgefährdung Trockenrissbildung FK-Horizont TRD FK-dB PD potenzieller Stauwassereinfluss | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterung | Die Verlagerung von Nitrat mit dem Sickerwasser ist als ausschlaggebender Faktor einer Grundwassergefährdung anzusehen. Sie steigt mit der Sickerwasserrate, die sich vor allem aus dem jährlichen Wasserbilanzüberschuss ergibt und verringert sich mit der Verweildauer des Wassers im Boden sowie dem dadurch vermehrten Nitratentzug durch die Pflanzen. Die Verweildauer hängt vor allem von der Feldkapazität ab, die für den durchwurzelbaren Bodenraum ermittelt wird. Die Austragsgefährdung wird bei stauwasserbeeinflussten Standorten durch potenzielle Denitrifikation, längere Verweilzeit des Stauwassers im Wurzelraum (erhöhter Entzug durch die Pflanzen) und einen nicht quantifizierbaren seitlichen Nitrateintrag bzw. -austrag durch Interflow besonders beeinflusst. Durch Stauwasser beeinflusste Standorte werden deshalb gesondert gekennzeichnet. In tonreichen Böden, die zur Bildung von Trockenrissen neigen, kann es trotz hoher Feldkapazität bei Niederschlagsereignissen nach längeren Trockenzeiten zu einer Nitratverlagerung kommen. Derartige Böden (Pelosole, Terrae Fuscae) werden ebenfalls gekennzeichnet. Böden aus organogenen Substraten zeichnen sich grundsätzlich durch ein hohes Rückhaltevermögen aus. Aufgrund ihres erhöhten Mineralisationspotenzials ist aber eine Gefährdung des Grundwassers (z.B. nach einer Melioration) nicht auszuschließen. Diese Standorte sind ebenfalls gesondert gekennzeichnet. Das erhöhte Mineralisationspotenzial wird aber bei der Einstufung nicht berücksichtigt. Die Standorttypisierung erfolgt nach definierten Kriterien der Methodenbank des FIS Boden/Bodenschutz auf Basis der digitalen Bodenflächendaten 1 : 200 000. Weitere Informationen zur Methodik und Bewertung sind auf Anfrage erhältlich. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beschreibung | 1. Einstufung der Feldkapazität im Hauptwurzelraum
2. Einstufung des potenziellen Stauwassereinflusses
3. Neigung zur Bildung von Trockenrissen Es werden alle Böden der Klasse Pelosol und Terra Calcis als trockenrissgefährdet eingestuft 0 = nicht gefährdet 1 = gefährdet
4. Einstufung des erhöhten Mineralisierungspotenzials Es werden alle Böden der Klasse Moor als potenziell mineralisationsgefährdet eingestuft 0 = nicht gefährdet 1 = gefährdet
5. Bildung der Grundstufen zum Nitratrückhaltevermögen Das Ergebnis des Nitratrückhaltevermögens wird als zusammengesetzte vierstellige Zahl ausgegeben. Die erste Ziffer repräsentiert die FKdB-Stufe, (Feldkapazität des durchwurzelbaren Bodenraums), die zweite die Stauwassereinstufung, die dritte die Trockenrissgefährdung und die vierte die Mineralisationsgefährdung. Die Berechnung erfolgt nach folgender Formel: Nitratrückhaltevermögen = FKdB-Stufe*1000 + Stauwasser-Stufe*100 + Trockenriss-Stufe*10 + Mineralisations-Stufe
6. Einstufungstabelle Grundstufe - Klasse Die Darstellung und Abgabe der Daten erfolgt in den unter 5. beschriebenen Grundstufen und in der unter 7. und 8. beschriebenen Klassifizierung:
7. Klassifizierung des Nitratrückhaltevermögens von Böden Der Einfluss von Stauwasser führt in Abhängigkeit von der Intensität der Staunässe zu einer Erhöhung des Nitratrückhaltevermögens um 0.5 bis 1 Stufe. Liegt eine Neigung zur Bildung von Trockenrissen vor, so wird diese Einstufung mit Minderungen um bis 1 Stufe verwendet, auch wenn Einflüsse von Staunässe vorliegen.
8. Einstufung des Nitratrückhaltevermögens
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Quellen | AG Boden (1982): Bodenkundliche Kartieranleitung. 3. Auflage; Hannover. AG Boden (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. 4. Auflage; Hannover. HLUG (2003): Kennwerttabellen Boden HLUG (2002): Erfassungsstandard Boden |