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Irrel
Chronik der Gemeinde Irrel
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Beschreibung
Wenn wir uns an den Anfang der geschichtlichen Entwicklung dieses Ortes zurückversetzen, müssen wir wohl von der Tatsache ausgehen, daß das Straßen- und Wegenetz einer Landschaft stets das Rückrat der jeweiligen Besiedlung bildet. So gibt es in Irrel genügend Anhaltspunkte, mit deren Hilfe sich die Linienführung verschiedener römischer Straßen und Wege in unmittelbarer Nähe des Ortes nachweisen läßt. Es handelt sich um Höhenwege, die von Süden nach Norden und auch von Westen nach Osten im Grunde genommen dieselben Verbindungen herstellten wie heute. Es ist anzunehmen, daß sich an der Kreuzung dieser Straßen schon zu römischer Zeit eine Siedlung befunden hat. Diese Annahme wird erhärtet durch manche Funde aus römischer und vorrömischer Zeit. So wurden außer einem Brandgräberfeld viele Tongefäße, eine Minervastatuette aus Bronze, ein Lotosschälchen aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts und eine Muschelkalksteinplatte mit einer Weiheinschrift an Merkur gefunden. Die erste sichere Kunde für eine geschlossene Siedlung jedoch gibt uns von einer Schenkung des Ehrwürdigen Wachart, die den Grundstock zu einem Klosterhof der Abtei legte, zu dem neben sieben Hufen Land auch eine Mühle gehörte. In dieser Urkunde, die aus dem Jahre 714 datiert ist , wird der Ort mit dem Namen "Erle bezeichnet. Um das genannte Hofhaus gruppiert sich das Dorf, welches in den nachfolgenden Jahrhunderten der Hauptort einer Meierei wurde, zu der Edingen, Minden, Menningen und Godendorf gehörten. Ursprünglich rechneten dazu auch die Orte Niederweis, Alsdorf, Kaschenbach, Meckel, Prümzurlay und Oberecken. Bei der Gründung des Klarissenklosters in Echternach im Jahre 1348 erhielt dieses von Kaiser Karl IV. neben gewissen anderen Vergünstigungen auch die Gerichtsbarkeit in den vier Meiereien, welche die Propstei Echternach ausmachten und zu der auch Irrel gehörte. Somit trat der Ort auch unter den Einfuß des Klarissenklosters. Wie aus einem Bericht der Klarissinnen aus dem Jahre 1348 an den Rat von Luxemburg hervorgeht, brachten die damaligen Besitzer der Burg Niederweis die Dörfer Alsdorf, Kaschenbach, Niederweis und Meckel pfandweise an sich und richteten ein eigenes Hochgericht ein, während Prümzurlay und Oberecken in die Meierei Ernzen einbezogen wurden. Aus dem erwähnten Bericht entnehmen wir auch die Kenntnis von der Einwohnerzahl Irrels in der damaligen Zeit. Danach hatte der Ort vor dem "Dreißigjährigen Krieg 17 Einwohner, darunter acht Gespanne und Pflüger sowie neun Handwerksleute und Tagelöhner.
1645 werden jedoch nur zwei Pflüger und vier Tagelöhner genannt. Wie der Ort seine Entstehung der Abtei Echternach verdankt, so verlief auch seine Weiterentwicklung stets im Schatten der beiden Echternacher Klöster. Wandlung brachte zunächst das Dekret Josefs II. vom 17. März 1783, dem alle beschaulichen Orden zum Opfer fielen, unter ihnen auch das Klarissenkloster in Echternach.

Der Einzug der napoleonischen Truppen und die darauf folgende Aufhebung der St.- Willibrordus-Abtei am
10. Januar 1797 besiegelte dann das Schicksal der klösterlichen Besitzungen. Es ist anzunehmen, daß mit der Versteigerung der Abteigebäude in Echternach im Februar 1797 auch das Irreler Hofgut in Privathände überging. Anderthalb Jahrhunderte bleibt dasselbe im Besitz der Familie des heutigen Eigentümers; und wenn der Grundbesitz auch sehr zusammengeschrumpft ist, so blieb bis auf den heutigen Tag der Hausname "Hof erhalten. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte Irrel eine bedeutende Steigerung seiner Einwohnerzahl. Während 1818 im Dorf 404 Bewohner registriert wurden, war die Zahl zehn Jahre später, also 1828, auf 562 gestiegen bei 76 Feuerstellen. Einen Rückschlag in der Entwicklung brachte die Brandkatastrophe des Jahres 1869, der fast sämtliche Häuser zum Opfer fielen. Der Aufbauwille der Bevölkerung verwischte jedoch bald die Spuren dieser Katastrophe, und in der Folgezeit setzte sich das Dorf zum größten Teil aus Leinewebern und Steinmetzen zusammen. Der Anschluß an das Verkehrsnetz durch den Bahnbau Trier-West-Erdorf machte dann aus Irrel einen Ort der Handwerker und Gewerbetreibenden. Nach Jahren stetigen Aufbaus brach auch über Irrel das Verhängnis des Zweiten Weltkrieges herein, in dessen Endphase der Ort nahezu völlig zerstört wurde.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2532856
H_gk: 5523470
Koordinaten beziehen sich auf die Ortslage



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Homepage der Verbandsgemeinde Irrel. 2002.

Bild-Quelle
2: ohne

Internet
http://www.irrel.de/tourismus/index.htm http://www.irrel.de/tourismus/index.htm

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