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Kulturdatenbank Region Trier Altrich Vevere Mittelalterliche Hofwüstung |
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English Translation Automatic translation by translate.google.com Click here. Traduction francaise Traduction automatique de translate.google.com Cliquez ici. Beschreibung Die mittelalterliche Hofwüstung Vevere bei Altrich von: Andreas Wisniewski Zur Lage Örtlich läßt sich die ehemalige Siedlung Vevere in etwa in den Waldbereich zwischen Stöppelberg und Lieser lokalisieren. Der Ort wird auch "Fieberchen« genannt. Es wird vermutet, daß sich der Hof in der Nähe des Laubwaldes Distrikt "Fieber« südwestlich von Platten befunden hat. In den Katasterunterlagen der Gemarkung Osann/Monzel findet man die Flurnamen "Unterm Fieber«, "Über dem Fieberwald« und "Hinter dem Fieberchen« in dem oben bezeichneten Bereich. Die Siedlung lag im Bezirk des erzbischöflichen Hofes Altrich. Dieser befand sich ab dem 10. Jahrhundert im Besitz der Trierer Erzbischöfe. Die Erzbischöfe Albero und Hillien schenkten einen Teil dieser Ländereien dem zur Mitte des 12. Jahrhunderts neu gegründeten Kloster Himmerod bei Großlittgen an der Salm. Das Kloster kultivierte das geschenkte Land und errichtete darauf den Hof Haardt. Im Jahre 1152 bestätigte Papst Eugen III. der Abtei den Besitz dieses Hofes im Bezirk Altrich. Durch Zukauf, Tausch und Pacht versuchte das Kloster in der Folgezeit den Hof zu erweitern. Im Jahre 1169 wurde Hof Haardt durch die Erwerbung des Allods Stöppelberg vergrößert. Erzbischof Hillien verpfändete der Abtei das Anrecht auf die 5. Garbe für 30 Mark. Das im Vertrag eingeräumte Rückkaufsrecht wurde in der Folgezeit anscheinend nicht mehr eingelöst. Einige Jahre danach wird der Stöpdie Abtei verpachtet. Später wurden die verpachteten Ländereien teilweise sogar käuflich erworben. Erstnennung In einer Urkunde aus dem Jahre 1217 wird ein Wald "Vievere« im Bezirk des erzbischöflichen Hofes Altrich urkundlich genannt. Das Kloster Himmerod pachtete vom Erzbischof Theoderich den Wald "Vevere« mit einer dabeiliegenden Mühle (Rotmühle ?) für einen jährlichen Pachtzins von 50 Malter Getreide. Im Jahre 1228 tauscht das Kloster St. Thomas an der Kyll eine Wiese bei "Wavere« nahe Altrich. In der damaligen Urkunde ist nicht mehr von einem Wald, sondern von einer Siedlung, die "Wavere« genannt wird, die Rede. 2 Jahre später, 1230, wird der Besitz im Bereich "Vevere« durch Zukauf erweitert. Die Siedlung wird in der Urkunde als "Ort« bezeichnet. Der Begriff "Ort« ist jedoch nicht mit unserem heutigen Verständnis von "Ort« oder "Dorf« so ohne weiteres in die damalige Zeit zu transferieren. Als "Dorf« wurden damals schon kleinere Weiler mit 2 bis 3 Höfen bezeichnet. Diese mittelalterlichen Ursiedlungskerne bildeten die Keimzellen unserer heutigen Dörfer. In der Regel bildeten 3 bis 4 Höfe den eigentlichen Siedlungskern. Dies waren in den Orten auch besondere Höfe, die meist im Besitz von Edelherren waren. Durch Teilung und Vererbung entstanden verschiedene Unterhöfe und ganz allmählich wurde die Siedlung größer. Ein Dorf war entstanden. Letzte Relikte der Kernzellen der dörflichen Siedlungen findet man noch in den alten Hausnamen und Hauszeichen, die sich verschiedentlich bis auf einen Urhof zurückverfolgen lassen. Die in der Eifel vorherrschende Realteilung begünstigte die Entstehung von größeren Siedlungen in Gegenden mit klimatischen Vorteilen. Die Dorfgrößen in der Wittlicher Senke, an der Mosel und im Maifeld sind ein Beleg dafür. Weitere Entwicklung Der Hof schien in der Folgezeit zum erzbischöflichen Hof Altrich zu gehören, da Vevere oftmals von den erzbischöflichen Vögten als Lehengut eingesetzt wurde. Im Jahre 1269 schloß Meffried, Herr von Neumagen, Pfarrer von Altrich, einen Vergleich mit dem Kloster Himmerod wegen des Zehnten zu Altrich, dem Hof Vevere und dem Stöppelberg. Meffried begnügte sich mit dem Zehntbezug seines Vorgängers Theoderich von Ulmen, Probst von St. Paulin. Aus dieser Urkunde wird die genaue Lage des Hofes aus einem Zusatz: "Hof Vevere zwischen Altrich und Stuffelberg (Stöppelberg)« ersichtlich. Heute befindet sich in diesem Bereich der Neuenhof, der jedoch erst im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Im Jahre 1289 schenken Theoderich, Herr von Esch (1241-1290) und seine Gemahlin Luchya, mit ihrem Sohn Gottfried, dem Kloster Himmerod 3 Malter Frucht, Jahresrente aus ihrem Hofe "Wavere«, welche Lehen des Theoderich, Herrn von Bruch waren. Dieser gab seinen Consens und sein Siegel hierzu, da ihm dafür andere Renten als Lehengut gestellt wurden.` Die Familien von Bruch und von Esch waren zur damaligen Zeit eng verwandtschaftlich verbunden. Beatrix von Esch (1270-1289), die Tochter des Dietrich von Esch, war vermählt mit Theoderich von Bruch (1270-1307). Innerhalb der Familien wurden anscheinend Lehen getauscht und teilweise zusammen verwaltet. Hofwirtschaft Für die mittelalterliche Landwirtschaft waren Mast- und Weiderechte besonders wichtig. Erst mit solchen Privilegien ausgestattet, konnte man auch die für den wirtschaftlichen Betrieb eines Hofes wichtigen Weideherden halten. Die Beweidung von Waldgebieten durch Schweine war ein wichtiger Bestandteil der mittelalterlichen Hofbewirtschaftung. Mangels ausreichendem Futtermaterial für das ganze Jahr wurde die Eichelmast der Tiere im Wald als willkommene Ergänzung angesehen. Das Mastrecht für 25 Schweine in den umliegenden Gemeindewaldungen erhielt der Hof ("grangia zv merode zer veveren«) durch einen Vertrag mit den Nachbargemeinden im Jahre 1291." Eine Schweineherde von 25 Tieren war zur damaligen Zeit eine ansehnliche Größenordnung. Die Besitzrechte der Familie Esch gelangten irr Jahre 1295 ganz an das Kloster Himmerod. Ritter Eberhard von Esch überwies dem Kloster am 14. Februar 1295 als Lebensunterhalt für seinen dort lebenden Vater Udo folgende Güter: dessen Wohnhaus in Esch, dessen Güter in Esch, Seilheim (Sehlem) und Moncile (Monzel), dessen Höfe Waver und Scheid, Zehnten in der Pfarrei Seilheim und zu Wilre bei Himmerode (Musweiler), dessen Dorf in der Derenbach (Dörbach) und Weinzehnten in Mehring und Schluscerce (Klüsserath). 2 Zur damaligen Zeit verbrachten viele Adlige ihren Lebensabend im Kloster. Diesem wurden zum Unterhalt der "Ruheständler« Besitztümer, meist Zehntanteile, Wald, Weiderechte oder Höfe überschrieben. Eine indirekte Bestätigung für den Übergang der Escher Hofanteile an das Kloster liefern uns zwei Urkunden aus den Jahren 1331 und 1347. Der Erzbischof von Trier belehnte die Ritter Konrad und Dietrich von Esch. In einer Auflistung des Umfangs der Herrschaft Esch wird der Hof Wawer nicht mehr genannt." Die Besitzanteile der Herren von Bruch waren auch in der Folgezeit ein beliebtes Tauschobjekt, wie aus einer Urkunde aus dem Jahre 1361 hervorgeht: Mit Siegeldatum vom 19. April 1361 verpfändeten Richard, Herr zu Daun und Irmswinde, seine Frau, den halben Medem (Zehntanteile) zu Osann und den halben Hof ("uff Stuppillenberch bit allem nutzce und den Walt halber zu Osannen, den mann nennyt die Vever«) Steffelenberg mit dem halben Wald Vever bei Osann für 350 kleine Florenzer Gulden an Heinrich von Lyser (Lieser) und seine Frau Gertrud. Es zeugt mit, Herr Richard van Dyne, Sohn des Marschalls, Schwager des Richard." Die Herrschaft Bruch war durch die Heirat der Biele von Bruch (13381346) mit Dietrich von Daun (13311341) an die Familie von Daun übergegangen. In der Urkunde wird der Hof "uff Stupplenberg« genannt, der beiliegende Wald jedoch "Vever«. Es ist ungewiß, ob der Hof Vevere zur damaligen Zeit noch bestand. Denkbar wäre auch eine einfache Verwechslung der Namen von Wald und Hof. Nachrichten aus der Folgezeit über den Hof sind nicht bekannt. Dies mag verschiedene Gründe haben. Das Kloster Himmerod war offenbar bestrebt, seinen Haupthof Haardt im Bezirk des erzbischöflichen Hofes Altrich nicht durch eine Zersplitterung zu schwächen und ließ daher den Hof Vevere verfallen. Eine Namensänderung kann ebenso eingetreten sein, so daß der Hofname als solcher nicht mehr in den Urkunden genannt wurde. Auch eine Katastrophe wie die Pest, die 1348 bis 1350 in Mitteleuropa wütete, und der fast ein Drittel der damaligen Bevölkerung zum Opfer fiel, wäre als Wüstfallen der Siedlung denkbar. Die Verluste waren in den größeren Siedlungen höher als auf dem Lande. Der durch Pestepidemien und Kriege verursachte Bevölkerungsrückgang führte zu einer Krise der Landwirtschaft und zur Aufgabe vieler kleiner Siedlungen auf dem Lande. Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten) R_gk: 2565268 H_gk: 5533295 Koordinaten beziehen sich auf die Vermutlich Karte mit Detailinformationen Detailkarte Quelle Andreas Wisniewski im Kreisjahrbuch Bernkastel-Wittlich von 1997. Bild-Quelle ohne / ohne Internet http://www.vg-wittlich-land.de/ Sehenswürdigkeiten im Umkreis von: 2 km 5 km 10 km 15 km 20 km Suche nach verwandten Sehenswürdigkeiten: Alle Sehenswürdigkeiten der Kategorie Archäologische Denkmale/Siedlungswesen/Wüstungen Alle Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Altrich Alle Sehenswürdigkeiten der Epoche Gotik Die Datenbank zum Mitmachen: Sie haben weitere Informationen und/oder Bilder zu diesem Kulturdenkmal oder zu anderen Kulturdenkmälern in der Region Trier. Wir freuen uns über alle weiteren Informationen. Bitte senden Sie uns eine e-mail an kulturdatenbank@web.de |
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