Aktuelles
DKLK-Studie 2023 veröffentlicht
Die DKLK-Studie als wichtigstes Sprachrohr der Kita-Leitungen in Deutschland wird jedes Jahr seit 2015 zum Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) veröffentlicht. Dieses Jahr beteiligten sich 5.387 Kitaleitungen an der derzeit größten bundesweiten Kitaleitungsumfrage. Die DKLK-Studie 2023 ist eine Umfrage von FLEET Education Events in Kooperation mit dem VBE Bundesverband sowie den vier VBE Landesverbänden, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), dem VBE Baden-Württemberg, dem VBE Nordrhein-Westfalen und dem VBE Hessen unter wissenschaftlicher Leitung von Dr. Andy Schieler von der Hochschule Koblenz. Die wichtigsten Erkenntnisse sind in einer Medienschau zusammengefasst.
Die Rollenkarten für den Kita-Beirat sind vollständig!
Wenn sich alle Verantwortung tragenden Gruppen im Kita-Beirat zu grundsätzlichen Angelegenheiten austauschen, dann heißt es: Rollenklarheit haben! Die Rollenkarten können als Unterstützung für das Wirken im Kita-Beirat herangezogen werden. Nach den Rollenkarten für die FaKiB, die Eltern und den Träger können jetzt auch die Rollenkarten für die pädagogischen Fachkräfte und die Kita-Leitung abgerufen werden.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Katrin Stibaner von der Kita Kleines Abenteuer in Boppard für die Mitwirkung an der Rollenkarte für die pädagogischen Fachkräfte bedanken.
Zwischenbericht zum Sozialraumbudget
41 Jugendämter haben sich auf den Weg gemacht, die für ihren Zuständigkeitsbereich wesentlichen Merkmale ihrer Kita-Sozialräume und die Bedarfe der Familien in den Kitas zu analysieren. In Zusammenarbeit mit vielen Beteiligten sind Konzeptionen entstanden, welche die Deckung von personellen Bedarfen regeln. Das heißt, in Rheinland-Pfalz liegen uns 41 SRB-Konzeptionen vor, die verdeutlichen, wie das Sozialraumbudget, das in Rheinland-Pfalz mit dem neuen Kita-Gesetz seit dem 1. Juli 2021 eingeführt wurde, optimal, im Sinne des sozialen Ausgleichs, umgesetzt werden kann. Das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) hat den Auftrag, diese Konzeptionen zu analysieren. Der vorliegende Zwischenbericht ist der erste Teil dieser Analyse und beschreibt den quantitativen Baustein der Evaluation.
Qualitätsentwicklung im Diskurs in der Kindertagespflege
Das IBEB hat in Kooperation mit der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz erstmals in Rheinland-Pfalz acht Kindertagespflegepersonen mit dem Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD) zertifiziert. Die feierliche Zertifizierung erfolgte in einer gemeinsamen Veranstaltung des Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) und der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz in der Hochschule Koblenz. „Wir sind stolz auf Sie und Ihren Einsatz für unsere Region und die Familien, die hier leben. Denn Ihre Arbeit − die Kindertagespflege − ermöglicht den Kindern familiennahe Strukturen und enge Bindungen“, dankte Pascal Badziong den Zertifizierten. Mit dem QiD-Zertifikat ausgezeichnet wurden Elisabeth Bach aus Kollig, Julia Sandt aus Waldesch, Stephanie Stein aus Winningen, Mona Weber aus St. Sebastian, Lisa Watembach aus Kettig, Simone Hahn aus Vallendar, Heike Olig aus Bendorf und Julia Schmitt aus Bendorf.
Die Zertifikatsübergabe durch Prof. Dr. Armin Schneider fand im Beisein des ersten Kreisbeigeordneten der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz (Pascal Badziong), des Institutsreferenten des IBEB (Dr. Andy Schieler), der Prozessbegleiterin (Thea Pfeffer), des Ministeriums für Bildung (vertreten durch Karen Schönenberg), des Bundesverbandes Kindertagespflege (vertreten durch Inge Losch-Engler) sowie weiterer örtlicher Akteur:innen statt.
Auch durch den QiD-Ansatz und den daraus resultierenden Ergebnissen werden die Qualität der Arbeit sowie der Austausch von Tagespflegepersonen in Mayen-Koblenz dauerhaft verbessert. „Das erfolgreiche Pilotprojekt stellt einen weiteren Meilenstein in der Qualitätsentwicklung der gesamten rheinland-pfälzischen Kindertagespflege dar“, resümiert Dorothee Geishecker vom Fachdienst Kindertagespflege der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. Der Landkreis hat diese Qualitätsentwicklungsmaßnahme gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung in Rheinland-Pfalz finanziert.
Zum 5. Mal "kopfgehört" - IBEB im Gespräch!
„Mein Kind in Sicherheit?“ – Verdachtsfall eigenes Kind: wenn Kinder Gewalt in Kitas erfahren. Das ist der Titel unserer fünften "kopfgehört"-Podcastfolge. Darin sprechen wir mit Frau Karin Graeff, der Vorsitzenden des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz, über Gewalt in Kitas. Was ist mit Gewalt in Kitas überhaupt gemeint und wie können ihr Eltern begegnen, wenn ihr eigenes Kind betroffen ist? Welche Ursachen liegen ihr zugrunde und welche Maßnahmen können ergriffen werden? Diesen und weiteren Fragen nimmt sich Landeselternsprecherin Karin Graeff an und erläutert authentisch und praxisbezogen die Elternperspektive. Viel Freude beim Kopfhören!
Trägerumfrage zum Kita-Beirat
Die Trägerumfrage ist ein Teilaspekt des Forschungsprojektes Kita-Beirat: Beteiligung und Demokratie gestalten und dient dazu, einen ersten empirischen, rheinland-pfälzischen Eindruck aus Trägersicht zur Umsetzung des Kita-Beirats zu erhalten. Die Intention der Trägerumfrage liegt darin, zu erfahren, ob im Jahr 2021/2022 der Kita-Beirat (oder ein entsprechendes Gremium) zur Qualitätsentwicklung in Kitas genutzt werden konnte.
Die Umfrage gliedert sich nach den im Forschungsprojekt grundgelegten Schwerpunkten: Wissen & Fähigkeiten, Beteiligung & Demokratie sowie Kinderperspektive. Hierzu entwickelte das IBEB einen standardisierten, anonymisierten Online-Fragebogen per Limesurvey, der aus 18 Fragen besteht und den ethischen Richtlinien der Hochschule Koblenz entspricht. Die Studie wurde innerhalb eines quantitativen Forschungsparadigmas durchgeführt (Little 2013). Insgesamt haben 235 Trägervertretungen in Rheinland-Pfalz die Fragebögen online ausgefüllt. Die Analysen bestanden aus deskriptiven und zum Teil inferentiellen Statistiken. Die Auswertung der Trägerumfrage fand über SPSS statt und mündet in die hier vorliegende Zusammenfassung.
Im Rahmen der Mitteilung und Bewerbung des Trägerfragebogens wurde das IBEB seitens des Landesjugendamts Rheinland-Pfalz unterstützt, welches Anfang November 2022 alle Träger in Rheinland-Pfalz über die mögliche Teilnahme an der Umfrage per Mail informierte hat.
Jahresbericht 2022: von einer Zeit voller Herausforderungen!
Der Jahresbericht 2022 blickt auf ein Jahr großer gesellschaftlicher Entwicklungen zurück, in dem die Arbeit des IBEB weiterging, in dem Projekte, Veranstaltungen und Diskurse die Zukunft junger Menschen positiv zu gestalten versuchten. Der Einbezug der Kinderperspektiven bleibt dabei eine besondere (Heraus-) Forderung, dem sich das IBEB im Rahmen seiner Institutsarbeit weiterhin verpflichtet sieht.
Fit for FaKiB: Das Rahmenkonzept für die Basisfortbildung für die FaKiB ist da!
Die Fachkraft für die Kinderperspektive im Kita-Beirat (FaKiB) stärken - dafür bietet das Rahmenkonzept die Grundlage. Angewandt wird es im Rahmen von der Basis-Fortbildung für die FaKiB, die unter anderem von den 13 Mitentwicklerinnen regional in Rheinland-Pfalz angeboten wird. Das Rahmenkonzept wurde im Kontext des Projektes „Kita-Beirat: Beteiligung und Demokratie gestalten“ des Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) unter Beteiligung der Vertretungen der Kita-Spitzen erarbeitet und wird vom Kita-Tag der Spitzen als Grundlage für die Basis-Fortbildung der Fachkraft für die Kinderperspektive im Kita-Beirat (FaKiB) empfohlen.
Zweiter WPT zu Arbeitsbedingungen, Erschöpfung und Arbeitszufriedenheit von Erzieher:innen lockt erneut viele Interessierte an
Arbeitsbedingungen, Erschöpfung und Arbeitszufriedenheit von pädagogischen Fachkräften der frühkindlichen Bildung waren die Themen im ersten IBEB-Wissenschaft-Praxis-Transfer 2023. Bereits im Dezember 2022 erläuterte Prof. Dr. Jürgen Bauknecht die Ergebnisse seiner gleichnamigen Studie, die Prof.‘in Dr. Rieke Hoffer anschließend in den Kontext weiterer Forschungen stellte und mit den Teilnehmer:innen diskutierte. In einer kurzen Mentimeter-Abfrage unter den Teilnehmer:innen der Online-Veranstaltung bildete sich die große Bedeutung von individueller Arbeitszufriedenheit ab.
Jürgen Bauknecht stellte seine Studie vor und zeigte in der Auswertung der Daten von 20.000 Beschäftigten unterschiedlicher Berufsgruppen auf, dass Erzieher:innen im Vergleich z. B. die Belastung durch Lärm und Viren als hoch empfinden und den Eindruck haben, schlecht abschalten zu können. Auch der Anteil von Erzieher:innen, die sich psychisch erschöpft fühlen, ist gewachsen. Im Gruppenvergleich wird deutlich, dass Personen dieser Berufsgruppe sehr häufig von Kopfschmerzen betroffen sind. Gleichzeitig zeigt sich bei ihnen eine hohe Zustimmung zu der Aussage, dass ihre Tätigkeit wichtig ist und dass sie die Unterstützung durch Vorgesetzte als Resilienzfaktor erleben. Auffällig ist in den Zahlen, dass junge Erzieher:innen mit einer hohen Motivation und großem Enthusiasmus in den Beruf einsteigen. Diese aufrecht zu erhalten, scheint im Verlauf der Berufstätigkeit deutlich abzunehmen.
Rieke Hoffer bezog sich in ihrer Kommentierung auf Studien, in denen die Belastungsfaktoren für pädagogische Fachkräfte während der COVID-19-Pandemie – und auch auf der Ebene von Kindern und Jugendlichen als Zielgruppen der Arbeitsfelder – in den Blick genommen wurden. Gleichzeitig stellte sie die in verschiedenen Studien ermittelte Bedeutung von Schutzfaktoren für die eigene Arbeitszufriedenheit vor, wie z. B. Zusammenarbeit und Austausch im Team oder die Anerkennung der Arbeit neben der eigenständigen Planung und Umsetzung der Arbeit.
Die Teilnehmer:innen meldeten nach den Breakout-Sessions zurück, dass Veränderungen im Feld insbesondere auch im Interesse der Kinder notwendig sind. Sie können gelingen, wenn sich alle Akteur:innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis als Verantwortungsgemeinschaft verstehen und in ihrer jeweiligen Rolle aktiv werden bzw. bleiben.
Sie sind nicht der Boss! Führung von unten – ein Vortrag von Prof. Dr. Armin Schneider
Was bedeutet Führung aus theoretischer Sicht? Wie kann sie in der Praxis aussehen? Prof. Dr. Armin Schneider gibt darauf im Rahmen seines Vortrags bei „Forum am Puls – aktuelle Themen aus dem frühkindlichen Bereich“ Antworten und diskutiert unter der Moderation von Anna Watzlawik, Referentin im Forum frühkindliche Bildung Baden-Württemberg, Zuhörer:innenfragen. Dabei wird schnell klar, dass Führungserfolg nicht allein von der Führung abhängt, sondern stark von der Wechselwirkung zwischen dem vermeintlichen Unten und Oben beeinflusst wird. „Träger kommt von Tragen und nicht von träge“, so Schneider mit Blick auf die Führungsverantwortung, zu der es auch gehört, Vertrauen zu generieren, Partizipation zu ermöglichen und aus Führungsfehlern zu lernen. Am Ende gibt Schneider sogar noch eine Rezeptempfehlung: „Mein Rezept für Veränderungsprozesse sind die drei K: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation.“ Das vollständige Video zum Thema „Führung von unten“ kann ab sofort heruntergeladen werden.
Arbeitsbedingungen, Erschöpfung und Arbeitszufriedenheit von pädagogischen Fachkräften der frühkindlichen Bildung, WPT am 08.12.2022
Erzieher:innen geben an, deutlich erschöpft zu sein, sind aber auch überdurchschnittlich zufrieden mit ihrer Arbeit insgesamt. Diese zwei Erkenntnisse wurden beim Wissenschaft-Praxis-Transfer (WPT) des IBEB nicht nur im Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Bauknecht (HS Koblenz) vorgestellt, sondern spiegelten sich auch in einer kurzen Abfrage der Teilnehmer:innen wider. In der digitalen Veranstaltung, die von Prof. Dr. Armin Schneider (Direktor IBEB) moderiert wurde, befasste sich Prof. Dr. Jürgen Bauknecht in seinem Vortrag mit den Arbeitsumständen, der psychischen und emotionalen Erschöpfung sowie der Arbeitszufriedenheit von Erzieher:innen in der frühkindlichen Bildung. In der von ihm vorgestellten Studie wird auch deutlich, dass insbesondere Lärm und Krankheitserreger von den pädagogischen Fachkräften als sehr hohe Belastung empfunden werden. Dagegen wird die Kollegialität im Team positiv eingeschätzt, die sich auch auf die gesamte Arbeitszufriedenheit auswirkt. Die Daten der vorgestellten Studie stammen aus 2018 und bilden damit die Realität vor der Corona-Pandemie ab. Die hohe Arbeitsbelastung des Berufsstandes ist damit nicht mit den (pandemiebedingten) Entwicklungen der letzten beiden Jahre zu begründen.
In Kleingruppen wurden anschließend die Inhalte des Vortrags besprochen und diskutiert, Fragen gesammelt und bereits Lösungsansätze entworfen. Prof.‘in Dr. Rieke Hoffer (HS Koblenz) kommentierte und ergänzte die vorgestellten Ergebnisse mit Studien aus der Pandemiezeit. Dabei wurde auch deutlich, dass sich das Belastungserleben selbst bei gleichen Rahmenbedingungen sehr individuell ausdrückt. In einer längeren Kleingruppenarbeit diskutierten die Teilnehmer:innen dann ihre eigenen Erfahrungen aus der Praxis und setzten diese in Bezug zu den Inhalten der Veranstaltung. Die Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, nicht ausschließlich der Fachpraxis, stellten gemeinsam Überlegungen an, was sie dazu beitragen können, um Belastungen von Fach- und Leitungskräften zu reduzieren. Deutlich wurde in einer abschließenden gemeinsamen Plenumsrunde, dass es wichtig ist, den Blick (auch) auf das Positive des Berufes zu richten, daraus Kraft zu ziehen und aktiv zu werden, sich für die Belange der Praxis selbst einzusetzen. „Wir reden in der Frühpädagogik von Selbstwirksamkeit, das gilt auch für alle Partner im System: Die eigene Wirksamkeit erkennen und nutzen und darüber hinaus politisch auf bessere Rahmenbedingungen hineinwirken", so Prof. Dr. Armin Schneider in der Veranstaltung.
„Hat das System? – Und wenn ja, wie viele?“
System – ein zunächst eher abstrakt anmutender Begriff. Unter dem Titel unserer vierten Folge „Hat das System? – Und wenn ja, wie viele?" erläutert Prof. Dr. Ralf Haderlein die Chancen und Herausforderungen, die er in einer systemischen Sichtweise und Arbeit von und in Kindertageseinrichtungen sieht. Wer gehört zum Kita-System? Welche konkreten Möglichkeiten ergeben sich aus einer systemischen Arbeit von Kita-Fachkräften für ihre Professionalität? Welche Rolle spielt ein Sozialraum aus systemischer Perspektive? Die Vielfalt der Fragen zeigt die Komplexität des Themas auf, das unser Gast anhand von praxisnahen Beispielen für den Bereich der Kindertageseinrichtungen diskutiert.
Rollenkarte FaKiB
Zur Unterstützung der Fachkraft für die Kinderperspektive im Kita-Beirat (FaKiB) wurde eine vorläufige Rollenkarte entwickelt, die alle interessierten FaKiB in Rheinland-Pfalz für ihre Arbeit im Kita-Beirat nutzen können. Im weiteren Forschungsprozess wird die vorläufige Rollenkarte dann mit Unterstützung der im Feld tätigen FaKiB weiterentwickelt und 2023 final veröffentlicht. Die Rollenkarte ist ab sofort abrufbar.